"Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

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  • #7654399  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    coleporterHatte eigentlich schon jemand was zu Stock, Aitken und Waterman gesagt, die ich irgendwann ins Feld führte? Aus dem Hause kamen und kommen nun wirklich die absoluten Reißbrett-Schlager, oder?

    Da gehe ich nicht mit. Verkürzt gesagt: Trotz Ähnlichkeiten zielt S,A,W mehr auf den Hüftschwung als auf ein Mitklatschen – also Pop.

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    #7654401  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    wenn Stock, Aitken und Waterman Schlager sind, dann ist jeder Definitionsversuch erbärmlich gescheitert.

    --

    #7654403  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    John Billwenn Stock, Aitken und Waterman Schlager sind, dann ist jeder Definitionsversuch erbärmlich gescheitert.

    Kannst du erklären, warum du das so siehst?

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7654405  | PERMALINK

    reino

    Registriert seit: 20.06.2008

    Beiträge: 5,700

    ReinoDaß die Schlager so klingen, wie sie klingen, ist ja gewollt, nicht die Folge fehlender musikalischer Begabung oder Weltläufigkeit ihrer Macher.

    Ein bißchen möchte ich die Aussage einschränken. Da der Schlagermarkt auch aktuelle Musikströmungen aufzugreifen versucht, entstehen da natürlich immer wieder Sachen, die nicht nur aus Kalkül ein müder Abklatsch sind. Daß man beim Vereinnahmen neuer Stile auf die Nase fallen kann hat allerdings nicht unbedingt etwas mit fehlender klassischer Musikausbildung zu tun. Benny Goodman hat ja auch nur Swing gespielt und sich nie an Modern Jazz versucht.

    Und noch mal zum Pathos: Echtes Pathos findet man eher im Chanson (Brel, Piaf, Juliette Gréco[ab 3:41]). Dem Schlager wird da eher Weinerlichkeit zugeschrieben.

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    #7654407  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    coleporterKannst du erklären, warum du das so siehst?

    natürlich, ich würde mich allerdings mehrfach wiederholen. Es gibt in diesem Thread hier etwa 50 Posts, die das erklären. Vielleicht liest du ihn dir mal durch.

    --

    #7654409  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    John Billnatürlich, ich würde mich allerdings mehrfach wiederholen. Es gibt in diesem Thread hier etwa 50 Posts, die das erklären. Vielleicht liest du ihn dir mal durch.

    Na dann halt nicht… :roll:

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7654411  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Reino

    Und noch mal zum Pathos: Echtes Pathos findet man eher im Chanson (Brel, Piaf, Juliette Gréco[ab 3:41]). Dem Schlager wird da eher Weinerlichkeit zugeschrieben.

    Es war ja auch nie von echtem Pathos die Rede;-)

    --

    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #7654413  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Blitzkrieg BettinaEs war ja auch nie von echtem Pathos die Rede;-)

    Muss Pathos echt sein? (Gibt es eigentlich einen Pathos-Thread…?)
    Ich glaube, in der Kunst kommt es weniger auf die Echtheit des Pathos an als auf die Glaubwürdigkeit.

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7654415  | PERMALINK

    light-of-love

    Registriert seit: 31.10.2009

    Beiträge: 1,109

    Reino
    Daß die Schlager so klingen, wie sie klingen, ist ja gewollt, nicht die Folge fehlender musikalischer Begabung oder Weltläufigkeit ihrer Macher.

    Das ist das Fatale.

    --

    #7654417  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,235

    coleporterHatte eigentlich schon jemand was zu Stock, Aitken und Waterman gesagt, die ich irgendwann ins Feld führte? Aus dem Hause kamen und kommen nun wirklich die absoluten Reißbrett-Schlager, oder?

    SAW haben natürlich keine Schlager produziert, sondern dancefloor-orientierten Pop, anfangs durchaus auch der etwas „dreckigeren“ oder trashigen Sorte (Divine, Dead Or Alive u.ä.), ehe sie dann für einige Jahre den (PRe-)Teen-Markt fast monopolartig bedienten. Die Käufer von S/A/W-Platten waren größtenteils unter 14/15 Jahren. Dass sie auch in der gay community geschätzt wurden und von einigen Pop-Nerds wie Andrew „Loog“ Oldham (oder Herrn Rossi ;-)), ändert daran nicht viel.

