"Krautrock" und seine Verwandten

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  • #7328893  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    Da ist sicher was dran, es gibt aber auch einen Fall, wo ausgerechnet das Äußere einer Band nach hinten los ging. Als die Ton Steine Scherben mal in „ordentlicher“ Bühnenkleidung aufgetreten sind, waren ihre Fans alles andere als angetan. Muß so um 1974/75 gewesen sein.:lol:

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #7328895  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Mir ist vor einigen Tagen dieser Mitschnitt positiv aufgefallen,
    ich setzt den mal hier rein ;-)
    http://www.youtube.com/watch?v=G3YA_jR6qn0&feature=related

    --

    #7328897  | PERMALINK

    _____

    Registriert seit: 16.02.2007

    Beiträge: 1,643

    samDa ist sicher was dran, es gibt aber auch einen Fall, wo ausgerechnet das Äußere einer Band nach hinten los ging. Als die Ton Steine Scherben mal in „ordentlicher“ Bühnenkleidung aufgetreten sind, waren ihre Fans alles andere als angetan. Muß so um 1974/75 gewesen sein.:lol:

    :-)
    Das läßt sich gut nachempfinden. Wobei die Scherben ja nochmals verstärkt diesen anarchistischen Aspekt propagierten und ihre Szeneanhänger wohl stark politisch orientiert waren (mutmaße ich jetzt mal). Da kamen solche Experimente sicher nicht so gut an… Aber witzig. Das hätte ich denen jetzt auch nicht zugetraut.
    Ich kenne mich mit „der Musik“ der Scherben kaum aus. Ist dieses schwarze Album von ihnen nicht auch musikalisch äußerst interessant und würde womöglich sogar thematisch hierher passen???

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    #7328899  | PERMALINK

    gnagflow

    Registriert seit: 18.11.2008

    Beiträge: 667

    Toshey :-)
    Ist dieses schwarze Album von ihnen nicht auch musikalisch äußerst interessant und würde womöglich sogar thematisch hierher passen???

    Ich habe die Scherben eher als „deutsche Rolling Stones“ gesehen, denn als Krautrockband.

    Obwohl eigentlich nach dem „Wenn die Nacht am tiefsten . . .“ nicht mehr viel Interessantes kam.

    Na, ja, vielleicht ist dann ja das „Schwarze Album“ doch mehr Krautrock.

    „Hallelujah, der Turm stürzt ein . . . “ – lächerlich.

    --

    #7328901  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    GnagflowIch habe die Scherben eher als „deutsche Rolling Stones“ gesehen, denn als Krautrockband.

    Obwohl eigentlich nach dem „Wenn die Nacht am tiefsten . . .“ nicht mehr viel Interessantes kam.

    Na, ja, vielleicht ist dann ja das „Schwarze Album“ doch mehr Krautrock.

    „Hallelujah, der Turm stürzt ein . . . “ – lächerlich.

    Dein Vergleich mit den Stones ist nachvollziehbar, da Mick & Keith, hier Rio & Lanrue, ja, ist mir auch schon aufgefallen, daß da Gemeinsamkeiten bestehen, auch, wenn ich glaube, daß Du da mehr die musikalische Seite ansprichst.
    Und gerade „Wenn die Nacht am tieften“ bietet da ja genügend Beispiele.
    So klingt in „Nimm den Hammer“ der lange instrumentale Teil doch sehr nach Stones der Exile Phase.
    Das danach dann nichts mehr gekommen sein soll, da bin ich anderer Meinung. Die IV und auch Scherben beinhalten doch durchaus noch sehr gute Songs. Das Problem scheint eher im Organisatorischen zu liegen.
    Am Ende warr die Band pleite, weil sie nicht mit der Zeit ging, oder besser, auf ihre treuen Fans hörte, die nun mal gewohnt waren, für Konzerte ihrer Gruppe garnichts oder wenig zu bezahlen.
    Überhaupt sollte man sich mal den mittlerweile veröffentlichten Nachlaß anhören, da gibt es sowohl bei Scherben, als auch bei Rio solo noch so einiges zu entdecken.

    --

    #7328903  | PERMALINK

    _____

    Registriert seit: 16.02.2007

    Beiträge: 1,643

    samMir ist vor einigen Tagen dieser Mitschnitt positiv aufgefallen,
    ich setzt den mal hier rein ;-)
    http://www.youtube.com/watch?v=G3YA_jR6qn0&feature=related

    Starker Tobak! Das ist ja noch monotoner als die LP-Version. Mann wie muß das erst vor Ort abgegangen sein. Jean Herve Peron ist in seiner Energie und Begeisterung ungebrochen. Es gibt sicher nicht viele alte Säcke, die sich sowas trauen würden, vorallem auch ohne dabei zu scheitern… Respekt!

    --

    #7328905  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Toshey :-)
    Das läßt sich gut nachempfinden. Wobei die Scherben ja nochmals verstärkt diesen anarchistischen Aspekt propagierten und ihre Szeneanhänger wohl stark politisch orientiert waren (mutmaße ich jetzt mal). Da kamen solche Experimente sicher nicht so gut an… Aber witzig. Das hätte ich denen jetzt auch nicht zugetraut.
    Ich kenne mich mit „der Musik“ der Scherben kaum aus. Ist dieses schwarze Album von ihnen nicht auch musikalisch äußerst interessant und würde womöglich sogar thematisch hierher passen???

