Niels Frevert – Du kannst mich an der Ecke rauslassen

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  • #6501405  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

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    Nach längerer Pause wiedergehört, und stelle fest, das Album fällt. Eigentlich mag ich nur die ersten drei Tracks, von denen der Titelsong mir der liebste ist.

    Das liegt vor allem daran, weil die Songs mich musikalisch nicht überzeugen. Die Streicherarrangements sind daran das beste, die Melodien der Schwachpunkt.

    Um es in den Worten des Großen Gurus zu sagen: Die Platte schafft den Cut nicht, und ich werde mich von ihr trennen müssen. Bei Interesse gern PN.

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    #6501407  | PERMALINK

    janpp

    Registriert seit: 28.08.2002

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    SokratesNach längerer Pause wiedergehört, und stelle fest, das Album fällt. Eigentlich mag ich nur die ersten drei Tracks, von denen der Titelsong mir der liebste ist.

    nanu? Was ist mit „der Typ, der nie übt“? „Niendorfer Gehege“? Das ist für mich der Song der Platte. Nicht nur wegen dem wundervoll lässigen Kiss-DuDuDuDuDu. Gegen Ende, wenn Niels „Und vielleicht, auf dem Weg/Auf die Wiese im Gehege“ singt und der Song noch einmal anschwellt, bekomme ich jedesmal Gänsehaut. Pure Emotion, dieses Schwelgen in der leicht sentimentalen Nostalgie. pures großartiges Songwriting.

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    #6501409  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,929

    du bist Hamburger, oder? Das verleiht dem Ganzen natürlich nochmal nen besonderen Touch. Ist aber auch eins meiner liebsten (unter fast allen) Lieder der CD.
    @ Sokrates dein Lieblingssong ist für mich fast der schwächste des Albums, was findest du gerade an dem so gut?

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    #6501411  | PERMALINK

    close-to-the-edge

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    „Der Typ der nie übt“ find ich auch zum Niederknien. Aber insgesamt irritiert mich die Platte. Die Ausflüge in die Kammermusik passen nicht zum Niels. Den Budgetanteil hätter besser genutzt um das Album angemessen aufzufüllen. Die Platte ist ja nicht deshalb so kurz weil im die Songs ausgegangen wären.

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    #6501413  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,929

    wobei ich dabei bleibe: „Der Typ, der nie übt“ mit geschlossenen Augen und es ginge bei mir was Stimme Phrasierung etc anbelangt auch als Wolf Maahn-Song durch. (Nicht negativ gemeint). „Der Typ, der nie übt“ *****

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #6501415  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

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    Beiträge: 18,989

    @ Magnetic und Jan:

    Am Ende steht man ziemlich hilflos da und rudert mit den Armen, weil es so hemmungslos subjektiv wird. Ich kann nicht viel mehr sagen, als dass der Titelsong eine Melodie und – auch zum Teil durch den Text hervorgerufen – eine Atmosphäre hat, die über den Moment hinaus in meinem Kopf haften bleibt. „Der Typ, der nie übt” im Gegensatz dazu nicht, und das Album als Ganzes nicht. Ich kann die „sentimentale Nostalgie”, von der ihr sprecht, erkennen, aber ankommen tut sie bei mir nicht, jedenfalls nicht in der wünschenswerten Stärke.

    Wobei Titelsongs nebenbei bemerkt meistens deswegen zu solchen werden, weil sie der stärkste eines Albums sind oder dazu gehören.

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    #6501417  | PERMALINK

    janpp

    Registriert seit: 28.08.2002

    Beiträge: 7,179

    TheMagneticFielddu bist Hamburger, oder? Das verleiht dem Ganzen natürlich nochmal nen besonderen Touch.

    Nein, finde ich nicht. Es ist einfach dieses sentimentale, was er so wunderbar rüberbringt, unabhängig vom Ort. Dazu kommt natürlich, dass Niendorf weder besonders zentral noch irgendwie angesagt in Hamburg ist. Ich war glaube ich in meinem ganzen Leben noch nicht da.
    Niels selbst ist da aufgewachsen, das verleiht dem Text Bedeutung.

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    #6501419  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,929

    ok anders

    ich glaube schon, dass in diesem Song auch ein gewisses „Stadtfeeling“ rüberkommt, natürlich auf sich bezogen, dass ein „Großstädter“ eher nachvollziehen kann, als so ein Landei wie ich. Der Bezug zurückzublicken bzw. Geister der Vergangenheit aufleben zu lassen, trifft natürlich jeden, egal woher er kommt, mitten ins Herz, oder eben nicht. Mich schon

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #6501421  | PERMALINK

    Anonym
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    JanPPNein, finde ich nicht. Es ist einfach dieses sentimentale, was er so wunderbar rüberbringt, unabhängig vom Ort. Dazu kommt natürlich, dass Niendorf weder besonders zentral noch irgendwie angesagt in Hamburg ist. Ich war glaube ich in meinem ganzen Leben noch nicht da.
    Niels selbst ist da aufgewachsen, das verleiht dem Text Bedeutung.

    „Niendorfer Gehege“ ist für mich auch der gelungenste Song des Albums und eines der besten deutschsprachigen Stücke überhaupt. Lokalkolorit hat der Text eher am Rande, für mich ist es ein klassischer „Jungs-Song“, der wie kein anderer dieses Gefühl beschreibt, wenn man einen alten Weggefährten – insbesondere bei einem Klassentreffen – nach langen Jahren wieder trifft, dieses hin- und Hergerissensein zwischen Wiedersehensfreude und Peinlichkeit, weil man ohnehin längst weiss, das das, was man einmal für Freundschaft gehalten hat, eigentlich nur eine Zweckgemeinschaft war. Besser als in diesem Stück kann man diese Situation nicht wiedergeben.

