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AutorBeiträge
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Okay, meine Ansprache an die Adresse von Herrn Rossi wahr vielleicht etwas derbe – würde mich normalerweise entschuldigen, aber habe mich auch über sein Zitat geärgert, dass war jetzt die Retourkutsche…
Also: Das nichtweiße Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund Diskriminierungen ausgesetzt sind ist ja unbezweifelt (von mir jedenfalls) aber was muss man als Künstler da reflektieren? Außer natürlich man macht diskriminierende Werke? Ursprünglich war das mal umgekehrt – in „England’s Dreaming“ von Jon Savage wird geschildert wie Punk-Bands wie die Ramones ursprünglich als rechts galten, gerade weil sie die Blues-Wurzeln des Rock’n’Roll ignoriert haben, während die linken The Clash dem aufkommenden Rassismus der Thatcher-Ära etwas entgegensetzten wollten indem sie Elemente jamaikanischer Musik in ihren Sound einfügten. Und ähnlich würde ich mich auch verorten: Ich habe gerade keinen eurozentrischen Weltblick, finde eine uralte chinesische Tuschmalerei oder eine rituelle Skulptur aus Melanesien auf ihre Art genauso grandios wie einen Rembrandt. Und dies versuche ich mit meiner Kunst zu reflektieren. Glaubt ihr es hätte die Malerei vorangebracht, wenn Picasso sich überlegt hätte „Hmmm, Spanien hat gerade keine Kolonien in Afrika, da darf ich mich von afrikanischen Masken inspirieren lassen, als Belgier wäre das problematisch.“? Wir hatten im Filmforum vor einiger Zeit die Thematik „12 Years A Slave vs. Django Unchained“. Bin inzwischen der Meinung – die ich mit Latho und Pfingstlümmel teile – das „Django“ vom – mehr oder weniger – weißen Quentin Tarantino der bessere Film ist.
Aber die Diskussion hier dreht sich eh im Kreis, wollte eigentlich gar nix mehr schreiben, bin mehr oder weniger reingestolpert und musste noch was loswerden. In der Kunstszene spielt so etwas eh keine Rolle, da denken eigentlich alle links orientierten Menschen so wie ich. (Da gibt es dann andere Problematiken dir hier zu weit führen würden…)
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WerbungtezukaOkay, meine Ansprache an die Adresse von Herrn Rossi wahr vielleicht etwas derbe – würde mich normalerweise entschuldigen, aber habe mich auch über sein Zitat geärgert, dass war jetzt die Retourkutsche…
Ich habe eine inhaltliche Aussage gemacht, Du hast mich persönlich angegriffen, was genau da die „Retourkutsche“ sein soll, die Logik erschließt sich mir nicht.
Ursprünglich war das mal umgekehrt – in „England’s Dreaming“ von Jon Savage wird geschildert wie Punk-Bands wie die Ramones ursprünglich als rechts galten, gerade weil sie die Blues-Wurzeln des Rock’n’Roll ignoriert haben, während die linken The Clash dem aufkommenden Rassismus der Thatcher-Ära etwas entgegensetzten wollten indem sie Elemente jamaikanischer Musik in ihren Sound einfügten.
Was zeigt, dass solche Diskussionen nichts Neues sind. Der Vorwurf etwa, Elvis (und andere weiße Rock’n’Roller) hätten „den Schwarzen die Musik gestohlen“, wurde auch schon in den 60s erhoben.
Und ähnlich würde ich mich auch verorten: Ich habe gerade keinen eurozentrischen Weltblick, finde eine uralte chinesische Tuschmalerei oder eine rituelle Skulptur aus Melanesien auf ihre Art genauso grandios wie einen Rembrandt. Und dies versuche ich mit meiner Kunst zu reflektieren.
Bei der Diskussion um cultural appropriation gerät der Gegenpol der cultural appreciation immer schnell aus dem Blick, insbesondere auch bei Kritikern des Konzepts, die es in Bausch und Bogen für gefährlich und unsinnig erklären, um sich gar nicht erst mit den Nuancen und der angesprochenen Problematik auseinandersetzen zu müssen. Es ist sicher umgekehrt so, dass es auch woke Quadratschädel gibt, die den Unterschied nicht machen und grundsätzlich jede Form des kulturellen Austauschs verurteilen. Die haben aber auch nicht verstanden, worum es eigentlich geht.
Glaubt ihr es hätte die Malerei vorangebracht, wenn Picasso sich überlegt hätte „Hmmm, Spanien hat gerade keine Kolonien in Afrika, da darf ich mich von afrikanischen Masken inspirieren lassen, als Belgier wäre das problematisch.“?
Ein Künstler kann sehr wohl reflektieren, aus welcher Position heraus er sich einer anderen Kultur nähert. Wenn ich etwa als nichtjüdischer Deutscher jüdische Kultur rezipiere, sollte das beispielsweise klar sein. Daraus erfolgt kein „Verbot“ (das es ohnehin nicht gibt, die angeblichen „Verbote“ sind immer nur behauptet [1]), aber eine Sensibilität für die Problematik sollte man gerade von Künstlern erwarten können. Und der Künstler muss sich ggf. Kritik gefallen lassen, wenn man diese Sensibilität bei ihm vermisst. Künstler stehen nicht außerhalb der Kritik, niemand tut das, der sich im öffentlichen Raum bewegt. Der Künstler will mit seinem Werk zur Auseinandersetzung anregen, er will Denkanstöße geben, er will „unbequem“ sein. Aber um Himmels willen sollte niemand die künstlerischen Aussagen und Werke kritisieren, durch Kritik wird ihm etwas „verboten“. Dass Künstler mit Kritik schlecht umgehen können, ist aber auch nichts Neues …
[1] Diese nicht zuletzt von Medien wie der „Bild“ befeuerte Verbotsrhetorik halte ich inzwischen für mindestens so gefährlich für die Debattenkultur wie linken Dogmatismus.
