Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Rezeptionsverhalten und -möglichkeiten in den 1960er und frühen 70er Jahren
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AutorBeiträge
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Joliet JakeGenau… was sind da für Freundschaften in die Brüche gegangen, nur, weil sich die Burschen zu „Poppern“ entwickelt haben. Karottenjeans… grauenhaft.
Stimmt, da waren unsere lila Latzhosen schon viel cooler….;-)
Was deinen Referendar anbelangt, da fällt mir mein Englisch-Lehrer ein.
Hatte den 4 Jahre auf der Realschule, war einmaliger Lehrer und Mensch.
Irgendwann hab ich des Abends mal wieder über nen Text eines Songs gebrütet und kam trotz diverser Wörterbücher nicht weiter.
Bind am nächsten Tag nach dem Unterricht zu ihm hin, hab ihn nach nem Wort gefragt, er schaut mich an, grinst und meinte nur „Zappa?“
Da war ich sprachlos. Er erzählte mir dann, dass er auch großer Zappa-Verehrer ist und ab diesem Zeitpunkt ist er natürlich in meiner Gunst noch mehr gestiegen, als er es vorher sowieso schon war.
Bin dann oft nach der Schule mit ihm im Cafe gesessen und wir haben Zappa-Texte übersetzt. Insofern hat der auch ziemlich zu meiner Liebe zu Zappa beigetragen, durch ihn verstand ich auch endlich die Texte richtig (was bei ihm ja nicht ganz einfach ist) und hab mich dadurch auch viel intensiver noch mit ihm beschäftigt.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Highlights von Rolling-Stone.deROLLING-STONE-Guide: Alle Alben von Radiohead im Check
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WerbungIst das alles noch „on topic“, was wir so erzählen?
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.Joliet JakeIst das alles noch „on topic“, was wir so erzählen?
Wenn ich die verschiedenen Punkte von Mikkos‘ Eingangspost ansehe, würde ich das schon sagen.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102OK. Solang´s um Musik und unsere Entwicklung damit geht.
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.nagut:
mein Vater hörte ausschliesslich „black music“ und Opern – er war total verschossen in Maria Callas
meine erinnerung wie er da sass – so versunken…und wir kiddis mit Mutter uns auf zehenspitzen durch die wohnung geschlichen hatten – um den Vater und seinen heiligen sonntag nicht zu stören hat mich geprägt
( ich mache das heute ähnlich… wenn Mama music hört gibt es keine frage:
„wo sind meine socken?“ )
in diese zeit wohnte ich mit meiner familie in Tirol
und es gab einen radiosender – Ö3
wenn ich ferien hatte habe ich immer an dem vormittag „Jazz mit Walter Richard Langer“ gehört – es gefiel mir nicht wirklich – aber es war magisch und ich konnte mich nicht dieser musik entziehen
am nachmittag lief dann: „Musicbox“
und in dieser sendung hatten die immer ein album vorgestellt – manchmal nur 1 song – in alle details – alle musikinstrumente – wer sie spielt… mit wem wer jemals gespielt hat u.s.w.
DAS war meine deutlichste prägung – ich lernte GENAU hinzuhörenBeatclub gabs auch – ich glaube das war immer Samstags – aber ich war wenig beaindruckt – dafür habe ich eine ganze serie heute – gibz billig zu kaufen – all dies jahre
so -nach dem tod meines Vaters kam ich in ein strenge gymnasium nahe der Schweizer Grenze
und da war erstmal aus- mit musik – nur alle paar wochen durften wir auf eine kleine plattenspieler unsere musik hören – leise!