    Nicht nur die IV., auch auf „Wenn die Nacht am tiefsten“ wäre was zu finden.
    Hier zum Reinhören mal was von der Dritten:
    http://www.youtube.com/watch?v=dRydLnBiBss&feature=related
    Den 2. Teil gibt´s auch.

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    #7328907  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Yes, the Fish MusicOT: Etymologisch bedeutet „fachsimpeln“ nicht „Fach“ + „Simpel“, sondern es kannt aus der selben Richtung wie „“Fachidiot“: jemand der sich sehr einspurig in ein Thema verbeißt, und von dem auch wirklich Ahnung hat, aber nicht weiss wie man sich zum Beispiel die Schuhe zubindet. „fachsimpeln“ bedeutet demnach einen durchaus fundierten, aber auch sehr thematisch einspurigen, manchmal beinahe engstirnigen Austausch zu einem speziellen Thema.

    Das war mir schon klar, YtFM. Und es passt doch hier ganz prima!

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #7328909  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,141

    Geschichts-Schreibung ist immer auch nachträgliche Kanonisierung (oder zumindest versuchte Kanonisierung) einer bestimmten Form der Geschichts-Deutung. Das gilt auch für Populärkultur und Popmusik – die Kanonbildung wird hier sogar besonders exzessiv betrieben (nennt sich „Listenbildung“).
    In der kanonisierten Geschichtssschreibung werden Beeinflussungs- und Entwicklungszusammenhänge oft in einer ziemlich enggeführten Weise behauptet. Was wichtig und was unwichtig für den Lauf der Geschichte war und ist, scheint hier immer sehr eindeutig zu sein.

    In Wirklichkeit sind die Dinge aber komplizierter, gerade in der Popkultur. Abseitiges, das zunächst kaum rezipiert wird, dringt irgendwann und irgendwo an die Oberfläche und beeinflusst plötzlich den Mainstream. Es gibt eine Unzahl solcher Phänomenen, auf die sich eine regelrechte Gegen-Geschichtsschreibung (also eine gegen die kanonisierte Sicht der Dinge gerichtete Geschichtsschreibung) gründen könnte. Greil Marcus ist in seinem Buch „Lipstick Traces“ solchen Spuren gefolgt.

    Phänomene wie „Krautrock“ oder Bands wie Neu! und Can spielen im von der Mehrheit dieses Forums geteilten und von den Meinungsführern vertretenen Kanon offenbar keine große Rolle (falls mein Eindruck trügt, bitte widersprechen). Zugleich fällt aber auf, mit welcher faszinierenden Regelmäßigkeit sich immer wieder Musiker enthusiastisch, fast missionarisch begeistert auf Bands wie Neu! und Can berufen. Nur zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit (und aus der „Spex“ – im „Rolling Stone“ liest man über derlei weniger): Geoff Barrow (Portishead) und der klügere Oasis-Bruder.

    Langer Rede kurzer Sinn: Mag sein, dass Some Velvet Morning bei seinen Beiträgen in diesem Thread hier und da die Bedeutung von Gruppen wie Neu! überhöht und überzogen hat – ich finde solche Versuche einer Gegengeschichtsschreibung wider den Forumskanon dennoch höchst anregend. In diesem Sinne: danke schön!

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    #7328911  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    bullschuetzPhänomene wie „Krautrock“ oder Bands wie Neu! und Can spielen im von der Mehrheit dieses Forums geteilten und von den Meinungsführern vertretenen Kanon offenbar keine große Rolle (falls mein Eindruck trügt, bitte widersprechen).

    Widerspruch.

    --

    #7328913  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,141

    Zur Kenntnis genommen.

    --

    #7328915  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,560

    kramerWiderspruch.

    Ich glaube auch, dass es letztendlich nur eine Minderheit ist.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7328917  | PERMALINK

    norbert

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 2,169

    Hier im Forum sind die Krautrock Befürworter höchstwahrscheinlich eine Minderheit. Ich zähle mich dazu, solange es um Bands wie NEU!, Can, Cluster, Kraftwerk, Faust etc. geht.

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    Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755
    #7328919  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

    @ Norbert
    Als Stilbegriff taugt „Krautrock“ recht wenig. Man sollte ihn wohl für die Jahre 1968-1975/77 verwenden. Im Sounds-Special-VII „60 Jahre deutscher Pop“ (S. 60) kommt man inhaltlich doch schon recht nahe.
    Strittig sehe/höre ich eher die Agit- und Politrocker (Floh de Cologne; Ton, Steine, Scherben und Ihre Kinder) und Sachen wie Hoelderlin und Novalis.;-)

    --

    Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
    #7328921  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 28,638

    dr.musicAls Stilbegriff taugt „Krautrock“ recht wenig.

    Danke, schön dass das endlich mal jemand feststellt.
    Mein Eindruck war eigentlich immer, dass Krautrock als Schimpfwort für alles musikalische galt, was aus Deutschland kam, und außerdem noch kreativ war.

    --

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