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AutorBeiträge
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Also eines vorweg: ich habe keine Ahnung was man an Kristeen Young gut finden kann. Meiner Meinung nach sieht sie aus wie ein White Stripes verschnitt und sing wie ein Kerl ohne … naja egal. Ich dachte mir ich beglücke euch mal mit einem Bericht, wie ich meine erste ‚Begegnung‘ mit Morrissey erlebt habe:
Wann nur, wenn nicht jetzt dachte ich mir wohl, als ich vor ca. 1 Monat mit den 45€ für Morrissey in Frankfurt meine finanziellen Möglichkeiten als Schüler bei weitem überreizte.
Endlich war dann der 12. Dezember gekommen, der Tag auf den ich viel zu lange warten musste.
Gegen 16.30 Uhr trafen wir also gestern an der Jahrhunderthalle ein und werden gleich freundlich begrüßt von einem Mann mit ‚Morrissey Tolle‘:“Do you come for Morrissey?? If so tell me your names soI cam put you onto the list“. Im Anschluss behauptete er, derjenige zu sein, der bei ‚There’s a Light‘ auf ‚Who Put The M In Manchester‘ mit dem roten Polo versucht hat auf die Bühne zu kommen und dann so brutal umgerissen wurde. Diejenigen von euch, die die DVD gesehen haben, wissen bestimmt, wen ich meine. Naja egal.
18.30 Uhr: Einlass – alles läuft glatt, wir ergattern einen Platz in der ersten Reihe, der Mozza Imitator von vorhin steht unweit von mir und sagt: „You could touch him“. – „We’ll see“.
20.00 Uhr: Es wird dunkel und 2 Gestalten kommen auf die Bühne … das muss also Kristeen Young sein … „naja das Outfit ist ja eher gewöhnungsbedürftig“, mein erster Gedanke. Die Musik leider auch … was denkt sich Moz bitte dabei, etwas so furchtbar laut und schräg klingendes vor Smiths und Morrissey verwöhnten Ohren auftreten zu lassen? Nach 25 Minuten haben die Qualen dann Gott sei dank ein Ende und auf einem großen Stoffvorhang, der den hinteren Teil der Bühne verdeckt werden einige Videos gezeigt, eine Art musikalische Weltreise. Einige Auftritte im Rahmen früherer Eur. Song Contest sind zu sehen, aber auch ein Auftritt der NYD im Deutschen Fernsehen und einige Outtakes aus Jenseits von Eden.
Keine Ahnung, wie lange diese Videos gedauert haben, mein Zeitgefühl war abgeschaltet, alles kam mir vor, als würde es Jahre dauern. Und dann endlich – der Vorhang fällt und die Zuschauer werden noch einmal mit sehr hellen Scheinwerfern geblendet bevor endlich das Licht erleuchtet, welches IHM den Weg zeigen soll.
Panic! bricht aus und ich glaube gesehen zu haben, dass er mir in die Augen geschaut hat. Ich singe mit, jede Zeile, jedes Wort, so laut ich kann. Morrissey kommt in unsere Richtung, der Puls steigt, er kommt näher, bückt sich, ich strecke meine Hand, mein Arm ist nicht lang genug, der meines Nachbarn allerdings schon, ich gönne es ihm, ich bin überzeugt, dass ich das an diesem Abend noch schaffe.
Die Band spielt grandios, das Talent von Keyboarder Mikey Farrell überwältigt mich. Auch Moz ist in Hochform. Bei ‚Every Day Is Like Sunday‘ war ich den Tränen nahe, umgehauen hat mich die Wucht von ‚I Will See You In Far-Off Places‘. Überraschend wie gut die Tormentors Stücke live funktionieren, selbst ‚Life Is A Pigsty‘ zündet.
Wieder kommt er auf uns zu, der Puls inzwischen konstant hoch, er sieht mir in die Augen, ich schreie: „Pleeaaaaaaase“, er erhört mich. Er streckt seine Hand, ich hole aus meinen 1,76m alles raus, was möglich ist, strecke meine Hand weiter als je zuvor und dann … ich erreiche ihn, zwar nur kurz aber spürbar, unglaublich wie weich seine Hände sind!
„Let Me Kiss You“ verleitet ihn, sein Hemd vor Ende des Songs zu strippen, ein Knopf fliegt weg, ich fokusiere ihn, das Objekt meiner Begierde, hoffentlich sind die Security Guys nett.
Moz zeigt sich ‚chatty‘ gegenüber seines Publikums und scherzt viel rum, bezeichnet eine Zigarre, die Ihm ein Zuschauer geschenkt hat als ‚very cheap‘ und steckt sie sich zu Beginn von wiederum ‚Let Me Kiss You‘ in den Mund, der Song scheint ihn sehr zu inspirieren.
Leider ist die Show schnell wieder zu Ende, allerdings endeten damit auch mit die besten Minuten der letzten Jahre. Moz du bist großartig, das Konzert gestern war nicht mein letztes … Danke für alles!!!Ps: Den Knopf habe ich übrigens bekommen, er trägt Gucci
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Werbungalright! der tresen ist meiner am sonntag.
