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08.04.
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Werbunggastrisches_greinen08.04.
Fennesz/Jim O’Rourke/Peter Rehberg – The Magic Sound Of Fenno’BergKannst du ein paar Worte zu dieser Platte schreiben? Hört sich mehr als interessant an…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Krausgastrisches_greinenEher zu den Hin- und Hergerissenen. Von The Drift geht für mich eine dunkle Faszination aus, aber es ist ein Werk, das ich nur sehr selten zu hören vermag, das sich mir streckenweise auch verschließt, an dem ich mich abarbeiten kann, das aber in allen Momenten tief aufrührt, ja verstört, manchmal auf eine sehr körperliche Weise (das vielbeschriebene Clara zum Beispiel, in dem das Schlagen der Schweinehälften ja nichts anderes eine sehr handgreifliche, direkte, plakative Verbildlichung des im Stück Geschilderten ist, kontrastierend zu der teilweise poetischen Sprache, verstörend, nicht belustigend, so roh, wie das behandelte Thema, also angemessenes künstlerisches Mittel). All das sind Qualitäten eines großen Albums, aber auch wenn ich in der Endjahresabrechnung 2006 The Drift zu schnell **** gegeben habe, fällt mir eine eindeutige Besternung schwer. Es gibt Hördurchgänge, da tendiere ich zu *****. Aber ich schwanke.
Es ist nicht so wie etwa bei Laughing Stock, bei dem die ***** für mich gar keine Frage sind, das mich vom ersten Hören an und über die Jahre hinweg immer wieder gefangen nimmt. Hier wäre Enthusiasmus wohl das richtige Wort. The Drift ist eine Reise in das Herz der Finsternis und da ist Begeisterung nicht das Gefühl, das sich mir nahelegt. Faszination, Verstörung, manchmal Zurückgestoßensein, das sind die Pole, zwischen denen sich die Reaktionen bewegen.
Wie stehst du zu The Drift?
Ich mache das nicht aus Prinzip, aber Deine Ausführungen über „The Drift“ kann ich nur bestätigen, die Unbewertbarkeit der Platte ist ja mittlerweile ein fester Bestandteil ihrer Rezeptionsgeschichte.
Das dunkle Faszinosum der Platte ist ja auch hinreichend und wortreich beschrieben worden.
Das was mich für die Platte zuallererst einnimmt, ist Scotts Stimme, sein markerschütternder Gesang lässt einen den Atem stocken, ich empfinde das Grauen das von The Drift ausgeht als aufwühlend und spannend, auch wenn die Unmittelbarkeit manchmal nur schwer zu ertragen ist.
Und dass die Platte einen in vielerlei Hinsicht schwankend zurücklässt, wenn man sich mit ihr ausführlich beschäftigt, lässt sich bei so einem unvergleichlichen Werk kaum vermeiden.--
Alles, was sich hinauswagt, wird am Ende zurückgeholt.Vega4Kannst du ein paar Worte zu dieser Platte schreiben? Hört sich mehr als interessant an…
Interessant ist sie, wenn auch sicherlich nicht durchweg gelungen. Es handelt sich um improvisierte elektronische Musik, ein Zusammenwirken dreier solo sehr eigenständiger Musiker, das vermutlich zunächst als ein Spaßprojekt begann. Zumindest klingt vieles auf diesem ersten Album so. Wenn man der Kritik glauben kann ist das Projekt erst auf dem zweiten Album The Return Of Fenno’berg zu einem wirklichen Gruppensound gelangt, ich selbst kenne den Nachfolger nicht. Hier klingt vieles zu verspielt und verspult, ist manchmal übervoll mit Sounds und Samples, läuft etwas ziellos hier und da ins Leere, was nicht heißt, daß es keine Momente gäbe, in denen das Album glänzen würde, meistens dann, wenn die drei wirklich an einer gemeinsamen Idee zusammen stricken, sparsamer werden.
