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AutorBeiträge
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Introversion? Nein, keinesfalls zu verallgemeinern.
Ich habe Musik von frühester Kindheit an geliebt, weil sie ungreifbarer und geheimnisvoller war als Worte und Bilder. Sie bot Möglichkeiten der inneren Verarbeitung und eine Tiefe, die die anderen Künste für mich nicht hatten.
Mir geben Comics und Filme dagegen sehr wenig. Das dürfte eine Form der Veranlagung sein.
Warum mir Popmusik so wichtig war? Weil sie damals so unglaublich lebendig war und immer Bezug zur aktuellen Wirklichkeit hatte. Weshalb ich Musik auch nicht a-historisch hören kann.
Das alles habe ich damals so nicht gewusst oder formulieren können, aber es war wohl so.--
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WerbungAnne PohlIst das so? Ich war auch mit anderen Sachen spät dran. „Behütete Kindheit“ nennt man das wohl. :thetwins: Nachdem ich übrigens die ersten Hanni und Nanni-Bücher gelesen habe, hab ich meine Eltern immer genervt, weil ich ins Internat wollte. Das wäre mein Liebstes gewesen. Und irgendwie beneide ich noch heute alle Leute, die im Internat sein durften.
Meine Güte, ich dachte immer, ich wäre der einzige, der immer ins Internat wollte… :thetwins:
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I fake it so real, I am beyond fake and someday, you will ache like I acheArt VandelayIch habe vergessen Beat Beat Beat aufzunehmen. Mist, das hätte ich nun auch gerne gesehen. Aber um 0.15 Uhr war ich noch mit unserer Waschmaschine bzw.deren Reparatur beschäftigt….
Ich wollte es aufnehmen und musste feststellen, dass wir Hessen3 gar nicht empfangen. Sehr schade. Aber kommt vermutlich auch bald auf den anderen Dritten.
Warum mich Musik immer so stark interessiert hat, kann ich nicht begründen. Solange ich zurückdenken kann, hab ich zwei Leidenschaften, die eine (Geschichte) hab ich zum Beruf gemacht, die andere ist die Musik. Für Romane und Filme hab ich nie gleiche Leidenschaft entwickelt, auch wenn ich sie zu schätzen weiß. Romane les ich in den letzten Jahren eigentlich nur zu Ende, wenn sie einen Bezug zur Musik haben, z.B. den wunderbaren, tragikomischen Roman „Fleisch ist mein Gemüse – Eine Landjugend mit Musik“ von Heinz Strunk.
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otis…
Ich habe Musik von frühester Kindheit an geliebt, weil sie ungreifbarer und geheimnisvoller war als Worte und Bilder. Sie bot Möglichkeiten der inneren Verarbeitung und eine Tiefe, die die anderen Künste für mich nicht hatten.
Mir geben Comics und Filme dagegen sehr wenig. Das dürfte eine Form der Veranlagung sein.Ungreifbarer und geheimnisvoller finde ich Musik im Vergleich zu Bildern oder dem geschriebenen Wort nicht. Sie ist sofort verfügbar, geht auf direktem Weg ins Hirn und braucht nicht unbedingt das Sich-Drauf-Einlassen, ist also ein künstlerisches Medium des kürzesten Weges. Ich liebe ja auch Filme, aber dafür muss man sich eben die Zeit nehmen, sie zu rezipieren, und ebenso ist mir bildende Kunst und Fotografie wichtig, die aber auch die ausschließliche Konzentration erfordern. Und das Lesen ist noch fordernder, denn daneben geht gar nichts mehr. Musik funktioniert immer gut nebenbei – man kann alles Mögliche während des Hörens tun. Von daher brauche ich auch immer Konzerte, weil ich da komplett in die Musik hineinfalle. Und von daher brauche ich auch immer Musik, die mir nicht nur von links nach rechts durch die Ohren schleicht, sondern es mir etwas schwerer macht. Geht mir auch bei Klassik, die ich nur sehr selten höre, so – Penderecki oder Strawinsky höre ich lieber als Mozart oder Bach.
