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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Trifft das so oder so ähnlich auch auf Soft As Chalk zu?
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Werbungmog:waiZu wenig „Zauberwald“ trifft es im Grunde ganz gut. Joanna war für mich immer eine einzigartige Künstlerin, ihre Musik, Ideen, Melodiebögen verfolgten eine so individuelle Linie, die ich bei keinem anderen Künstler/keiner anderen Künstlerin bislang entdeckt habe. Songs und Sängerin waren untrennbar miteinander verknüpft. Als ich „Good Intentions…“ zum ersten Mal gehört habe, es war ja der zweite Vorabsong auf der Drag City-Seite, war ich regelrecht vor den Kopf gestoßen. Für mich ist dieser Song zu „gewöhnlich“/austauschbar. Für mich versprüht er nicht die Magie, die andere ihrer Songs zu großartig machen.
So unterscheiden sich hier die Eindrücke, „Good Intentions“ ist zwar um einiges hymnischer und eingängiger als alles, was sie nach MILK-EYED MENDER veröffentlicht hat, aber ich fand das immer noch so eigenständig, dass es mich sofort umgeblasen hat: das Boogie Piano, die immer noch eigentümliche Gesangsart, der gedoppelte Gesang/Chor, die (wie Tina schon schrieb) Songs in Songs, das Herausnehmen des Tempos, die mit 7 Minuten immer noch imposante Länge, die aber an mir immer schnell vorbeizurauschen scheinen, die Art wie sich verschiedene Percussion Instrumente auf- und abtauchen, die plötzliche, soulige Trompete am Ende – ich kenne niemanden, der das so drauf hat wie Joanna. Für mich immer noch einer meiner liebsten Tracks auf HOOM und in meiner Joanna Top10.
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and now we rise and we are everywhereMcGeadyTrifft das so oder so ähnlich auch auf Soft As Chalk zu?
Wie kommst du darauf? Nur wegen dem Klavier?
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and now we rise and we are everywherenikodemusSo unterscheiden sich hier die Eindrücke, „Good Intentions“ ist zwar um einiges hymnischer und eingängiger als alles, was sie nach MILK-EYED MENDER veröffentlicht hat, aber ich fand das immer noch so eigenständig, dass es mich sofort umgeblasen hat: das Boogie Piano, die immer noch eigentümliche Gesangsart, der gedoppelte Gesang/Chor, die (wie Tina schon schrieb) Songs in Songs, das Herausnehmen des Tempos, die mit 7 Minuten immer noch imposante Länge, die aber an mir immer schnell vorbeizurauschen scheinen, die Art wie sich verschiedene Percussion Instrumente auf- und abtauchen, die plötzliche, soulige Trompete am Ende – ich kenne niemanden, der das so drauf hat wie Joanna. Für mich immer noch einer meiner liebsten Tracks auf HOOM und in meiner Joanna Top10.
Das unterschreibe ich mal komplett.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.McGeadyTrifft das so oder so ähnlich auch auf Soft As Chalk zu?
Nein, Soft As Chalk ist eine klare Ausnahme. Ein wunderschöner Titel!
Insgesamt muss ich aber zugeben, dass Joanna in mir mit der Harfe wesentlich mehr Emotionen auslöst als sie es am Klavier tut.
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mog:wai Als ich „Good Intentions…“ zum ersten Mal gehört habe, (…), war ich regelrecht vor den Kopf gestoßen. Für mich ist dieser Song zu „gewöhnlich“/austauschbar. Für mich versprüht er nicht die Magie, die andere ihrer Songs zu großartig machen.
Und ich dachte schon, ich stände alleine da.
Kann zwar nicht sagen, dass ich ihn „verabscheue“, aber er gehört für mich tatsächlich auch zu Joannas schwächsten Aufnahmen.--
Flow like a harpoon daily and nightlyDurch eine mehrtägige Auszeit erst spät gesehen.
nikodemusSehr überraschende Wertungen, UWD. Gerade „In California“ überstrahlt für mich die ganze zweite LP Seite, was bei mir auch dazu führte, dass ich andere Tracks zuerst für schwächer hielt. Songs wie „Esme“ und „Jackribbons“ haben nicht diese großen Melodiebögen, sind eher subtil aufgebaut und gehen so im Vergleich zu „Occident“ oder „Kingfisher“ leicht unter.
„In California“ ist auch für mich der stärkste Track der zweiten LP. Das wäre natürlich ersichtlich gewesen, hätte ich zugleich noch ein Ranking erstellt. Mir erging es auch ähnlich, dass ich die anderen Lieder im Mittelteil für schwächer hielt (eigentlich halte ich die zweite Platte insgesamt im Vergleich immer noch für am wenigsten stark). Es hat gedauert, bis sich mir die subtilen Stärken von z.B. „Jackrabbits“ und „Go long“ erschlossen haben. Die große Geste, mit der „In California“ besticht, ist in den anderen Tracks dort nicht zu finden. Doch „Jackrabbits“ wäre bereits auf dem wundervollen „Milk-eyed mender“ ein zwar gezähmter, doch sehr würdiger Song gewesen. Ich genieße diese Dichte, in der sie dort erzählt, ebenso sehr wie ihre eher ausschweifenden Bögen.