Improvisierte elektronische Musik, die sich abseits der klaren Beats bewegt, sperrig ist, aber durchaus aufgrund der Vielzahl der ins Spiel geworfenen Ideen Spaß macht. Dennoch würde ich aufgrund einiger Längen *** geben. Christian Fennesz selbst gefällt mir meist auch in improvisierten Kontexten mit anderen Musikern nicht so sehr, seine Solosachen sind da meist sehr viel konsistenter.
aco-bracoIch mache das nicht aus Prinzip, aber Deine Ausführungen über „The Drift“ kann ich nur bestätigen, die Unbewertbarkeit der Platte ist ja mittlerweile ein fester Bestandteil ihrer Rezeptionsgeschichte.
Das dunkle Faszinosum der Platte ist ja auch hinreichend und wortreich beschrieben worden.
Das was mich für die Platte zuallererst einnimmt, ist Scotts Stimme, sein markerschütternder Gesang lässt einen den Atem stocken, ich empfinde das Grauen das von The Drift ausgeht als aufwühlend und spannend, auch wenn die Unmittelbarkeit manchmal nur schwer zu ertragen ist.
Und dass die Platte einen in vielerlei Hinsicht schwankend zurücklässt, wenn man sich mit ihr ausführlich beschäftigt, lässt sich bei so einem unvergleichlichen Werk kaum vermeiden.Gut beschrieben, aco, vor allem den Hinweis auf die Unmittelbarkeit der Wirkung, die Scott Walker hier erreicht, kann ich nur unterstreichen.
gastrisches_greinenWenn man der Kritik glauben kann ist das Projekt erst auf dem zweiten Album The Return Of Fenno’berg zu einem wirklichen Gruppensound gelangt
Wenn ich mal kurz dazwischen hauen darf: In die Platte habe ich in meiner O’Rourke-Hochzeit reingehört, weil ich damals der Auffassung war, alles was der Mann anfasst wird zu Gold. Dieses Album hat mich aber eines Besseren belehrt. Ich bin zwar der Auffassung, dass einige freiheitliche Geister mit „The Return Of Fenno’berg“ ihren Spaß haben werden, aber mir war das nach fünf Minuten dann doch zu viel am Losgelöstheit von Strukturen. Zumal es auch noch mehr an extrovertierten Beats orientiert war, die mir eh nicht so gut zu Gesicht stehen. So wie Du den Erstling beschreibst, gastrisches greinen, klingt der Nachfolger nicht viel anders. Von da aus, wie Du sagst, ein Spaßprojekt.
Apropos O’Rourke: Kennt jemand von euch die Scheibe „Live in Bern“? Ich habe sie bis vor ein paar Jahren besessen. Leider ist sie nicht mehr aufzufinden. Tolles Teil. Die fiel mir nur gerade ein, bei essenziellen O’Rourke’schen Nebenprojekten. (Upps, da fällt mir gerade ein, dass ich vergessen habe, die wichtigste Platte von ihm in meine Besterung einfließen zu lassen.)--
detours elsewheretugboat captainWenn ich mal kurz dazwischen hauen darf: In die Platte habe ich in meiner O’Rourke-Hochzeit reingehört, weil ich damals der Auffassung war, alles was der Mann anfasst wird zu Gold. Dieses Album hat mich aber eines Besseren belehrt. Ich bin zwar der Auffassung, dass einige freiheitliche Geister mit „The Return Of Fenno’berg“ ihren Spaß haben werden, aber mir war das nach fünf Minuten dann doch zu viel am Losgelöstheit von Strukturen. Zumal es auch noch mehr an extrovertierten Beats orientiert war, die mir eh nicht so gut zu Gesicht stehen. So wie Du den Erstling beschreibst, gastrisches greinen, klingt der Nachfolger nicht viel anders. Von da aus, wie Du sagst, ein Spaßprojekt.
Okay, dann muß ich mich darum vermutlich auch nicht so sehr kümmern, auch wenn ich für diese Art Musik durchaus empfänglich bin.
