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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Albatrossda war ich ja mit meiner Vermutung, dass sich das in Kronwinkl abgespielt hat, gar nicht so falsch gelegen. :sonne:
Hallo Albatross, ja mit deiner Vermutung bist Du goldrichtig gelegen. Schön, dass Du in dieses Forum gewechselt bist und gleich fleißig zur Diskussion beiträgst.
(Mich interessierte inzwischen auch, wie viele Leute sich allein wegen des lange angefeindeten „Peter Green“-Threads eigens im RollingStone-Forum angemeldet haben. Das läßt sich vermutlich nicht feststellen, aber von drei, vier Personen weiss ich’s gewiss. – Bald 10.000 Zugriffe in drei Monaten belegen das bestehende Interesse deutlich).
Ja, die frühen 1970er Jahre liegen im Dunkeln, weil das deutschprachige Musikmagazin „Sounds„, in dem über dergleichen berichtet wurde, zwar laut Wikipedia angeblich schon 1966 gegründet wurde, aber damals laut Wikipedia andere musikalische Schwerpunkte hatte. Die frühesten „Sounds“-Hefte, die ich kenne, stammen aus 1972ff. Das nachfolgend abgebildete Jänner-Heft 1975 enthält sogar eine ausführliche Titelgeschichte von Ingeborg Schober über Amon Düül (in der das Schloss aber nicht erwähnt wird).
P.S.: Begrüßungs- und Verabschiedungsfloskeln sind hier übrigens nicht gerne gesehen, wie das folgende Zitat andeutet. :roll:
Dick LaurentUnd hör bitte auf ständig zu Grüßen und zu Verabschieden – auch das wirkt in einer gewünschten Diskussion im Internet fehl am Platze und kommt stattdessen rüber wie ein „Hallo hier bin ich, ich erkläre euch die Welt, ich bin wieder weg“.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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PopmuseumDie Higfish-Kommune hat ein kleines Schlösschen bei Kronwinkl in der Nähe von Landshut gemietet, wo laut Langhans die Peter-Green-Geschichte passierte.
Der Wiener Satiriker Karl Kraus hat in der Zwischenkriegszeit die folgende „Zeitstrope“ zu Jacques Offenbach geschrieben, nachdem sich ausgerechnet ein sozialistischer Abgeordneter ein Schloss in Tirol gekauft hat: „Ungleichheit beschlossen / hat die Vorsehung wohl: / nicht alle Genossen / hab’n a Schloß in Tirol.“*
Nein, noch nicht einmal alle Kommunarden (haben ein Schloss).
* Karl Kraus: Zeitstrophen. Kraus-Schriften. Band 14. S. 393-394.
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PopmuseumIch habe das Buch nun doch noch gekauft und fasse die drei Seiten (114-116) auf denen Langhans die Begegnung mit Greenie beschreibt, rasch zusammen (und betone dabei Markantes kursiv):
Hatte ich doch schon in zwei Sätzen zusammen gefasst !;-)
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pink-niceHatte ich doch schon in zwei Sätzen zusammen gefasst !;-)
Ja, Danke. Aber Du hast uns leider verheimlicht, dass Uschi O. Greenie nicht mochte, weil er ihr viel zu behaart war. Kojak hätte ihr besser gefallen.
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PopmuseumJa, Danke. Aber Du hast uns leider verheimlicht, dass Uschi O. Greenie nicht mochte, weil er ihr viel zu behaart war. Kojak hätte ihr besser gefallen.
Das war mir zu eklig…..das Buch ist wirklich nicht so dolle, oder ?
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“PopmuseumDie frühesten „Sounds“-Hefte, die ich kenne, stammen aus 1972ff.
—-mal gucken….ich hab noch ältere.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pink-niceDas war mir zu eklig…..das Buch ist wirklich nicht so dolle, oder ?
Ich kann noch nichts sagen, weil ich das Buch erst einmal durchgeblättert, aber bis auf die drei Seiten über Greenie noch nicht gelesen habe (Ich werde das Buch auch noch ein Weilchen ungelesen liegen lassen müssen, weil davor noch anderes zu tun und zu lesen ist).
Meine Spekulation, dass Greenie nur als Kontaktperson zu Mick Taylor / Rolling Stones interessant war, wurde von Langhans bestätigt.
Neu war, dass die Kommunarden Greenie tatsächlich wenig später zwei Mal in London besucht haben, wo er ihnen (laut anderen Berichten) Ratschläge für das Bayerische Woodstock gegeben hat.
