Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Julian Casablancas "Phrazes for the Young"
-
AutorBeiträge
-
„Glass“ habe ich in der Show gespielt. Aber eben eher eine Ausnahme.
--
Highlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
WerbungSome Velvet Morning“Glass“ habe ich in der Show gespielt. Aber eben eher eine Ausnahme.
Was für eine „Show“?
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Die Radio Show
--
Bender Rodriguez……“Gitarrensolo“ bei mir sehr oft schon ungute Gefühle weckt – und wenn es selbst „Anflüge“ davon sein mögen.
Hat ja vielleicht doch auch ein bisschen mit Geschmack zu tun!??? (Kann mich an eine entsprechende Diskussion aus dem „Portishead – Third“-Thread erinnern).
Ich bin mir natürlich sicher, dass du deine Abneigung auch anders erklären kannst, z.B. mit unguten Gefühlen (das erklärt natürlich alles), aber mir würde ein schlichtes „ich mag’s eben nicht“ auch völlig genügen.--
Shut up, I'm thinking...RheinbogenIch bin mir natürlich sicher, dass du deine Abneigung auch anders erklären kannst, z.B. mit unguten Gefühlen (das erklärt natürlich alles), aber mir würde ein schlichtes „ich mag’s eben nicht“ auch völlig genügen.
Wie genügsam doch manche Leute sind…
Und meine „Abneigungen“ (auch und gerade gegenüber Gitarrensoli) habe ich in diesem Forum bereits ausführlich dargelegt. Aber wenn irgendjemand einen „Vom Sinn oder Unsinn von Gitarrensoli“-Thread aufmachen würde, so wäre ich gerne bereit, dies erneut zu tun…
Aber in der Zwischenzeit können wir diesen Thread hier wieder seiner eigentlichen Bestimmung überlassen, oder…?
--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadIch muss gestehen, dass ich nach der letzten Sendung gerade wegen Julian Casablancas positives Feedback bekam. Es war die Frage nach dem Künstler und „Glass“ kam gut an. Vielleicht werde ich mich mit dem Werk noch mal über die Feiertage beschäftigen.
Nur fand ich es bemerkenswert, weil ich zögerte, ob ich es nun überhaupt spiele, da ich das Album ja eher kritisch sehe.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Kein Wunder dass die Kollegen in der Band diese Songs abgelehnt haben. The Strokes go Bontempi.
Völlig überflüssige Platte.
--
Bender RodriguezWie genügsam doch manche Leute sind…
Nicht genügsam, sondern realistisch. Ich bin aber auch für Drumherumreden oder sinnloses Geschwafel zu haben, kommt ganz auf das Thema und die Stimmung an.
Bender RodriguezAber in der Zwischenzeit können wir diesen Thread hier wieder seiner eigentlichen Bestimmung überlassen, oder…?
Selig die, die niemals abschweifen, und wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein – muss am Weihnachtsbrimborium liegen, dass mir eingefleischtem Atheisten derlei Sprüche in den Sinn kommen… Aber bitte: Dann muss ich allerdings sagen, dass ich „4 Chords…“ mittlerweile sehr gern höre. Ist schön „dreckig“ gesungen, fast hingerotzt. Auch der Text ist nett, passend zum Albumtitel. „We’re goin‘ nowhere and we’re goin‘ there fast“ – mir gefällt’s. Von „Gitarrensolo“ würde ich da gar nicht wirklich reden, ich glaube so ernst ist das gar nicht gemeint. Insgesamt ein Song, der gut zu Casablancas passt und für den er sich überhaupt nicht schämen muss. Peinlich? Nö, wirklich nicht! Und das Album als Ganzes liegt bei mir inzwischen bei guten ***1/2.
--
Shut up, I'm thinking...songbirdKein Wunder dass die Kollegen in der Band diese Songs abgelehnt haben.
Gut, dass sie es getan haben, denn es wäre keine Strokes-Platte dabei herausgekommen. Aber eine Casablancas-Platte. Recht so!
songbirdVöllig überflüssige Platte.
