Jean-Luc Godard

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    aimee
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    Originally posted by candycolouredclown@14 Feb 2004, 00:40
    Est-ce qu´il y a des accénts? ;)
    Zût! Je ne trouve pas mes dictionaires! C´est triste. Plus des sept anées pour le chat.

    (Aus der Erinnerung von vor über 4 Jahren)

    …pas mal, tigre.

    (Brigitte Bardot klingt übrigens im Original, als wäre sie keine Französin. Fand ich affig.)

    --

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    #1785709  | PERMALINK

    deadflowers

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    Originally posted by DR.Nihil@14 Feb 2004, 00:54
    Das alles auch unter „ist halt sein Stil“ fallen zu lassen, halte ich für nicht richtig und wird ihm vermutlich auch gar nicht gerecht.

    Ich habe versucht einen Text über Godard zu lesen. Der erste Satz lautete „Godard bereitet zuweilen selbst einem akademischen Publikum schwierigkeiten“. Dann hab Ich's gelassen.

    Und was alles unter „sein Stil“ zusammengesfasst werden kann…
    Also gerade SO wird man doch erst jedem oder nur gerecht,oder?

    Aber egal. Ich rede nurnoch mit Leuten die was genauso sehen wie ich.:wub:
    Und freue mich einfach an Piccolis Hut.

    --

    dead finks don't talk
    #1785711  | PERMALINK

    aimee
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    Originally posted by deadflowers@16 Feb 2004, 09:46
    Aber egal. Ich rede nurnoch mit Leuten die was genauso sehen wie ich.:wub:
    Und freue mich einfach an Piccolis Hut.

    ..oh je. Dann sollte ich wohl besser den Mund halten, wie?

    Denn ich muss leider, was Le Mépris angeht, Candy in vielen Punkten zustimmen. Leider, weil ich ihn wirklich mögen wollte, den Film. Und weil es mir nicht recht gelingt. Ich bin enttäuscht.

    Bof…, wie ich schon sagte (..ein wunderbarer nicht zu übersetzender französischer Ausdruck mangelnder Begeisterung. Denkt Euch das Achselzucken mit.)

    Wobei das, was mich stört, nicht mal die Szenen mit der Kamera sind – die zeigen mir halt, dass in diesem Film ein Film gedreht wird, warum nicht (gut, die Kamera müsste nicht auch noch direkt auf den Zuschauer gerichtet werden, das ist schon ein bisschen zu viel, aber sonst stört mich das wie gesagt nicht so.)

    Nein… was mich in erster Linie genervt hat, war die Darstellung des Paares. Schon die erste Szene zwischen den beiden (Liebst Du meine Haare? Ja. Und meine Fesseln? Ja. Und meinen Mund auch? Ja. undsoweiter…) …Hilfe! An der Beziehung kann man nicht mehr viel kaputtmachen, dachte ich. Wobei… eine Beziehung, selbst eine vergangene, abgekühlte, für mich in keinem Moment wirklich spürbar wurde, so bemüht und hölzern agieren die beiden. Gut, Piccoli wirkt hauptsächlich hilflos, und das macht er gut. Aber sie? Als würde sie lustlos auswendig gelernte Sätze runterleiern, weil man sie dazu gezwungen hat. Mag sein dass das von Godard so gewollt war, ich fand es unglaublich nervend und vor allem unüberzeugend. Würde mich schon interessieren, ob sie das besser kann, dazu müsste ich allerdings noch einen Film mit ihr ansehen..

    --

    #1785713  | PERMALINK

    aimee
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    Registriert seit: 12.07.2002

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    Originally posted by deadflowers@12 Feb 2004, 13:55
    Godard der unterschätzte Feminist. Godard und seine Sicht der Frau. Alleine dafür liebe ich ihn.

    ..und das verstehe ich nun gar nicht. Was bitte ist an dieser Darstellung dieser Frau liebenswert?

    Vor allem, wenn man wie Du davon ausgeht, dass ihre Verachtung ihren Ursprung in seiner Unterwerfung unter den mächtigen Produzenten hat, was ich allerdings nicht glaube.