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Say yes, at least say hello.am anfang der sechsziger jahre hörte ich am liebsten schlager. sachen von gus backus, cliff richard, conny francis und manuella.
aber dann passierte es plötzlich (ich war so ca.14): i can get no satisfaction von den stones wurde im radio gespielt, und das durchfuhr mich wie ein blitz. ein grosses thats it erschien, vor meinem inneren auge. ich kniete vorm radio und trommelte mit den fäusten auf den tisch. immer wieder blärrte ich den riff nach. noch mehr als mick jaggers stimme gefiel mir die gitarre.
bei twist and shout von den beatles erging es mir kaum anders. ich hatte vorher gelesen, dass sich john lennon eine klobrille umgehängt hatte und frauenkleider trug. ich musste einfach auch was verrücktes tun. durch den song war ich außer rand und band. oh!- shake it now baby… ich kramte nervös in der unterwäschelade meiner mutter und suchte was geiles zum anziehen. aber oh gott, diese frau hatte nur so unerotische dicke wollunterhosen und die bräunlichen strumpfhosen waren auch nicht das wahre, so begnügte ich mich mit einem besen, mit dem ich mich vor den spiegel stellte und den abwechselnd als gitarre und als mikro benutzte.
nun, ja, dann ging es schlag auf schlag. bei eric burdons inside looking out schlug ich die wandergitarre meiner oma kaputt und bei 19th nervous breakdown wäre mein kumpel fast aus dem fenster geflogen, weil wir dazu auf dem fensterbrett tanzten, 15 meter über dem kopfsteinpflaster, naturley high- alles ohne drogen.nun ja, die informationen zur musik erhielt ich aus dem bravo. genauso wie in deutschland gab es in österreich nix anderes. (rave schickte mir eine englische brieffreundin, aber nur für kurze zeit, denn als ich die um den dazupassenden lsd-trip bat, wars aus mit dem rave. das war eher eine unravige raverin)
vor 68 gab es auch in österreich kaum beatmusik im radio. meistens hörte ich unter der bettdecke radio luxemburg. piratensender bekam man hierzulande leider überhaupt nicht rein. aber auch nach 68 war die lage eher düster, wäre da nicht andre heller mit seiner musikbox gewesen, der auch lange albumtitel brachte, wie zum beispiel i am going home von ten years after. eva maria kaiser brachte auch eine sendung um 18 uhr mit viel englischen hitsingles. ernst grissemans sender ö3, für junge leute war eine herbe enttäuschung, denn außer den beiden ebengenannten gab es fast nur orchestermusik, musik aus lateinamerika oder altmodischen swingjazz aus der besatzungszeit.
anders als bei otis gab es bei mir in der klasse kaum beatles oder rollingstones fans. jimi hendrix war überhaupt ein fremdwort so 67 rum. den begriff blues kannte so gut wie niemand. ca. 90% der schüler waren beatleshaßer, die kannten auch keinen einzigen songtitel der rollingstones. bei frank zappa hätten die eher auf eine exotische eichhörnchenart getippt, denn auf einen musiker. nicht umsonst führte heintje, nino rosso oder peter alexander zu dieser zeit die hitparade an. von einer woodstock-generation konnte ich in österreich in den sechsziger jahren so gut wie nichts entdecken. ja, später wollten dann alle dabeigewesen sein, um nicht als altmodisch zu gelten, bloß weil sie vielleicht bei den tremoloes: silence ist golden mitgepfiffen hatten.nun ja, nachdem ich wegen meiner langen haare von einer schule zur anderen flog oder erst gar nicht genommen wurde und auch keine arbeit bekam, wurde es mir zu bunt und ich ging on the road, mit canned heat im ohr. you gotta get out of this place sang burdon und er sprach mir aus der seele.
ich lebte dann in kommunen, bei den düüls oder in fredensgarden in kopenhagen, das war der grundstein zu christiania. hier gab es natürlich überall massenhaft musik, entweder live oder auf lp. selten für damalige verhältnisse waren zum beispiel love oder the 13th floor elevators oder the riders of the purple sage, aber auch die waren vorhanden. die musik hörte man meistens im schlafsack, vorher ging das chillum rum, oder ein joint. oder man hörte die musik in rockdiscos und tanzte dazu, da lief auch viel soul, james brown und otis redding. es war eine kurze zeit wie im paradies. bis das heroin einzog, gegen das ich eine instinktive abneigung besaß, obwohl mir velvets underground erste lp gefiel, die ich aber eher als apokalyptisches mahnmal gegen amerika verstand. eine tagebuch der verzweiflung, an dem ich nicht teilhaben wollte. ich machte dann die fliege, und dann… (aber das ist eine andere geschichte und passt nicht in den thread.)--
@starship
Ein sehr schöner Bericht!
Allerdings wundert’s mich, dass sich damals so wenige Deiner Mitschüler für Beat interessiert haben.--
Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755wie?
andre heller war das?
kann ich mich garnichtmehr daran erinnern…
aber Grissman hatte eine schöne warme stimme…. lach
und war gut zum einschlafen
und die beatbox oder wie hieß das nocheinmal – immer am samstag um 5
da liefen doch immer die Stones
als den heroin einzog in ösiland war ich schonlange weck
aber kann mich gut an diese haareabschneideaktionen erinnern
hmm
( und diese kommunen – schreck ich daran erinnere mich – dass die immer MEIN! handtuch genommen hatten ! pfui!! )--
ja, feiner Bericht starship.
