Joanna Newsom – Have One On Me

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  • #7456247  | PERMALINK

    zeno-cosini

    Registriert seit: 23.04.2007

    Beiträge: 747

    ma-tea…auf der anderen Seite empfand ich einige Stellen dröge und kalt. Kalt im Sinne von technisch perfekt und abgeklärt. So wie ich Steely Dan auch empfinde, der Vergleich fiel ja schon weiter oben bei otis, wenn ich mich nicht irre.

    Mag sein, dass manche Songs des Albums dröge und kalt sind.
    Leider sind sie weder von der kompositorischen noch von der aufnahmetechnischen Seite her vergleichbar mit den meisterlichen Songs und Alben von Steely Dan. Mag sein, dass Steely Dan abgeklärte Songs herausgebracht haben, dröge oder kalt ist da aber nichts. Absoluter Quark!

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    #7456249  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,262

    Lässt mir jetzt doch keine Ruhe.

    Ausgangssituation: Ich kenne „Ys“, das ich einerseits sehr schätze (und auch sicher nicht unter **** 1/2 einstufen würde; nur zur groben Einschätzung), zu dem ich andererseits aber eher selten Zugang finde. Für mich ein sehr verspieltes, vielseitiges, melodienreiches Werk, das mir zuweilen aber auch etwas zu füllig und wirr erscheint – mag einerseits an der Länge der wenigen Tracks selbst liegen, dem zuweilen etwas überhand nehmenden Pomp, wie auch der Tatsache, dass es sich mehr um musikalische Bauten, denn wirkliche Songs handelt, finde ich. Natürlich gibt es auch hier kleinere Quasi-Refrains, alles in allem scheint mir der Song selbst aber hinter einem übergeordneten Stimmungsbogen zu verschwinden; Ich denke, dass auch Newsoms Stimme als (vorwiegend kontrastierendes) Stilmittel dient, was auch erklären mag, weshalb sie oftmals sichtlich gezielt nicht schön eingesetzt wird. Man muss die seitenlangen Texte daher gar nichtmal verinnerlichen, einzelne Ausschnitte reichen bereits, um wage erspüren zu können, was die Dame besingt (was ich tatsächlich für große Kunst halte). Aber um zur eigentlichen Frage zu kommen: Wenn ich es recht in Erinnerung habe, ist „Ys“ auch als kleineres Experiment zu betrachten und unterscheidet sich von ihren anderen beiden Studioalben etwas – zumindest ist alles, was ich sonst von ihr zu Ohren bekam, doch eine gute Spur songorientierter, fokussierter und letztlich leichter bekömmlich, daher: Soll ich mich an „Have one on me“, das mich schon aufgrund seiner Länge etwas skeptisch macht, heranpirschen oder kann ich damit rechnen, dass meine obigen Eindrücke hier sogar noch verstärkt anzutreffen sind? „81“ scheint mir zumindest schonmal in die Richtung zu laufen, die mir sehr behagt.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7456251  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    Natürlich sollst Du Dich „Have One On Me“ widmen, denk Dir „’81“ allerdings nicht unbedingt als repräsentativen Track, so hübsch und konzis ist sie auf dem Album nicht immer. Was die drei Alben im Überblick betrifft: Keins ist da irgendwie mit einem anderen zusammenzunehmen, daher ist auch keins eine „Ausnahme“ zu den anderen beiden, kurz: alle drei Alben sind komplett unterschiedlich. „Have One On Me“ ist zwar zum Teil in den Strukturen wieder simpler, aber trotzdem in keiner Minute ohne „Ys“ als Zwischenschritt denkbar. Steig einfach mal in „Have One On Me“ ein, erst jede Platte einzeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Dir nicht gefallen wird, Dein Kritikpunkt „Pomp“ fehlt hier jedenfalls fast völlig („Kingfisher“ mal ausgeklammert), ebenso das „nicht-schön-Singen“, und mehr Song-Orientiertes gibt es auch. Also ran! ;-)

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    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #7456253  | PERMALINK

    savoygrand

    Registriert seit: 03.03.2006

    Beiträge: 2,027

    Meine Hochachtung gilt allen, die dieses Werk ohne Verlust der Aufmerksamkeitsspanne am Stück hören können.

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    #7456255  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,810

    Ich nehme niemandem ab, dass er das kann, sofern Du mit „Verlust“ nicht den Totalverlust meinst. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand alle drei LPs konzentriert am Stück durchhören kann ohne gelegentlich oder häufig unaufmerksam zu werden.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7456257  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    Tja, schade, dass das schon Dein Vorstellungsvermögen übersteigt.

