Jazz Reissues

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  • #7623975  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    katharsisDem stimme ich voll und ganz zu!! ;-)

    Logisch, stimmt ja auch alles ;-)

    Im ernst: der Pool von Hausmusikern konnte ja hie und da auch nach hinten losgehen, ich denke da v.a. an die sehr konservative Jazz-Produktion von RCA in der zweiten Hälfte der 50er, wo überall dieselben Leute auftauchen: Al Cohn, Freddie Green, Joe Newman, Milt Hinton, Osie Johnson, Urbie Green, Frank Rehak, Hal McKusick, Joe Wilder… all diese Leute halt, die unter den richtigen Umständen tolle Jazzmusik abliefern konnten aber eben auch jederzeit spielen konnten, was immer auf ihren Notenpulten stand unter der Leitung von wem auch immer vorne stand – Manny Albam, Ernie Wilkins, Nat Pierce… auch eher die Akkordarbeiter als die grossen Kreativen, aber auch die konnten hie und da durchaus anders, Pierce etwa mit Woody Herman, Wilkins v.a. später mit der eigenen Band, Albam… na ja, hatten wir ja schon mal…

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #7623977  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy tail windIch glaub ein wesentlicher Unterschied ist eben, dass Impulse in erster Linie Alben als Projekte betrachtet und konzipiert hat. Eine Hausband oder einen Pool aus Hausmusikern gab’s nicht und working bands wurden (abgesehen von Coltrane) eher selten dokumentiert.

    im großen und ganzen stimme ich zu – nur bei den working bands bin ich mir nicht so sicher… Yusef Lateef (dessen working band bei Atlantic etwa kaum dokumentiert ist (?)), Chico Hamilton, Gabor Szabo (der auch nicht viele working band Alben gemacht hat), einige der Free Jazzer… das scheint mir auch nicht weniger als bei Prestige oder Blue Note… aber stimmt schon, dass es ein ungewöhnlicher Mittelweg ist zwischen keine Hausband und wenig working bands…

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    #7623979  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    Ja ich find das Buich von Kahn recht spannend gibt einen guten Einblick in die damalige Jazzszene.Jetzt schreibt er eines über Blue Note.

    Coltrane hatte damals einen Exklusivvertrag und war weitesgehend sein eigener Chef.Die Coltrane Einspielungen haben sich bei Impulse am bestens verkauft.Impulse war ein Labe im Konzent von ABC Paromount und machte ein Prozent des Umsatzes aus.

    Ansonsten war das Konzept von Projekt zu Projekt zu arbeiten und alle anderen Künstler außer Coltrane nahmen dort nur wenige Alben auf.Manche sogar nur ein Album wie z.B Ray Charles oder Dizzy Gillespie.

    Dieses Konzept wurde kritisiert,worauf Thiele einen bitterbösen Leserbrief schrieb.Genaures steht im Buch.

    Der alte Jazz wurde aber 1966 nicht mehr aufgenommen.

    Impulse war noch bis mitte der 70er aktiv mit neuen Veröffentlichungen dabei, in den letzten Jahren verschwand aber das orange Logo.Am Ende wurde Impulse wohl auch ein Opfer der Jazzkrise in den 70ern.

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    #7623981  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    redbeansandriceim großen und ganzen stimme ich zu – nur bei den working bands bin ich mir nicht so sicher… Yusef Lateef (dessen working band bei Atlantic etwa kaum dokumentiert ist (?)), Chico Hamilton, Gabor Szabo (der auch nicht viele working band Alben gemacht hat), einige der Free Jazzer… das scheint mir auch nicht weniger als bei Prestige oder Blue Note… aber stimmt schon, dass es ein ungewöhnlicher Mittelweg ist zwischen keine Hausband und wenig working bands…

    Ich hab da auch eher nach rückwärts gedacht, also an die Zeit, in der Impulse konzipiert und angeworfen wurde. Dass das dann in den späten 60ern anders aussah, als der Markt für Jazz langsam zusammenbrach, das ist klar. Atlantic war zu der Zeit wohl sowieso das Label, das die seltsamsten Alben überhaupt präsentierte, Lateef und Kirk und Eddie Harris mögen da als Beispiele herhalten… da ist etwa das Debut von Roberta Flack (produziert von Les McCann!) sehr viel stilsicherer!
    Hamilton war ebenfalls eine Ausnahme ja, von den Freejazzern wars wohl v.a. Shepp, der mit seiner regulären Truppe gearbeitet hat (bei Sanders kenn ich mich da nicht aus, Alice Coltrane ging wohl kaum mit Harfe und Orgel und Piano und Streichern auf Tour, sie hat dann übrigens für Atlantic ein durchaus gelungenes Trio-Album eingespielt in der Zeit nach Impulse – aber ob das eine Working Band war weiss ich auch nicht.)
    Hamilton scheint mir generell jemand zu sein, der NUR mit seiner eigenen Band aufnahm (oder hie und da mit kleineren Teil-Bands). Das konnte er sich wohl erlauben nach all den Jahren als erfolgreicher Bandleader. Einige seiner Impulse-Alben waren wohl dennoch Projekte mit zugewandten Orten, die nie wirklich zum Quintett gehörten.
    Natürlich ist das am Ende im Detail nicht so einfach, wie ich’s dargestellt habe, aber in der Tendenz stimmt es gewiss.