    Nein… ich glaube, dass sie ihn verachtet, weil er sie zwar liebt, aber nicht richtig. Nicht so wie sie es bräuchte. Candy hat Recht, als er sie mit dem Produzenten wegfahren lässt, das ist ein Schlüsselmoment. Allerdings denke ich nicht, dass sie glaubt, es (sie) wäre ihm gleichgültig. Sie weiß dass er sie liebt – aber er lässt sie trotzdem fahren, drängt sie geradezu. Warum, ist mir ein Rätsel. Aber ich würde es auch verachten.

    Und wenn das überzeugend dargestellt wäre, wäre es ein interessanter und berührender, weil wahrer Aspekt.

    Aber allein schon die Tatsache, dass Du und Napoleon die Ursache der Verachtung woanders seht, zeigt ja, dass es eben nicht überzeugend ist.

    Ist es eigentlich moralisch, dass sie am Ende umkommt?

    --

    #1785715  | PERMALINK

    deadflowers

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    Mag sein dass das von Godard so gewollt war, ich fand es unglaublich nervend und vor allem unüberzeugend. Würde mich schon interessieren, ob sie das besser kann, dazu müsste ich allerdings noch einen Film mit ihr ansehen..

    Diese Szene wurde auf Grund des Drangs der Produzenten „Bardot müsse nackt sein“ nachträglich eingefügt. Ihren Körper hatte er deshalb bis zum geht nicht mehr „entmenschlicht“. Vielleicht erklärt sich so auch das etwas „plakative“ daran (ist etwas her das ich's sah. Habs anders in erinnerung). Das ganze muss ich „für mich“ aber auch gar nicht damit entschuldigen, dass es unter Zwang entstand.
    Bitte nicht falsch verstehen.
    Ich finde es ganz ganz ganz toll, dass sich das Bild manchmal kurz „blau“ färbt.
    Die Kameras am Anfang finde ich unglaublich cool. (Es ist Raoul Coutard an der Kamera, den ich sehr sehr sehr cool finde)
    Botschaft wohl: So stellt man sich die Arbeit beim Film vor. der Film zeigt die Figuren dahinter. Es wird privat blablabla.
    Dann kommt die Szene mit den beiden. Noch bevor ich übersehen habe, was da los ist hatte es mich schon. Ich sitze da und bin erschlagen. Es ist nicht mehr lang bis Piccoli auf diesen Bergen vor der Küste rumsteigt. Und dann lässt Fritz Lang schon die Kamera auf Odyseus fahren.
    Ich mache befriedigt einen Haken in mein filmtagebuch und fange ca 90 Minuten später langsam wieder an zu denken. Alltag und sowas…
    Ich hab die Tage wirklich sehr oft über den Film nachgedacht. Er lässt sich nicht erklären oder vermitteln. Leider. Ich würde es gerne tun.

    ..und das verstehe ich nun gar nicht. Was bitte ist an dieser Darstellung dieser Frau liebenswert?

    Die schwarze Perücke….

    Vor allem, wenn man wie Du davon ausgeht, dass ihre Verachtung ihren Ursprung in seiner Unterwerfung unter den mächtigen Produzenten hat, was ich allerdings nicht glaube.

    Nein… ich glaube, dass sie ihn verachtet, weil er sie zwar liebt, aber nicht richtig. Nicht so wie sie es bräuchte. Candy hat Recht, als er sie mit dem Produzenten wegfahren lässt, das ist ein Schlüsselmoment. Allerdings denke ich nicht, dass sie glaubt, es (sie) wäre ihm gleichgültig. Sie weiß dass er sie liebt – aber er lässt sie trotzdem fahren, drängt sie geradezu. Warum, ist mir ein Rätsel. Aber ich würde es auch verachten.

    Hier haben wir wohl alle irgendwie irgendwo und zum Teil recht. Meintwegen mehr ihr als ich. Warum sie ihn nun verachtet ist in meinen Augen aber am Ende egal. Und zumindest mir nicht wichtig. Das Auto ist „rot“. YES! Halte ich HIER schon für wichtiger als Gründe. Ist mein Ernst.
    Im nachhinein ist es für mich mehr ein Vehikel (die Verachtung der Frau nicht das rote Auto) zu etwas anderem, denn überhaupt ein Thema des Films.

