Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)
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vulturewaySchlagermusik ist Funktionsmusik und als solche konzipiert und daher auch immer recht leicht zu erkennen. Sie ist in erster Linie Produkt, und frühestens in zweiter, nein, in gar keiner Linie, Kunst. Einfältige, rührselige Texte, gleichzusetzen mit billigstem sensationsheischendem Journalismus oder vielleicht noch mehr mit Groschenromanen – in Verbindung mit musikalischen Arrangements, die nie Gefahr laufen, einen Herzschrittmacher außer Kraft zu setzen, sind stilbildend. Echte Gefühle wirken in der Schlagermusik störend. Diese Definition stellt keine Ansprüche an die Sprache, natürlich gibt es die mit diesem Produkt versorgte Kundschaft weltweit.
Das ändert nichts daran, daß es Übergänge und Grenzbereiche gibt.
95 % Produkt plus 5 % Leidenschaft, dann sind wir halt bei Dieter Thomas Kuhn…Polemisierende Pauschalisierung, die wieder die frühen Schlager komplett ausklammert.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Highlights von Rolling-Stone.deWarum „A Day In The Life“ der größte Triumph von Lennon/McCartney ist
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WerbungFolgender Artikel enthält wohl alles wichtige:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlager--
GnagflowFolgender Artikel enthält wohl alles wichtige:
http://de.wikipedia.org/wiki/SchlagerAh, nur gut, dass du uns darauf aufmerksam gemacht hast…
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Die Definition bei Wikipedia ist so windelweich, dass man da von AC/DC bis zu irgendwelchen Techno-Tracks alles reinpacken kann.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Ich hatte vor einiger Zeit ein Interview mit Götz Alsmann gelesen, indem er seine Sicht auf die Entwicklung des Schlagers von den Fünfzigern bis Heute schildert, er ging auch sehr auf die Musikpolitik des Dritten Reichs ein.
Sehr interessant, auch wenn ich nicht jede seiner Sichtweisen teile.
Ich hoffe dass es noch im Netz zu finden ist, dann verlink ich es mal.--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Blitzkrieg BettinaIch hatte vor einiger Zeit ein Interview mit Götz Alsmann gelesen, indem er seine Sicht auf die Entwicklung des Schlagers von den Fünfzigern bis Heute schildert, er ging auch sehr auf die Musikpolitik des Dritten Reichs ein.
Sehr interessant, auch wenn ich nicht jede seiner Sichtweisen teile.
Ich hoffe dass es noch im Netz zu finden ist, dann verlink ich es mal.Au ja, das wäre toll!
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Blitzkrieg BettinaBitte sehr!
Vielen Dank!
Sehr, sehr schöner Text. Man merkt, dass Alsmann sowohl Musikwissenschaftler als auch praktischer Musiker ist – und beides mit Leidenschaft.
Wunderbar der Passus über das „große Schisma“: „Der Schlager teilte sich in den Siebzigern in einem großen Schisma auf in die volkstümliche Unterhaltungsmusik und in alles andere, was auch auf Deutsch gesungen wurde. So hat sich der Schlager selbst entmannt. Er hat allen anderen Stilrichtungen gesagt: Ihr seid Chanson, ihr seid Rock, ihr seid irgendwie komisch, ihr seid nicht das Richtige. Die Schlagerwelt hat damals einfach verabsäumt, Udo Lindenberg, die Band „Ihre Kinder“ und die Liedermacher ins eigene Boot zu holen.“--
Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)coleporter“Der Schlager teilte sich in den Siebzigern in einem großen Schisma auf in die volkstümliche Unterhaltungsmusik und in alles andere, was auch auf Deutsch gesungen wurde. So hat sich der Schlager selbst entmannt. Er hat allen anderen Stilrichtungen gesagt: Ihr seid Chanson, ihr seid Rock, ihr seid irgendwie komisch, ihr seid nicht das Richtige. Die Schlagerwelt hat damals einfach verabsäumt, Udo Lindenberg, die Band „Ihre Kinder“ und die Liedermacher ins eigene Boot zu holen.“
Das ist doch völlig weltfremd. Als wenn der Schlager ausgerechnet in den 70er Jahre hätte bestimmen können, wen er sich ins Boot holt.