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    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #7456259  | PERMALINK

    savoygrand

    Registriert seit: 03.03.2006

    Beiträge: 2,027

    @nail75: Ja, das würde mich auch wundern …

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    #7456261  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    nail75Ich nehme niemandem ab, dass er das kann, sofern Du mit „Verlust“ nicht den Totalverlust meinst. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand alle drei LPs konzentriert am Stück durchhören kann ohne gelegentlich oder häufig unaufmerksam zu werden.

    Hörer, die Wagner-gewappnet sind, schaffen das durchaus – bei mir ist eher das Problem, überhaupt die ZEIT zu finden…

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7456263  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    coleporterHörer, die Wagner-gewappnet sind, schaffen das durchaus – bei mir ist eher das Problem, überhaupt die ZEIT zu finden…

    Im Vergleich zur Zeitinvestition und Sitzfleischabnutzung, die das Fundament einer ordentlichen Wagner-Wappnung bilden, sind die 6 LP-Seiten von „Have One On Me“ aber doch im Nu erhört und erschlossen.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #7456265  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Sonic JuiceIm Vergleich zur Zeitinvestition und Sitzfleischabnutzung, die das Fundament einer ordentlichen Wagner-Wappnung bilden, sind die 6 LP-Seiten von „Have One On Me“ aber doch im Nu erhört und erschlossen.

    Eben. Drum verstehe ich nicht, wie man es für so unwahrscheinlich halten kann, dass jemand das Album aufmerksam komplett durchhört… :lol:

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    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7456267  | PERMALINK

    zeze

    Registriert seit: 06.04.2007

    Beiträge: 7,874

    nail75Ich nehme niemandem ab, dass er das kann, sofern Du mit „Verlust“ nicht den Totalverlust meinst. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand alle drei LPs konzentriert am Stück durchhören kann ohne gelegentlich oder häufig unaufmerksam zu werden.

    Was heißt denn „konzentriert“ in dem Fall? Ich ertappe mich manchmal dabei, wie mich Newsoms Kompositionen vom Text und den einzelnen Instrumenten wegführen. Ist das schon Unaufmerksamkeit? Ich nehme an, dass Joanna zum Teil auch darauf abzielt, im Hörer eine andere Form des Bewusstseins herbeizuführen.

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    #7456269  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,262

    Ich würde kein Problem darin sehen, mir manches Werk auch in kleinen Häppchen zu erschließen. Natürlich hat es seinen eigenen Reiz das Gesamtwerk zu genießen, ich traue Newsom aber auch zu, dass die Songs ebenso außerhalb eines Albumskontextes schlüssig genug sind.

    @tina: Deine Beschreibung macht mich neugierig, denke – sobald die anderen gerade ausstehenden Werke genug Zeit zugestanden bekommen haben – dürfte „Have one on me“ nicht mehr lange auf sich warten. Und weil ich nicht sicher bin, ob da bei Dir eine Sache falsch aufgefasst wurde: Ich mag Newsoms Stimme sehr gerne, gerade weil sie sehr eigen ist – problematisch wird es für mich vielmehr, wenn ich das Gefühl bekomme, dass die Tracks etwas zu sehr ins Unschlüssige abdriften, also eher eine kompositorische Angelegenheit, denke ich (P.S. Ich habe mir eben „Kingfisher“ mehrmals angehört und bin sehr angetan, von „In California“ ebenso – das scheint was zu werden!).

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7456271  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,810

    Berechtigte Frage, zeze. Musik ist ja keine Vorlesung, eigentlich ist das „Abdriften“ in – sagen wir mal – andere Bewusstseinszustände durchaus gewollt und begrüßenswert. Nur bei einem so wortreichen Album kann man es auch als problematisch empfinden – muss man aber nicht. Mein Kommentar oben war insofern vielleicht etwas unpassend.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7456273  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,926

    Ich weiß nicht, ob es schon mal irgendwo erwähnt wurde

    Hier gibt es in Verbund mit einer Spende die Möglichkeit ein Cover-Album („Versions Of Joanna“) mit Joanna Newsom Songs downzuloaden. Bekannteste Künstler dürften wohl Billy Bragg, M. Ward und Owen Pallett sein (ich gebe zu den Rest kenne zumindest ich eher nicht)

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #7456275  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Habe das Album dann doch noch mal angehört, nachdem ich anfangs doch ziemlich abgeschreckt war, was aber viel mit meiner überhöhten Erwartungshaltung zu tun hatte.

    Eigentlich eine (drei?) schöne Platte, allerdings wirklich zu lang. Als Ganzes kann ich mir das Album nicht antun, ich nähere mich gerade Seitenweise an.

    Da ihre Stimme immer kontrollierter wird, nähert sie sich etwas an Kate Bush an, witzigerweise teils auch in den Arrangements. Für mich kein Überalbum wie Ys, es hat auch nicht mehr zur Jahres Top Ten gereicht, aber es wächst langsam.

    --

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