Völlig überflüssiger Kommentar
--
Shut up, I'm thinking...Bei den Strokes war es ja so, dass sie einem bei „This Is It“ gepackt haben oder nicht, da war nichts lange schön zu hören, es kickt oder nicht. Auch bei dem Nachfolger ging es mir noch ähnlich, einmal 12:51 oder Reptilia und ich war begeistert. „First Impressions Of Earth“ musste ich mir dann erarbeiten, The Strokes wollten sich neu erfinden und Casablancas sang sogar Balladen.
Was sollte jetzt bei Casablancas Solo Album rauskommen? Dankenswerterweise hat er einen Strich unter dem Sound seiner alten (?) Band gezogen und sich neu erfunden, wenngleich das Ataripipsen schon auf „Room On Fire“ zu hören war und Casablancas auch auf „1st Impressions“ nicht mehr durch den Verzerrer sang. Um es vorweg zu nehmen, die Platte ist toll, „Out of The Blue“ klingt noch wie eine Reminiszenz an The Strokes, passenderweise beschreiben die Lyrics das Ende einer Beziehung oder einer Sache, Casablancas ist genervt und klingt dennoch genauso gelangweilt wie immer. Toller Beat, zurückgenomme Gitarren (die kommen später gefühlt ja kaum noch vor), alter Sound auf modern getrimmt. Mag ich. „Left & Right In The Dark“ ist dann wie viele der anderen Songs auch viel zu weit draußen, irgendwie spacig und abgefahren, von dem schlichten Kicks der Strokes nichts mehr zu spüren. 11th Dimension dann der Hit, geht sofort ins Ohr und klingt so, wie man sich Casablancas vielleicht noch vorgestellt hat.
Bemerkenswert wird „Phrazes For The Young“ aber erst später, die Schunkelballade „Chordes Of The Apocalypse“ kommt unerwartet, „Ludlow Street“ beeinhaltet ein irres Banjo Solo und „River Of Brakelights“ ist völlig verquer und schält erst nach vielfachem Hören seine Melodie heraus. Am Ende noch die beiden Highlights: „Glass“, eine Space-Pop Ballade mit Falsett Gesang. Überhaupt gibt sich Casablancas Mühe beim Singen (und klingt dennoch natürlich ziemlich lässig). Und dann „Tourist“ mit (endlich! doch noch eins) einem markanten Gitarren-Riff (das aber wieder verschwindet, sobald man sich dran gewöhnt hat) und einer völligen Gaga-Bläser-Sektion am Ende des Songs. Natürlich ist hier vieles Over the top, ungeordnet und hätte etwas verschlankt werden dürfte, Spaß macht’s dennoch zu hören wie Casablancas auf alles scheißt und macht was er will.
Was bleibt: ich musste „Phrazes“ ein paar mal hören, der Kick von „Is This It“ ist aber sowieso nicht zu wiederholen. Dennoch ein richiges gutes Album.
--
and now we rise and we are everywhereMistadobalinaIch verweise mal auf das Pop Briefing zu der Casablancas-LP im neuen SPEX, online habe ich es leider nicht gefunden. Überhaupt sehr begrüßenswert: die Abkehr von den herkömmlichen reviews. Ich hatte mich schon über mich gewundert, dass ich fast gar keine reviews mehr lesen mag. Die SPEX macht das (Be)sprechen über/von neue/n Alben wieder erlebenswert.
Bei mir kommt das Casablancas-Album übrigens gar nicht an – es prallt völlig an mir ab. Überflüssig und nicht mal lustig. Ich brauche keine Pop-Collagen aus den 80ern.
Die Idee mit dem Pop-Briefing finde ich auch sehr interessant, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich das durchsetzen wird. Im Endeffekt bin ich beispielsweise nicht klüger über „Humanoid“, nur weil Dax sie abfeiert, der Rest äußert sich ja praktisch gar nicht. Auch auf „Phrazes“ wird gemeinsam bisschen rumgehakt, ich wüsste gerne, mit welcher Erwartungshaltung die Herren an das Album herangegangen sind. Wenn es zu einer Diskussion zwischen einem Hater und Lover des jeweiligen Albums kommt, macht so ein Briefing vielleicht Sinn, gerade im aktuellen Fall finde ich es nicht sinnvoller als eine klassische Kritik.
