Kamasi Washington – The Epic

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  • #9552167  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    Ist der Posaunist auch dabei? Der – und auch Washington selbst – waren ja (auch) an einer viel besseren Schule (Clayton-Hamilton bzw. Gerald Wilson Big Band). Aber ja, den Gedanken mit der Jazzakademie hatte ich in der Tat beim Hören des Albums auch ein paar Male. Wie gesagt, ich würde mir – in allem, auch den Streichern und Chören – wünschen, dass man sich da viel stärker losgerissen hätte … und ich denke auch, dass ein stärkeres Losreissen dem möglichen Crossover-Erfolg keineswegs zwingend abträglich sein müsste.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #9552169  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    KoryVideo von der Releaseshow.

    http://www.npr.org/event/music/402062824/kamasi-washingtons-the-epic-in-concert

    Sorry, aber wie kann man denn diese geile Scheiße nicht mögen?!

    Es ist ganz nett, aber leider nicht mehr. Bin sogar etwas enttäuscht, dass das live noch blutleerer klingt als auf Platte.

    --

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    #9552171  | PERMALINK

    kory

    Registriert seit: 09.09.2007

    Beiträge: 245

    Unfassbar. :D

    Jungs, ihr kokettiert doch alle mit eurer Abgeklärtheit, oder?

    Ich stand gestern laut applaudierend (und mit heruntergelassener Hose) auf der Couch und ihr zuckt die virtuellen Schultern? Also manchmal…http://i2.kym-cdn.com/entries/icons/facebook/000/000/554/facepalm.jpg

    Nassing for ungudd, bin nur schockiert. :sonne:

    #9552173  | PERMALINK

    kory

    Registriert seit: 09.09.2007

    Beiträge: 245

    FriedrichBOAH!

    Gerade mal reingeschnuppert. Man kann nicht behaupten, dass Kamasi Washington mit irgendetwas geizt. Ich weiß, das ist jetzt kein besonders kompetentes Urteil, aber mein erster Gedanke war „Viel hilft viel – manchmal jedenfalls.“ Fast musste ich lachen, denn der Aufwand an Mensch und Material nimmt hier ja fast groteske Züge an. Geht das 3 Stunden so? Hält man das aus? Am Ende wäre ich entweder völlig glücklich berauscht oder total matschig in der Birne.

    Oder beides.

    Ich habe auch hörbar losgeprustet, als ich nach einer Weile die beiden DJs noch gaaaaanz hinten im Ecke wahrnahm. Wie viele stehen da auf der Bühne? 20? :D

    Finde es absolut fantastisch und wäre gerne dabei gewesen.

    #9552175  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,855

    Den Mitschnitt habe ich noch nicht gesehen, aber vom Album bin ich nach 2 Durchgängen auch sehr angetan. Chöre und Streicher stören mich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Kann ich mir auf jeden Fall locker am Stück anhören und im dritten Teil werden Chöre und Streicher ja dann zurückgefahren.

    --

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    #9552177  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Bei den Söhnen Mannheims stehen auch 20 Leute auf der Bühne. Die Anzahl der Musiker auf der Bühne macht die Musik doch nicht besser! Und wegen Intensität und so… nur mal als Beispiel. Das ist halt dann doch ne andere Liga. Dagegen wirkt der Washington-Auftritt wie ne Schüler-Combo bei nem Abi-Abschied:

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    #9552179  | PERMALINK

    kory

    Registriert seit: 09.09.2007

    Beiträge: 245

    captain kiddBei den Söhnen Mannheims stehen auch 20 Leute auf der Bühne. Die Anzahl der Musiker auf der Bühne macht die Musik doch nicht besser!

    Sehr geehrter Herr Kidd,

    Wir erkennen unzulässige und unbegründete Polemik in Ihrem Posting. Ein nochmaliger Verstoß zieht eine Praktikumstelle beim Springer Verlag nach sich, um ihre „Talente“ weiter zu „fördern“.