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out of the blueja, der heller hatte die idee zur musikbox und war da dj seit 67. der grisseman wollte die sendung zuerst nicht, erklärte heller in einem interview. lange lp-titel hielt grisseman für radiountauglich, außerdem meinter er, daß sich kaum jemand für diese musik interressieren würde. heller spielte ausschließlich rockmusik, ungekürzt.
aber eine angenehme stimme hatte der grisseman, an die kann ich mich auch noch gut erinnern. so richtig einschmiegsam fürs ohr. ich pfiff da meistens auch gleich ein.an die haareabschneidenaktion kann ich mich nur mehr entfernt erinnern. riefen die das nicht übers radio aus…?- oder wie war das genau?
@norbert und imposter
danke fürs lob.
--
sag mal
also ich kann mich wirklich nicht erinnern – welche Heller war das? wirklich andre?
( ich war damals so 11 jahre alt ungefähr )
der hatte doch garkeine ahnung so von musikaber von andere dinge:
ich habe ein freund in der schweiz – der ist in eine show für blinde und gehörlose aufgetreten mit pfaufedern!!!hmm un d da capo un d espesso gabs auch auf Ö3
und meine erste LP die ich gekauft hatte war:
http://music.msn.com/album/?album=29451879&affid=100003
so schnell ein pic gesucht weisst- die war ja schon längst vorher raus
wegen Walter Richard Langer…. und seine jazz …äääächzz
und eine von Frank Zappa
die hab ich dann sofort weckgeschmissenhihi
--
allmansag mal
also ich kann mich wirklich nicht erinnern – welche Heller war das? wirklich andre?
( ich war damals so 11 jahre alt ungefähr )
der hatte doch garkeine ahnung so von musikaber von andere dinge:
ich habe ein freund in der schweiz – der ist in eine show für blinde und gehörlose aufgetreten mit pfaufedern!!!hmm un d da capo un d espesso gabs auch auf Ö3
und meine erste LP die ich gekauft hatte war:
http://music.msn.com/album/?album=29451879&affid=100003
so schnell ein pic gesucht weisst- die war ja schon längst vorher raus
wegen Walter Richard Langer…. und seine jazz …äääächzz
und eine von Frank Zappa
die hab ich dann sofort weckgeschmissenhihi
ja. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Heller
die musikbox mit ihm lief um 15 uhr. walter richard langer war so um 10 uhr vormittags. ich kann mir kaum vorstellen, daß du john mayall beim langer gehört hast. heller hat den gespielt, aber nicht langer.
langer spielte eher jazz aus den 50igern, da gab es wohl blues, aber eher den von ella fitzgerald u. louis armstrong, aber nicht den der stones oder von mayall.
heller und grissman haben viel in öffentlichkeit gestritten, weil dem heller ö3 viel zu flach war und er stieg deshalb auch aus.--
dooooch
walter war selten aber doch abun dzu zu gast in musikbox
und Zappa hatte 100% langer vorgestellt
ebenso Mayall – obwohl Langer ein jazzfreak war
kannst du dich noch anden seine supereingebildete stimme erinnern?
ahhh – also der war ja sowas vonsich eingenommen!
( oder meinen erinnerung täuscht mich – kann sein )hey!
so nice da meet you!--
allmandooooch
walter war selten aber doch abun dzu zu gast in musikbox
und Zappa hatte 100% langer vorgestellt
ebenso Mayall – obwohl Langer ein jazzfreak war
kannst du dich noch anden seine supereingebildete stimme erinnern?
ahhh – also der war ja sowas vonsich eingenommen!
( oder meinen erinnerung täuscht mich – kann sein )hey!
so nice da meet you!ja, ja… jetzt wo dus schreibst kann ich mich in etwa erinnern. der langer war mal gast in der musikbox, genau.
na ja, ist ja erst 35 jahr her, so schnell vergißt man…an die stimme vom langer kann ich mich noch genau erinnern, sehr sachlich, fast emotionslos, ganz sophisticated. ein richtiger snob war das. aber ein angenehmer.
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also über den alter von Walter Richard Langer
werden wir uns nicht unterhalten……das war ein snob erster sahne – vielen jahre später kam dann Falco
und ich hatte mich sofort an Langer erinnert
auf den stelle!--
Schöner Bericht, Starship.
Aber wo in Österreich bist Du aufgewachsen? Stadt oder Land? Dass es da so wenige Beatfans gab, wundert mich auch ein bisschen.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties! -
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