Jürgen Teipel – Verschwende Deine Jugend

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  • #8639067  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Friedrich In HH und B fehlte so eine zentrale Auftrittsmöglichkeit.

    Hamburg kann ich nicht beurteilen. In Berlin gab es durchaus Auftrittsmöglichkeiten, aber zum Glück eben nicht nur eine. Die wichtigsten waren wohl SO36, Kant Kino und Music Hall.

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    #8639069  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,954

    Friedrich
    Diese hitzige Diskussion würde mich sehr interessieren!

    ist hier leider nicht mehr auffindbar, wahrscheinlich war das noch im Ur-Forum.

    Die Seite von Franz Bielmeier ist Dir bekannt ?

    http://www.rondo-ton.de/category/text/

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    #8639071  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    MikkoHamburg kann ich nicht beurteilen. In Berlin gab es durchaus Auftrittsmöglichkeiten, aber zum Glück eben nicht nur eine. Die wichtigsten waren wohl SO36, Kant Kino und Music Hall.

    Der Unterschied ist wohl gewesen, das in D-Dorf fast alles an diesem einen Ort im Ratinger Hof stattfand und kulminierte. (Edit: günstiger Weise mitten an der längsten Theke der Welt, der D-Dorfer Altstadt gelegen) Es gab fast so etwas wie eine Schirmherrschaft von Carmen Knoebel für die damals aufkeimende Punk/New Wave-Szene. Sie finanzierte sogar einige Plattenaufnahmen. Ihr Ehemann Imi Knoebel hatte die Räumlichkeiten des Hofs 1976 komplett umgestalten lassen, weiße Wände, Neonlicht und sonst nicht viel. Damit hat er schon so eine New Wave-Ästhetik vorweggenommen. Die Existenz des Ratinger Hofs war außerdem finanziell gesichert, da Imi Knoebel damals schon ein erfolgreicher Künstler war.

    Der Laden machte wohl auch schon nachmittags auf und so wurde er für viele zur zweiten Heimat, sowohl für Punks als auch für die Künstler der nahe gelegenen Kunstakademie, wohl sowas wie eine Mischung aus Jugendzentrum, Kneipe und Künstlertreffpunkt. Vermutlich hatte der Ratinger Hof in D-Dorf so einen ähnlichen Status wie das CBGBs in New York. Auch wenn die beiden Städte sonst nicht so viel gemein haben. ;-)

    Das SO 36 hatte meines Wissens eine sehr bewegte und wechselhafte Geschichte mit häufigen Besitzer/Pächterwechsel und verschiedenen Szenen, die sich den Laden gegenseitig streitig machen wollten. Ich glaube, da gab es nicht so eine Konstanz wie beim Hof.

    Ich war sogar irgendwann Mitte der 80er mal im Ratinger Hof, aber da war der Zauber schon längst vorbei. Das SO 36 gibt’s ja immer noch und der Punkrock wird dort immer noch gepflegt. Aber die Zeiten sind inzwischen doch andere.

    In Hamburg wüsste ich jetzt keinen Laden, der diese Bedeutung gehabt hätte. Auf St. Pauli gab’s wohl was, in VDJ ist – glaube ich – vom Krawall 2000 die Rede. Das hieß später Totenschiff. Ich kann mich sehr vage daran erinnern, aber das war dann auch schon später. Und das war wirklich schon seeehr subkulturell …

    WenzelDie Seite von Franz Bielmeier ist Dir bekannt ?
    http://www.rondo-ton.de/category/text/

    Danke. Interessant.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #8639073  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Wenzelist hier leider nicht mehr auffindbar, wahrscheinlich war das noch im Ur-Forum.