ich hatte Dylan dabei
und es gab ein mädchen 2 oder 3 klassen höher als ich
mit der bin ich dann immmer aus dem zug gehüpft- wenn heimfahrt war
wir sind NIE nachhause gefahren – auch nicht weihnachten
wir sind nach Zürich oder Basel und haben uns konzerte angeschaut
diese mädchen war behindert- sie hatte einen buckel wegen eine schwere unfall
so sassen oder standen wir immer in der 1. oder 2. reihe
ausserdem hatte die immer diese tic`s wo man vor eine konzert die stars treffen kann
und die hatte einen radio weltempfäger dabei – da lernte ich AFN kennen – unter der bettdecke
dann bin ich nach München – da gabs das legendäre „Blow UP“ grade noch den allerletzte rest mitgekriegt
Perser hatten damals die ganze stadt kulturell in der hand
sie haben jeden! aber auch jeden star nach Muc geholt
so habe ich wieder viel gesehen – obwohl ich eigentlich viel zu jung wardanach ging ich nach London mit einem musician der selbst Engländer war
und da ging dann so richtig die post ab:
„Speak Easy“ und Bowie… ich hatte ihn nochnichteinmal erkannt
und ihn noch gefragt welche band er spielt – weil er sagte dass er ein musician wäre… aber er war ziemlich besoffen und hatte ein kleid an
ich wusste garnicht wer das war
und er meinte ich solle ausschau halten nach “ Hunky Dory“… hätte er grade gemacht…
so
waren die stars für mich niemals stars – sondern eher ganz normale menschen
die standen einfach so rum und hatten sich etwas angeschaut oder man hat sie besucht….
und da hatte ich meine bibel entdeckt: „ROLLING STONE“
die erste magazine meines lebensich war eigentlich zu jung und zu spät
aber einen kleine teil habe ich noch mitgekriegt--
Joliet Jake“das ist doch jetzt modern!“
Halstücher waren das auch mal, Anfang der 70er… Beim Gedanken daran stellen sich mir heute noch alle Nackenhaare auf.
Eine gefärbte Windel …vorzugsweise in lila oder pink. Mit Grasduft parfümiert,um 1977 herum, war ein „Must“ zur Latzhose und Bergmannshemd.
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NesEine gefärbte Windel …vorzugsweise in lila oder pink. Mit Grasduft parfümiert,um 1977 herum, war ein „Must“ zur Latzhose und Bergmannshemd.
Ich finde Mode hier eigentlich off-topic, aber lese ich das richtig: eine Windel?:zitter:
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AllmanBowie… ich hatte ihn nochnichteinmal erkannt
und ihn noch gefragt welche band er spielt – weil er sagte dass er ein musician wäre… aber er war ziemlich besoffen und hatte ein kleid an
ich wusste garnicht wer das war
und er meinte ich solle ausschau halten nach “ Hunky Dory“… hätte er grade gemacht…Sehr schön :-).
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ach ja – das mit den plattenspielern oder mit den anlage hatte ich vergessen zu erwähnen
damals waren noch US-soldaten stationiert in Deutschland
und die konnten total billig einkaufen in ihren P-EX
da gabs diese schreckliche süssigkeiten und blaue eis u.s.w.
aber eben auch anlagen:
jede meiner bekannten hatte ein ding – da ist dir nichts mehr eingefallen
JBL`waren damals modern – 30cm durchmesser bassbox eingebettet – wumm wumm die sind immer herausgekommen aus dem holz…..
und LP`s – 2DM pro srück
irgendwann mal habe ich alles gegen ein REVOX getauscht
de hatten 2 stunden bänder…--
Herr RossiIch finde Mode hier eigentlich off-topic, aber lese ich das richtig: eine Windel?:zitter:
Klar. Eine gefärbte Stoffwindel.
Soviel sind wir doch altersmässig gar nicht auseinander, dass Dir das nix mehr sagt, oder?--
Es ist schon komisch, wenn man sich angeregt durch das Thema, in die tiefsten Tiefen seiner Vita begibt und feststellt, dass es eigentlich gar nicht möglich ist die Anfänge des musikalischen Erlebens richtig fest zu machen. Im Gegenteil. Ich stelle immer wieder fest, dass sich in meinem Kopf Musikstile und Lieder eingebrannt haben, die eigentlich nicht mein Ding und absolut different zu dem sind, was ich höre. Das hat bei mir sicher mit zwei Dingen zu tun: a) mit dem Alter meiner Eltern (waren Anfang der 60er schon um die 50), b) mit der damaligen Rundfunklandschaft (es gab nur wenige Sender und dort fand überwiegend nur Schlager statt). Bezeichnenderweise hieß die erste Sendung, an die ich mich bewusst erinnern kann „Schlagerskala“ im SDR. Und da war der Name anfangs Programm. Erst im Laufe der Zeit schlichen sich dort, teils widerwillig vom Moderator kommentiert, verschämt die Beatles, Hollies und etwas später auch die Stones ein. Und ich denke das war die Initialzündung für mich. Meine Eltern sprachen dann eher von Katzenmusik.
