Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Morrissey
-
AutorBeiträge
-
dennis-blandfordSchon krass, dass Johnny Marr jetzt allerorten der Heilsbringer ist und Morrissey quasi einpacken kann Er erholt sich von diesem Disaster m.E. nicht mehr. Nicht genügend Karten in Manchester verkauft und von einer nahen Gegenveranstaltung quasi schon im Vorfeld vom Hof gejagt. Jetzt ist die allerletzte Chance die scharenweise weglaufenden Fans mit einem Statement aufzuhalten. Allein der Glaube daran fehlt mir. Er wird 60 und ist nicht der Typ, der bis 70 mit Rockkapelle im Rücken live auftritt. Es bleiben aber wirklich zum Teil sehr schöne Konzerterinnerungen 99-17.
Warum denn „Heilsbringer“? Klar werden jetzt unweigerlich Vergleiche zwischen Ihm und his Mozznes gezogen. Aber die kann er ja nur gewinnen, weil Marr immer so clever war, seine Musik sprechen zu lassen und nicht ständig aus dem Unterholz gekrochen kommt, um krude Weltbilder zu missionieren. Irgendwie tut mir Marr ja schon ein bisschen leid, in gefühlt jedem zweiten Interview, in dem es eigentlich um sein neues Album gehen sollte, wird er nach seiner Meinung in Causa Morrissey gefragt.
Bin natürlich auch gespannt, wie es mit dem alten Mozzer so weiter geht. Klug wäre ja vielleicht, eine Zeit lang die Füsse still zu halten und dann mal mit einem vernünftigen neuen Album (welches ja angeblich in Planung ist) um die Ecke zu kommen. Ich befürchte aber, dass er in naher Zukunft erstmal wieder zum Rundumschlag gegen alles und jeden wegen der geplatzten Tour ansetzen wird.
--
Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die AnderenHighlights von Rolling-Stone.deWieso „Schuld war nur der Bossa Nova“ auf dem Index landete
Die 22 fiesesten „Stromberg“-Sprüche: Büro kann die Hölle sein!
Ranking: Die schlechtesten „The Walking Dead“-Charaktere
Er isst nicht Honig, er kaut Bienen: Die 13 besten Chuck-Norris-Witze
Für „The Dark Knight“ schrieb Heath Ledger ein Joker-Tagebuch
Guns N‘ Roses vs. Nirvana: Chronik eines Streits mit gutem Ausgang
Werbung
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mit was, außer Dünkel sollte es sonst zu tun haben, wenn die performative Ebene (hier der Soziolekt oder Dialekt), die sachliche Ebene so überlagern, dass die Seriosität der Aussage, Deiner Meinung nach, leidet.
Abgesehen davon kann ich Deiner Argumentation, die zum rheinischen Idiom des Martin Schulz (Gerüchten zufolge, soll schon der erste deutsche Bundeskanzler einen flotten rheinischen Walzer aufs Parkett gelegt haben) & dann zu einer angemahnten Definition des Islam gleitet, nicht wirklich folgen. Einen Islam als Praxis gibt es sowenig wie den Katholizismus oder den Protestantismus.
--
@mr-prokosch Weil „men’al health“ lockere Sprache ist. Das hebt des Gespräch auf eine Ebene der Nonchalance; lenkt (mich) vom Inhalt ab; zumindest in einem seriösen Gespräch. Spricht jemand ständig im Plusquamperfekt, kann ich ihm inhaltlich auch nur noch schwer folgen. But maybe that’s me.
Dass mit dem Islam sehen einige eben ein bisschen anders. Der Koran sei nicht zu hinterfragen, sage der Koran; sonst sei man Ungläubiger. Im Gegensatz zur Bibel (zumindest in unserer Kultur). Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, muss eine heilige Schrift natürlich hinterfragt werden dürfen und kann nicht als Maß aller Dinge gelten; schon aufgrund der vielen Auslegungsmöglichkeiten. (Ich hatte da auch ein wenig Anne Marie Waters im Kopf. Wahrscheinlich unklug Begriffe wie „Islamisierung“ zu gebrauchen, weil’s natürlich hetzerisch ist; falls sie ihn so gebraucht haben sollte. Ich habe mich zu wenig mit ihr befasst. Und Pauschalisierungen sind nie klug und helfen nicht weiter; trotzdem bin ich Morrissey dankbar, dass er Dinge zur Sprache bringt und Menschen dazu bewegt, sich mit Themen auseinander zu setzen, die sonst in der Öffentlichkeit vielleicht unter den Teppich gekehrt worden wären. Reine Vermutung/Befürchtung/subjektive Einschätzung. Vielleicht geht es ihm ja sogar genau darum.)
