Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › ROBERT FORSTER- Inferno (01.03.2019)
-
AutorBeiträge
-
pipe-bowl„Life has turned a page“ halte ich allerdings auch nicht für einen herausragenden Track. Nur der Vergleich mit Yorkston an der Stelle lud mich zur Replik und zu der Annahme an, dass Forster hier einfach keine ausgeschmücktere Geschichte erzählen wollte. Hineininterpretieren kann man dementsprechend manches in diese kleine Geschichte.
Was denn? Der Song lädt nicht dazu ein: er ist von Anfang an klar (das Paar will die Welt sehen, dann kommt das erste Kind dazwischen und sie lassen sich nieder, ein neues Kapitel beginnt usw.) und er enthält kein einziges sprechendes oder farbiges Detail, das mich zu Interpretationen veranlassen könnte. Die Musik plätschert dahin (Bongos haben noch nie irgendetwas aufgewertet) und vermittelt den Eindruck, dass es sich um ein ereignisarmes, langweiliges Leben gehandelt haben muss – auch das bringt mich nicht dazu, mich für die Story zu interessieren. Melodisch hat der Song nicht viel zu bieten und das platte „duh-du, duh-du, duh-du-duh“ gegen Ende ist sogar ein bisschen ärgerlich. Forsters Vortrag schillert irgendwo zwischen geistesabwesend und gleichgültig, ohne große Präsenz oder Ausdruck. Alles in allem kommt das meiner Definition von „mittelmäßig“ sehr nahe. Den Reiz, den dieser Track anscheinend auf manchen ausübt, verstehe ich wirklich nicht.
--
To Hell with PovertyHighlights von Rolling-Stone.de„Highlander“– Rockmusik im Schottenrock
Video: Tagesthemen berichtet 1994 über den Tod von Kurt Cobain
Wie schön, dass du geboren bist: Die 50 besten Geburtstagslieder
Neu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im April
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im April
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
WerbungIch wiederhole, dass der Track auch für mich nicht zu den Glanzlichtern des Albums gehört.
go1Was denn?
Zum Beispiel höre ich aus dem Text, dass der älteste Sohn den Weg geht, den die Eltern nie gehen konnten, weil die Familie dazwischen kam und Träume unerfüllt blieben. Solche Dinge machen doch etwas mit den Menschen. Außerdem frage ich mich gleich, da Noosa, Wurtulla und Byron Bay ja nun nicht weit entfernt von Brisbane, dem Heimatort von Forster, liegen, ob da Autobiografisches eingeflossen ist. Außerdem erinnert mich schon alleine der Songtitel an den Tod von Grant McLennan, den Forster ja in dem empfehlenswerten Buch „Grant und ich“ aufgearbeitet hat. Ich ertappe mich immer wieder dabei, eine eigene Interpretation vorzunehmen, bei der mich nicht zwingend interessiert, was der Autor oder ob er überhaupt irgendetwas gemeint hat.
Bongos haben noch nie irgendetwas aufgewertet.
Dein Ernst? Congas auch nicht?
--
there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killpipe-bowl
Dein Ernst?Nicht wirklich, nein, aber Sinn hat solche Percussion für mich am meisten dann, wenn sie Teil eines dichten Rhythmus-Geflechts ist (à la „Sympathy for the Devil“ vielleicht). Für sich genommen reißt sie meist wenig, wenn nicht gerade ein Virtuose am Werk ist, und macht einen Track für mich in der Regel nicht wesentlich spannender (so auch in diesem Fall).
pipe-bowlIch wiederhole, dass der Track auch für mich nicht zu den Glanzlichtern des Albums gehört.
(…)
Zum Beispiel höre ich aus dem Text, dass der älteste Sohn den Weg geht, den die Eltern nie gehen konnten, weil die Familie dazwischen kam und Träume unerfüllt blieben. Solche Dinge machen doch etwas mit den Menschen.Gut, die Eltern wollten mal nach Byron Bay und der Sohn zieht zumindest in den Bezirk Byron – allerdings nicht nach Byron Bay selbst, denn es heißt ja, dass er die Küste verlassen hat (das spricht nur so halb für diese Interpretation). Mehr Details wären da schön gewesen; in dieser verknappten Form geht mir der Song nicht nahe (und Musik und Vortrag tun halt auch nichts dafür).
Aber ich will nicht weiter drauf rumreiten. Welche weiteren Glanzlichter hörst Du hier noch außer „One Bird in the Sky“ und „The Morning“?