In der Chronik (S.250ff) schreibt Langhans, dass „Fleetwood Mac“ in der Highfish-Kommune waren, womit er renommieren möchte. Tatsächlich waren Greenie und sein Roadie Dennis Keen auf Besuch. Keen holte zwar später einige andere vom „Fleetwood Mac“-Tross nach, allerdings nur um Greenie „aus den Klauen der Kommune“ zu befreien, was Mick Fleetwood nach erst nach einigen Anstrengungen gelungen ist (Die ausführlichen Details sind vor allem in Mick Fleetwoods Autobiografien, in Celmins Greenie-Biographie und Dinky Dawsons Autobiographie zu lesen).
Langhans‘ Chronik enthält unter anderem auch die folgende Formulierung, die seine Selbstüberhebung verdeutlicht: 1973/74 „Arbeit mit Fassbinder als Regieassistent“ statt korrekt „Arbeit als Regieassistent bei Fassbinder“. RWF war schließlich nicht Langhans‘ Regieassistent. :roll:
Aber dergleichen ist typisch für Langhans, Obermaier und die Getty-Zwillinge, die – wie die jüngsten Medienberichte zum 68er-Jubiläum zeigen – blamable Angeber sind, die den unberechtigten Eindruck erwecken wollen, dass sie Kopf und Herz der 68er Bewegung waren, womit sie diese wichtige Bewegung bei den Nachgeborenen in Verruf bringen.
Obermaier und die Getty-Zwillinge waren meines Erachtens die damaligen Ausgaben von Paris Hilton, Mausi Lugner bzw. Jeannine Schiller. Ich habe diese Schicki-Micki-Typen bislang nicht als 68er gekannt oder wahrgenommen, obwohl mich die 68er stets besonders interessiert haben.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pink-nice—-mal gucken….ich hab noch ältere.
Das interessiert mich sehr. Meine Antiquariatsfunde reichen nur bis ins Jahr 1972 zurück. Ich vermute, dass Wikipedia irrt und das deutschsprachige Sounds mit dem englischsprachigen verwechselt.
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PopmuseumDas interessiert mich sehr. Meine Antiquariatsfunde reichen nur bis ins Jahr 1972 zurück. Ich vermute, dass Wikipedia irrt und das deutschsprachige Sounds mit dem englischsprachigen verwechselt.
1966 ist richtig…..ich hab ein Buch über die Sounds-Plattenkritiken 1966-1977.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pink-nice1966 ist richtig…..ich hab ein Buch über die Sounds-Plattenkritiken 1966-1977.
Danke für das Update! :bier:
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Popmuseum(Die ausführlichen Details sind vor allem in Mick Fleetwoods Autobiografien, in Celmins Greenie-Biographie und Dinky Dawsons Autobiographie zu lesen).
„Dennis was quite stoned, but explained in great detail how Peter and he had gone off with a group of wealthy German kids to their large house out in the country, an art commune where they lived, creating, doing drugs, and having sex.
„Well, you’re going to take me back there right now,“ Mick announced, his eyes boring a hole into Dennis. „If we don’t get him now, we’re going to lose him.“
I accompanied Dennis and Mick to the commune’s house. We walked in and immediately stumbled into a nude photo session that was going on in the front living room. We excused ourselves and wound through the mansion’s maze of hallways until we finally found Peter lying in a sunken den that was padded generously with huge cushions and bathed in various psychedelic lights. He was obviously tripping on some very potent LSD and Mick had to carefully explain to him what was going on. His German „benefactors“ countered by telling us that Peter’s „free spirit“ would make up its own mind and surely choose to stay there forever. Dennis, who had straightened out completely by this time, yelled bitterly at the Germans to shut up, then confused them completely with a string of foul-mouthed Cockney curses.
In the meantime, I was astounded at the strength Mick displayed to persuade our guitarist to come back with us. He would absolutely not take no for an answer. Only after a long negotiation were we able to induce Peter to return with us, but the person we brought back to the hotel would never again be the man I’d known.“
Dinky Dawson. Life on the road. P.132.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Popmuseum(Die ausführlichen Details sind vor allem in Mick Fleetwoods Autobiografien, in Celmins Greenie-Biographie und Dinky Dawsons Autobiographie zu lesen).
„In February 1970, Fleetwood Mac embarked on a European tour, playing to sellout crowds at every venue. When we arrived in Munich in early March, we lost Peter Green for good. Munich was the beginning of the end for the original band.
