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kramer
Was die Hollies betrifft, so hörte ich aus meinem Freundekreis nicht selten Kommentare wie „viel zu nett“, „Teeniemusik“ oder „langweiliges Gesäusel“. Da stand ich mit meiner Begeisterung für die Band doch recht einsam da. Das verdeutlicht dann wieder die Problematik, dass man als Nachgeborener nicht selten auf vorgefertigte Meinungen und vermeintlich abgeschlossene Einschätzungen stößt, zumindest was Wertigkeit, Wichtigkeit und Coolness betrifft. Zum Glück war ich im Falle der Hollies aus dem oben genannten Grund frei davon.Der letzte Satz mach mich neugierig. Umkehrung: Bei welchen Beispielen war es denn ein „empfundenes Unglück“, sich an vorgefertigten Meinungen anderer orientiert zu haben ? Sowas interessiert mich immer, wann jemand mit everybody’s darlings nichts anfangen kann.
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WerbungCool, kramer! Ich mag alle drei Singles, auch wenn ich Bus Stop nicht für die beste Hollies-Single halte. Die Stone Roses bekommen aber auf jeden Fall die volle Packung. Hoffentlich dauert die Pause nicht allzu lange. Cheers.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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dougsahmDer letzte Satz mach mich neugierig. Umkehrung: Bei welchen Beispielen war es denn ein „empfundenes Unglück“, sich an vorgefertigten Meinungen anderer orientiert zu haben ? Sowas interessiert mich immer, wann jemand mit everybody’s darlings nichts anfangen kann.
Empfundenes Unglück ist natürlich übertrieben, aber ich habe mir speziell in jungen Jahren sicherlich die eine oder andere Sache aufdrücken lassen, die mir heute nichts mehr gibt und mich bei Licht betrachete schon damals nicht begeistert hat. Das waren dann nicht selten die vermeintlichen „Must haves“ und Klassiker. Veränderte Hörgewohneheiten und zunehmendes musikalisches Wissen sind natürlich auch wichtige Faktoren.
FlashCool, kramer! Ich mag alle drei Singles, auch wenn ich Bus Stop nicht für die beste Hollies-Single halte. Die Stone Roses bekommen aber auf jeden Fall die volle Packung. Hoffentlich dauert die Pause nicht allzu lange. Cheers.
Danke!
Dass „Bus Stop“ die beste Hollies 7″ ist habe ich ja gar nicht geschrieben – aber eine der besten! (Zusammen mit den von mir genannten Kandidaten).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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PUBLIC IMAGE LTD – Public Image (Virgin, 1978)
Die erste und für meinen Geschmack beste PIL-Single (von Lydon geschrieben, als er noch Mitglied der Sex Pistols war) erinnert nur noch rudimentär an die Sex Pistols und besticht durch ihre vielseitigen Anleihen und Zitate (u.a. Reggae, Dub und angeblich Krautrock) die zum Glück weit von Punk-Stereotypen entfernt sind und später, nach dem eher durchwachsenen Debut-Album, auf der „Metal Box“ perfektioniert wurden.
PIL waren wahrscheinlich das klügste, provokativste und vor allem weitsichtigste, was Lydon nach dem Ende der Pistols anstellen konnte (auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob Lydon sich dessen bewusst war) da bestimmt nicht wenige Hörer eine Neuauflage der Pistols oder seinen vollständigen Rückzug aus dem Musikgeschäft erwarteten. Vollkommen klar, dass Lydon diese Optionen nicht nutzen konnte und wollte.
Natürlich war diese 7″ nicht meine erste Begegnung mit PIL die mir anfangs sogar deutlich mehr zusagten, als die Sex Pistols, sondern wahrscheinlich das Video zu „Love Song“, dass in den ersten Jahren von MTV-Europa durchaus einige male gezeigt wurde. Das war die Zeit vor Dating und Car-Tuning Shows…
Interessant übrigens auch, was der NME seinerzeit über die Single schrieb:
„The record’s only charm is when you hear it while thinking about everything Rotten started and what he’s done and then its charm is considerable. It will get in the charts, but only on reputation.
