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AutorBeiträge
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nail75Kannst Du das näher erläutern?
Da gibt es nicht viel zu erläutern. Ich schätze das zweite klassische Quintet mit Wayne Shorter sehr. Shorter mag ich als Musiker auch, allerdings ist mir Henderson emotional näher. Vor allem aber im Vergleich zu den anderen Musikern, mit denen Davis in den 60ern aufgenommen hat (Mobley, Coleman, Stitt), würde mich das musikalische Ergebnis mit Henderson in der Band am meisten interesseren.
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Werbungnail75Ach komm, ich muss Dir doch nicht sagen, dass Homosexuelle in den Anfangsjahren (sagen wir: in den 1980ern) von AIDS weit überdurchschnittlich betroffen waren. Wenn man bedenkt, dass die Infektion (wenn es denn eine war!) vermutlich irgendwann in den 1980ern erfolgte, dann liegt der Schluss, dass Miles sich durch Sex mit einem HIV-infizierten Mann angesteckt hat. Selbst wenn das nicht so war, in den Jahren, in denen AIDS (fälschlicherweise) als Schwulenkrankheit galt, hätte die Öffentlichkeit auf jeden Fall diesen Schluss gezogen.
finde ich völlig daneben, ehrlich gesagt. aids war keine „schwulenkrankheit“, weil es sowas nicht gibt und der schluss war damals so falsch wie er heute ist.
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vorgartenfinde ich völlig daneben, ehrlich gesagt. aids war keine „schwulenkrankheit“, weil es sowas nicht gibt und der schluss war damals so falsch wie er heute ist.
Was findest Du völlig daneben? Dass Homosexuelle in der Frühzeit von AIDS überproportional betroffen waren, ist vollkommen unstrittig. Man wurde ja auf AIDS aufmerksam, weil homosexuelle Männer rätselhaft erkrankten.
Dieser NY-Times Artikel von 1982 ist ein sehr interessantes Dokument der sich anbahnenden Epidemie. Er spricht auch von anderen Risikogruppen, beispielsweise Heroinabhängigen, erwähnt aber auch, dass auch Heterosexuelle an der Krankheit erkrankt sind. Bevor die Krankheit AIDS genannt wurde, hieß sie übrigens GRID (gay-related immunodeficiency). Man änderte den Namen, als man merkte, dass nicht ausschließlich Homosexuelle betroffen waren. Dass das wiederum zu Stigmatisierung führte und zu den absurdesten Theorien, ist auch klar.Außerdem bitte ich Dich doch, genau zu lesen. Ich schrieb oben, dass AIDS „fälschlicherweise als Schwulenkrankheit“ galt. Aber ganz unstrittig ist, dass AIDS in dieser Zeit besonders die gay community verheerte. Wenn Miles Davis offiziell an AIDS gestorben wäre, dann hätte so ziemlich jeder denkende Mensch diesen vollkommen offensichtlichen Schluss ziehen können. Ich verstehe Dein Problem überhaupt gar nicht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.katharsisDa gibt es nicht viel zu erläutern. Ich schätze das zweite klassische Quintet mit Wayne Shorter sehr. Shorter mag ich als Musiker auch, allerdings ist mir Henderson emotional näher. Vor allem aber im Vergleich zu den anderen Musikern, mit denen Davis in den 60ern aufgenommen hat (Mobley, Coleman, Stitt), würde mich das musikalische Ergebnis mit Henderson in der Band am meisten interesseren.
