Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert
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choosefruitBei mir ist es umgekehrt… Dank Spotify entdecke ich so viel Hörenswertes, wie schon lange nicht mehr. Natürlich besteht die Gefahr zur Beliebigkeit, da das Angebot nahezu grenzenlos ist, doch mit einer vernünftigen Herangehensweise, leidet der Wert der Musik nicht.
So sehe ich das auch. Ich als Nutzer habe es ja selbst in der Hand, wie viel und was ich mir näher anhöre und dann ggfls. auch auf Tonträger ins Haus hole.
bullitt
pheebeeGrenzenlose Individualität als gefühlte Beliebigkeit? …Die da gebotene Individualität inspiriert mich ziemlich. Das ist fast schon so gefährlich wie Youtube, wo eher Gefahr droht sich zu verzetteln, wenn man von einem Videoclip zum nächsten zappt und irgendwann vielleicht seine eigene Klickgeschwindigkeit nicht mehr kontrollieren kann.
Genau, das führt aber doch zwangsläufig dazu, dass man sich mit sehr viel mehr Musik sehr viel weniger intensiv auseinandersetzt.
Auch wenn diese Möglichkeit natürlich besteht, sehe ich eine zwangsläufige Entwicklung da aber wirklich nicht.
So pauschal kann ich deiner Schlussfolgerung nicht folgen. S.o.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Highlights von Rolling-Stone.deDiese 24 Songs retten jedes Weihnachten
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Durch das große Angebot an Musik u.a. über Spotify kann ich aus Menge an Alben, mir die heraussuchen, die mir wichtig sind und diese dann auch entsprechend oft hören. Ich gehe immer noch davon aus, dass es kein Wettrennen geben wird, wer die meiste Musik hört. Der Weinliebhaber kippt doch auch nicht seinen edlen Tropfen in einem Zug runter. – Tolle Platten werde ich in begrenzter Zahl als CD oder LP später erwerben.
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Mit 823 verkauften Downloads an die Spitze der Charts
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelMit 823 verkauften Downloads an die Spitze der Charts
Aber dafür 83 Millionen Streams, wenn Du noch einen Satz weiterliest. Falsche Eindrücke zu erwecken sollten wir Relotius überlassen.
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„Weniger, aber besser.“ D. Ramssokrates
Aber dafür 83 Millionen Streams, wenn Du noch einen Satz weiterliest…
Was wäre das in Dollar oder Euro, wenn ich mal fragen darf?
zuletzt geändert von dustcrawling--
I've got a houseboat docked at the Himbo DomeDennoch zeigt der Link eklatant die Entwicklung der Hörgewohnheit. Und dann stellt sich mir die Frage, ob Musik oder Kunst allgemein dadurch entwertet wird, wenn der Besitz keine Rolle mehr spielt?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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für Kunst allgemein trifft das sicher zu, diese ganzen entwerteten Einzelstücke, bei denen es nur um Besitz geht…
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choosefruitUnd dann stellt sich mir die Frage, ob Musik oder Kunst allgemein dadurch entwertet wird, wenn der Besitz keine Rolle mehr spielt?
War Musik allgemein wertlos, als sie noch nicht in Form von physischen Tonträgern reproduziert und besessen werden konnte?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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herr-rossi
choosefruitUnd dann stellt sich mir die Frage, ob Musik oder Kunst allgemein dadurch entwertet wird, wenn der Besitz keine Rolle mehr spielt?
War Musik allgemein wertlos, als sie noch nicht in Form von physischen Tonträgern reproduziert und besessen werden konnte?
Eher sogar das Gegenteil vermutlich.
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herr-rossi
choosefruitUnd dann stellt sich mir die Frage, ob Musik oder Kunst allgemein dadurch entwertet wird, wenn der Besitz keine Rolle mehr spielt?
War Musik allgemein wertlos, als sie noch nicht in Form von physischen Tonträgern reproduziert und besessen werden konnte?
Zumindest wurde Musik und deren Schöpfer erst ab da in besonderem Maße überhöht. Mit der Entkopplung von Tonträgern wurde diesbezüglich wieder der Rückwärtsgang eingelegt.
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bullitt
herr-rossi
choosefruitUnd dann stellt sich mir die Frage, ob Musik oder Kunst allgemein dadurch entwertet wird, wenn der Besitz keine Rolle mehr spielt?
War Musik allgemein wertlos, als sie noch nicht in Form von physischen Tonträgern reproduziert und besessen werden konnte?
Zumindest wurde Musik und deren Schöpfer erst ab da in besonderem Maße überhöht. Mit der Entkopplung von Tonträgern wurde diesbezüglich wieder der Rückwärtsgang eingelegt.
Ich sehe da einen wesentlichen Unterschied.
Eine Mozartaufführung im 18. Jhdt war einmalig und ortsgebunden, man musste dort sein wo es stattfand. Welchen evtl. höheren Wert die Nichtreproduzierbarkeit hatte, kann man wahrscheinlich nicht einschätzen. Eine heutige Wiedergabe ohne Tonträger ist genau so reproduzierbar wie ein Tonträger, nur eben ohne Plastik in der Hand und evtl. begrenzt, so lange, bis mglw. auch ein Steam mal abgeschaltet wird.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.pheebee
bullitt
herr-rossi
choosefruitUnd dann stellt sich mir die Frage, ob Musik oder Kunst allgemein dadurch entwertet wird, wenn der Besitz keine Rolle mehr spielt?
