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Portugal. The Man – The Satanic Satanist (LP/CD, Defiance Records, www.myspace.com/portugaltheman)
Besetzung:
John Gourley – vocals, guitar
Zach Carothers – bass, vocals
Jason Sechrist – drums
Ryan Neighbors – keyboards, vocals, percussion
Trackliste:01. People Say
02. Work All Day
03. Lovers In Love
04. The Sun
05. The Home
06. The Woods
07. Guns & Dogs
08. Do You
09. Everyone Is Golden
10. Let You Down
11. MorningsBis zur letzten Woche war ich mir überhaupt noch nicht im Klaren darüber, was mein Album des Monats Juli sein könnte. Die LP von The Dead Weather habe ich noch nicht. Aus Finnland habe ich keine wirklich aktuellen LPs mitgebracht. Warum also nicht Alaska? Zumindest der Breitengrad passt schon mal. Portugal. The Man gibt es erst seit fünf Jahren. Eine sehr produktive Band, denn dies ist bereits ihr viertes Album neben fünf Singles/EPs. Ich werde den Bandnamen jetzt nicht erklären. Ihr findet die entsprechenden Webseiten auch selbst. Ich schrieb eben Alaska, aber da wurde die Gruppe lediglich gegründet und von dort bezieht sie nach eigener Aussage ihre ständige Inspiration. Leben und arbeiten tun die vier Jungs in Portland, Oregon, wenn sie nicht – wie jetzt gerade – heftig auf Tournee sind. Ich bin völlig unvorbelastet was die Musik der Band betrifft. Ja, den einen oder anderen Track habe ich bei Radio Eins in den vergangenen zwei Jahren schon mal gehört. Tauchte der Name Portugal. The Man doch immer mal wieder auf der Playliste des Senders auf. Die Musik hinterließ jedoch bei mir offenbar keinen bleibenden Eindruck. Nett aber eher langweilig, hätte ich vor zwei Wochen noch geurteilt. Und nun dies. Eine Sommerplatte schlechthin. Jeder Song ein Ohrwurm. Entspannt und locker, hier und da leicht psychedelisch. Mitunter fast schon Mainstream Pop, oder zumindest so ein intelligenter, abgeklärter Pop, der sich nicht scheut von Steely Dan bis zu aktueller Sample und Hip Hop Kultur alles zu verarbeiten, was als cool gelten darf. Ich bin gespannt, ob sich die Gruppe mit dieser Platte auf breiter Front etabliert. Musikalisch spricht dagegen gar nichts. Aber die entsprechenden Medien sowohl in den USA und hier in Deutschland ignorieren die Platte bzw. bekommen sie gar nicht mit, weil eine gut geölte Major Promotion Maschine fehlt. Ob der Coolness Faktor für den Umweg über angesagte Szene Multiplikatoren ausreicht, wird sich zeigen müssen. Ich glaube, ein Problem der Jungs ist, dass sie ursprünglich als Indie Rock Band mit Prog Ambitionen angetreten sind. Davon ist nichts, aber auch gar nichts mehr übrig. Stattdessen Panorama Pop, Beach Boys Harmonien. Hier ein Elektro Piano, dort ein kleines Gitarrensolo, wie es George Harrison Mitte der 60er nicht besser hätte einfallen können. Und über allem der oft falsettartige Gesang, der hin und wieder gar an John Lennon erinnert. Eine ausgesprochen abwechslungsreiche Pop Platte wie aus einem Guss. Dabei mit elf Tracks von durchschnittlich dreieinhalb Minuten Länge angenehm überschaubar. Wenn der letzte Ton der Streicher auf „Mornings“ verklungen ist, dreht man mit Freude die Scheibe wieder um und setzt die Nadel am Anfang von „People Say“ wieder auf, um gleich noch mal das geniale Eingangsriff von Orgel und Gitarre zu vernehmen. Und spätestens beim dritten Mal singt man mit. Übrigens ist auch die Aufmachung des Albums mit einem sehr psychedelischen Cover zum mehrfachen Ausfalten sowie einer limitierten Pressung in violettem Vinyl mit blaurotem Swirl Muster ganz hervorragend. Ob sie mir zum Jahresende hin noch immer so gut gefällt wie jetzt? ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deDer Tag, als Depeche Mode bei Michael Schanze TV-Premiere feierten
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WerbungNeugierig gemacht, wird gehört! Thx, Mikko.