    Die Seite von Franz Bielmeier ist Dir bekannt ?

    http://www.rondo-ton.de/category/text/

    Ja, das war wohl im Ur-Forum. Erstaunlich, dass das so lang eher ist.
    Bemerkenswert, dass das Buch wieder aufgelegt wurde. Heikel aber auch, da es einer Überhöhung Vorschub leistet. Die Punk-Seite der NdW war ja soo toll auch nicht /der Rest erst recht nicht. Die Dämlichkeit des KFC war damals schon grauenerregend. Das kann man nicht schönreden, da hätte Teipel ruhig weglassen können, nein, müssen.
    Ansonsten ist das eine ganz aufschlussreiche Oral History.
    Was Düsseldorf anbelangt konnten HH und B damals wirklich wohl nicht ganz mithalten (Ha,Ha,Hannover gab es ja auch noch). Du hast die Gründe dafür ganz gut beschrieben, Friedrich. Aber was ist heute noch übrig von allem?
    Das Günstigste, was mir heute über Zeit und Musik einfällt, ist, dass sie für mich wesentlich spannender waren als der Krautrock zuvor, aber kaum wesentlicher.
    Apropos: Ich las dieser Tage eine alte Review von Punk-Papst Hilsberg über London Calling. Peinlich daneben. Der Mann wollte Deutschland mit guter Musik versorgen.

    --

    FAVOURITES
    #8639075  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    In Hamburg fanden eine Vielzahl von Festivals in der Markthalle statt, so konnte man an einem Abend beispielsweise neben Mittagspause, DAF, Male auch SYPH in Hamburg sehen. Das große Problem in Hamburg war die stringente Teilung zwischen Punk und New Wave, die Hamburger Punks waren extrem intolerant und gewaltbereit. Das Krawall 2000 gab es nur ein paar Monaten und wurde unter fadenscheinigen Begründungen geschlossen. Im Jahr 1982 gab es in Bahrenfeld das Versuchsfeld, welches immense Verluste einfuhr und kaum ein Jahr überlebte.

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    #8639077  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    otisBemerkenswert, dass das Buch wieder aufgelegt wurde. Heikel aber auch, da es einer Überhöhung Vorschub leistet. Die Punk-Seite der NdW war ja soo toll auch nicht /der Rest erst recht nicht. Die Dämlichkeit des KFC war damals schon grauenerregend. Das kann man nicht schönreden, da hätte Teipel ruhig weglassen können, nein, müssen.
    Ansonsten ist das eine ganz aufschlussreiche Oral History.

    Ja, genau das ist es: eine mündliche Überlieferung mit allen Fakten, Mythen, Gedächtnislücken und Widersprüchen. Der KFC war wahrscheinlich eine eigentlich vernachlässigenswerte Erscheinung, zumindest was die Musik betraf, die Auftritte waren aber wohl schockierend. Und man liest davon mit offenem Mund und gesträubtem Nackenhaar.

    otisAber was ist heute noch übrig von allem?
    Das Günstigste, was mir heute über Zeit und Musik einfällt, ist, dass sie für mich wesentlich spannender waren als der Krautrock zuvor, aber kaum wesentlicher.
    Apropos: Ich las dieser Tage eine alte Review von Punk-Papst Hilsberg über London Calling. Peinlich daneben. Der Mann wollte Deutschland mit guter Musik versorgen.

    „‚London Calling‘ ist ein erschreckend müder Aufguss einer Band, die vorgab, Nummer 1 des Punk zu sein. Mit ihrem Supermarktangebot haben sie sich selbst das Grab geschaufelt. Fasele mir bitte keiner was von musikalischer Innovation. Hier dreht sich nix weiter auf dem Plattenteller als ein mittelmässig produzierter Rock’n’Roll.“ Alfred Hilsberg in der SOUNDS 1/1980

    Hahahaha!

