Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Miles Davis
-
AutorBeiträge
-
Musikalisch gesehen ja, hätte Carter auch gehen können… aber mein Klischee ist halt, dass Bassisten so nicht gestrickt sind – genau wie Trompeter immer die ersten sein werden, die die Bühne verlassen, wenn sie mal kurz nicht spielen…
--
.Highlights von Rolling-Stone.deROLLING-STONE-Helden: Thom Yorke – Manchmal biestig
„Der Soldat James Ryan“: Wie Krieg
„The Tour Of Life“: Kate Bush beginnt 1979 ihre erste Tournee
Kritik: Prince „The Beautiful Ones“ – Skizzen eines Lebens
Kritik: „Abba: Voyage“ in London: Was die Abbatare können, was sie nicht können
John Carpenter im Interview: „Ich mache den neuen ‚Halloween‘-Soundtrack“
Werbungda ist was dran. ich glaube, dass carter ein total integrativer spieler ist, der sich über herausforderungen freut – was ein bassisten-ding sein könnte… so oder so, ich wäre sehr gerne dabei gewesen und hätte gerne gehört, was die drei da gemacht haben.
--
vorgartenja, das mit dem repertoire fand ich auch interessant. aber ich fand vor allem bezeichnend, dass ron carter und tony williams in der situation auf der bühne geblieben sind
bei williams: klar, er hatte ja ein ohr bei den freien leuten, hat sich für sam rivers eingesetzt etc. aber carter? respekt.
Ron Carter liess sich vielleicht nicht so leicht einschüchtern oder kontrollieren von Miles, auch wenn es vielleicht noch etwas anders wirkt. Er hatte wohl ein ziemlich gutes Selbstbewußtsein, was man ja heute noch merkt. Es kann sogar sein, dass die Rolle im Miles Davis Quintet ihm nicht ganz reichte oder komplett erfüllte. Mit Sam Rivers oder Jaki Byard hat er ja auch gespielt. Und Ron konnte ja mit dem jüngeren Tony Williams sprechen, wenn bestimmte Cymbals höhere Töne auf dem Bass unmöglich hörbar machten – was Miles vielleicht gar nicht so sehr interessiert hatte (?). Dass Herbie Hancock die Bühne erst verliess, etwas später zurückkam, hatte vielleicht mit Loyalität gegenüber Miles (in so einer nicht einfachen Situation) zu tun.
--
redbeansandrice
… genau wie Trompeter immer die ersten sein werden, die die Bühne verlassen, wenn sie mal kurz nicht spielen…Haha, genau so!
Schon spannend – man wünschte sich echt eine Aufnahmen von diesem Trio … ich seh das jedenfalls gleich wie @redbeans, also: dem Bassisten tut auch nicht schnell was weh – beim Piano ist das anders, aber Hancock tauchte ja auch nochmal auf. In dem Kontext kommen mir die Bemühungen von Miles in den Sinn, Dolphy in die Band zu holen – dass das geklappt hätte, finde ich irgendwie vollkommen unvorstellbar … aber zugleich bin ich mir sicher, dass die das hingekriegt hätten (vielleicht ja gerade mit Hancock und Carter, die beide auch mit Dolphy gespielt haben – Williams nur das eine Mal auf „Out to Lunch“, soweit ich weiss?)
vorgarten
beim repertoire kann man auch in die umgekehrte richtung recherchieren: auch mit grossman, jarrett u.a. in fillmore east 1970 wurde noch „i fall in love too easily“ gespielt.Das war halt fast das neue „The Theme“ (das ja auch bis 1970 blieb) – ich hätte bei „I Fall in Love…“ aus dem Stand sogar länger als bis 1970 vermutet) – ist aber auch eher die Ausnahme – und oft ein Gänsehautmoment, wenn das aus dem elektrischen Gebräu um „Spanish Key“ oder „Miles Runs the Voodoo Down“ auftaucht. Vermutlich war das ja schon auch ein Versuch, die alte Aura etwas greifbarer in die neue Musik rüberscheinen zu lassen, auch für die, die in den neuen Sounds das Alte (noch) nicht hören konnten?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAm 30. Januar ’26 erscheint The Complete Live at the Plugged Nickel 1965
–
Dazu würde mich die Meinung unserer geschätzten Jazz-Experten interessieren.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Die Box hat im Forum ein paar grosse Fans … ich gehöre dazu
Weil das alles nicht neu ist (ich hab die 1995er CD-Box) grad geguckt: die Mosaic-Ausgabe ist bei Discogs ja verdammt teuer … da macht das neue Reissue wohl einigen das Geschäft kaputt.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaeine gute nachricht für mich. ich hatte die box damals immer nur von einem freund ausgeliehen, und dann war sie vergriffen und viel zu teuer, seitdem höre ich sie nur digital.
--
Schön! Und Du wirst Dir Vinyl gönnen, nehme ich an? Gibt sie ja anscheinend auch auf CD wieder.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbamir wird die cd-box reichen, an die hatte ich mich gewöhnt ;)
aber @pheebee wollte ja eine einschätzung von uns. diese aufnahmen sind jazzhistorisch von großem wert, mit der pointe, dass der leader selbst, in einer rekonvaleszenz-phase nach zwei hüft-operationen, überhaupt noch nicht wieder auf dem damm war und es sich hier gar nicht um ihn dreht. die rhythm section hatte eine interne verabredung getroffen, niemals das zu spielen, was von ihnen erwartet wurde – und miles hatte ihnen verschwiegen, dass columbia aufzeichnet (trotzdem griff er nicht ein). die geschichte, von michelle mercer später recherchiert, steht hier. man hört also standards und älteres miles-material mit maximal flexibler rhythm section und einem leader, der nur so die hälfte der töne trifft.
ich kann mich erinnern, dass die box damals, als sie herauskam, auch ein neues interesse an wayne shorter entzündete, der hier den raum, den miles freilässt, wunderbar nutzt.
--
Ich denk auch sehr ernsthaft über die CD Box nach… Nervt seit Jahrzehnten, dass ich die Box damals verpasst hab
--
.Ich danke euch für eure Einordnungen + Verlinkung der Infos! Die Anschaffung ist also eine Überlegung wert.
Da ich schon ein paar Miles Boxsets auf CD habe, wäre es vielleicht sinnvoll dabei zu bleiben. Muss ich mal drüber nachdenken.Ein anderer Aspekt ist natürlich auch der Preis:
ca. 225€ für die 10-LP-Box und ca. 80-85€ für die CD-Variante auf 8 Scheiben.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Wenn Du das second quintet (1965-68, „E.S.P.“, „Miles Smiles“, „Nefertiti“ …) wirklich gerne magst, lohnt die Anschaffung auf jeden Fall @pheebee. Was @vorgarten oben über die Spielhaltung der Band schreibt, bringt es gut auf den Punkt. So bleibt alles stets überraschend, im Fluss, unberechenbar … so frei klang Davis bis dahin nie (und auf Platte/Dokument eigentlich auch erst Jahrzehnte später, als Aufnahmen der Nachfolge-Gruppe unterwegs war, die den sprechenden Namen „lost quintet“ kriegte – es wäre das third quintet, wenn Columbia nicht gepennt hätte). Das ist auch in etwa der Moment, wo Davis dann mit den Standards fast ganz aufhörte: auf den oben genannten Studio-Alben ab 1965 sind dann die Originals der Bandmitglieder – v.a. Shorter und Hancock – im Mittepunkt und ab 1967 (da gibt es ein Volumen der Bootleg Series, wie zum Lost Quintet auch) ist das auch live gut dokumentiert.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.