    Beste Grüße,
    General Kory a.D.

    captain kiddUnd wegen Intensität und so… nur mal als Beispiel. Das ist halt dann doch ne andere Liga. Dagegen wirkt der Washington-Auftritt wie ne Schüler-Combo bei nem Abi-Abschied:

    Immer die Vergleich mit dem über 40 Jahre altem Krempel, der angeblich in einer anderen Liga gespielt haben soll. Natürlich hat er in einer anderen Liga gespielt – er ist über 40 Jahre alt und in der Zeit verschiebt sich schon mal die ein oder andere Grenze. Die kamen aus einer anderen Welt (no pun intended!), lebten ein anderes Leben, hatten vielleicht sogar andere Ansprüche.

    Ich kann nicht sagen, dass ich (in einigen Genres) vor diesem zurückschauenden Vergleichen vollständig gefeit bin, aber immerhin weiß ich, dass es sich falsch anfühlt, und dass es ein Balanceakt ist, nicht in die „Früher war alles viel schöner“-Trauertrompete zu blasen.

    Ich weiß schon, was Du meinst, und ich will Dir Deine Meinung auch nicht nehmen (und wie gesagt: zusammen kommen werden wir da eh nicht mehr), andererseits ist es schon auch ein Spürle irritierend für mich, dass trotz der Ablehnung immer noch so viel Interesse und Anziehung da sein muss, um immer wieder öffentlich das „Dagegen!“-Schild rauszuholen. Das ist ja auch keine Diksussionskultur, wenn die eine Seite mit Konfetti schmeißt und die andere Seite nur die Arme verschränkt.

    #9552181  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    KoryOder beides.

    Ich habe auch hörbar losgeprustet, als ich nach einer Weile die beiden DJs noch gaaaaanz hinten im Ecke wahrnahm. Wie viele stehen da auf der Bühne? 20? :D

    Finde es absolut fantastisch und wäre gerne dabei gewesen.

    Ich glaube mit 20 kommst Du da nicht aus.

    Es hat für mich tatsächlich etwas Fantastisch-Groteskes. Menschen! Musiker! Sensationen! Nur in diesem Theater! Weltniveau! Heute würde man sagen: Ein Event! Sind die Show-Werte dieses grandiosen Spektakels hier eigentlich schon thematisiert worden? Dahinter verblasst ja fast die eigentliche Musik. Das scheint sich ja durch das gesamte Projekt zu ziehen: Drei CDs, mehrere Stunden Laufzeit, -zig Musiker, Chor, Streicher, DJs. Wo bleibt das eigens dafür gebaute Festspielhaus? ;-)

    Ich bekenne, dass ich die Platte nicht habe und kenne und auch nicht sicher bin, ob ich sie haben will. Der Vergleich mit Rahsaan Roland Kirk ist – finde ich – aber gar nicht mal so schlecht. Nicht im Sinne einer Wertung, aber dass der auch eine große Show mit allem pipapo abziehen konnte und diese für seine Musik ganz wesentlich war, scheint mir offensichtlich.

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #9552183  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Es geht doch nicht um „früher war alles besser“. Die alten Sachen verdeutlichen doch nur, dass es eben viel viel mehr Intensität in Jazzmusik geben kann, als bei der braven Musiziererei von Washington. Das ist alles ganz nett was er macht, aber eben auch irgendwie blutleer. Und das Kirk-Beispiel zeigt dann eben, wie viel Herzblut man in Musik stecken kann. Und dieser Unterschied ist doch nun wirklich spürbar. Washington fehlt es einfach an Emotionen. Vielleicht engt ihn die Idee ein, etwas episches schaffen zu wollen. Denn das ist „The Epic“ trotz der Zutaten ja nun gerade nicht. Es ist ein enorm konservatives Post-Bop-Album. Dabei wäre da so viel mehr möglich gewesen. Aber er hat eben leider nicht wirklich die Ideen, wie er Chor und Streicher einsetzen könnte. Er scheitert einfach an seinem eigenen Anspruch.