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    #7623983  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    alexischickeDer alte Jazz wurde aber 1966 nicht mehr aufgenommen.

    1967 kam noch das eine Gillespie Album, das Du ja erwähnst… denke das kann man noch knapp gelten lassen.
    Danach hat sich das auch eher erübrigt, die Mainstream-Produktionen (Hawkins, Ellington, Hodges, Lawrence Brown, Hines, Pee Wee Russell…) wurden wohl von denjenigen Alben abgelöst, die auf die Gegenwart schielten (Gary McFarland, Emil Richards, Tom Scott etc, und ja, da passte auch Gabor Szabo rein, vermute ich – wenn auch seine Alben zumindest zu Beginn schon irgendwie auf einem anderen Niveau waren).
    Zudem funktionierten Leute wie Chico Hamilton (ich denke u.a. an „The Dealer“) wohl auch als eine Art Bindeglied – man denke auch an Charles Lloyd (der auch mal bei Hamilton war), der für Atlantic quasi zum Popstar wurde… Keith Jarretts (sehr schöne) Impulse-Aufnahmen gehen wohl auch ein wenig in diese Richtung, da fliesst sehr vieles zusammen, was die Musik auch spannend macht.

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    #7623985  | PERMALINK

    monoton

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    Beiträge: 1,018

    Raphaël – Stop, Look, Listen

    Tracklist:
    A1 Archangelo
    A2 Hommage A Kabylie
    B1 Dead Sea Scrolls
    B2 Night Crawler

    Schönes RI von Heavenly Sweetness aus dem Jahr 1972 als LP und CD.
    http://heavenlysweetnessblog.blogspot.com/2011/01/les-discophiles-acharnes-qui-ecument.html

    http://www.youtube.com/watch?v=KJ4YGGTIuYo

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    #7623987  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Beiträge: 14,067

    Danke, nie davon gehört und sowas ist natürlich genau mein Ding! (muss zehn Jahre her sein, dass ich >diesen< Artikel gelesen hab, in dem - mit der 1951er Red Rodney Session als Ausgangspunkt - spekuliert wird, was wohl aus Phil Raphael geworden ist...)

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    #7623989  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    ist in der Tat ein sehr schönes Album, ein Bopper, der sich nochmal getraut hat, etwas ganz anderes Aufzunehmen, Engel hin oder her, Spiritual Jazz ist hier nicht die ganze Wahrheit… laut Social Security Death Index haben wir übrigens
    RAPHAEL, PHILIP 26 Aug 1930 bis 09 Apr 1993 verstorben in Bolinas, Kalifornien

    PHIL RAPHAEL
    Phil Raphael (Raffaëllo) (p,cowbell,Nye-Arabian-fl); Johnny Peret (vib,bells,bgos); Paul Dubois (b); Robert Pernet (dms); Rose Thompson (voc).
    Brussels, June 3, 1972.
    ARCHANGELO Selection 1012
    HOMMAGE A KABYLIE –
    DEAD SEA SCROLLS –
    NIGHT CRAWLER –
    Note: Selection 1012 is a 12″ LP titled „Stop, Look, Listen“

    http://www.deezer.com/de/#music/raphael/stop-look-listen-806231

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    #7623991  | PERMALINK

    monoton

    Registriert seit: 07.02.2010

    Beiträge: 1,018

    Man sollte sich von der Opernsängerin Rose Thompson wohl nicht abschrecken lassen. Bei mir rennt man aber mit früh-70er Spiritual Jazz (auch wenn es richtigerweise, wie Du sagst, nicht die ganze Wahrheit ist) ohnehin offene Türen ein. Schön, dass es Dir auch gefällt, redbeansandrice.