It’s a shame, but Rotten will probably end up around I988 like Iggy Pop, being touted around by some businessman on the strength of the outrageous band he used to be with, making offbeat records that impress a certain section of art-groupies and trying to play it straight to young audiences who were too young to be touched when he was good and now just want to see him hurt himself with cigarettes. Never mind, thanks for the memories…“
GARBAGE – Only Happy When It Rains (Mushroom, 1995)
Was Garbage betrifft, so bin ich ein absoluter Spätzünder. Ich habe die Band erst wahrgenommen, als die „Queer“-Single erschien und das entsprechende Video bei MTV auf heavy rotation lief. Der Song hat mich damals nicht sonderlich beeindruckt und die damalige Herangehensweise der Medien hat mich so sehr genervt (Butch Vig!), dass ich von Garbage zunächst Abstand nahm. Erst ca. 1 Jahr später sah ich im WDR einen vor Entzückung fast sabbernden Peter Rüchel, der ein Garbage-Konzert ankündigte, das für mich tatsächlich die Wende zum Anhänger dieser Band brachte. „Queer“ halte ich zwar auch heute noch für die schwächste Single-Auskopplung des ersten Albums, aber „Vow“, „Stupid Girl“ und vor allem „Only Happy When It Rains“ haben mich restlos von der Qualität dieser Band überzeugt. Natürlich klingt hier vieles ein wenig glatt, zivilisiert und nicht so alternativ, wie es vielleicht erscheinen soll, aber das so gekonnt, überzeugend und cool, dass es sich nicht negativ auswirkt. Interessant übrigens, wie der Brennpunkt des medialen Interesses sich über die Jahre von Butch Vig fast ausschliesslich auf Shirley Manson verlagerte.
BUFFALO TOM/STEVE CRADOCK & LIAM GALLAGHER – „Going Underground b/w Carnation“ (Ignition, 1999)
In den meisten Fällen sind Tribute-Alben überflüssig, nicht selten sogar erstaunlich schlecht und ärgerlich. Ich habe das The Jam Tribute-Album „Fire And Skill“, aus dem die hier besprochene 7″ ausgekoppelt wurde nie gehört, aber zumindest die B-Seite (oder genauer: die AA-Seite) dieser 7″ ist großartig, was zum einen an Liams raspelnden Gesang und zum anderen anderen daran liegt, dass Gallagher und Cradock im Gegensatz zu den lahmen fast untertänigen „Heroes“ und „Street Fighting Man“ Versionen von Oasis hier etwas eigenes kreieren und den Song in ihre eigene musikalische Sprache übersetzen, was ihn fast wie einen Oasis-Track klingen lässt. Very cool! Die A-Seite („Going Underground“ gecovert von Buffalo Tom ist übrigens auch nicht übel, aber schwächer als „Carnation“). Sehr schön übrigens auch die Aufmachung der 7″ im 60s-style Company Sleeve mit Tri-Centre.
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Klasse 45s wieder, kramer. Interessant, daß man auf PiL via MTV kommen konnte. Deine Beobachtungen bzgl. Garbage teile ich im Großen und Ganzen: tolle frühe Singles, gute erste LP (die indes obsolet war), zweite LP bereits lausig. Mein Ranking:
1. PUBLIC IMAGE LTD. * * * * *
2. GARBAGE * * * *
3. GALLAGHER/CRADOCK * * * *--
Ich kann mich meinem Vorredner nur in allen Punkten anschließen.
Mein Ranking sieht auch genau so aus. Allerdings bekommt die PIL Single einen halben Stern weniger von mir.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
In der nächsten, spätestens aber in der übernächsten Runde werde ich die Top 5 mal so richtig aufmischen. Watch this space!
