Re: Musikalisches Tagebuch

#1523005  | PERMALINK

tugboat-captain

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gastrisches_greinenKannst du dazu kurz etwas schreiben? Ich kenne das Album nicht. Zählt das zu O’Rourkes Improvisationsarbeiten oder ist es eher im Umkreis der songorientierteren Sachen zu sehen?

Bevor ich kurz was dazu schreibe: Mit seiner wichtigsten Platte meinte ich „I’m Happy, And I’m Singing, And a 1,2,3,4“. Die hatte ich, aus welchen Gründen auch immer, bei meiner Besternung vergessen.
„In Bern“ liegt genau zwischen seinem elektro-akustischen Schaffen und den songorinerten Sachen. Ich würde das aber mit der Songorientierung nicht zu genau nehmen, weil sich „In Bern“ eher durch einen beinharten Minimalismus auszeichnet, der aber einer Melodienstruktur nicht fern ist und eben dadurch eine gerade Linie bildet. Vergleichbar in manchen Momenten mit dem fabelhaften „Bad Timing“, wenn auch mit weniger Lächeln im Gesicht. Auch erinnert es mich, wenn es nicht zu sehr ins Improvisatorische abgleitet, an John Fahey, der ja auch schon für „Bad Timing“ als Pate bereitstand. Eingespielt hat O’ROurke das zwei Gitarren starke Konzert mit Loren Mazzacane Connors. Sehr introspektiv, sehr tiefschürfend und zu Herzen gehend. Beizeiten mag es etwas unterkühlt klingen, aber dieser Eindruck verliert sich mit der Zeit. Es sind, so sagt mir die Erinnerung, nur zwei Songs auf der Platte, aber da kann ich mich auch täuschen. Müsste eigentlich noch überall erhältlich sein. Auf welchen Formaten, da bin ich mir nicht sicher. Ich hatte zu damaliger Zeit eine CD.

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