Irgendwann in den frühen 60ern kam dann, animiert durch meine älteren Brüder, abends „Colourful Radio Luxembourg“ aus London W 1 und „AFN“ dazu. Dort hörte ich Sachen, die entweder erst Monate später bei uns zu hören waren oder auch nie.
Jugendsendungen waren rar im SDR. Ich erinnere mich noch an die „Mittwochsparty“ mittwochnachmittags, ich glaube 2 Stunden. Da konnten Schulklassen etc. ihre eigene Musik zusammenstellen und die ganze Party wurde dann, glaube ich, live gesendet.
Das ganze wurde dann allmählich besser, auch durch die Einführung zweiter und dritter Radioprogramme. Und da kam dann Ende der 60er bis Mitte der 70er richtig Bewegung in die Sache. Sendungen wie Club 19, Point, Pop am Morgen waren richtig gut. Damals hatten die Musikredakteure wohl noch freiere Hand bei der Musikauswahl. Z.B als „Thick As A Brick“ neu rauskam, wurde die doch tatsächlich in voller Länge vorgestellt. Heute undenkbar. Im Übrigen wurde da auch noch richtig guter Journalismus praktiziert (Hendrik Bussiek/Günter Verdin) und die Moderatoren hielten auch mit ihrer eigenen Meinung nicht hinterm Berg und bekamen natürlich auch Probleme. In dieser Zeit erhielt ich wohl auch wesentlichste Prägung meines Geschmacks in Richtung Folk, Blues und Rock und jegliche Kombination aus diesen drei. Am besten wohl vereint bei Jethro Tull.
Zu meiner Enttäuschung flachte das Radio musikmäßig dann aber ziemlich rapide ab. So in etwa ab Philly-/Discosound. Seither wird eigentlich nur noch gespielt, was massentauglich ist.
Musik im TV. Erster Fernseher im Haushalt 1966 zur WM. Natürlich Beat Club. Am Anfang. Natürlich auch mit dem Grundig Doppelspur Tonbandgerät meines Bruders mit Micro aufgenommen. Aber auch bei dieser Kultsendung ließ sich irgendwann über die Richtung streiten. Disco? Wenn überhaupt, dann nur größtenteils unter Schmerzen. War mir zu flach.
Insofern wurde der Einfluss der Medien zum Kauf einer Platte eigentlich geringer, trotz Permanentbeschallung. Eher durch Tipps aus dem Bekannten- und Freundeskreis. Und eine Zeitlang speziell durch die damals beste Disco in Stuttgart, das Conny-Tanzcasino mit DJ Lupus. Zwar ein total versiffter Laden. Du kamst keine zwei Meter weit ohne gefragt zu werden: „Haste Shit?“ oder „Willste Shit?“. Aber die Musik war absolut der Hammer. Haben auch ab und zu ziemlich renommierte Bands dort gespielt.
Meine erste selbst gekaufte Single war übrigens „Bend it“ von Dave Dee, Dozy, Bicky, Mick and Tich. Ein Gutschein über 5 DM beim Wichteln in der Schule verhalf mir dazu. Das erste selbstgekaufte Album war Weihnachten 1968 das weiße Album der Beatles von meinem ersten Lehrlingsweihnachtsgeld (123,98 DM). Musste aber noch meinen älteren Bruder dazu überreden, die Hälfte beizusteuern. Das Teil kostete so um die 25,00 DM. Und ab da kaufte ich nie wieder Singles.
