John Prine

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  • #11070789  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,114

    @snowball-jackson Danke, ich werde Deinen Tipp beherzigen. Das Debüt hab ich, ist natürlich super. Was ich aus den 80ern und 90ern gehört habe, hat mich, ähnlich wie offenbar Dich, nicht so gepackt.

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    #11071463  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

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    bullschuetz@snowball-jackson Danke, ich werde Deinen Tipp beherzigen. Das Debüt hab ich, ist natürlich super. Was ich aus den 80ern und 90ern gehört habe, hat mich, ähnlich wie offenbar Dich, nicht so gepackt.

    Naja, da würde ich nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen! Ganz genretypisch ist es auch bei Prine so, dass in Sachen Arrangements und Produktion diese Dekade nicht immer schmeichelhaft war und Alben nicht immer als geschlossene Kunstwerke angelegt waren. Da können sich die Perlen schon mal zwischen zwei Fillern verstecken, aber sie gibt’s eigentlich auf jeder LP. Und es macht deutlich mehr Freude, die für sich zu entdecken, als auf heavy rotation das kanonisierte Debüt laufen zu lassen. Wenn ich in den letzten Jahren Prine aufgelegt habe, und das tat ich oft, spielte das fast gar keine Rolle mehr.

    Wer sich an zu glatten Produktionen stört, dem kann ich wärmstens „John Prine Live“ von 1988 empfehlen. Spartanische Akustikversionen seiner Songs in bester Storytelling-Manier vorgetragen. „That’s The Way That The World Goes Round“ kommt etwa ohne diese doofe Flöte von der Albumversion aus. Dafür gibt Prine die legendäre Anekdote zum Besten, in der eine Hörerin den Text missversteht und „Happy Enchilada“ statt „half an inch of water“ hört. Fantastisch.

    Ich persönlich schätze Prines Alterswerk fast genauso wie das Cashs. Die beiden Duett-Alben sind ein simples wie geniales Konzept.  Seine immer brüchiger werdende Stimme im perfekten Kontrast mit weiblichen Partnerinnen, allen voran Iris DeMent. „In Spite Of Ourselves“ ist nicht umsonst eine seiner erfolgreichsten und besten Eigenkomposition überhaupt. „The Tree of Forgiveness“ war dann sein „American Recordings“. Besser hätte er seine Diskografie nicht abschließen können.

    zuletzt geändert von bullitt

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    #11071529  | PERMALINK

    snowball-jackson

    Registriert seit: 09.11.2008

    Beiträge: 3,177

    Danke für deine Gedanken @bullitt. Ich sehe/höre das ja ähnlich: auf allen seinen Platten sind Perlen, die für mich unverzichtbar sind. Und diese glatte Produktion, der es streckenweise  an Tiefe fehlt kann man sich freilich auch gewöhnen. Dennoch wird sie immer ein Kritikpunkt sein. Und ja, das gilt für viele Produktionen aus der Zeit. Aber es gibt natürlich auch Gegenbeispiele z.B. vom kürzlich verstorbenen Songwriter David Olney auf „Deeper Well“.

    Die Live LP suche ich schon seit etlichen Jahren. Die war zu seinen Lebzeiten zumindest hier in Norddeutschland und in Holland nicht aufzutreiben.

    Die Duettalben „In Spite Of Ourselves“ und „For Better, Or Worse“ sind nicht so mein Fall. Aber besonders bei letzterer kommt Prines brüchige Stimme im Kontrast mit den Damen sehr signifikant daher.

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    #11071553  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,759

    Tatsächlich ist „In Spite Of Ourselves“ ein wirklich sehr gelungenes Album, obwohl es fast nur aus Coverversionen besteht. Aber die Songs sind hervorragend gewählt und die Duette funktionieren durchweg gut bis sehr gut.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #11073939  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    nail75Tatsächlich ist „In Spite Of Ourselves“ ein wirklich sehr gelungenes Album, obwohl es fast nur aus Coverversionen besteht. Aber die Songs sind hervorragend gewählt und die Duette funktionieren durchweg gut bis sehr gut.