    --

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    #9552185  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    Man kann sich in Sachen Intensität auch die grösseren Bands von Barry Guy oder Peter Brötzmann reinziehen … die machen allerdings kein Spektakel (das allein, pardon, da bin ich ganz der Jazzer, ist für mich nie ein Wert an sich, ist einfach so, keine Ideologie dahinter, es geht mir bloss fast immer – auch z.B. beim Sun Ra Arkestra – am allerwertesten vorbei, die Tatsache, dassd da einer Rad schlägt oder gar einen Salto macht, ist mir komplett egal), aber da klebt man vor lauter Druck nachher förmlich im Sessel. Aber klar, die leben zwar noch, aber ihre Musik ist halt auch 40 Jahre alter Krempel ;-)

    Es geht doch nicht in erster Linie ums Vergleichen, Herr General (ich klacke hier mit den Absätzen, habe immerhin grad neue Schuhe), sondern darum, dass das Ding einfach nicht bei allen mit dieser Intensität ankommt, die Du wie es scheint hörst. Das ist ja auch bei anderen Sachen so, verschiedene Menschen suchen (und finden) verschiedene Dinge, teils in derselben Musik. No big deal.

    Und was mich weiterhin etwas verwundert sind Statements, die sagen: „Chor und Streicher stören mich gar nicht“ – wenn sie ja kaum stattfinden, wie könnten sie denn auch? Ich hab grad zuwenig vorhandene Hörzeit, als dass ich versprechen kann, das Album in den nächsten Tagen ein zweites Mal durchzuhören, aber ich will mich beim nächsten Mal jedenfalls darauf achten, ob ich eine Fehlpressung habe, bei der Chor und Streicher rausgemischt wurden ;-)

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    #9552187  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,855

    gypsy tail wind
    Und was mich weiterhin etwas verwundert sind Statements, die sagen: „Chor und Streicher stören mich gar nicht“ – wenn sie ja kaum stattfinden, wie könnten sie denn auch?

    Findest Du? Vielleicht habe ich Dich an anderer Stelle auch falsch verstanden, ich dachte jedenfalls, dass Du sie eher als störend empfindest, daher mein Einwurf.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #9552189  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    Nein, ich empfand es eher so, dass da kaum was kam – dass ich gerne „Störungen“ aus der Richtung gehabt.

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    #9552191  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    @captain Kidd: Wenn ich kurz Deine Posts zusammenfassen darf, dann findest Du die Scheibe ganz nett, eine gewisse Enttäuschung scheint aber vorhanden zu sein. Ich glaube bei Lamar war das ähnlich, oder?

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    #9552193  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Mein Gott, das scheint sich ja bei Dir zu einem Trauma zu entwickeln…

    --

    Do you believe in Rock n Roll?
    #9552195  | PERMALINK

    kory

    Registriert seit: 09.09.2007

    Beiträge: 245

    Dann mal „Deckel druff!“ auf die Diskussion, wir kommen ja hier nicht weiter.

    Großartige Platte, fantastische Band, wunderbares Livekonzert (mich hat es nämlich alleine schon bei den ersten beiden Nummern tatsächlich in die Couchgarnitur gepresst, talking about Intensität). Chor und Streicher sind passgenau in die Kompositionen eingefräst und untermalen sowohl Stimmung als auch Anspruch. Rhytmusabteilung mit zwei Drummern und zwei Bassisten herrlich brodelnd und in der spielerischen und klanglichen Ausprägung konsequenterweise sehr variantenreich. Ein zeitgemäßes, modernes Jazzalbum mit einem deutlichen Nicken in die späten sechziger Jahre und die Alben von Alice und Pharoah aus den siebziger Jahren, aber mit eigenem Stil und eigenem Kopf; geprägt von dem Drang und dem Wunsch nach Verbundenheit, Liebe und Hoffnung im Zeichen des Postkapitalismus und des Zerfalls.

    Bisher die Platte des Jahres. Bis man hier alles entdeckt hat, dauert’s aber noch ein paar Wochen.

    „Wo ein Begeisterter steht, ist der Gipfel der Welt.“

    So. Nehmt das! :D

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