Apropos O’Rourke: Kennt jemand von euch die Scheibe „Live in Bern“? Ich habe sie bis vor ein paar Jahren besessen. Leider ist sie nicht mehr aufzufinden. Tolles Teil. Die fiel mir nur gerade ein, bei essenziellen O’Rourke’schen Nebenprojekten. (Upps, da fällt mir gerade ein, dass ich vergessen habe, die wichtigste Platte von ihm in meine Besterung einfließen zu lassen.)
Kannst du dazu kurz etwas schreiben? Ich kenne das Album nicht. Zählt das zu O’Rourkes Improvisationsarbeiten oder ist es eher im Umkreis der songorientierteren Sachen zu sehen?
gastrisches_greinenKannst du dazu kurz etwas schreiben? Ich kenne das Album nicht. Zählt das zu O’Rourkes Improvisationsarbeiten oder ist es eher im Umkreis der songorientierteren Sachen zu sehen?
Bevor ich kurz was dazu schreibe: Mit seiner wichtigsten Platte meinte ich „I’m Happy, And I’m Singing, And a 1,2,3,4“. Die hatte ich, aus welchen Gründen auch immer, bei meiner Besternung vergessen.
„In Bern“ liegt genau zwischen seinem elektro-akustischen Schaffen und den songorinerten Sachen. Ich würde das aber mit der Songorientierung nicht zu genau nehmen, weil sich „In Bern“ eher durch einen beinharten Minimalismus auszeichnet, der aber einer Melodienstruktur nicht fern ist und eben dadurch eine gerade Linie bildet. Vergleichbar in manchen Momenten mit dem fabelhaften „Bad Timing“, wenn auch mit weniger Lächeln im Gesicht. Auch erinnert es mich, wenn es nicht zu sehr ins Improvisatorische abgleitet, an John Fahey, der ja auch schon für „Bad Timing“ als Pate bereitstand. Eingespielt hat O’ROurke das zwei Gitarren starke Konzert mit Loren Mazzacane Connors. Sehr introspektiv, sehr tiefschürfend und zu Herzen gehend. Beizeiten mag es etwas unterkühlt klingen, aber dieser Eindruck verliert sich mit der Zeit. Es sind, so sagt mir die Erinnerung, nur zwei Songs auf der Platte, aber da kann ich mich auch täuschen. Müsste eigentlich noch überall erhältlich sein. Auf welchen Formaten, da bin ich mir nicht sicher. Ich hatte zu damaliger Zeit eine CD.--
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Onkel TomWilly DeVille – Crow Jane Alley
Mein erste von ihm und ich bin ziemlich enttäuscht (** 1/2). Wie hörst Du sie ?
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Hold on Magnolia to that great highway moonnail75Portishead – Dummy *****
Portishead – s/t *****
Portishead – Live Roseland ****Hui, so gut ?! Brauch ich wohl jetzt echt mal was. Kürzlich das Debut (5,99€) stehen lassen, wird nächsten mal nun mitgenommen.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtMein erste von ihm und ich bin ziemlich enttäuscht (** 1/2). Wie hörst Du sie ?
Gestern von einem Kollegen bekommen. Ist auch meine erste von ihm (Zufälle gibts ;-)). *** Sterne würde ich auf den ersten Blick (ääh Höhr) sagen. Hört sich alles ganz gut an, ohne mich mitzureißen. Seine älteren Sachen sind wohl wesentlich besser.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Ja, immer noch so gut. Habe ich anlässlich des Konzertes wiedergehört und bin immer noch begeistert. Dummy hat die besseren Einzelsongs, s/t ist das insgesamt stimmigere Werk.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.IrrlichtHui, so gut ?! Brauch ich wohl jetzt echt mal was. Kürzlich das Debut (5,99€) stehen lassen, wird nächsten mal nun mitgenommen.
Da bin ich zum Beispiel ganz anderer Meinung. Die Portishead-Platten sind nicht gut gealtert, klingen enorm verstaubt, weil sehr stark auf den damals herrschenden Trend produziert sind. Ich habe sie in angenehmer Erinnerung, kann sie aber deswegen kaum noch hören.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams -
Schlagwörter: Musikalisches Tagebuch
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