Im übrigen halte ich Alsmanns Defintion von Schlager zu weit gefaßt.
Ebenso wenig wie man „Schlager“ als Übersetzung von „Hit“ definieren kann (dann wäre erstens Schlager etwas völlig anderes als der übliche Sprachgebrauch meint, zweitens gäbe es für das, was der übliche Sprachgebrauch mit „Schlager“ meint, überhaupt keine Bezeichnung, allenfalls „deutschsprachiger Mainstream-Pop“), kann man alles Deutschsprachige jenseits der Neutöner unter „Schlager“ subsumieren.--
Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!ReinoIm übrigen halte ich Alsmanns Defintion von Schlager zu weit gefaßt.
Ebenso wenig wie man „Schlager“ als Übersetzung von „Hit“ definieren kann (dann wäre erstens Schlager etwas völlig anderes als der übliche Sprachgebrauch meint, zweitens gäbe es für das, was der übliche Sprachgebrauch mit „Schlager“ meint, überhaupt keine Bezeichnung, allenfalls „deutschsprachiger Mainstream-Pop“), kann man alles Deutschsprachige jenseits der Neutöner unter „Schlager“ subsumieren.Ich teile seine Definition ja auch nicht, aber den Text kann ich ja trotzdem schön finden.
Übrigens kannst du dich drehen und winden, aber die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Schlager war nun einmal tatsächlich die eines Musikstücks, das durchSCHLAGENDEN Erfolg hatte – ob es nun eine Übersetzung aus dem Englischen war oder nicht, ist ja im Grunde egal.--
Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Das ändert nichts daran, daß du nirgendwo ernsthaft eine Diskussion über die Schlager der 70er Jahre wie „Smoke on the Water“ und „Bohemian Rhapsody“ führen kannst. Genausowenig wie man unter „Comics“ heute nur Funnys versteht. Auch eine Diskussion über Art Spiegelmans „Maus“ unter dem Gesichtspunkt, daß man sich über den Holocaust nicht lustig machen darf, indem man Comics darüber zeichnet, wird jeder intelligente Mensch als absurd bezeichnen.
In diesem Thread geht es darum, wie man Schlager definiert. Über die Herkunft des Wortes sollten wir langsam hinaus sein. Die führt zu nichts, weil ursprüngliche und heutige Bedeutung des Wortes nur eine geringe Schnittmenge haben.
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!ReinoIn diesem Thread geht es darum, wie man Schlager definiert. Über die Herkunft des Wortes sollten wir langsam hinaus sein. Die führt zu nichts, weil ursprüngliche und heutige Bedeutung des Wortes nur eine geringe Schnittmenge haben.
Ich glaube aber schon, dass man die ursprüngliche Bedeutung bei einer Definition nicht außen vor lassen kann. Außerdem sollte eine Definition weit genug gefasst sein, dass sie alle relevanten Phänomene einschließt. Wie gesagt: Eingrenzung ist dann immer noch möglich, indem man genauer sagt, was man meint, eben „deutschsprachige Schlager der 70er Jahre“ zum Beispiel.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Die ursprüngliche Bedeutung und der heutige Gebrauch des Begriffs widersprechen sich aber größtenteils. Das hat nichts mit Eingrenzung zu tun. „Schlager“ wird heute als Gattungsbegriff verwendet, während er ursprünglich eine reine Erfolgsaussage war. Es ist einfach unsinnig, beides unter einen Hut bringen zu wollen.
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!Reino“Schlager“ wird heute als Gattungsbegriff verwendet, während er ursprünglich eine reine Erfolgsaussage war. Es ist einfach unsinnig, beides unter einen Hut bringen zu wollen.
Dann wird es dir nicht gelingen, eine Definition zu finden, die ich anerkennen kann. Ich sage ja: Es hilft nur Eingrenzung durch genauere Benennung.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)coleporterDann wird es dir nicht gelingen, eine Definition zu finden, die ich anerkennen kann.
Du würdest eine Definition anerkennen, bei der Gattung und Verkaufserfolg vermengt werden? „Schlager“ als Erfolgsbegriff grenzt die Definition ja nicht mal auf Musik ein. Und umgekehrt ist für jede Musik-Gattung völlig unerheblich, ob sie erfolgreich ist oder nicht.
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Schlagwörter: Schlager
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