--
To Hell with Povertygo1Gut, die Eltern wollten mal nach Byron Bay und der Sohn zieht zumindest in den Bezirk Byron – allerdings nicht nach Byron Bay selbst, denn es heißt ja, dass er die Küste verlassen hat (das spricht nur so halb für diese Interpretation).
Forster spricht davon, dass der Sohn die Region Sunshine Coast verlässt, zumindest im Textblatt ist Sunshine in Klammern dazugesetzt.. Diese liegt geografisch nördlich von Brisbane und dort befinden sich halt die Orte Noosa und Wurtulla. Byron Bay ist hier aus meiner Sicht gleichzusetzen mit Byron und liegt ca. 200 km südlich von Brisbane in New South Wales. So könnte aus meiner Interpretation doch ein Schuh werden. Aber egal. Ich schrieb ja schon, dass ich gerne meine eigenen Ideen und Interpretationen verfolge, wenn es um Songtexte geht. Vielleicht frage ich Robert Forster Anfang Mai in Bielefeld, worum es in dem Song geht.
go1Welche weiteren Glanzlichter hörst Du hier noch außer „One Bird in the Sky“ und „The Morning“?
Ein kurzer Abriss. Highlights: „Crazy Jane on the day of judgement“, „The morning“, „One bird in the sky“, gut: „No fame“, „Inferno“, „Remain“, „I’m gonna tell it“, nett: „Life has turned a page“, „I’ll look after you“, Ausfälle: keine. Ob ich meine Wertung von **** noch anheben muss, muss sich noch zeigen. Viel fehlt nicht mehr, vielleicht nur noch ein Hördurchgang.
--
there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killBin jetzt richtig neugierig geworden. Und da die Texte mir eh nicht wichtig sind, werde ich mich auf die Melodien und die Produktion konzentrieren.
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Mich wundert auch wie viele Leute hier so viele Mühe in Interpretationen des Textes stecken. Ich für meinen Teil merke immer häufiger, wie selten mich ein Lied packt, wenn ich mich zu sehr auf den Text konzentriere. Ich lese Textblätter nahezu gar nicht mehr (was nicht heißt, dass es nicht Zeilen gibt, die sich sofort im Ohr festsetzen. Das meist aber eher außerhalb des Gesamtkontextes).
--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!pipe-bowl
Ein kurzer Abriss. Highlights: „Crazy Jane on the day of judgement“, „The morning“, „One bird in the sky“, gut: „No fame“, „Inferno“, „Remain“, „I’m gonna tell it“, nett: „Life has turned a page“, „I’ll look after you“, Ausfälle: keine. Ob ich meine Wertung von **** noch anheben muss, muss sich noch zeigen. Viel fehlt nicht mehr, vielleicht nur noch ein Hördurchgang.
Unterschreibe ich sofort und setze noch 1/2* drauf.
--
l'enfer c'est les autres...Hier wäre ich auch eher bei pipe-bowl was die Bewertung von „Inferno“ angeht, mir gefällt Forster Lässigkeit und seine Nonchalance mit der er seine Songs besser vertonten Geschichten präsentiert. Beim Abschlußtrack stimme ich euch zu und würde ihn auch als das Sahnehäubchen des Albums betrachten. Insgesamt würde ich ***1/2 bis **** vergeben.
--
Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 17.04.2025 um 22:00: On the Decks Vol. 37: Black Voices #01onkel-tomUnd da die Texte mir eh nicht wichtig sind…
themagneticfieldIch lese Textblätter nahezu gar nicht mehr…
Das wiederum wundert mich ziemlich. Zumindest so kategorisch. Ich würde da zumindest Unterschiede in Abhängigkeit vom Interpreten machen. Manche Tracks oder auch Alben leben doch in hohem Maße von ihren Lyrics.
--
there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killpipe-bowl
onkel-tomUnd da die Texte mir eh nicht wichtig sind…
themagneticfieldIch lese Textblätter nahezu gar nicht mehr…
Das wiederum wundert mich ziemlich. Zumindest so kategorisch. Ich würde da zumindest Unterschiede in Abhängigkeit vom Interpreten machen. Manche Tracks oder auch Alben leben doch in hohem Maße von ihren Lyrics.
Und wenn sie dann auch noch grafisch so schön dargeboten werden wie in diesen Fall, dann erst recht.
--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Textblätter finde ich toll lese beim hören sehr gerne drin beugt auch manchen Verhören vor.
--
Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 17.04.2025 um 22:00: On the Decks Vol. 37: Black Voices #01 -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.