    Alfred Hilsberg hat nach dem erklärtem Motto „Lieber zuviel als zuwenig“ Platten auf den Markt geworfen. Er war von der überbordenden Lebendigkeit dieser Szene fasziniert und hat ihr die Plattform geboten, die sie wollte. Er war ja eigentlich Journalist und hat am Hype auch selbst mitgewirkt. So schrieb er für die SOUNDS und die war eine Weile lang so etwas wie die Hauspostille der Szene. Das kommt in VDJ meines Erachtens aber etwas zu kurz, denn aus heutiger Sicht betrachtet war das fast so etwas wie der Versuch eines Perpetuum Mobile, was natürlich nicht auf Dauer funktionieren kann. Alfred Hilsberg hatte aber keine Ahnung vom Plattengeschäft. So hat er neue Platten mit den Einnahmen der alten Platten finanziert (Steuern, Rücklagen? Wozu?) bis dieses Quasi-Pyramidenspiel kollabiert ist. Dieser journalistische Hype gekoppelt mit wirtschaftlichen Dilletantismus war sicher einer der Sargnägel der Szene.

    Was ist davon geblieben? Zunächst eine aufregende Erinnerung und vielleicht kann man von Popmusik manchmal auch nicht mehr verlangen.

    Ich denke es ist aber durchaus noch mehr davon übrig geblieben. Was war deutschsprachige Popmusik denn Mitte der 70er? Vor allem Schlager! Leute wie meinetwegen Udo Lindenberg oder Ton Steine Scherben waren doch eher die Ausnahme von der Regel. Popmusik abseits davon wurde vor allem aus GB und USA importiert und Krautrock à la Can oder Kraftwerk galt in GB mehr als im heimischen Land. Deutscher Punk/New Wave hat nicht nur deutschsprachige Popmusik etabliert und marktfähig gemacht. Gäbe es ohne diese Welle heute Pop von den Humpes, eine regelmäßige Radiosendung von und mit Gudrun Gut, Thomas Fehlmann als DJ, Produzent und Labelbetreiber oder die Einstürzenden Neubauten, die ja vom Goethe-Institut als deutsches Kulturgut um den Globus geschickt wurden? Ich kann die ja nicht ausstehen, aber was ist Rammstein denn überhaupt? Wirf falsch verstandene Neubauten und DAF in einen Topf, gib noch ein paar prollige Metal-Klischees hinzu und fertig ist die Suppe! Was ist mit den Toten Hosen und ihrem intelligenten Pendant Goldene Zitronen? Deutscher Punk/New Wave hat eine Do-It-yourself-Attidüde etabliert, die viele Nachahmer fand, er hat vermutlich Bands wie Blumfeld (übrigens auf Hilsbergs ZickZack-Label erschienen), Tocotronic etc. ermutigt. Platten wie Fehlfarbens Monarchie und Alltag und DAFs Alles Ist Gut sind bis heute enorm einflussreich. Es ist halt ein Jammer, dass die damaligen Bands eigentlich mit ihrem Erfolg selbst nicht sinnvoll umgehen konnten. Ob bei den Fehlfarben und Palais Schaumburg nach dem Debut der Sänger aussteigt, ob DAF sich nach ihrem kommerziellen Durchbruch in ihrer Zweierkiste nur noch um sich selbst drehten, auch das waren Sargnägel, die sich die Szene selbst schmiedete. Und dass das Musikbusiness nicht in der Lage oder Willens war, Leute wie Andreas Dorau dauerhaft zu etablieren, sondern lieber auf Markus, Fräulein Menke und Hubert Kah setzte, ist ein Armutszeugnis. Das war dann wieder Schlager!

    Deutscher Punk/New Wave hat Pionierarbeit geleistet. Leider hat es die Pioniere selbst dabei zerfetzt.

    Und abschließend will ich auch noch mal das Publikum beschimpfen: In GB kamen die Sex Pistols und The Clash in die Charts. In GB erfanden Kraftwerk-Fans den Elektropop und stürmten die Charts, aber in D gab es fast Schlägereien, wenn man auf Parties DAF auflegte. Schade!

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #8639079  | PERMALINK

    deleted_user

    Registriert seit: 20.06.2016

    Beiträge: 7,399

    Zum Thema Hilsberg möchte ich hier „ausnahmsweise“ eine Textzeile der Böhsen Onkelz zitieren:
    Neuer deutscher Synthesizer,Alfred dreh‘ die Scheisse leiser.