    Naja, was heißt „obwohl“. Das Konzept von „In Spite Of Ourselves“ und „For Better, Or Worse“ ist ja gerade die Huldigung alter Helden. Eine genretypische Disziplin, die aber durch den Ansatz über Duette doch sehr frisch umgesetzt wurde und genau, die Auswahl und Umsetzung lassen kaum Wünsche offen. In dem Zusammenhang kann ich jedem noch die Kommentare auf Spotify ans Herz legen, in dem Prine kurz die hintergründe zu jedem Track erläutert.

    snowball-jacksonDanke für deine Gedanken @bullitt. Ich sehe/höre das ja ähnlich: auf allen seinen Platten sind Perlen, die für mich unverzichtbar sind. Und diese glatte Produktion, der es streckenweise an Tiefe fehlt kann man sich freilich auch gewöhnen. Dennoch wird sie immer ein Kritikpunkt sein. Und ja, das gilt für viele Produktionen aus der Zeit. Aber es gibt natürlich auch Gegenbeispiele z.B. vom kürzlich verstorbenen Songwriter David Olney auf „Deeper Well“. Die Live LP suche ich schon seit etlichen Jahren. Die war zu seinen Lebzeiten zumindest hier in Norddeutschland und in Holland nicht aufzutreiben. Die Duettalben „In Spite Of Ourselves“ und „For Better, Or Worse“ sind nicht so mein Fall. Aber besonders bei letzterer kommt Prines brüchige Stimme im Kontrast mit den Damen sehr signifikant daher.

    Ich hab es über die Jahre eigentlich ganz gut geschafft, Produktionen aus dem Genre zwischen 1965 und 90, die nicht meinen Hörgewohnheiten entsprechen, trotzdem irgendwie auf den Radar zu bekommen und ihnen das Positive abzugewinnen. Aber klar, wenn man wie ich mit den American Recordings – flankiert von den Fifties – sozialisiert wurde, ist das ein ständiger Kampf.

    Bei den Duettalben liegt es vermutlich auch an der eigenen Affinität zu den Originalen, ob man damit etwas anfangen kann. Wie seinerzeit schon im Prine-Thread erwähnt, war es für mich als großer Verehrer von Ernest Tubb und Loretta Lynn z.B. ein echtes Geschenk, als Prine nochmal mit Iris DeMenet mit „Who’s Gonna Take The Garbage Out“ um die Ecke kam. Und hier passen für mich auch die Produktionen wieder. „In Spite Of Ourselves“ war außerdem neben dem Debüt mein Einstieg ins Prine-Universum und als Spätgeborener war mir der alte, zeitgenössische Prine einfach immer irgendwie näher als der junge.

     

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    #11073943  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,759

    bullittNaja, was heißt „obwohl“. Das Konzept von „In Spite Of Ourselves“ und „For Better, Or Worse“ ist ja gerade die Huldigung alter Helden. Eine genretypische Disziplin, die aber durch den Ansatz über Duette doch sehr frisch umgesetzt wurde und genau, die Auswahl und Umsetzung lassen kaum Wünsche offen. In dem Zusammenhang kann ich jedem noch die Kommentare auf Spotify ans Herz legen, in dem Prine kurz die hintergründe zu jedem Track erläutert.

    Danke für den Hinweis! „Obwohl“ meinte in diesem Zusammenhang, dass jemand, der das Album nicht kennt, denken könnte: „Das brauche ich nicht, das sind ja nur Cover“, weil Prine eben so ein herausragender Songwriter ist. Und es gibt in der Musikgeschichte ja genug Beispiele dafür, dass Coveralben nicht gerade zu den Höhepunkten im Werk eines Künstlers zählen.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #11073967  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    nail75
    Danke für den Hinweis! „Obwohl“ meinte in diesem Zusammenhang, dass jemand, der das Album nicht kennt, denken könnte: „Das brauche ich nicht, das sind ja nur Cover“, weil Prine eben so ein herausragender Songwriter ist. Und es gibt in der Musikgeschichte ja genug Beispiele dafür, dass Coveralben nicht gerade zu den Höhepunkten im Werk eines Künstlers zählen.