Somehow Peter had gotten surrounded by a bunch of rich German hippie brats, a group we called the Munich jet set. They had a commune in a big old house with a lot of LSD floating around. During our stay in Munich, Pete was whisked out there and spent all his time getting stoned. We never even saw him, except for the gig, and to this day, John and I always say that was it. Peter Green was never the same after that.
After Pete had been there for a few days, our road manager, Dennis Kean, and I went out to this commune to try to get him back. Pete was tripping but lucid. He told us he wanted to stay and live in this commune with these Germans. We could see these brats were taking advantage of Pete and were succeeding in pulling him away from us. Appealing to his sense of duty, we persuaded him to come with us and finish the tour. But that night, back at the hotel, he told us he was finished. He said he was in a panic, that he couldn’t handle the money, that he was just a working-class person, that he was going to leave Fleetwood Mac as soon as possible. When Clifford Davies told him that the band was committed through May, Pete agreed to stay with us till then. After that, he insisted, he was through. He was very responsible about it. He’d play out his days with us, and that was it.
We returned to England later in March, and tried to carry on as best we could. The German kids had followed Pete home to London and continued to work their dangerous trips on him, which only fed into his terrible guilt about what he called „unclean money.“
Mick Fleetwood: My Life and Adventures in Fleetwood Mac. S.80f.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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asdfjklöIst bekannt, ob Green selbst sich eventuell einmal dazu geäußert hat oder ob er generell einmal dazu befragt wurde?
„Twenty-five years on, Peter’s own memories of what happened in Munich differ somewhat from those of Dennis Keen: ‚We were met at the airport by this girl and boy, both of them wearing fur coats. I found myself walking with them instead of our group – it was nice for me to walk with them. They came back to the hotel with us and there they told us that they had this commune in a big old house. To my knowledge, only Dennis and myself out of the English lot went there.
‚While I was at the house, I remember playing lead guitar -there was a kit of drums and an electric piano. Some of it got recorded and I kept the tape – it was different and good, one of my favourites, this LSD tape, which many years later I gave to my wife in Los Angeles.
‚I was put to bed by this girl. I don’t know where Dennis was at the time. I was just lying there on my own, on just a mattress, and thinking I was made up of crystals. Some people might be frightened to sleep if they felt like that, but I was so tired I just went straight off to sleep so that I’d be ready for the next gig and I could play well. On the next gig we played, I felt marvellous -fresh and not grubby.‘
During an interview with Mark Ellen of Mojo in early 1994, Peter recalled, They had a mansion, a great big place it was. I went back with one of the road managers. He gave me some LSD, I ate it, and as I’d got my guitar we played with some music for a while. Then I just sat around thinking and thought about everything. I was thinking so fast, I couldn’t believe how fast I was thinking! And I ran out of thoughts. I must have been thinking solid for about an hour, just sitting down on my mattress.'“
Martin Celmins: Peter Green. The Authorised Biography. Trauma City. p.135p.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Popmuseum(Ich nehme übrigens gar nicht an, dass der doppeldeutige München-Trip (nach & in) allein für Peter Greens Geisteszustand verantwortlich ist, obwohl dies die veröffentlichte Lehrmeinung der Peter Green-Gemeinde ist).
„There’s also little point in trying somehow to extrapolate the truth about what really took place in Munich that time. Bearing in mind that it happened so long ago, and that during those 24 hours in question the key players in the drama were both on acid, in these circumstances lofty notions of truth fly out the window. Perhaps Munich’s real significance in the 1990s is all the mythology that has been attached to it ever since. It is possible that the German hippies were part of some extreme cult, or that they were political activists. It is possible that attempts at brainwashing – sadly so fashionable in those days – did take place whilst Peter was downstairs in that basement studio, but no one can ever know for sure.
Similarly, no one can ever prove that Munich was the trauma that set off some or all of Peter’s subsequent health problems and erratic behaviour. Given this eternal uncertainty, it is perhaps better to stick to what few known facts there are, even though these might demystify the legend somewhat and replace it with something more mundane yet credible.“
Martin Celmins: Peter Green. The Authorised Biography. Trauma City. p.136p
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Popmuseum“Heavy Heart“ ist hier bei YouTube zu sehen
Das Video hat wirklich ‚was. Schade, dass es das Lied noch nicht auf CD gibt. :wave:
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Schlagwörter: Fleetwood Mac, Peter Green
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