    @sokrates: Dein statement verwundert mich ziemlich, ich finde das Album musikalisch für eine deutsche Platte sehr mutig und überzeugend umgesetzt. Mich hat dieses Jahr keine andere deutschsprachige Platte interessiert. Ich sehe es auch eher in der Songwriter-Ecke, hast du bei Frevert wirklich große Melodiebögen erwartet?

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    #6501423  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 18,989

    songbird@Sokrates: Dein statement verwundert mich ziemlich, ich finde das Album musikalisch für eine deutsche Platte sehr mutig und überzeugend umgesetzt. Mich hat dieses Jahr keine andere deutschsprachige Platte interessiert. Ich sehe es auch eher in der Songwriter-Ecke, hast du bei Frevert wirklich große Melodiebögen erwartet?

    Nein, große Melodiebögen nicht, aber etwas mit mehr Prägnanz. Es gibt unprägnante Songwriter wie Frevert, die eher mit Stimmungen und ihren Texten arbeiten, und prägnantere, sagen wir, äh, Rio Reiser, um einen anderen Deutschen zu nennen.

    Ich gebe Dir recht bzgl. der mutigen Umsetzung – wie ich schon schrieb, gerade die Entscheidung für die Streicherarrangements hat mir gefallen.

    Um es zusammenfassend zu sagen: Keine schlechte Platte, aber die ganz große Begeisterung wollte sich nicht einstellen, ich habe aus Nationalgaleriezeiten viel Sympathie für Frevert und hatte mir mehr erhofft. (Jetzt hat sie übrigens schon einen neuen Besitzer.)

    Mich hat in diesem Jahr Gisbert von Knyphausen am meisten beeindruckt. Ich kann mir schon vorstellen, dass Du schon beim Klang seines Namens über dem Waschbecken hängst, und ich hätte ihm als sein Manager dringend zu einem Künstlernamen geraten, aber der hat einen sehr emotionalen, fast ungestümen Vortrag, und eine Band, die ihn dabei (Achtung:) kongenial begleitet. Ein Stern besser: ****

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6501425  | PERMALINK

    Anonym
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    Sokrates
    Mich hat in diesem Jahr Gisbert von Knyphausen am meisten beeindruckt. Ich kann mir schon vorstellen, dass Du schon beim Klang seines Namens über dem Waschbecken hängst, und ich hätte ihm als sein Manager dringend zu einem Künstlernamen geraten, aber der hat einen sehr emotionalen, fast ungestümen Vortrag, und eine Band, die ihn dabei (Achtung:) kongenial begleitet. Ein Stern besser: ****

    Nicht nur aufgrund des Namens. Musikalisch und textlich verkörpert Knisperhausen natürlich fast alles, was ich an deutscher Musik nicht mag.

    Niels Frevert hat es übrigens tatsächlich geschafft, einem ansonsten wirklich gruselig schlechten Album von Kettcar ein wenig Glanz zu verleihen. „Am Tisch“ ist eine ähnlich gelungenen Momentaufnahme wie „Niendorfer Gehege“, da möchte ich fast wetten, dass er auch am Text mitgewirkt hat.

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    #6501427  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

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    songbirdNicht nur aufgrund des Namens. Musikalisch und textlich verkörpert Knisperhausen natürlich fast alles, was ich an deutscher Musik nicht mag.

    Gönnen wir uns einen kurzen Exkurs: Was ist das?

    songbird Niels Frevert hat es übrigens tatsächlich geschafft, einem ansonsten wirklich gruselig schlechten Album von Kettcar ein wenig Glanz zu verleihen. „Am Tisch“ ist eine ähnlich gelungenen Momentaufnahme wie „Niendorfer Gehege“, da möchte ich fast wetten, dass er auch am Text mitgewirkt hat.

    Interessant, wusste ich nicht. Um Kettcar habe ich nach einem Probehören einen weiten Bogen gemacht.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6501429  | PERMALINK

    themagneticfield

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    Und um euch beide zum Würgen zu bringen schmeiss ich noch Philipp Poisel in den Ring. Der kämpft mit Niels um das deutschsprachige album des Jahres…

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #6501431  | PERMALINK

    Anonym
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    SokratesGönnen wir uns einen kurzen Exkurs: Was ist das?
    .

    Vielen deutschen Musikern scheint ein seltenes Talent zu Betroffenheitslyrik in die Wiege gelegt zu werden. Ich weiss nicht, warum ich bei Bands wie Element of Crime oder Knyphausen immer an alte Männer in miesen Eckkneipen denken muss, die stumpf literweise Bier in sich hineinkippen. Ich nenne bewusst noch zwei halbwegs akzeptable Vertreter dieser Spezies. Andere deutsche Bands sitzen ihr Leben lang in der letzten Reihe im Klassenzimmer, das sind die Pennäler-Lyriker. Vertreter hier die heutigen Tomte oder auch Kettcar. Unfassbar peinliche, kindische Texte. In der Regel paart sich dieses trostlose Bild mit einer musikalischen Stumpfheit, die seinesgleichen sucht. Ich habe all diese Bands schon live gesehen, keine hat mich nur ansatzweise überzeugen können.

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    #6501433  | PERMALINK

    krauspop
    Oo and Drums

    Registriert seit: 01.05.2004

    Beiträge: 3,345


    @Songbird
    Bei Knyphausen bin ich nicht so ganz bei Dir – ansonsten aber schön gesagt…

    Und wie kommen bei dir dann die schlaumeiernden Befindlichkeitspopper Tocotronic, Sterne, Friebe etc. weg..?

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