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Schon geil, wie man es drehen kann, dass Morrissey am Ende doch die verfolgte Unschuld sein könnte und alles ganz anders gemeint ist. So viel Liebe bringe ich glaube ich nicht mal meiner eigenen Frau entgegen, dass ich wirklich jeden Rotz entschuldigen würde, den sie von sich gibt (davon abgegsehen, dass sie natürlich ganz wunderbar ist und niemals solchen Rotz von sich gäbe).
--
Nie mehr Zweite Liga!!!Unschuld? Wer spricht von Unschuld? :)
Und was heißt denn „anders“ gemeint? Als gäbe es nur diese und jene Deutungsmöglichkeit. Immer wieder gerne zitiert: „The truth is rarely pure and never simple.“ (Oscar Wilde)
Ich wiederhole es auch gerne noch einmal: Ein Politiker hat sich (natürlich) klar auszudrücken. (Wenngleich mir manchmal schon etwas der Humor in Deutschland fehlt; also echter Humor – nicht das, was der Heimatminister vom Stapel lässt.) Von einem Künstler verlange ich das nicht. Im Gegenteil. Wobei ich auch nicht immer ein Labyrinth der abstrusen Ideen und Äußerungen erwarte. Da reicht mir Morrisseys. Wäre sonst zu anstrengend.
Mir wäre es (auch?) lieber, Morrissey würde einfach dazu aufrufen, sich „Carnage“ von Simon Amstell anzusehen, statt für For Britain zu werben; aber das Leben ist halt kein Wunschkonzert. Und so lange er „In Your Lap“ nicht live spielt, will ich ihn eh nicht live sehen.
zuletzt geändert von firecracker--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Was für eine unsägliche und zähe Diskussion über die Absichten, die Morrissey bei seinen Äußerungen gehabt haben könnte. Für mich und viele andere spricht er erneut ins Unreine. Verbindet persönliche Abneigung und subjektive Beobachtung mit dem Rat an die Allgemeinheit, das eigene Handeln danach auszurichten. Kann man machen, nur muss man auch das Echo vertragen können. Das konnte er noch nie und wo es jetzt ernst und ungemütlich wird (Gegenveranstaltung & halbvolle Locations) entzieht er sich komplett der Verantwortung. Nicht ganz treu nach dem Motto „True to you“ müssen die Logistiker als Grund herhalten. Wie feige ist das eigentlich?
Ich bin immer noch nicht bei der Rechten-Diskussion angelangt aber du @firecracker musst auch mal verstehen, dass hier für Altfans mehr kaputt ging als in den ebenfalls schwierigen Jahren zuvor. Und es hat jetzt auch nichts mit deiner neckischen Vorliebe für „In your lap“ zu tun. Was ist das denn für eine Argumentation nur deswegen auf ein Livekonzert zu gehen? Oder ist hier wieder der deutschen Humor nicht vorhanden?
Es ist erstmal aus. Ich glaube die Tragweite haben immer noch nur die wenigsten begriffen. BMG wird ihn auch nicht länger halten können, LIHS ist posthum auch verbrannt.
Bezüglich Marr stelle ich fest, daß sehr viele ihn jetzt ganz einfach sehr hoch halten. Vorher war er musikalisch und als Sänger bestenfalls als Ex-Smiths respektiert. Jetzt lese ich auf Twitter nur noch „Johnny ist der Größte“.
--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Morrissey und objektiv wäre aber auch langweilig. :)
Dass die Absagen etwas mit der Gegen-Party zu tun haben, ist aber auch reine Spekulation, oder?
Ich glaube einfach es wurden zu wenig Tickets verkauft; Morrissey ist kein Stadion-Star. Zumindest nicht in Europa. (Wobei er in Glasgow wohl gerade erst vor etwa 13.000 Leuten gespielt hat…?) Da kann die Band noch so sehr auf Rock machen. (Ich bin kein Fan seiner Rock-Show.)