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I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!Kein Suedehead?
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How does it feel to be one of the beautiful people?@ The Brain: tolle emotionale Beschreibung. Stand in deiner Nähe der Typ der zu 95% wie der junge Morrissey ausgesehen hat mit Brille, blaues T-Shirt? Schon geil was manche Leute aus sich raus holen um dem Meister Bilder aus der Vergangenheit zu zeigen. Ich glaube der war gestern echt besonders gut in Form.
Was Frau Young u. ihre Stimme betrifft, so hast du wohl noch nichts von Klaus Nomi und Morrisseys Zuneigung zu dessen Stimme gehört. Der Support passt wie die Faust aufs Auge. Obs einem gefällt ist eine andere Sache. Wie gesagt, auf Dauer ziehts einem die Weisheitszähne aus dem Kiefer!
@ Clau: Ne, leider nicht, dafür hat Restdeutschland eine faire Chance auf Wilhelm.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Interesting Drug auch nich’…
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauInteresting Drug auch nich’…
Ach so, du machst spass :wow:
Dann rasch in die Zeitmaschine und zurück zur Deutschland Tour 1991, ich glaube da bist du ganz gut aufgehoben mit deinen Wünschen.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Julia Riley betreibt das Morrissey-Fanmagazin www.true-to-you.net
Dort werden offizielle Morrissey-News veröffentlicht.
Für die Seite hat Morrissey auch schon Fragen von Fans beantwortet und Tour-Eindrücke aufgeschrieben. Julia Riley soll tatsächlich bei jedem Morrissey-Konzert dabei sein, allerdings backstage bzw. am Rand der Bühne, so viel ich weiß.--
Bin noch am Rätseln, warum die mich begleitenden eingefleischten The Smith/Morrissey Fans, das Konzert nur als durchwachsen bezeichnen.
Es war aber ein grandioses Konzert in Frankfurt. **** 1/2. Morrissey riss mich mit. Die blonden Girls neben mir taten ihren Teil dazu. Wir tanzten fast bis zum Umfallen. Was für eine ausdrucksstarke Darbietung von Morrissey – seine markante Stimme übertönte alles. Die Bläser hämmerten und Morrissey empor sich wie einst James Dean, in dem im Zwischenprogramm gezeigten Stummfilmkleiderproben zu Jenseits von Eden, beinahe zur Unsterblichkeit. Mir gefielen alle Songs. Es war mein erstes Morrissey Konzert und ich bin sehr froh ihn gesehen zu haben. Seine Musik erscheint ab jetzt in einem neuen Glanz, mit der persönlichen Note des Konzertes.
Sehr schön Jules kennengelernt zu haben.
Mit Kristeen Young kann ich nichts anfangen.[IMG]http://img300.imageshack.us/img300/9329/p1080376ao2.jpg
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.[IMG]http://img186.imageshack.us/img186/692/p1080624cd7.jpg
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.[IMG]http://img301.imageshack.us/img301/6978/p1080637ho8.jpg
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Wir kommen gegen 19.00 an, das erwartete Parkplatzgerangel im unfreundlichen Münchner Industrienorden findet nicht statt. Zunächst habe ich das Gefühl: Das Konzert wurde abgesagt. Aber nein, freundliche Securityleute waren glücklich, wenigstens einige Zuhörer einlassen zu dürfen.
Die Halle mit Vorhang geteilt, vor der Bühne verlieren sich auch eine halbe Stunde vor dem Support nur wenige. Eine handvoll Smiths T-Shirts, der Kollege wirbt für „Jonny Marr and the Healers“. Vielleich 1000 Leute da, als (viel zu früh) Frau Young das Set eröffnet…hierzu wurde eigentlich schon alles gesagt: Kate Bush meets Tori Amos on Speed in a Cyber-Punk Outfit behind a Keyboard. Nach drei Songs brauchte ich ein Bier. Wenigstens konnte meine Frau (1.60m) die Gunst der Minuten nutzen und sich in die zweite Reihe vordrängeln – leider hat sie weder die Hand des Göttlichen erwischt (der Arm war einfach zu kurz) noch den Drumstick…mist.
Videoleinwand: Manfred Sexauer sagt die New York Dolls im Musikladen an und bittet das Publikum bei „Männern in Frauenkleidern“ den Ton ggf. leiser zu stellen: KRASS!. Grand-Prix Ausschnitte, Elvis, Jimmy Dean (wer war die Dame die betrunken „On the first day of christmas“ sang?), die Bardot.