Ach so, alles klar. Das Experiment wurde ja abgebrochen, vielleicht weil Miles noch nicht bereit war, aber vielleicht auch, weil es schlichtweg nicht erfolgreich war.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Irgendwie kann ich mir Shorter und Henderson auch nicht gut nebeneinander vorstellen. Beide lyrisch, beide irgendwie… zurückhaltend, sich im Temperament zurücknehmend zugunsten anderer Qualitäten. Klar, Shorter konnte explodieren in der Zeit, Henderson wohl auch. Trotz ihrer so unterschiedlichen Spielweisen und Sounds denke ich, es wäre vielleicht „too much of the same“ gewesen? Ein erdigerer, schwererer Musiker hätte vielleicht besser gepasst? Den Part übernahm ja 1958/59 Cannonball Adderley, da funktionierte die Sextett-Besetzung wunderbar.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch weiß nicht. Ich neige eher dazu zu glauben, dass beide sich hätten beflügeln und anstacheln können. Aber wahrscheinlich käme über kurz oder lang ein etwas eindimensionaler Sound dabei heraus.
Trotzdem, über zumindest eine Live-Dokumentation hätte ich mich gefreut.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIMich natürlich auch! Und die Möglichkeit des Anstachelns hätte bestimmt auch dringelegen… andererseits, was das betrifft: am allerliebsten hätte ich ja eine Live-Session aus den 50ern mit Coltrane und Rollins!
Und dass wir die Birdland Session (29. September 1951) mit Eddie „Lockjaw“ Davis und „Big Nick“ Nicholas haben (sogar offiziell auf einer Blue Note CD), das freut mich immer wieder, wenn ich sie höre!
Hingegen Rollins und Parker… die Session verlief ja eher mittelprächtig gut.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenthomas meineckes immer wieder geäußerte vermutung, das sun ra arkestra sei bis heute eine schwule kommune…
aber wenn ein vorzeitiger tod irgendwie mit aids assoziiert wird und einige dann gleich denken, die müssten schwul gewesen sein (don pullen? tony williams??) finde ich das eher kurzschlüssig und wenig interessant.
die diskussion ganz übersehen, bin mir 95% sicher, mal von chris albertson (der es wissen müsste) gelesen zu haben, dass don pullen in der tat schwul war, und in sachen sun ra hab ich auch schon einen haufen belege gelesen, die mich tendentiell überzeugen (auch hierzu gab es mal einen aufschlusreichen .org thread voller, nun, dreck)
die miles session mit parker und rollins find ich übrigens großartig, emotional kaum zu schlagen…
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.redbeansandricedie miles session mit parker und rollins find ich übrigens großartig, emotional kaum zu schlagen…
Emotional sicher nicht – aber weder Parker noch Rollins noch Miles sind so richtig auf der Höhe, oder?
Die Session ist jedenfalls ein schönes Beispiel dafür, was man sich alles vergibt, wenn man stets nur auf der Suche nach den besten und wichtigsten Alben und Aufnahmen ist…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaes ist nicht kind of blue, aber wenn ich die stimmung im raum in minimaler zeit auf todtraurig stellen will…
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.redbeansandricedie diskussion ganz übersehen, bin mir 95% sicher, mal von chris albertson (der es wissen müsste) gelesen zu haben, dass don pullen in der tat schwul war, und in sachen sun ra hab ich auch schon einen haufen belege gelesen, die mich tendentiell überzeugen (auch hierzu gab es mal einen aufschlusreichen .org thread voller, nun, dreck)
finde ich auch beides nachvollziehbar (obwohl: wer ist chris albertson und wieso müsste er alles wissen)? auch das mit miles. ich verstehe auch, wenn man den aids-bedingten tod verheimlicht hätte, um zu verhindern, dass alle miles für schwul halten. aber aus unserer perspektive muss man das eben nicht kurzschließen. (und damals hätte man das auch nicht müssen). und wenn ich hier lese, dass miles ja auch effeminierte musiker engagiert habe… hmm… foley mc creary war (ist?) allerdings ziemlich flamboyant.