    Und wenn das überzeugend dargestellt wäre, wäre es ein interessanter und berührender, weil wahrer Aspekt.

    Subjektiv: MICH hat es überzeugt und WIE! Ich litt und leide noch immer, wenn ich nur an diese Musik denke. Kommt mir wieder dieses Bild wo die beiden in der Wohnung (die Wände waren „weiß“) sind er im einen Raum sie im Anderen und dann setzt es wieder ein. Die Szenen mit der Badewanne finde ich unglaublich schön (wie die gesammte Farbzeichnung des Films) und wie gesagt erst Piccolis Hut, den ich so toll finde (das ist DER Hut. Dagegen kann nur Melville anstinken!!!).
    Wenn etwas „wahres“ zu vermitteln eine realistische Darstellung verlangt (die Godard nie hatte), nehme ich „wahr“ zurück und schreibe etwas anderes. Noch tolleres.
    Wenn ich im Park sitze und mir in Gedanken einen Baum ansehe habe ich dieses Gefühl.

    HIGHLIGHT des Films ist für mich letztendlich die Szene in der Villa als Piccoli kündigt. So was nenne ich explizit filmisch.
    Lang finde ich SEHR rührend.
    Dann haben wir die Griechischen Statuen mit den blauen Haaren, auf die ich so abfahre. (ist irgendwo dieses Post Modern feeling….)
    Diese „Pfeil und Bogen Szene“ finde ich toll.
    Wie Palance (den ich sehr liebe) beim Anblick der nackten Frau lacht oder seine Rede wo er auf der Mauer steht.
    Die gesamte Szene und Gespräche während der Probevorführung finde ich unglaublich.
    Bardot mit der schwarzen Perücke… hach… (da isse die Godard'sche Frauensicht… das meine und liebe ich)
    und ich könnte jetzte noch locker 30 sachen aufzählen, die ich hier mag ach… liebe.
    (Einzig die Sekräterin ist mir entgangen)
    Ich muss den Film also nicht mal ob seines Inhaltes sehen.
    Umwerfend finde ich den Gesamtzusammenhang. Das gesamte filmische Abendland. Abendländische Kultur. Schiffbruch der Moderne. Von extremer Tiefe und Hintergrund…
    Ist aber nur meine Deutung.
    Ich war überzeugt es hier mit etwas ganz großem zu tun zu haben. Und das wird sich nicht ändern.

    Ich liebe den Film und habe keine Lust mehr irgendetwas daran tot zu reden oder zu interpretieren. Ich hab ihn verstanden.

    Mit Sicherheit ist Le Mepris keiner der Filme wo ich mir denke: Na den müsste man mögen.
    Überhaupt nicht. Ich vollziehe euch sogar ein bischen nach.

    --

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    #1785717  | PERMALINK

    deadflowers

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    Originally posted by Aimee@17 Feb 2004, 00:21
    Ist es eigentlich moralisch, dass sie am Ende umkommt?

    In Godardfilmen starben so viele Menschen im Verkehr, dass es mir auf diese beiden nicht mehr ankommt.

    --

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    #1785719  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    Originally posted by deadflowers@17 Feb 2004, 10:54

    Ich liebe den Film und habe keine Lust mehr irgendetwas daran tot zu reden oder zu interpretieren.

    Du meinst, erst dann hast Du keine Lust mehr, wenn jemand kommt, und nicht Deiner Meinung ist. ;)
    Ist doch fast immer so: Kennt keiner den Film, bzw. findens die Leute, die es kennen, alle toll, dann wird (gerade im Filmforum, und nicht nur da!, und gerade von Euch) an den Film mind-jerking betrieben bis zum geht-nicht-mehr!
    Ich mein: Komm, für was hast du den Thread aufgemacht? ;)

    Dabei bin ich ja auch nicht dafür, Filme zu zerreden. Im Gegenteil!
    Aber mir kommts so vor, als ob hier nur so lang diskutiert wird (obwohls ja eher Verehren ist) so lang, bis jemand kommt, und das ganze etwas anders, nüchterner (realistischer?) sieht. Und das auch noch kompetent begründen kann.

