"Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

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  • #7654699  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    CanzioneWarum müssen wir nur ständig in Schubladen denken? Jazz? Pop? Schlager? Klassik? Ist das wirklich so wichtig? In Afrika leben doch nicht nur Afrikaner, in Indien nicht nur Inder und in Deutschland nicht nur Deutsche. Die Genres beginnen sich eh aufzulösen. Wer will allen Ernstes analysieren, ob (z.B.) Elvis Costello nun Jazz, Klassik oder vielleicht doch Pop oder gar etwas anderes macht? Es ist Musik, eine Mischung aus allem. So einfach ist das!

    Ich stimme dir grundsätzlich eigentlich zu – aber Schubladen machen nun einmal Spaß, daher finde ich Threads wie diesen hier auch immer wieder spannend und interessant.

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
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    #7654701  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Blitzkrieg BettinaNaja, dann könnten wir den Thread ja gleich dichtmachen…

    Ich kann mich nur wiederholen, diesmal an die Adresse von Cole und Canzione gerichtet.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7654703  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Blitzkrieg BettinaIch kann mich nur wiederholen, diesmal an die Adresse von Cole und Canzione gerichtet.

    Verstehe ich nicht. Ich schrieb doch in der zweiten Hälfte meines Posts:

    coleporter[…] aber Schubladen machen nun einmal Spaß, daher finde ich Threads wie diesen hier auch immer wieder spannend und interessant.

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7654705  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    nur weil manche Künstler zwischen die Schubladen fallen, heißt das noch lange nicht, dass die Schubladen nicht bei vielen anderen Künstlern wunderbar passen… Wenn mich jemand fragt, was meinst du, wie ist diese Chris Roberts CD?, und ich sage „das wird halt so Schlagers sein“ dann helfe ich damit im zweifelsfalle mehr, als wenn ich mich in irgendwelche komplexeren Zusammenhänge und Ungewissheiten versteige… letztlich ist doch die Aufgabe mit einer überschaubaren Anzahl Genre-Bezeichnungen eine möglichst große Masse an Musik halbwegs befriedigend zu sortieren… und wer alles in Überschneidungen zwischen Genres ansiedelt oder jedem Künstler ein eigenes Genre zuweist, der macht was falsch bei der Aufgabe…

    und wer meint er verwendet lieber keine Genrebezeichnungen, keine Fremdwörter, keine Füllwörter, was weiß ich – bitteschön, aber muss man davon so einen Wind machen, dass man bewusst eine ärmere Sprache benutzt… Costellos Musik als Jazz oder Klassik oder undefinierbar zu bezeichnen find ich jedenfalls alles nicht hilfreich;

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    #7654707  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    redbeansandrice… und wer alles in Überschneidungen zwischen Genres ansiedelt oder jedem Künstler ein eigenes Genre zuweist, der macht was falsch bei der Aufgabe…

    Dass mit den Überschneidungen kann wiederum hilfreich sein, manchmal ist Jazz-Rock hilfreicher als einfach nur Jazz oder einfach nur Rock, Country-Singer/Songwriter kann hilfreicher sein als einfach nur Country.

    @coleporter, sorry dass ich dich da mit rein getan habe.

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7654709  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    Blitzkrieg BettinaDass mit den Überschneidungen kann wiederum hilfreich sein, manchmal ist Jazz-Rock hilfreicher als einfach nur Jazz oder einfach nur Rock, Country-Singer/Songwriter kann hilfreicher sein als einfach nur Country.

    ja, klar, ich schrieb ja auch alles in Überschneidungen – das sollte eigentlich nicht nötig sein…

    --

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    #7654711  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Blitzkrieg BettinaDass mit den Überschneidungen kann wiederum hilfreich sein, manchmal ist Jazz-Rock hilfreicher als einfach nur Jazz oder einfach nur Rock, Country-Singer/Songwriter kann hilfreicher sein als einfach nur Country.
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    Ich denke mal, wir leben lange genug, um den lästigen Gedanken von Crossover endlich über Bord zu werfen und Musik einfach nur noch zu nehmen, wie sie ist.

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    #7654713  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    CanzioneIch denke mal, wir leben lang genug, um den lästigen Gedanken von Crossover endlich über Bord zu werfen und Musik einfach nur noch zu nehmen, wie sie ist.

    ich bin eigentlich ganz dankbar, dass die Tonträger in den Geschäften vorsortiert sind (zB)

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    #7654715  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    redbeansandriceich bin eigentlich ganz dankbar, dass die Tonträger in den Geschäften vorsortiert sind (zB)

    Erinnert mich an die Geschichte, in der ich irgendwann mal in der CD-Abteilung eines Elektromarkts die Manic Street Preachers suchte und der Verkäufer sagte: „Die stehen doch bei ‚Independent‘.“ Ich darauf: „Sie wissen aber schon, dass die bei Sony sind…?“ Soviel zur Verlässlichkeit von Vorsortierung… :lol:

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7654717  | PERMALINK

    minos

    Registriert seit: 02.06.2008

    Beiträge: 10,745

    Herr Rossi

    Dazu schreibt Peter Kraus ja selbst etwas im aktuellen RS. Er verstand sich anfangs schon als Rock’n’Roller, wurde aber umstandslos für das „Schlagersystem“ vereinnahmt. Ihm fehlte einfach ein entsprechendes Umfeld, passende Musiker, Produzenten usw., und er selbst hatte auch mehr Begeisterung als echte Kenntnis. Er wusste z.B. nicht, wie dieser Hüftschwung von Elvis eigentlich aussah, über den alle Welt redete.