So, war ziemlich lang. Gesagt ist aber sicher noch nicht alles. Vorläufig aber: Ich habe fertig.
PS: Zu meiner Anfangsaussage. Es passiert mir manchmal, dass ich völlig ohne Anlass irgend einen Marsch wie Preußens Gloria oder Fehrbelliner Reitermarsch oder einen Schlager von Bibi Johns oder Valente oder Alexander vor mich hinpfeife, obwohl ich auf die Sachen eigentlich nicht stehe und sie schon seit mindesten 36 Jahren nicht mehr gehört habe. Verrückt, oder?
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Vinyl ist, wenn man trotzdem lacht.NesKlar. Eine gefärbte Stoffwindel.
Soviel sind wir doch altersmässig gar nicht auseinander, dass Dir das nix mehr sagt, oder?1977 war ich 9 Jahre, da war ich aus den Windeln schon eine Weile raus … Da waren, glaub ich, noch Seppl- und Cordhosen bei mir angesagt. Ich vermute aber, Du meinst noch was anderes als das, was ich unter Windeln verstehen??
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Herr Rossi1977 war ich 9 Jahre, da war ich aus den Windeln schon eine Weile raus … Da waren, glaub ich, noch Seppl- und Cordhosen bei mir angesagt. Ich vermute aber, Du meinst noch was anderes als das, was ich unter Windeln verstehen??
also windeln sind windeln sind windeln,
die damaligen waren aus feiner, angenehmer baumwolle.
auch ich habe mir die gefärbten geräte um den hals drapiert (nur ein paar jahre später).
sah ja auch schnieke aus:-) !K.A.LauerEs passiert mir manchmal, dass ich völlig ohne Anlass irgend einen Marsch wie Preußens Gloria oder Fehrbelliner Reitermarsch oder einen Schlager von Bibi Johns oder Valente oder Alexander vor mich hinpfeife, obwohl ich auf die Sachen eigentlich nicht stehe und sie schon seit mindesten 36 Jahren nicht mehr gehört habe. Verrückt, oder?
Mit Märschen und so bin ich noch nicht in Berührung gekommen. Höchstens, dass meine Mutter ein Faible für Sissi und ähnliches hatte, sie ist ja ein Kind der 50er. Aber die Schlager der frühen Siebziger hab ich verinnerlicht und hab auch viele noch genau im Kopf, obwohl ich sie seitdem nicht mehr gehört hab. Aber meine Mutter hatte diese ganzen Singles und die entsprechenden Sampler, wovon dann immer eine Mark vom Kaufpreis für den „Guten Zweck“ war. Der große Schnitt war dann die Single „Einer muss gehen“ von Peter Maffay, die gar nicht mehr Schlager war, die lief bei meiner Mutter auf schwerster Rotation. Ich finde auch immer noch, dass der Song sehr gut war. Danach war meine Mutter Maffay-Fan und der klassische Schlager war bei ihr abgemeldet. Über ihre „Jazzdance“-Gruppe, später nannte man das Aerobic, ist sie dann auch voll auf die Disco-Welle eingestiegen. Das hat bei mir dann ebenso starke Spuren hinterlassen wie die 50er- und 60er-Beat- und Rock’n’Roll-Klassiker meines Vaters.
Richtig heftig waren aber diese Party-Alben der Siebziger, die meine Eltern auch hatten. Nicht nur James Last & Co., sondern auch so anzügliche Sachen, ein Sampler hieß z.B. „Ohne Hemd und ohne Höschen“, das waren schon die Vorläufer dieser heutigen Mallorca-Böller. Allerunterste Schublade. Als Kind haben mich da die Cover mehr interessiert als diese Musik. Ich hab ja auch noch keinen Eierlikör getrunken, um mir das schönzuhören.
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klienicumum den hals drapiert (nur ein paar jahre später). sah ja auch schnieke aus:-) !
Daran erinnere ich mich überhaupt nicht. Gibt’s Fotos von sowas?
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