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    #1785721  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    Originally posted by deadflowers@17 Feb 2004, 10:56
    In Godardfilmen starben so viele Menschen im Verkehr, dass es mir auf diese beiden nicht mehr ankommt.

    Und das ist auch wieder typisch.
    Wenn Sachen in den geliebten Filmen nicht so hinhauen und der Fan sich dessen bewusst ist, dann ist es immer „so gewollt“ und „muss so sein“. Oder es wird sich hinter dem Gesamtwerk versteckt. Diesen Satz würde doch niemand (und gerade Du nicht!) sagen, wenn er den Film wirklich lieben würde und ihm die Charaktere doch ACH-SO-AM-HERZEN-LIEGEN.

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    #1785723  | PERMALINK

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    Originally posted by candycolouredclown@18 Feb 2004, 00:48
    Aber mir kommts so vor, als ob hier nur so lang diskutiert wird (obwohls ja eher Verehren ist) so lang, bis jemand kommt, und das ganze etwas anders, nüchterner (realistischer?) sieht. Und das auch noch kompetent begründen kann.

    machst du anders, ja?

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    #1785725  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    Ich mache ja zu Filmen keine Threads auf.

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    #1785727  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    gut. dann höre das unglaubliche: threads mache ich tatsächlich deswegen auf, weil ich zustimmung hören will, wenn ich etwas sehr mag. wenn ich es hasse, ist es mir egal.

    --

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    #1785729  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    Ich hasse es ja nicht.
    Und wenn Ihr etwas nicht mögt, könnt Ihr ganz schön ausufernd werden.

    Aber ich lasse Euch den Spaß. :wub:

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    #1785731  | PERMALINK

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    Originally posted by candycolouredclown@18 Feb 2004, 00:48
    Aber mir kommts so vor, als ob hier nur so lang diskutiert wird (obwohls ja eher Verehren ist) so lang, bis jemand kommt, und das ganze etwas anders, nüchterner (realistischer?) sieht. Und das auch noch kompetent begründen kann.

    Nein. Da sehen sie was falsch. :wub:
    Der Beitrag enthält meine Meinung. Und wenn meine Meinung noch wen interessiert, dann lest den Beitrag. Ich sage aber nichts mehr, da von meiner Seite aus alles gesagt ist, was meiner meinung nach Sinn macht. Schwärmen werde ich aber noch.
    Mehr kann man nicht tun und mehr macht nicht Sinn,oder? Zumal ich auf die Begründungen ja auch mit meiner Meinung eingegangen bin,oder????? Eigentlich wollte ich ja schon vorher nichts mehr sagen. Aber wenn noch jemand kommt werde ich wieder drauf eingehen (WEIßT DU DOCH!!!!) Ich bin doch egal was ich schreibe der letzte, der „den feigen Rückzieher“ macht.

    Bis dahin schreibe ich zB von dem weißen Handtuch, das Piccoli wie eine Toga trägt. Und BB das rote. süß
    oder cool, dass Palance mit Sonnenbrille aussieht wie Pasolini.:wub:

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    #1785733  | PERMALINK

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    Originally posted by candycolouredclown@18 Feb 2004, 00:53
    Und das ist auch wieder typisch.
    Wenn Sachen in den geliebten Filmen nicht so hinhauen und der Fan sich dessen bewusst ist, dann ist es immer „so gewollt“ und „muss so sein“. Oder es wird sich hinter dem Gesamtwerk versteckt. Diesen Satz würde doch niemand (und gerade Du nicht!) sagen, wenn er den Film wirklich lieben würde und ihm die Charaktere doch ACH-SO-AM-HERZEN-LIEGEN.

    Aber es haut doch hin. (ich finde sogar sehr sehr gut – ohne jeden Gesamtwerk zusammenhang) Ich finde nur die Frage nach der Moral komisch und wüsste nicht, wie ich dem sonst begegnen sollte. Ausser mit Ironie, die ohne Smileys nicht mehr funktioniert…. ;)

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    #1785735  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    Wann kriege ich denn endlich den Evil Clown?

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