    Offizielle Produktinfo:
    Der Heavenly Sweetness-Labelchef Franck Descollonges ist einer jener unermüdlichen Plattensammler, immer auf der Suche nach dem obskuren, seltenen Meisterwerk. Das unter weitgehend unbekannten Umständen entstandene „Stop, Look, Listen“ des 1930 in New York geborenen Raphael ist einer dieser sensationellen Funde und erfährt nun seine wohlverdiente Neu-Veröffentlichung. In den 1950ern recht aktiv in der heimischen Jazz-Szene (u. a. Auftritte mit Charlie Parker, Jon Eardly und Red Roney), tauchte der Pianist Anfang der 1970er Jahre plötzlich in Belgien auf und spielte dort am 3. Juni 1972 mit einheimischen Musikern wie Schlagzeuger Robert Pernet und Vibraphonist und Percussionist Johnny Perret (spielten u. a. zusammen mit Toots Thielemans) sein einziges Album ein – entrückter Spiritual-Jazz mit Be-Bop und Free-Jazz-Anleihen, dem die Opernsängerin Rose Thompson seinen ganz eigenen Touch verleiht.

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    #7623993  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    Spätwerk vergessener Bebop Künstler + Aus Belgien + meinetwegen auch noch ein bißchen Spiritualjazz (naja, und wer interessiert sich nicht für Engel…) tolle Sache… hab jetzt grad die Red Rodney Session mit Phil Raphael ausgepackt, besser als erinnert, da steht auch nochmal ein Schnippsel in den Liner Notes (Aufnahmen von 1951, Notes von ca 1960 (?), „Raphael had been playing rhumba and society band gigs before he joined Red. Recently he has been reported playing in Las Vegas.“

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    #7623995  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    Danke für den Hinweis, monoton.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7623997  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    Heavenly Sweetness macht eh ganz schöne Releases, nicht nur was die Qualität angeht.
    Ich fand‘ es schon sehr positiv, dass sie aus dem Blue Note-Kanon ein paar wirklich tolle Scheiben augegraben haben, die mal nicht zu den bekanntesten zu zählen waren.
    Schade finde ich nur, dass man nirgendwo eine offizielle Auflistung aller VÖ’s findet – zum Stöbern auf anderen Seiten war ich bislang zu faul. Mich würde nämlich interessieren, ob sie tatsächlich die obskure aber tolle „Hear ‚o Israel“ aufgelegt haben…

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #7623999  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    ich bild mir ein, die Hear O Israel wäre auf Trunk Records erschienen (die auch zB Sachen von Michael Garrick reissued haben), auf Heavenly Sweetness (ist die myspace page nicht ganz ok?) empfehle ich vor allem das John Betsch Strata East Album…

    hmmm, jedenfalls ist hier der WebShop – und ich sehe ein Vinyl-Reissue von Katanga !!! (wer dieses Jahr nur ein Hard Bop Album auf Vinyl kauft… oder so)
    http://shop.ebay.fr/heavenlysweetness00/m.html

    Steppin‘ Out von Harold Vick haben sie auch…

    --

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    #7624001  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    „Katanga!“ und „Steppin‘ Out“ gab’s beide in den späten 90ern auch bei Blue Note schon auf 180g Vinyl (als die auch auf CD in der Connoisseur Series erscheinen sind). Die könnten noch zu finden sein, nehme ich an… allerdings sind die auch nicht billig. „Katanga!“ hab ich auf Vinyl in der Form – sehr schöne Pressung, soweit ich Laie das beurteilen kann.

    Die Raphaël-Scheibe macht mich auch neugierig, und Ihr habt mich wohl fast schon soweit, dass ich eher zu Vinyl greifen werde…

    @nail, zur Black Saint / Soul Note Frage aus dem Naura-Thread: ich hab die Boxen auch bei amazon.fr vorbestellt. Bei amazon.it sind sie noch nicht gelistet soweit ich sehen kann, Vergleichsmöglichkeiten von den letzten Boxen gibt’s da noch nicht, da die Seite noch nicht so lange online ist, glaub ich. Grooves-Inc wär allenfalls noch die andere Option, die ich begutachten würde, aber ich krieg die Dinger bei amazon.fr ohne Versandkosten und mit Abzug der MWSt-Differenz, die recht beträchtlich ist (Grooves-Inc verschickt auch versandkostenfrei, aber MWSt-Abzüge gibt’s natürlich nicht, die sind ja auch aus der Schweiz, wie ich). Daher bleib ich wohl bei meinen Vorbestellungen…

    @katharsis: was ist „Hear O’Israel“?

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    #7624003  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    Ja, die myspace-Page passt schon, aber ich mag das neue myspace-Design nicht. Das macht keinen Spaß, sich darauf zurecht zu finden. Über die „Hear ‚O Israel“ bin ich auf deren Blog gestoßen. Das meinte ich eben. Eine übergeordnete Infostelle wäre nicht verkehrt.
    „Katanga“ gibt es immer wieder auch als Affinity-Pressung zu finden, da ist sie auch gar nicht teuer. Ich hab‘ sie zwar als Originalpressung, muss mich aber weiter umsehen, da die Musik leider nicht hörbar ist…eine meiner schlimmsten LPs. Dafür ist das Jacket Top.

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