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?Seit dem energiegeladenen Konzert im Schocken (16.09.08) bin ich ein Fan dieser Band. Bei einem Zugabelied hatten sie sich glatt überschlagen, so sehr drehten sie auf. Sympathische Leute. Die Vinylscheibe habe ich seit gestern. Die Do-CD The Satanic Satanist-Special ed. ist auf dem Weg zu mir. Freue mich über Deine Wahl und Beschreibung.
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Ganz starker Opener, danach nicht mehr viel. **1/2
Die meisten Songs gewinnen allerdings in den zehn akkustischen Versionen auf der Bonus-CD. Da schimmert auch ein bißchen Arcade Fire durch. Bonus-CD also ***1/2--
Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Mikko
Ich glaube, ein Problem der Jungs ist, dass sie ursprünglich als Indie Rock Band mit Prog Ambitionen angetreten sind.
Das kann ich unterschreiben. Besonders unangenehm fand ich auch die aufdringlichen Parallelen zu The Mars Volta. Die Platte verschwand in kürzester Zeit im Regal. Vielleicht gebe ich der Band noch mal eine Chance.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]Mikko, heut morgen hab ich noch nach einem Thread zu diesem Album hier gesucht und war völlig verblüfft, dass selbiger komplett verwaist ist. Hätte gedacht das Album schwimmt so im Fahrwasser von Animal Collective, Grizzly Bear oder den Fleet Foxes mit (nicht zwingend musikalisch, sondern einfach von der Zielgruppe). Da ich dann keine größere Suche angestrebt habe wegen Zeitmangels, hab ich sie einfach auf Verdacht bestellt. Jetzt bin ich umso gespannter.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!BroscheDas kann ich unterschreiben. Besonders unangenehm fand ich auch die aufdringlichen Parallelen zu The Mars Volta. Die Platte verschwand in kürzester Zeit im Regal. Vielleicht gebe ich der Band noch mal eine Chance.
Ich auch, die sollen laut Kritiken aber auf diesem Album nahezu verschwunden sein.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticFieldIch auch, die sollen laut Kritiken aber auf diesem Album nahezu verschwunden sein.
Glaube mir, würde da auch nur der geringste Vergleich zu Mars Volta infrage kommen, ich hätte die Platte nie und nimmer gekauft, geschweige denn zum Album des Monats gekürt.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Na, so ein schlechtes Vorbild wäre Mars Volta aber nicht.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Close to the edgeNa, so ein schlechtes Vorbild wäre Mars Volta aber nicht.
Mag sein, ich bekomme davon Kopfschmerzen.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Schöne Besprechung, Mikko, und eine hervorragende Empfehlung. Das (auch gute) Debüt der Band hat mich einmal angesprochen, ist aber dann in Vergessenheit geraten, weil ich derart quirlige Musik eine zeitlang von meinem Plattenteller verbannt habe. In der Tat mögen die Stimmlage des Sängers und die gelegentlich nervöse Stimmung an The Mars Volta erinnert haben, aber davon ist jetzt nichts mehr zu spüren. „The Satanic Satanist“ scheint wirklich ein kleines Wunderwerk zu sein; möge der Sommer noch ein wenig andauern.
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Album des Monats August 2009
The XX – s/t (LP, XL Recordings, www.myspace.com/thexx)
Besetzung:
Romy Madley Croft – vocals, guitar
Oliver Sim – bass, vocals
Jamie Smith – beats, MPC
Baria Qureshi – keyboards, guitarTrackliste:
Seite 1
01. Intro
02. VCR
03. Crystalised
04. Islands
05. Heart Skipped A Beat
06. Hot Like Fire
Seite 2
01. Fantasy
02. Shelter
03. Basic Space
04. Infinity
05. Night Time
06. StarsDie Entscheidung für das Album des Monats ist mir dieses Mal wirklich leicht gefallen. Ein schöneres, spannenderes, packenderes Debüt hab ich seit Jahren nicht gehört. Und wie es scheint, geht es mir da nicht alleine so. Eine Konsensplatte, die vielleicht gar Album des Jahres in vielen Listen sein wird. Ich weiß nicht so recht, warum diese Platte so eine Wirkung auf viele Menschen hat. Massenkompatibel klingt sie doch eigentlich nicht. Andererseits, wenn ich es recht bedenke, bietet sie auch keinen Anlass, sich zu reiben oder Abstand zu halten. Im Gegenteil. Diese leise und doch präsente Musik ist so eigen, so speziell, dass man einfach hinhören muss. Und in ihrer filigranen gleichsam zerbrechlichen Schönheit zwingt sie einen