In der Kunstszene spielt so etwas eh keine Rolle, da denken eigentlich alle links orientierten Menschen so wie ich.
Das ist doch schön für Euch. Dann lasst Euch mal nicht in Eurer Einigkeits-Bubble stören. Wir diskutieren hier weiter. Im Kreis oder in Ecken.
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stormy-mondayNaja, der alte weisse Mann wird gerne als Diss oder Beleidigung hergenommen
Ach was *Loriotmodus*? :)
„(Baby) Boomer“ ist ein Begriff aus der Demographie und Soziologie, beschreibt erstmal nur eine bestimmte Kohorte von Geburtsjahrgängen. Aber richtig, „alter weißer Mann“ und „Boomer“ haben im öffentlichen Diskurs inzwischen auch abwertende Konnotationen, die den so Beschriebenen nicht entgehen, da sind diese auf einmal doch durchaus sensibel. Obwohl es doch eigentlich nur beschreibende, neutrale Begriffe sind. Warum muss ich jetzt an „Neger“ oder „Indianer“ denken? :)
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herr-rossi
stormy-mondayNaja, der alte weisse Mann wird gerne als Diss oder Beleidigung hergenommen
Ach was *Loriotmodus*? :) „(Baby) Boomer“ ist ein Begriff aus der Demographie und Soziologie, beschreibt erstmal nur eine bestimmte Kohorte von Geburtsjahrgängen. Aber richtig, „alter weißer Mann“ und „Boomer“ haben im öffentlichen Diskurs inzwischen auch abwertende Konnotationen, die den so Beschriebenen nicht entgehen, da sind diese auf einmal doch durchaus sensibel. Obwohl es doch eigentlich nur beschreibende, neutrale Begriffe sind. Warum muss ich jetzt an „Neger“ oder „Indianer“ denken? :)
Ich bin da null sensibel. Ist mir wurscht, wie man mich bezeichnet. Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern…
I say it loud, I’m old, white n‘ proud. ;)
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerreherr-rossi Diese nicht zuletzt von Medien wie der „Bild“ befeuerte Verbotsrhetorik halte ich inzwischen für mindestens so gefährlich für die Debattenkultur wie linken Dogmatismus.
Wesentlich gefährlicher. Ist doch der gleiche braune Sumpf, aus dem diese Stinkkröten wie Pandemie-Leugner, Impfgegener, Verschwörungstheoretiker, Klimawandel-Leugner, Reichsbürger etc. hervorkriechen.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?wa… braune Sumpf, aus dem diese Stinkkröten …
Ich halte die Abwertung/Diffamierung der Begriffe Sumpf und Kröten für extrem problematisch.
Sümpfe sind nicht per se braun und in vielen Teilen der Welt durch die Umweltzerstörung bedroht.
Kröten stinken nicht und auch von ihnen sind viele Arten vom Aussterben bedroht.
Bei diesem Thread schlägt es mir aufs Gemüt, mit welcher laxen Art hier mit einigen Begriffen umgegangen wird, während bei anderen jedes Körnchen auf die Goldwaage gelegt wird.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!Ich entschuldige mich bei allen Kröten und Sümpfen, deren Gefühle ich verletzt haben könnte.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Für alle, die hier im Thread Winnetou in den ÖR vermisst haben: Heute 11:50 Uhr auf ZDF: Winnetou I
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
marbeckFür alle, die hier im Thread Winnetou in den ÖR vermisst haben: Heute 11:50 Uhr auf ZDF: Winnetou I
Die mit dem ‘Schatz im Silbersee’ eingeleitete Rehabilitierung des deutschen Films als Show-Business wird in dem neuen Karl-May-Märchen-Western ohne wesentliche Steigerungen fortgesetzt.
Der Spiegel, 25. Dezember 1963Das ist doch der Film in dem Mario Adorfs Stimme gecanceltculturet wurde.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Wer Stucki`s neuen Roman lesen möchte, sollte ihn schnell kaufen, da der Julian den wohl weg-canceln wird: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/noch-wach-von-benjamin-von-stuckrad-barre-ex-bild-chef-reichelt-lasst-juristisches-vorgehen-gegen-enthullungsroman-prufen-9682046.html
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Ist dieses „Stucki“ jetzt konsensfähig?
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerrestormy-mondayIst dieses „Stucki“ jetzt konsensfähig?
Nein. Es ist dämlich.
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How does it feel to be one of the beautiful people?clau
stormy-monday
Ist dieses „Stucki“ jetzt konsensfähig?Nein. Es ist dämlich.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
stormy-mondayIst dieses „Stucki“ jetzt konsensfähig?
Die Fans und die Hater haben da halt so ihre Vokalbeln.
Übrigens: Die FAZ will „oben ohne“ für Männer verbieten!
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/oben-ohne-in-freibaedern-freiheit-und-stil-18845251.html
Untergang des Abendlandes!!
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plattensammler, für das was Du hier vorhast, gibt es einen Gossip-Thread…
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How does it feel to be one of the beautiful people? -
Schlagwörter: AfD, Alt-Right, Bildzeitung, Deppengelaber, Incels, Machwerke, Pornos, Poros, rechtsextrem, rechtsradikal, Verschwörungsideologen, Welt
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