War Musik allgemein wertlos, als sie noch nicht in Form von physischen Tonträgern reproduziert und besessen werden konnte?
Zumindest wurde Musik und deren Schöpfer erst ab da in besonderem Maße überhöht. Mit der Entkopplung von Tonträgern wurde diesbezüglich wieder der Rückwärtsgang eingelegt.
Ich sehe da einen wesentlichen Unterschied.
Eine Mozartaufführung im 18. Jhdt war einmalig und ortsgebunden, man musste dort sein wo es stattfand. Welchen evtl. höheren Wert die Nichtreproduzierbarkeit hatte, kann man wahrscheinlich nicht einschätzen. Eine heutige Wiedergabe ohne Tonträger ist genau so reproduzierbar wie ein Tonträger, nur eben ohne Plastik in der Hand und evtl. begrenzt, so lange, bis mglw. auch ein Stream mal abgeschaltet wird.Ja. Es ist auch nicht so, dass die „Überhöhung“ mit der Reproduzierbarkeit gekommen wäre. Der Geniekult kam im 18. Jahrhundert auf, mit dem Aufstieg des Bürgertums, und der Popstar wurde im 19. Jahrhundert erfunden, in Gestalt von Paganini und Liszt, lange vor dem Phonographen. Damals gab es nur die Musik, die man selbst gespielt hat, oder die von jenen Musikern gespielt wurde, die gerade vor Ort waren; heute kann man sich mit einem Fingerschnippen die Wiener Philharmoniker in die eigene Wohnung zaubern, und das immer wieder. Ich weiß nicht, wieso das die Musik entwerten sollte – es sei denn, die technischen Möglichkeiten werden dafür genutzt, alle und jeden andauernd mit Musik zu berieseln. Dann ist aber die Berieselung der Grund für die Entwertung und nicht die Art, wie sie technisch umgesetzt wird, mit oder ohne Tonträger.
Wobei ich persönlich Tonträger ja mag, mit cover art und lyric sheet und so. Die Alben und Singles, die ich besitze, haben etwas mehr Präsenz in meinem Leben als die Millionen von Aufnahmen, die ich mir theoretisch bei meinem Streaming-Dienst anhören könnte. Das ist aber etwas anderes als die Wertschätzung der Musik, die ich gerade höre.
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To Hell with Povertygo1
Wobei ich persönlich Tonträger ja mag, mit cover art und lyric sheet und so. Die Alben und Singles, die ich besitze, haben etwas mehr Präsenz in meinem Leben als die Millionen von Aufnahmen, die ich mir theoretisch bei meinem Streaming-Dienst anhören könnte. Das ist aber etwas anderes als die Wertschätzung der Musik, die ich gerade höre.Das empfinde ich ebenfalls so. Meine Schallplatten und CDs nehmen auch eine andere Bedeutung in meinem Leben ein, weil ihr Erwerb, ihr Teilen mit anderen, ihr wiederholtes Wiederhören mit Erinnerungen verbunden ist und ggfls. mit bestimmten Situationen in Beziehung stehen kann. Bei meinen Kindern nimmt die Rolle z.B. eine Playliste genauso ein, die neben ihren (relativ wenigen) CDs, die sie besitzen aber gleichrangig existieren.
Allerdings hat just mein jüngstes Kind mich gefragt, ob man evtl. einen Plattennspieler im Zimmer installieren könnte, das kürzlich renoviert und teilw. umgebaut wurde und in den letzten Tagen mit s/w Postern (West Side Story, Elvis u. Dylan) ohne mein Zutun verziert worden ist. Da würde natürlich auch eine vintagemässige kleine Anlage mit Plattenspieler dazu passen. Ich sehe daran, dass auch bei Jugendlichen von heute nicht ausschließlich in Silikon-Dimensionen gedacht wird und Musik nicht grundsätzlich als wertloser Konsumartikel gesehen wird, der anschließend dem Verfall überlassen wird.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.sokrates
pfingstluemmelMit 823 verkauften Downloads an die Spitze der Charts
Aber dafür 83 Millionen Streams, wenn Du noch einen Satz weiterliest. Falsche Eindrücke zu erwecken sollten wir Relotius überlassen.
Ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen, worum es mir geht: Hier wird ja nicht mal mehr von Schallplatten und CDs gesprochen, es sind einzig und alleine digital copies und Streams. Damit dürfte dieses Jahrzehnt das letzte der physischen Tonträger sein. Oder zumindest das letzte, als diese noch irgendeinen Einfluss hatten.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pheebeeMeine Schallplatten und CDs nehmen auch eine andere Bedeutung in meinem Leben ein
Das trifft bei mir ebenfalls zu. Wie andere an einem Fotoalbum oder in ihrem Tagebuch ihr Leben nachvollziehen können, kann ich das anhand meiner Plattensammlung. Ein begehbares Gedächtnis, mit vielen bunten Bildern und zum Anfassen. (Ganz abgesehen von den Klängen…)
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
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