aufmerksam zu sein. Da sind vier Teenager aus dem Süden Londons. Einige von ihnen offenbar mit Migrationshintergrund. Nicht dass das eine Rolle spielte. Diese Band und ihre Musik sind universell. Sie steht quasi über den Stilen, wenn man anerkennt, dass sie in einem modernen popmusikalischen Kontext entstand. Die Vier sind Fans von Aaliyah und Missy Elliott ebenso wie von The Cure oder The Kills. Und übrigens ist das nur auf der Vinylversion des Albums enthaltene „Hot Like Fire“ ein Cover eines Aaliyah Hits aus der Feder von Missy Elliott und Timbaland. Eine ganz großartige Coverversion, die den Song völlig neu und auf eigene Art interpretiert. In den vielen Reviews zu dem Album, die ich gelesen habe, wird immer wieder versucht, die Band in irgendeine Schublade zu stecken, sie in einer Tradition zu hören. Sei es die frühe 80er Gothic Szene oder die so genannten Shoegazer der späten 80er. Sei es The Velvet Underground oder der Triphop aus Bristol in den frühen 90ern. Ich weiß nicht, ob die vier Mädels und Jungs diese vermeintlichen Vorbilder oder Stilbildner überhaupt alle kennen oder je von ihnen gehört haben. Ich glaube es eigentlich eher nicht. Ihre Platte klingt in meinen Ohren eher wie etwas vollkommen Eigenständiges, Einzigartiges. Im ersten Moment kamen mir die Young Marble Giants und ihr genauso einzigartiges Debüt aus dem Jahr 1980 in den Sinn. Aber die vermeintliche Parallele ist letztlich auch nur eine eher äußerliche, oberflächliche. Die Musik hier ist sehr ruhig, atmosphärisch klar, stimmungsvoll, trotzdem rhythmisch und immer auf eine unaufdringliche Weise optimistisch. Es sind die Harmonien, die Tonlagen im Verbund mit den sparsamen doch äußerst effektiven Arrangements, die alle Tracks auf dieser LP so eindringlich und unverwechselbar machen. Man muss gar nicht verstehen, was da gesungen wird. Man wird unwillkürlich gefangen genommen von der positiven Energie, die da aus den Lautsprechern kommt. Und es sind die unterschwelligen Vibrationen, die warmen Basstöne, die einen mitnehmen und einfangen. Erstaunlich, dass diese Wirkung sowohl bei Leuten auftritt, die sonst Musik eher analytisch und intellektuell wahrnehmen, wie auch bei Menschen, deren Rezeption zuerst mit dem Gefühl, dem Herzen stattfindet. Es wird sehr schwer sein für die Band, dieses vollkommen unvorbelastete und makellose Debüt irgendwann zu übertreffen. Und vielleicht wird das auch gar nicht nötig sein. Solche Platten entstehen nur, wenn man jung, unschuldig und voller Träume ist. *****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Schöne Kritik! Nachdem ich mir die letzten Monate Platten fast ausschließlich im 2nd Hand Bereich zugelegt habe, wird dies jetzt zum Anlass genommen, mal wieder die kriselnde zeitgenössische Musikindustrie zu unterstützen.
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Ich sehe das recht ähnlich wie du, Mikko. Eine makellose Debüt LP, ohne Druck irgendjemanden was beweisen zu wollen oder zu müssen, neuartig und aufregend. Ich weiß auch nicht, ob und wie sie das noch toppen wollen. Würden sie sich auflösen, würde(n) The XX legendär werden. Das machen sie natürlich hoffenlich nicht. „Hot Like Fire“ find ich ok, aber es wäre nicht nötig gewesen, ihn noch auf die LP zu packen. Gerade nach diesen ersten fünf saustarken Songs kann „Hot Like Fire“ nur verlieren.
Die erste Seite ist sowieso voll mit potentiellen Singles, „VCR“, „Islands“, „Heart Skipped A Beat“, alle wäre geeignet und großarig. Dass ausgerechnet das immer noch gute, aber im Vergleich zu ersten Seite nicht mehr ganz so fantastische“Basic Space“ zur zweiten Single auserkoren wurde, überrascht etwas. Wie einige Kritiker den Tracks Ereignislosigkeit vorwerfen, kann ich nicht ganz nachvollziehen, ich entdecke immer mehr Feinheiten und Nuance, wodurch sich die Platte nicht nur nicht abnutzt, sie wird auch mit jedem Hören besser.
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and now we rise and we are everywhereoh ja diese Band wird auch in meiner TopListe ganz weit oben stehen…habe seit MIT nicht so eine tolle Platte gehört…:liebe:
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Schlagwörter: Album des Monats, Beady-Eye-Nennung, Empfehlung, Faves, Mikko, Musik-Blog, User Reviews
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