Bereits zu diesem Zeitpunkt machte ich die Bekanntschaft zweier entrüsteter Mädels, die „mehr Abstand“ forderten – leider fehlte die Bestuhlung, so dass ich damit nicht so recht dienen konnte. Kaum erklang „Panic“ und ich fing an zu hüpfen, bekam ich wieder einen Vortrag gehalten…um es kurz zu machen, ein Großteil des Publikums war wohl nur selten in Rockkonzerten, die Stimmung war nicht wirklich euphorisch. Die „Morrissey, Morrissey, Morrissey“-Chantversuche von ein paar Fans fanden keinen Wiederhall, auch nach „Pigsty“ hatte ich Bedenken, ob die nochmal raus kommen. Da ist es bei „Kerner“ im Studio lauter. Sie taten es. Nur bei „Irish blood..“ kam etwas Hüpf-Stimmung auf, bei „First of the gang“ wurde ich immer noch dumm angeschaut.
Setlist wie Frankfurt, aber wieder mit „William“ !! Moz fragte zu Beginn des Sets „What’s next?“, ein paar brüllten „William“ und einen Song später wurde der Wunsch erfüllt – herrlich, what a Tune to sing-a-long! „Work of art“ fand dagegen nicht statt.
Die Band: klasse. Sound gut, nicht zu laut. Stylish, auf den Punkt. Moz chatty und gut gelaunt, auch wenn er am Anfang wohl ein bisschen sauer ob der so schlechten zahlenmäßigen Resonanz war, ich schätze mehr als 1500-2000 Leute waren nicht da. Ein wirklich tolles Konzert, bei dem nur „How Soon is now“ irgendwie nicht so recht zündete. Live ist dieses klaustrophobische Feeling einfach schlecht zu produzieren.
Fazit: Konzert klasse, Stimmung verbesserungsbedürftig.
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Johnny Marr IS GODEdit: Noch was: Es fiel offenbar kaum jemandem auf, dass „No one can hold a candle to you“ in einer Coverversion (??) 10 Minuten vor Kristeen Young durch die Hallenlautsprecher tönte. Reaktionen darauf gab es jedenfalls keine hörbaren. Überhaupt schienen vielen Besuchern die gespielten B-Seiten unbekannt. So konnte außer zwei anderen Jungs und mir in meinem Sichtbereich keiner bei den Zugaben mitsingen…vielleicht wollten die anderen auch nicht.
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Johnny Marr IS GODNoch zur Ergänzung von Niks Bericht:
Ich fand es nicht leer, kenne das Zenith aber auch nicht in proppevollem Zustand – nach meinem Geschmack waren es genug Leute.
Moz war ziemlich guter Laune und hat auch sehr schön gesungen. Das Münchner Publikum habe ich allerdings schon in schon euphorischerem Zustand erlebt. Irgendwie sprang der Funke nicht so über. Die Atmosphäre war eher cool, vor allem in meiner Umgegbung, weil ich nicht ganz vorne, sondern in der Mitte seitlich stand, vorne ging es wohl mehr ab.
Moz beklagte sich bitter, dass er vom ROLLING STONE Germany nur 3,5 Sterne für „Ringleader of the Tormentors“ bekommen hat. Er fragte auch nach Julia, worauf sich ein Typ meldete und irgendeine Story erzählte, er habe das neue Album nicht usw… dann hauchte plötzlich eine Frauenstimme „Morrissey, always…“ Das war wohl Julia – oder nicht?
Am besten gefiel mir „Girlfriend in a Coma“ und bei „Everyday is like Sunday“ stiegen mir die Tränen in die Augen – na ja, das gehört wohl dazu…
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Super Nik u. Mistadobalina, Danke für die Eindrücke. Die Videos waren doch wirklich sehenswert, besonders die Dolls u. dieser Elvis-Verschnitt. Schaut ruhig auf youtube noch mal den clip an. Wie die Gittaristen den Twist tanzen ist sehr ulkig. In Frankfurt lief auch vorab „Born that way“ von James Maker, „No one can hold a candle to you“ hab ich aber nicht gehört. Um „William“ kann man euch nur beneiden, „Work of art“ ist definitiv keine Singalong-Hymne im Vergelich dazu.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Mistadobalina Das Münchner Publikum habe ich allerdings schon in schon euphorischerem Zustand erlebt. Irgendwie sprang der Funke nicht so über. Die Atmosphäre war eher cool, vor allem in meiner Umgegbung, weil ich nicht ganz vorne, sondern in der Mitte seitlich stand, vorne ging es wohl mehr ab.
Auch nicht so ganz. Meine Frau stand 2. Reihe vor Jesse Tobias und ist echt ein kleines Persönchen. Es gab ein paar Stimmungs-„Nester“, der Rest ergab sich in Coolheit oder plärrte schrill „Moz, i love you“. Bei FF Ende letzten Jahres hatte ich alle Hände voll zu tun, dass sie nicht abgedrängt wird (Hüpfen Schubsen, bisschen Pogo und viel Druck von Hinten und der Seite). Beim Meister kam sie prima alleine klar. Bei FF war die (ganze!) Halle dreiviertel voll. So wenig Zuschauer hatte der Meister und seine Mannen nicht verdient. Ich denke so schnell ist der nicht wieder in M. SCHADE.
@mista: Standest du eher rechts oder links versetzt?
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Johnny Marr IS GOD -
Schlagwörter: Morrissey
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