Re: Rezeptionsverhalten und -möglichkeiten in den 1960er und frühen 70er Jahren

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herr-rossi
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K.A.LauerEs passiert mir manchmal, dass ich völlig ohne Anlass irgend einen Marsch wie Preußens Gloria oder Fehrbelliner Reitermarsch oder einen Schlager von Bibi Johns oder Valente oder Alexander vor mich hinpfeife, obwohl ich auf die Sachen eigentlich nicht stehe und sie schon seit mindesten 36 Jahren nicht mehr gehört habe. Verrückt, oder?

Mit Märschen und so bin ich noch nicht in Berührung gekommen. Höchstens, dass meine Mutter ein Faible für Sissi und ähnliches hatte, sie ist ja ein Kind der 50er. Aber die Schlager der frühen Siebziger hab ich verinnerlicht und hab auch viele noch genau im Kopf, obwohl ich sie seitdem nicht mehr gehört hab. Aber meine Mutter hatte diese ganzen Singles und die entsprechenden Sampler, wovon dann immer eine Mark vom Kaufpreis für den „Guten Zweck“ war. Der große Schnitt war dann die Single „Einer muss gehen“ von Peter Maffay, die gar nicht mehr Schlager war, die lief bei meiner Mutter auf schwerster Rotation. Ich finde auch immer noch, dass der Song sehr gut war. Danach war meine Mutter Maffay-Fan und der klassische Schlager war bei ihr abgemeldet. Über ihre „Jazzdance“-Gruppe, später nannte man das Aerobic, ist sie dann auch voll auf die Disco-Welle eingestiegen. Das hat bei mir dann ebenso starke Spuren hinterlassen wie die 50er- und 60er-Beat- und Rock’n’Roll-Klassiker meines Vaters.

Richtig heftig waren aber diese Party-Alben der Siebziger, die meine Eltern auch hatten. Nicht nur James Last & Co., sondern auch so anzügliche Sachen, ein Sampler hieß z.B. „Ohne Hemd und ohne Höschen“, das waren schon die Vorläufer dieser heutigen Mallorca-Böller. Allerunterste Schublade. Als Kind haben mich da die Cover mehr interessiert als diese Musik. Ich hab ja auch noch keinen Eierlikör getrunken, um mir das schönzuhören.

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