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    #8639081  | PERMALINK

    percy-thrillington
    "If you don't feel it, don't play it"

    Registriert seit: 04.02.2008

    Beiträge: 2,050

    Ein paar Anmerkungen:
    1. Habe das Buch ebenfalls in der ersten Auflage gelesen. Sehr gut gelungener Überblick über Szenen in den verschiedenen Städten. Die Interview-Form macht es sehr gut lesbar und authentisch.

    2. Auch die CD finde ich empfehlenswert, weniger als Gesamtüberblick über die Anfänge der NDW, denn als Soundtrack zum Buch.

    3. Altersbedingt habe ich nur noch die mittleren Jahre der NDW miterlebt, u.a. als Sounds-Leser bzw. Beobachter der Szene im Raum Großraum München (wobei da nicht wirklich viel los war, zumindest nichts mit überregionalem Bekanntheitsgrad – oder was mir momentan einfällt).

    Was man nicht vergessen darf, ist, dass die frühe NDW nicht die große Jugendbewegung war. Die Konzerte fanden zumeist in Clubs statt und auch die bekannten und wichtigen Bands waren keine Publikumsmagneten. Im Buch werden z.B. Palais Schaumburg zitiert, die die Mitteilung, sie seien bei ihren England-Konzerten begeistert gefeiert worden, richtig stellen. Zitat (sinngemäß): „Ja, von der Presse, nicht vom Publikum.“

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    *** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***
    #8639083  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    otisAber was ist heute noch übrig von allem?

    Um da noch mal einzuhaken: Man könnte ja mal den Versuch machen, einige herausragende Alben oder Singles zu benennen. Ein paar würden mir schon einfallen. Vielleicht mache ich mal einen entsprechenden Thread auf.

    Percy ThrillingtonEin paar Anmerkungen:

    2. Auch die CD finde ich empfehlenswert, weniger als Gesamtüberblick über die Anfänge der NDW, denn als Soundtrack zum Buch.

    Sehe ich auch so. Auch Jürgen Teipel erhebt ja ausdrücklich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

    otisWas man nicht vergessen darf, ist, dass die frühe NDW nicht die große Jugendbewegung war. Die Konzerte fanden zumeist in Clubs statt und auch die bekannten und wichtigen Bands waren keine Publikumsmagneten. Im Buch werden z.B. Palais Schaumburg zitiert, die die Mitteilung, sie seien bei ihren England-Konzerten begeistert gefeiert worden, richtig stellen. Zitat (sinngemäß): „Ja, von der Presse, nicht vom Publikum.“

    Das war von ihrem Selbstverständnis her eine Subkultur. Viele sträubten sich ja regelrecht gegen die Anerkennung beim größeren Publikum und nahmen anderen den Erfolg übel und brandmarkten ihn als Ausverkauf. Auch das war sicher ein weiterer Sargnagel der Szene. Aber vielleicht ist das auch okay so: Das war eben alles auf Schnelligkeit und Vergänglichkeit ausgelegt. Sobald das Publikum die Musik eingeholt hatte, war die schon wieder ganz woanders und in dem Moment, wo man sich etabliert hatte, hörte man einfach auf.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #8639085  | PERMALINK

    brundlefly

    Registriert seit: 27.12.2008

    Beiträge: 4,766

    FriedrichUm da noch mal einzuhaken: Man könnte ja mal den Versuch machen, einige herausragende Alben oder Singles zu benennen. Ein paar würden mir schon einfallen. Vielleicht mache ich mal einen entsprechenden Thread auf.

    Mach‘ mal, da kommen sicher einige interessante Auflistungen zusammen.

    --

    http://hyphish.wordpress.com "Every generation has its one defining moment. We are yours."
    #8639087  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    BrundleflyMach‘ mal, da kommen sicher einige interessante Auflistungen zusammen.

    Na, dann mal los!

    Ich habe unter Faves Raves / Die besten Alben einen Thread Deutscher (Post) Punk & New Wave (NDW) – 10 Alben eröffnet.

    Ich bin gespannt!