Ach ja, und wenn sie bei „Go long“ in die hohen Lagen wechselt (falls man bei einer Harfe überhaupt von „Lagen“ spricht), ist es einfach um mich geschehen. Auch wenn die wundervollen Arrangements in den meisten Liedern zuerst die größere Wirkung bei mir erzielten, die Feinheiten ihrer reduzierten Herangehensweise entfalteten sich für mich später, ich halte sie mittlerweile aber in ebenso hohen Ehren.tina toledoIch bin auch überrascht, UDW. „Go Long“ besser als „Good Intentions Paving Company“? Hast Du Probleme mit dem „Swing“ in letzterem? Für mich ja der großartigste Joanna-Track überhaupt, die Entschleunigung und Einführung der neuen Melodie in den zweiten Song im Song ist für mich der absolut umwerfendste Moment des Albums. Mindestens.
„Good Intentions Paving Company“ hat bei mir über das Jahr leider sehr viel von seiner Spannung verloren. Ich kann ihn nicht mehr so unverbraucht hören, wie noch vor einem halben Jahr, wo ich wahrscheinlich ***** gegeben hätte. Woran das liegt, kann ich schwer beschreiben. Am „Swing“ wohl eher nicht. Aber es bleibt bei mir doch das Gefühl, dass Joanna, wo sie sich in ihren Lieder meist eher spreizt und entfaltet, sich hier seltsam bremst. Meine ersten Eindrücke von „Good Intentions…“ waren, dass es ein unglaublich mitreißender und für ihre Verhältnisse recht eingängiger Song ist. In dieser Eingängigkeit (eventuell ist „Offenheit, oder „Zugewandtheit“ das bessere Wort) hat es sich dann aber auch über die Dauer abgenutzt, ja, ist regelrecht etwas ausgeblichen und ich kann mir nun den Anfangsreiz nicht mehr vollständig rekonstruieren. Von daher: ja, „Go long“ besser als „Good Intentions Paving Company“.
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so little is funcandycolouredclownKann zwar nicht sagen, dass ich ihn „verabscheue“, aber er gehört für mich tatsächlich auch zu Joannas schwächsten Aufnahmen.
Dem schließe ich mich an. Auch für mich mit der schwächste Song der Platte und generell in Newsoms Repertoire.
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"This is a present from a small, distant world, a token of our sounds, our science, our images, our music, our thoughts and our feelings. We are attempting to survive our time so we may live into yours." Voyager Golden Record1. Easy * * * *
2. Have One On Me * * *
3. ’81 * * * 1/21. Good Intentions Paving Company * * * * 1/2
2. No Provenance * * * 1/2
3. Baby Birch * * * *1. On A Good Day * * * 1/2
2. You And Me, Bess * * * 1/2
3. In California * * * *1. Jackrabbits * * * 1/2
2. Go Long * * *
3. Occident * * * 1/21. Soft As Chalk * * * *
2. Esme * * * 1/2
3. Autumn * * * 1/21. Ribbon Bows * * * 1/2
2. Kingfisher * * * 1/2
3. Does Not Suffice * * * *--
"i tell all my friends that i'm bound for heaven, and if it ain't so you can't blame me for living" Thank You, Jason!1. Easy (**** 1/2)
2. Have one on me (**** 1/2)
3. ’81 (**** 1/2)
4. Good intentions paving company (*****)
5. No provenance (****)
6. Baby birch (**** 1/2)7. On a good day (****)
8. You and me, Bess (****)
9. In California (**** 1/2
10. Jackrabbits (*****)
11. Go long (****)
12. Occident (**** 1/2)13. Soft as chalk (*****)
14. Esme (****)
15. Autumn (**** 1/2)
16. Ribbon bows (****)
17. Kingfisher (*****)
18. Does not suffice (*****)Nach langer Zeit mal wieder gehört – in einem Zug. Ich glaube, ich mag das Album sogar noch lieber als „Ys“, weil es bei aller Komplexität und schier unerschöpflichen Kreativität offener und zugänglicher ist. „Have one on me“ ist ein durch und durch beeindruckendes Album: Es ist verspielt, lebendig, zart und sinnlich, auf erfreuliche Weise humorvoll und enorm vielseitig. Viel kritisieren kann ich an Joannas Triumphzug über drei Seiten und sämtliche Schattierungen von Zuneigung und Furchtsamkeit nicht – wenn Newsom zum „as a“ oder „like an“ ausholt, bleibt mir ihre Welt voller Wunder auf textlicher Ebene bisweilen verschlossen und trotz aller Schönheit sind manche Arrangements zu ausufernd und manche Kompositionen auch schlich zu lang; aber das sind Kleinigkeiten. Fantastisches Album (**** 1/2).
Danke auch nochmal an Tina für ihren wunderbaren Text im ersten Beitrag. Unterschreibe ich vollkommen. Für das Album braucht man definitiv viel Geduld, wird aber reich beschenkt.
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Hold on Magnolia to that great highway moon -
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