Konzerte in halbvollen Stadien kommen aber auch nicht gut. Weder für Künstler, noch für Veranstalter. Was bleibt ihnen nun also anderes übrig, als einzusehen, dass sie sich offenbar verkalkuliert haben?
Dieses Johnny-Marr-Album ist einfach aber auch eigenständiger/origineller/inspirierter als die vorigen. Die vorigen klangen ein bisschen nach der jungen englischen Band (zu dritt waren die, glaube ich), mit der er vor seinem ersten Album gespielt hat. (Ich konnte nicht viel mit ihnen anfangen, sie waren aber wohl semi-erfolgreich.) Wie hießen die noch?
Dass allerdings Graham Linehan, der sich doch relativ selten zu Musik äußert, soweit ich das mitbekomme, gezielt auf Johnny Marrs Seite stellt, verwundert mich auch etwas; aber er bekommt im Zuge dieses Albums deutlich mehr mediale Aufmerksamkeit als zuvor, oder? Wahrscheinlich nicht zuletzt wegen Morrisseys Äußerungen; also hat Johnny Marr letzlich wohl doch etwas davon.
zuletzt geändert von firecracker--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)The Cribs.
zuletzt geändert von dennis-blandford
Du kannst doch nicht alles absagen weil die Plätze nicht randvoll sind. Ich bitte dich, da steckt mehr dahinter.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Mein Tipp: Il Mozzalini hatte einfach keine Lust…
--
Don't think twice / Shake it on iceThe Cribs – genau!
„Nicht randvoll“ ist gut. :) „Halbleer“ aber ja noch mal etwas anderes. Besonders wenn die Nachfrage in Mexiko und Südamerika – wo die Konzerte ja stattfinden sollen – viel größer ist als in Europa. Natürlich ist das nicht fair den europäischen Fans gegenüber; aber Morrissey ist nunmal lieber famous than righteous – any day. Im Gegensatz zu Marr, der in sympathischen, relativ kleinen Clubs spielt. (Hoffentlich wird das Konzert nicht vom Grünspan ins Mehr-Theater verlegt.)
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)mozzaMein Tipp: Il Mozzalini hatte einfach keine Lust…
Das wäre schäbig. Er liebt doch seine Fans.
@firecracker : Du siehst das mit einer gewissen jugendlichen Leichtigkeit, scheint mir. Leute die in den 80s mit ihm sozialisiert wurden sind „alienated“ von ihrem Idol. Und jetzt „Business as usual on planet Morrissey“? Ihm laufen die Leute weg, das geht nicht. Viele verlangen den öffentlichen Kniefall, eine Entschuldigung. Eine unfassbare Götterdämmerung.
zuletzt geändert von dennis-blandford--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."„Life is far too important a thing ever to talk seriously about.“ (nicht Morrissey, sondern Oscar Wilde)
Hast du diesen Aufruf gesehen, @dennis-blandford? :) (Ich habe nicht geschrieben. Noch nicht. Bin mir auch nicht sicher, ob das die Aufgabe eines Fans [seiner Musik] sein sollte. Außerdem könnte ich mich gar nicht entscheiden, welches T-Shirt ich tragen sollte.)
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)firecracker (Ich habe nicht geschrieben. Noch nicht. Bin mir auch nicht sicher, ob das die Aufgabe eines Fans [seiner Musik] sein sollte. Außerdem könnte ich mich gar nicht entscheiden, welches T-Shirt ich tragen sollte.)
Ich kann dir ein Shirt schicken! Und da auf dem Shirt, das Morrissey auf dem Shirt trägt, wiederum Oscar Wilde zu sehen ist, ist das genau passend für dich! T-Shirt Größe müsste auch hinkommen.
zuletzt geändert von mozza--
Don't think twice / Shake it on iceBei mir entwickelt sich ein ehrliches Mitgefühl für die langjährigen Fans. So eine Selbstdemontage muss furchtbar sein. Hatte so was mit Dylan in seiner „christlichen“ Phase. Nur bei Weitem nicht so schlimm.
Kopf hoch, Den, Mozza, Firecracker!
--
His profession's his religion, his sin is his lifelessness Contre la guerreIch bin ganz froh, dass ich keinem Künstler jemals so nah war, dass mich irgendeine Entwicklung schocken könnte…
--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt! -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.