    Danke für die Auskunft! Wußte nichts von dem Interview. Ende letzter Woche war der neue RS leider noch nicht vorrätig, werde vermutlich Freitag dazu kommen nachzusehen, ob er da ist. Dann kann ich es auch endlich nachlesen. :-)

    [Quote]Das ist aber Deine Hörweise als jemand, der musikalisch in Deutschland sozialisiert wurde. Man empfindet dann manche US-/UK-/usw.-Aufnahmen eben als „schlagerhaft“, weil man Elemente wiedererkennt, die im deutschen Schlager adaptiert wurden. Das wollte ich ja weiter oben mit dem Beispiel „My Boy Lollipop“ illustrieren. Für einen amerikanischen und englischen Hörer ist das hingegen völlig irrelevant, ob wir irgendwas als „schlagerartig“ empfinden. Auch hier gilt: Es ist der kulturelle Kontext, der den Unterschied macht.

    Die Frage, ob das so ist, ist mir vor ein paar Tagen auch in den Sinn gekommen, als ich hier etwas in den Raum werfen wollte: Warum empfinde ich vor allem bestimmte us-amerikanische Hits aus Mitte bzw. 3. Viertel der 50er als schlagerartig (und das ist längst nicht nur „Lucky Lips“ ;-))? Ich antworte später ausführlich, habe im Moment nicht viel Zeit.

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    #7654719  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    CanzioneIch denke mal, wir leben lange genug, um den lästigen Gedanken von Crossover endlich über Bord zu werfen und Musik einfach nur noch zu nehmen, wie sie ist.

    Also noch nicht mal Crossover lässt du gelten?

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7654721  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,234

    CanzioneWarum müssen wir nur ständig in Schubladen denken? Jazz? Pop? Schlager? Klassik? Ist das wirklich so wichtig?

    Es gibt Wörter und es gibt Sachen und ohne die Wörter kann man über die Sachen nicht reden. Außerdem sind die Wörter da und niemand kann so tun, als hätte er überhaupt keine Vorstellung davon, was gemeint ist, wenn er Wörter wie „Schlager“, „Pop“, „Rock“ usw. hört oder liest. Wie man an Diskussionen wie dieser sieht, sind das aber durchaus differierende, sehr subjektive Vorstellungen. Man hat schon vorher aneinander vorbeigeredet, nur merkt man das erst in dem Moment, in dem mehrere Leute versuchen einen Begriff zu definieren. Dann muss man über die Sache reden, über Fakten, Wertungen, Zusammenhänge, Unterschiede usw. Mit einem „ist doch alles einfach Musik“ kann man natürlich alle Widersprüche und Unklarheiten ganz schnell wieder zudecken und muss sich nicht weiter damit belasten. Aber wenn man das nächste Mal das Wort „Schlager“ oder „Pop“ oder „Rock“ usw. hört, hat man immer noch eine Vorstellung davon im Hinterkopf.

    --

    #7654723  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Warum aber willst Du nicht einfach nur hören, statt Dich mit Informationen zu überfrachten? Warum vertraust Du nicht schlicht deiner Wahrnehmung? In der Kunst und Musik kann man Dinge mögen oder ablehnen, ohne sie zu verstehen. Alle Klänge sind im Grunde gleich.

    Und der Begriff „Pop“ ist auch nur eine dieser Verpackungen, die nichts über die Musik, über den Klang sagen… Viele Musiker aber gebrauchen den Klang des Pop, um ihre Gefühle auszudrücken. Ich würde lieber einfach nur von Musik und Klang reden.

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    #7654725  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Canzione, das ist ja schön und gut, was Du da schreibst. Aber wenn Du nur von Musik und Klang redest, brauchst eigentlich gar nicht über Musik zu reden. Bzw. es reicht völlig, wenn Du sagst, gefällt mir, gefällt mir nicht.
    Falls Du Deine Aussage aber begründen möchtest, brauchst Du zwangsläufig ein paar mehr Begriffe. Und über die versuchen wir hier zu reden.

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    #7654727  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Mikko… es reicht völlig, wenn Du sagst, gefällt mir, gefällt mir nicht.

    Im Grunde genommen reicht das völlig aus, ja.

    Und damit sind alle Vorsager und Ausleger und Sinndeuter auf einen Schlag arbeitslos. Deshalb fürchten sie die simple, und ungebremste „Hörlust“ wie der Teufel das Weihwasser.

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