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vorgartenfinde ich auch beides nachvollziehbar (obwohl: wer ist chris albertson und wieso müsste er alles wissen)?
chris albertson ist a) offen schwul und b) ein ziemlich wichtiger Produzent (Riverside, Prestige, Columbia glaub ich auch) der sich eine lange Zeit (seit den 50er Jahren) im Herz der Jazzszene bewegt hat c) jemand, den ich in genug Forumsdiskussionen gesehen hab um ihm was Tatsachen betrifft zu vertrauen (Einschätzungen gehen gelegentlich auseinander) – er wird nicht alles wissen, aber mehr als fast jeder andere, und er wird die Frage von irgendwen outen von vielen Seiten kennen…
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.Die Beiträge auf ORG fand ich sehr interessant, besonders auf die von Albertson waren wohl die wenigsten richtig vorbereitet. (Ich übrigens auch nicht) Ich finde trotzdem, dass er da ziemlich souverän eingestiegen ist. Man bedenke nur, was da alles noch nicht aufgearbeitet wurde, weil vieles verschwiegen werden musste. Wichtiges Thema, wohl auch hier, für das man natürlich Fingerspitzengefühl und auch etwas Humor braucht. Ob Miles jetzt nun wirklich, oder doch nicht… ist doch gar nicht mehr so wichtig (mir jedenfalls). Aber große Teile der Gesellschaft haben/hätten offenbar immer noch ein Problem damit: Die nicht vorurteilsfreien Heterosexuellen, oder?
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Sartre said to Miles, „Why don’t you and Juliette get married?“ Miles said, „Because I love her too much to make her unhappy.“ It wasn’t a matter of him being unfaithful or behaving like a Don Juan; it was simply a question of colour. If he’d taken me back to America with him, I would have been called names.
Years later at the Waldorf in New York, where I had a very nice suite, I invited Miles to dinner. The face of the maitre d’hotel when he came in was indescribable. After two hours, the food was more or less thrown in our faces. The meal was long and painful, and then he left.
At four o’clock in the morning I got a call from Miles, who was in tears. „I couldn’t come by myself,“ he said. „I don’t ever want to see you again here, in a country where this kind of relationship is impossible.“ I suddenly understood that I’d made a terrible mistake, from which came a strange feeling of humiliation that I’ll never forget. In America his colour was made blatantly obvious to me, whereas in Paris I didn’t even notice that he was black.
Den ganzen Artikel gibt’s hier:
http://www.guardian.co.uk/music/2006/may/25/jazz--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMiles Davis électrique, avec Laurent Cugny
En septembre 1968, Miles Davis épouse Betty MARBRY, jeune chanteuse de soul. Son influence va aider Miles à prendre le tournant qui s’impose. Miles s’intéresse à James BROWN, Sly And The Family Stone ; elle lui présente l’alchimiste de la guitare électrique, Jimy HENDRIX. C’est par lui qu’il s’intéresse à la scène du rock, en adopte les instruments électriques, les violentes pulsations rythmiques, les tenues vestimentaires et les délires psychédéliques qui illustrent les pochettes des disques.
A partir de 1970, Miles lance la mode du jazz rock. Miles in the sky” enregistré dans les premiers mois de 1968 fait entendre guitare et claviers électriques. Le quintette change de pianiste (Chick COREA) et de bassiste (Dave HOLLAND) en septembre, lorsque sont complétées les faces de juin pour “Filles de Kilimandjaro” . En février 69, est enregistré “In A Silent Way” avec Wayne SHORTER, Ron CARTER, Tony WILLIAMS et 3 claviers (Herbie HANCOCK, Chick COREA, Jo ZAWINUL) et un jeune guitariste anglais, John Mc LAUGHLIN. Ces options vont se radicaliser tout au long de l’année 1969, notamment avec “Bitches Brew” (aout 69) qui voit basse électrique et percussions gonfler des orchestres à géométrie variable. Sur scène le quintette est maintenu quelques temps, emmenés par la nouvelle rythmique (COREA, HOLLAND, DE JOHNETTE) vers une musique de plus en plus libre.
Arnaud Merlin’s Sendung über den elektrischen Miles ist soeben ausgestrahlt worden und kann während 30 Tagen im Netz nachgehört werden (hier)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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