--
and now we rise and we are everywhereWie ist denn die Aufmachung der Vinyl-LP?? Würde mich sehr interessieren!!
--
"And then this pussy Kurt Cobain came along and ruined everything" - Randy "The Ram"TOMMYWie ist denn die Aufmachung der Vinyl-LP?? Würde mich sehr interessieren!!
Abgesehen davon, dass das Cover natürlich alleine schonmal großartig ist, sieht der beigefügte Sheet so aus (der dort vermerkte Downloadcode gild leider mal wieder nur für die USA):
--
@ Bullit: Danke! Und ja, da Cover ist echt Klasse!
--
"And then this pussy Kurt Cobain came along and ruined everything" - Randy "The Ram"Da nun angesichts des Julian Casablancas-Soloalbums an jeder Ecke die Rufe „Radikalabkehr!“ und „Neuerfindung!“ zu vernehmen sind, muss zunächst einmal festgestellt werden, dass diese Abkehr ganz so radikal, wie sie vielleicht auf den ersten Blick wirkt, nicht ist. Schon nach „Room On Fire“ hatte er mit den Strokes am Scheideweg gestanden, ein weiteres lässig-zerlumptes Album zu machen, das niemals mehr die wuchtige Wirkung und Bedeutung von „Is This It“ würde erreichen können, oder aber etwas Neues zu versuchen.
Mit „First Impressions Of Earth“ gelang dann das Kunststück, fast alles anders zu machen als sonst, und trotzdem noch mehr als nur vage nach jener Band zu klingen, die eine Generation junger Musikhörer und ganze Kritikerriegen 2001 beinahe unisono zu Helden erklärt hatte. Tempo und Songwriting wurden variabler (wenn auch Letzteres nicht zwangsläufig besser), Julian Casablancas Vocals bereits zum ersten Mal prominent und unverzerrt in den Vordergrund gemischt, das Arrangement komplexer, vertrackter, ehrgeiziger. Inklusive u.a. Seemanns-Waltzer, Mellotron-„Ballade“, Spuren von Hard Rock, Grunge, Streichern und Rekord-Gegniedel – und alles mit einem mal subtileren und mal ins Auge stechenden Touch Futurismus, durch das Artwork ergänzt. Kurz: Ein buntes, ambitioniertes, nicht immer tatsächlich gewichtiges, aber doch über seine vollen 54 Minuten hinweg (immerhin ungefähr so lang wie die ersten beiden Alben kombiniert) unterhaltendes Album.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist „Phrazes For The Young“ also nichts mehr als ein weiterer Schritt weg von grenzenlos unbeeindruckter NYC Cool- und Roughness und ewigen Velvet Underground-Vergleichen. Keineswegs eine 180-Grad-Drehung also. Durch die vielbenannte und offensichtliche 80s-Ästhetik des Albums scheint ebenfalls wieder eine charakterliche Mehrdimensionalität, mit einem nicht unähnlichen futuristischen Feel. Julian Casablancas Vocal-Stil (z.B. das lange Dehnen am Ende von Zeilen, typische Melodiebögen) nahm schon auf dem letzten Strokes-Album seine ersten Ausprägungen an, und „River Of Brakelights“ in seinem brodelnd-dräuenden Soundgewandt schlägt sogar einen direkten Bogen von „First Impressions Of Earth“ und hätte in einer editierten Version – gekürzt und ohne humpelnde Beats am Anfang und zwischendurch – auf dem 2006-er Album nicht fehl am Platze ausgesehen.
Natürlich trägt er hier vieles noch weiter als er es mit den Strokes konnte, und was an interessanten Ansätzen mit der Band noch hier und da etwas unbeholfen wirkte, kommt auf „Phrazes For The Young“ inzwischen sehr selbstsicher rüber. Es ist ein schlaues, kreatives und ausgefeiltes Album geworden, auch wenn man sich zu den Sound-Ideen vielleicht noch durchgängig bessere Songideen wünschen könnte. Damit könnte das zweite Solo-Album tatsächlich nochmal ein großer Wurf werden.
--
Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut! -
Schlagwörter: Julian Casablancas, The Strokes
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.