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #8639089  | PERMALINK

    jimknopf

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 730

    diese einseitige Blickweise auf den deutschen Wave ist so einigen Leuten sauer aufgestossen.
    Frank Z. von Abwärts war so angesickt, das er auf seiner DVD eine Doku mit drauf hat, auf der er seine Sicht auf den deutschen Punk darlegt.

    http://www.amazon.de/Abw%C3%A4rts-Glam-Slam/dp/B001FBJTSC/ref=sr_1_2?s=dvd&ie=UTF8&qid=1349681413&sr=1-2

    Im Interview im Wahrschauer bestätigt er auch nochmal, das die Triebfeder für diese Doku das Buch „Verschwende deine Jugend“ war.

    --

    Viva la (R)evolucion
    #8639091  | PERMALINK

    kathisi

    Registriert seit: 18.09.2010

    Beiträge: 1,523

    FriedrichD

    Die CD ist diese hier: http://www.amazon.de/Verschwende-Deine-Jugend-Various/dp/B008E8XU8Y/ref=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1349350033&sr=1-1

    Kenne ich aber nicht. Dem Augenschein nach ist die ganz okay, wenngleich man über die Auswahl streiten kann. Einiges stand sicher auch aus Lizenzgründen nicht zur Verfügung (z.B. Einstürzende Neubauten, Ideal …) Komischerweise gibt es davon auch eine ältere – aber umfangreichere Version.

    Genau – ich habe die ältere 2 CD-Version, die einen deutlich umfassenderen Blick erlaubt. Incl. Neubauten und der Neonbabies-Urversion von „Blaue Augen“

    http://www.amazon.de/Verschwende-Deine-Jugend-Various/dp/B0000658XF/ref=sr_1_2?s=music&ie=UTF8&qid=1349686021&sr=1-2

    --

    Love goes on anyway!
    #8639093  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    JimKnopfdiese einseitige Blickweise auf den deutschen Wave ist so einigen Leuten sauer aufgestossen.
    Frank Z. von Abwärts war so angesickt, das er auf seiner DVD eine Doku mit drauf hat, auf der er seine Sicht auf den deutschen Punk darlegt.

    http://www.amazon.de/Abw%C3%A4rts-Glam-Slam/dp/B001FBJTSC/ref=sr_1_2?s=dvd&ie=UTF8&qid=1349681413&sr=1-2

    Im Interview im Wahrschauer bestätigt er auch nochmal, das die Triebfeder für diese Doku das Buch „Verschwende deine Jugend“ war.

    Mmmh, ja, „einseitige Sichtweise“, das kann man vielleicht sagen. Aber immerhin hat Jürgen Teipel überhaupt mal eine Sichtweise auf diese Zeit und Musik angeboten. Und er betont ja auch ausdrücklich, dass sein Buch keine um Objektivität bemühte Dokumentation sondern ein „Doku-Roman“ ist, also eine zwar aus Original-Dokumenten zusammengesetzte, aber doch durch den Autor gewichtete Erzählung. Vielleicht werden dadurch andere Erzählungen erst herausgefordert?

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #8639095  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    KathisiGenau – ich habe die ältere 2 CD-Version, die einen deutlich umfassenderen Blick erlaubt. Incl. Neubauten und der Neonbabies-Urversion von „Blaue Augen“

    http://www.amazon.de/Verschwende-Deine-Jugend-Various/dp/B0000658XF/ref=sr_1_2?s=music&ie=UTF8&qid=1349686021&sr=1-2

    Ja, toll und schön aber leider inzwischen offenbar sehr teurer.

    Und selbst bei dieser Kompi denke ich, dass die Aufregung dieser Zeit kaum angemessen abgebildet werden kann. Es gab vieles, was toll war, es gab vieles was man auch glatt vergessen kann, aber vor allem glaube ich, das es toll war, dass sich jemand getraut hat, überhaupt etwas zu machen. Das war für mich damals aufregend. Es schien alles neu zu sein.

    Vielleicht könnte man auch andere Kompis zusammenstellen, bessere oder schlechtere, ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall war damals eine ganze Menge los.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
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