Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Morrissey Deutschland-Tour 12/2006 › Re: Morrissey Deutschland-Tour 12/2006
Also eines vorweg: ich habe keine Ahnung was man an Kristeen Young gut finden kann. Meiner Meinung nach sieht sie aus wie ein White Stripes verschnitt und sing wie ein Kerl ohne … naja egal. Ich dachte mir ich beglücke euch mal mit einem Bericht, wie ich meine erste ‚Begegnung‘ mit Morrissey erlebt habe:
Wann nur, wenn nicht jetzt dachte ich mir wohl, als ich vor ca. 1 Monat mit den 45€ für Morrissey in Frankfurt meine finanziellen Möglichkeiten als Schüler bei weitem überreizte.
Endlich war dann der 12. Dezember gekommen, der Tag auf den ich viel zu lange warten musste.
Gegen 16.30 Uhr trafen wir also gestern an der Jahrhunderthalle ein und werden gleich freundlich begrüßt von einem Mann mit ‚Morrissey Tolle‘:“Do you come for Morrissey?? If so tell me your names soI cam put you onto the list“. Im Anschluss behauptete er, derjenige zu sein, der bei ‚There’s a Light‘ auf ‚Who Put The M In Manchester‘ mit dem roten Polo versucht hat auf die Bühne zu kommen und dann so brutal umgerissen wurde. Diejenigen von euch, die die DVD gesehen haben, wissen bestimmt, wen ich meine. Naja egal.
18.30 Uhr: Einlass – alles läuft glatt, wir ergattern einen Platz in der ersten Reihe, der Mozza Imitator von vorhin steht unweit von mir und sagt: „You could touch him“. – „We’ll see“.
20.00 Uhr: Es wird dunkel und 2 Gestalten kommen auf die Bühne … das muss also Kristeen Young sein … „naja das Outfit ist ja eher gewöhnungsbedürftig“, mein erster Gedanke. Die Musik leider auch … was denkt sich Moz bitte dabei, etwas so furchtbar laut und schräg klingendes vor Smiths und Morrissey verwöhnten Ohren auftreten zu lassen? Nach 25 Minuten haben die Qualen dann Gott sei dank ein Ende und auf einem großen Stoffvorhang, der den hinteren Teil der Bühne verdeckt werden einige Videos gezeigt, eine Art musikalische Weltreise. Einige Auftritte im Rahmen früherer Eur. Song Contest sind zu sehen, aber auch ein Auftritt der NYD im Deutschen Fernsehen und einige Outtakes aus Jenseits von Eden.
Keine Ahnung, wie lange diese Videos gedauert haben, mein Zeitgefühl war abgeschaltet, alles kam mir vor, als würde es Jahre dauern. Und dann endlich – der Vorhang fällt und die Zuschauer werden noch einmal mit sehr hellen Scheinwerfern geblendet bevor endlich das Licht erleuchtet, welches IHM den Weg zeigen soll.
Panic! bricht aus und ich glaube gesehen zu haben, dass er mir in die Augen geschaut hat. Ich singe mit, jede Zeile, jedes Wort, so laut ich kann. Morrissey kommt in unsere Richtung, der Puls steigt, er kommt näher, bückt sich, ich strecke meine Hand, mein Arm ist nicht lang genug, der meines Nachbarn allerdings schon, ich gönne es ihm, ich bin überzeugt, dass ich das an diesem Abend noch schaffe.
Die Band spielt grandios, das Talent von Keyboarder Mikey Farrell überwältigt mich. Auch Moz ist in Hochform. Bei ‚Every Day Is Like Sunday‘ war ich den Tränen nahe, umgehauen hat mich die Wucht von ‚I Will See You In Far-Off Places‘. Überraschend wie gut die Tormentors Stücke live funktionieren, selbst ‚Life Is A Pigsty‘ zündet.
Wieder kommt er auf uns zu, der Puls inzwischen konstant hoch, er sieht mir in die Augen, ich schreie: „Pleeaaaaaaase“, er erhört mich. Er streckt seine Hand, ich hole aus meinen 1,76m alles raus, was möglich ist, strecke meine Hand weiter als je zuvor und dann … ich erreiche ihn, zwar nur kurz aber spürbar, unglaublich wie weich seine Hände sind!
„Let Me Kiss You“ verleitet ihn, sein Hemd vor Ende des Songs zu strippen, ein Knopf fliegt weg, ich fokusiere ihn, das Objekt meiner Begierde, hoffentlich sind die Security Guys nett.
Moz zeigt sich ‚chatty‘ gegenüber seines Publikums und scherzt viel rum, bezeichnet eine Zigarre, die Ihm ein Zuschauer geschenkt hat als ‚very cheap‘ und steckt sie sich zu Beginn von wiederum ‚Let Me Kiss You‘ in den Mund, der Song scheint ihn sehr zu inspirieren.
Leider ist die Show schnell wieder zu Ende, allerdings endeten damit auch mit die besten Minuten der letzten Jahre. Moz du bist großartig, das Konzert gestern war nicht mein letztes … Danke für alles!!!
Ps: Den Knopf habe ich übrigens bekommen, er trägt Gucci
--
Die Worte der Weisheit trugen uns so weit wie nie...