    Ah ok, dann habe ich das falsch verstanden. Ganz generell würde ich aber an dieser Stelle mal davon, abraten Coveralben zu unterschätzen. Zumindest im Bereich Country. Da gehört das Interpretieren von Songs anderer Künstler zum Wesen der Musik und essentielle Coveralben, wenn man das denn da überhaupt so nennen möchte, sind tatsächlich keine Seltenheit.

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    #11074033  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,295

    Siehe Waylon und Billy Joe Shaver. Inzwischen höre ich die Zeitspanne von ca ’68-’76 meistens mit dem Hintergedanken, dass es sich bei dem Song nicht um ein Original handeln könnte. Das macht gerade im Moment viel Spaß, wo man viel Zeit daheim verbringt und sich dank Streaminganbieter durch die Dekaden suchen kann.

    „In spite of ourselves“ ist das Album, was ich in den letzten 5 Jahren am meisten gehört habe, absolut makellos.

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    #11075247  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    cleetusSiehe Waylon und Billy Joe Shaver. Inzwischen höre ich die Zeitspanne von ca ’68-’76 meistens mit dem Hintergedanken, dass es sich bei dem Song nicht um ein Original handeln könnte.

    Wie genau meinst du das denn?

    „In spite of ourselves“ ist das Album, was ich in den letzten 5 Jahren am meisten gehört habe, absolut makellos.

    Yep, bei mir gehört die Platte auch zum Standardrepertoire.

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    #11075315  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,114

    @bullitt Danke für die Informationen und differenzierten Hinweise!

    Du hast vollkommen recht, was die Tücken der 80er betrifft – ich denke auch, dass es falsch ist, sich vom oft nicht gut gealterten zeittypischen Klang grundsätzlich abschrecken zu lassen.

    Nur bin ich bei Prine eben Laie, habe bisher nur das Debüt und werde mich jetzt zunächst den späten Sachen zuwenden, weil die mich beim Reinhoeren gleich unmittelbar erreicht haben.

    --

    #11075349  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    bullschuetz@bullitt Danke für die Informationen und differenzierten Hinweise! Du hast vollkommen recht, was die Tücken der 80er betrifft – ich denke auch, dass es falsch ist, sich vom oft nicht gut gealterten zeittypischen Klang grundsätzlich abschrecken zu lassen. Nur bin ich bei Prine eben Laie, habe bisher nur das Debüt und werde mich jetzt zunächst den späten Sachen zuwenden, weil die mich beim Reinhoeren gleich unmittelbar erreicht haben.

    Das ist auf jeden Fall ein guter Ansatz. So habe ich das ja auch gemacht. Mit der Kombi aus Früh- und Spätwerk fährt man für den Anfang bei Prine genauso gut wie bei Cash, Kristofferson, Willie, Hag, Guy Clark usw.

    Und wie gesagt, bei Großtaten, die von miesen Produktionen verklebt werden, helfen oft Live-Versionen. Vielleicht erbarmt sich ja mal Rick Rubin  und arrangiert die Sachen neu, das wäre mal was. ;-)

    zuletzt geändert von bullitt

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    #11084381  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,436

    nail75
    Ich habe die tasächlich, in einem Plattenladen mal in mint für 5 Euro mitgenommen. Das war aber auch lange keine sonderlich teuere Platte. Ich habe die ehrlicherweise auch nicht so oft gehört. Ich habe sie jetzt mal rausgestellt und melde mich.

    @nail75
    Solltest Du „German Afternoons“ loswerden wollen: Ich wäre sehr daran interessiert.

    --

    God told me to do it.
    #11085599  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,759

    Verstehe ich, aber ich will die Platten im Augenblick nicht loswerden. Sollte sich das ändern, gebe ich dir Bescheid.

    --

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    #11085637  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,436

    Dachte ich mir schon, verständlich. Danke.

    --

    God told me to do it.
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