01. The Smiths – This Charming Man
02. Travis – All I Want To Do Is Rock
03. Television – Little Johnny Jewel
04. The Rolling Stones – Street Fighting Man
05. The Doors – Light My Fire
06. Love – 7 And 7 Is
07. Tindersticks – Kathleen
08. Townes Van Zandt – Riding The Range
09. Buffalo Springfield – Rock ’n‘ Roll Woman
10. Blondie – X Offender
11. Public Image LTD – Public Image
12. The Stone Roses – Made Of Stone
13. Oasis – Supersonic
14. Echo & The Bunnymen – The Pictures On My Wall
15. Morrissey – Piccadilly Palare
16. Neil Young – Come On Baby Let´s Go Downtown
17. The Impressions – People Get Ready
18. Oasis – Shakermaker
19. The Hollies – Bus Stop
20. Suede – Animal Nitrate
21. Elastica – Waking Up
22. Garbage – Only Happy When It Rains
23. Siouxsie & The Banshees – Christine
24. Mainline – Black Honey
25. Buffalo Tom/Steve Cradock & Liam Gallagher – Going Underground b/w Carnation
26. The Stranglers – Peaches
27. Ludus – Breaking The Rules
28. Solomon – Piano 1
29. Catatonia – Whale
30. Tim Buckley – Move With Me
31. Minor Threat – Filler
32. Embrace – All You Good Good People
33. J.F.A. – Blatant Localism EP
34. Pet Shop Boys/Dusty Springfield – What Have I Done To Deserve This?
35. Q And Not U – X-Polynation/Book Of Flags
36. Misfits – 3 Hits From Hell--
Sehr schön, k! Die frühen Garbage-Singles mag ich auch sehr, PIL ebenso.
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God told me to do it.Welcome back!
Die Tribute Single kenne ich leider nicht aber die PIL und Garbage Singles schätze ich sehr. Garbage habe ich direkt mit „Vow“ durch John Peel kennengelernt und war dann erstmal etwas durch die riesige Promomaschinerie im Vorfeld abgeschreckt. An Peter Rüchels Begeisterung kann ich mich ebenfalls noch sehr gut erinnern.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Die Garbage Single kenne ich natürlich und halte sie für das Beste der Band.
Die beiden anderen hinterließen beim Anhören einen sehr guten Eindruck, besonders PIL.--
If you try acting sad, you'll only make me glad.kramerIn der nächsten, spätestens aber in der übernächsten Runde werde ich die Top 5 mal so richtig aufmischen.
Yeah! Also endlich Smoke On The Water und In-A-Gada-Da-Vida?
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weilsteinYeah! Also endlich Smoke On The Water und In-A-Gada-Da-Vida?
Beides aber nicht unbedingt 7″ typische Kandidaten, oder?
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!weilsteinYeah! Also endlich Smoke On The Water und In-A-Gada-Da-Vida?
Ich glaube eher, daß er sich nun verstärkt den Beatles Singles widmet.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Stones, ich vermisse die Stones. „Street Fighting Man“ allein kann es ja wohl nicht sein.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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PULP – Razzmatazz (Gift, 1993)
Natürlich habe ich diese famose 7″ erst kennengelernt, als Pulp bereits mit „Different Class“ in den Charts und somit in aller Munde waren. Zuvor hatte ich die Band leider nicht wahrgenommen. Warum diese Single (übrigens die letzte auf dem Gift-Label vor dem Wechsel zu Island) es nur bis auf Platz 80 der UK-Charts schaffte, ist mir ein absolutes Rätsel, denn alles, was Singles wie „Common People“ oder „Disco 2000“ ausmacht ist hier bereits in voller Perfektion vorhanden, vorgetragen mit dem für Jarvis Cocker typisch-ironischen Unterton und einigen großartigen, tragikomischen Textzeilen:
„The trouble with your brother, he’s always sleeping with your mother
And I know that your sister missed her time again this month
Am I talking too fast or are you just playing dumb?
