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redbeansandriceim großen und ganzen stimme ich zu – nur bei den working bands bin ich mir nicht so sicher… Yusef Lateef (dessen working band bei Atlantic etwa kaum dokumentiert ist (?)), Chico Hamilton, Gabor Szabo (der auch nicht viele working band Alben gemacht hat), einige der Free Jazzer… das scheint mir auch nicht weniger als bei Prestige oder Blue Note… aber stimmt schon, dass es ein ungewöhnlicher Mittelweg ist zwischen keine Hausband und wenig working bands…
Ich hab da auch eher nach rückwärts gedacht, also an die Zeit, in der Impulse konzipiert und angeworfen wurde. Dass das dann in den späten 60ern anders aussah, als der Markt für Jazz langsam zusammenbrach, das ist klar. Atlantic war zu der Zeit wohl sowieso das Label, das die seltsamsten Alben überhaupt präsentierte, Lateef und Kirk und Eddie Harris mögen da als Beispiele herhalten… da ist etwa das Debut von Roberta Flack (produziert von Les McCann!) sehr viel stilsicherer!
Hamilton war ebenfalls eine Ausnahme ja, von den Freejazzern wars wohl v.a. Shepp, der mit seiner regulären Truppe gearbeitet hat (bei Sanders kenn ich mich da nicht aus, Alice Coltrane ging wohl kaum mit Harfe und Orgel und Piano und Streichern auf Tour, sie hat dann übrigens für Atlantic ein durchaus gelungenes Trio-Album eingespielt in der Zeit nach Impulse – aber ob das eine Working Band war weiss ich auch nicht.)
Hamilton scheint mir generell jemand zu sein, der NUR mit seiner eigenen Band aufnahm (oder hie und da mit kleineren Teil-Bands). Das konnte er sich wohl erlauben nach all den Jahren als erfolgreicher Bandleader. Einige seiner Impulse-Alben waren wohl dennoch Projekte mit zugewandten Orten, die nie wirklich zum Quintett gehörten.
Natürlich ist das am Ende im Detail nicht so einfach, wie ich’s dargestellt habe, aber in der Tendenz stimmt es gewiss.
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