    Die Kennzeichen „Eingängigkeit“ und „marktorientierte, fließbandmäßige Produktionsweise“ sind keine ausreichende Definition für den Begriff Schlager, denn dann hätte man auch z.B. in Motown oder im Brill Building Schlager gefertigt. Schlager ist eine spezifische deutsche Form eingängiger und leicht konsumierbarer populärer Musik, die ihre Blütezeit von den zwanziger bis in die siebziger Jahre erlebte. Alle anderen Definitionsversuche bringen einfach nicht weiter.

    Die Gegenprobe ist doch ganz einfach: Wenn „Schlager“ ein internationales Phänomen wäre, wie lautet dann denn z.B. der entsprechende englische Begriff? Ganz bestimmt nicht „Hit“, denn das ist einfach ein großer Verkaufserfolg. Man kann leicht tausende Hits aufzählen, die wirklich niemand unter den Begriff „Schlager“ fassen würde.

    --

    #7654419  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Herr RossiDie Kennzeichen „Eingängigkeit“ und „marktorientierte, fließbandmäßige Produktionsweise“ sind keine ausreichende Definition für den Begriff Schlager, denn dann hätte man auch z.B. in Motown oder im Brill Building Schlager gefertigt.

    Im Brill Building wurden durchaus Schlager gefertigt – Motown wird im Grunde nur dadurch „gerettet“, dass es mit „Soul“ eine geeignetere Schublade gibt…

    Herr RossiSchlager ist eine spezifische deutsche Form eingängiger und leicht konsumierbarer populärer Musik, die ihre Blütezeit von den zwanziger bis in die siebziger Jahre erlebte. Alle anderen Definitionsversuche bringen einfach nicht weiter.

    Gut, dass wir uns da nicht einig werden, scheint unumstößliche Wahrheit zu sein – im Gegensatz zu Definitionen… ;-)
    Ich finde den Laboratioriumscharakter solcher Diskussionen spannend, andere wollen sich lieber immer wieder in die liebgewonnene Sicherheit ihrer festen Definitionen flüchten.

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7654421  | PERMALINK

    light-of-love

    Registriert seit: 31.10.2009

    Beiträge: 1,109

    Da ist Dir jetzt aber der Smiley verrutscht, oder?

    --

    #7654423  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,235

    ReinoDaß die Schlager so klingen, wie sie klingen, ist ja gewollt, nicht die Folge fehlender musikalischer Begabung oder Weltläufigkeit ihrer Macher.

    Es hat auch im Schlager immer wieder Versuche gegeben, aus dem Mitklatsch- und Schnulzenzwang auszubrechen, die waren aber unterschiedlich erfolgreich. Ein Beispiel ist das bereits genannte Du lebst in Deiner Welt von Daisy Door, was dank „Der Kommissar“ zum Hit wurde und das nun wirklich nicht klingt wie der übliche „Hossa“-Schlager der frühen 70er. Hildegard Knef fiel dagegen gleichzeitig mit einem recht modernen und pop-orientierten Album („Knef“) auf die Nase, erst später wurde vor allem der Track Im 80. Stockwerk zum Geheimtipp.

    Die Disco-Produktionen für Marianne Rosenberg zeichneten sich auch durch einen Sound aus, der wenig gemein hatte mit dem Schlagerbiedermeier.
    Auch Peter Maffay versuchte ja, sich vom Schlager zu emanzipieren. Dass sein „ehrlicher Rocker“-Image immer aufgesetzt wirkte und auch manche Peinlichkeit zeitigte, ist ja gerne zugestanden, aber z.B. „Komm doch heute nacht zu mir“ ist eine wirklich große Produktion, guter Song, toll gesungen und die Slide-Gitarren haben keinen „guckt mal, wir machen jetzt richtige Musik“-Vorführeffekt, sondern sind songdienlich und atmosphärisch. Gibt’s leider nicht bei Youtube, sonst würde ich verlinken.

    Und von Christian Anders habe ich auch schon einiges erstaunliche aus den späten 70ern gehört, was deutlich in Richtung Disco, Funk und Pop geht.

    --

    #7654425  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,574

    Light of LoveDas ist das Fatale.

    Bruce Berger – Alle Kinder

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #7654427  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Light of LoveDa ist Dir jetzt aber der Smiley verrutscht, oder?

    Mir? Wieso?

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
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