If you want I can write it down
It should matter to you but aren’t you the one with your razzmatazz
and the nights on the town?“Für mich die perfekteste aller Pulp-Singles (wobei ich zugeben muss, dass ich mit dem Frühwerk nicht gut genug vertraut bin)
MARVIN GAYE – I Heard It Through The Grapevine (Tamla Motown, 1968)
Wie schon an anderer Stelle erwähnt gibt es eine ganze Reihe von Songs, bei denen ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wann ich sie zum ersten mal bewusst gehört habe – sie scheinen mich ein Leben lang zu begleiten und in einigen Fällen, wie auch bei diesem Track von Marvin Gaye, ist mir ihre unvergleichliche Brillanz erst recht spät bewusst geworden. Das mag daran liegen, dass dieser Track für mich immer existent war und ich nicht diese bewusste, geballte Erwartungshaltung hatte, die man nicht selten beim erstmaligen Auflegen einer neuen 7″ hat und ich ihren Einfluss, ihre Wirkung und die Reaktionen darauf nicht zeitnah miterleben konnte.
Über die Musik dieser 7″ muss ich an dieser Stelle wohl kaum noch Worte verlieren, zumal der Song zigfach gecovert wurde. Gayes Version wurde übrigens vor der ebenfalls sehr erfolgreichen Einspielung von Gladys Knight & The Pips aufgenommen, allerdings erst danach veröffentlicht. Für mich eine der besten 45s aller Zeiten – in Sachen Emotionalität und Ehrlichkeit kaum zu schlagen. Kein Wunder, denn obwohl Gaye den Song nicht geschrieben hat, so ist er ihm, einem von Selbstzweifeln und Misstrauen geplagten Menschen, doch wie auf den Leib geschneidert.
When i heard „Grapevine“ for the first time, I jumped up and down three times and screamed „Hallelujah!“ (Little Richard)
Ich springe wahrscheinlich noch beim 1000. Durchlauf mit…
Bei der oben abgebildeten 7″ handelt es sich übrigens nicht um die US-Pressung sondern um die UK-Variante, einfach aus dem Grunde, weil mir dieses Label-Design viel besser gefällt als das gelb-braune US-Label.
THE NEON BOYS – That’s All I Know (Right Now)/Love Comes In Spurts (Shake Records, 1980)
Bei dieser EP handelt es sich um eine frühe Besetzung von Television noch ohne Richard Lloyd, aber mit Richard Hell und unter dem Namen „The Neon Boys“. Diese beiden Tracks sind mit Sicherheit keine besonders essentiellen und musikalisch hochwertigen Aufnahmen, sondern eher interessante Fußnoten in den Diskographien von Richard Hell und Television, zumal sie zum Teil später neu aufgenommenes und wohlbekanntes Material in frühen, rohen, fast dilettantischen Fassungen darstellen. Insgesamt erinnern diese Einspielungen eher an spätere Richard Hell-Werke als an „Little Johnny Jewel“ oder gar „Marquee Moon“.
In der Presse-Info zu der EP schrieb Richard Hell folgendes:„That’s All I Know (Right Now) and Love Comes In Spurts were recorded in late 1973. It was the final effort of the group we tentatively (never finding the second guitarist we needed to gig) called The Neon Boys. We’d formed about six months earlier. It was my first group and my first bass. The tape was made at the cheapest four track studio we could find advertised in the paper – a man’s basement in Brooklyn. The only way we’ve tampered with the recording is to remix it – no new overdubs. We’ve left it in mono since no single instrument could be located to send through a speaker because each track on the tape carries more than one instrument/vocal.“
Auf der B-Seite befinden sich zwei Tracks von Richard Hell & The Voidoids („Time“ & „Don’t Die“).
Wie gesagt, in erster Linie interessant und lohnenswert für Leute, die der musikalische Werdegang von Hell, Verlaine & Co. interessiert und daher ausser Konkurrez in Bezug auf meine 7″-Liste. Raw and charming.
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