Jazz-Neuerscheinungen (Neuheiten/Neue Aufnahmen)

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  • #12454765  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    gerade kam die mail von Red Hook…

    It’s been a very busy start to 2025 and we are very much looking forward to sharing all the new productions we’ve been working on. In the most near-term, we will soon be releasing an incredible solo album by the great Amina Claudine Myers entitled, „Solace of the Mind“. We are working on the finishing touches of the album and the first single will be out towards the end of next month.

    Later in the year we will celebrate one of the most singular voices originating from Japan, the late Masabumi Kikuchi, who passed away 10 years ago, with an anniversary release of the critically acclaimed „Hanamichi – The Final Studio Recording“. The album will contain new music and texts.

    auf das Amina Claudine Myers Soloalbum war ich vorbereitet… auf die erweitered Jubiläumsausgabe von Hanamichi nicht…

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    #12454857  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Sehr schön, wird langsam Zeit mit Myers!

    Ob ich „Hanamichi“ nochmal kaufen mag … weiss nicht, wegen 5 oder 10 Minuten mehr Musik woh nicht, wenn’s ein Doppelalbum wird auf jeden Fall.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12455481  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    ja, bei Hanamichi kommt es sehr drauf an, wieviel sie im Kasten haben…

    The Hookup – Twenties

    ein neues Alexandra Grimal Album… da lag es nahe, vorhin mal zu gucken, ob es auch was neues von Geraldine Laurent gibt… gibt es, kam tatsächlich heute auf den Markt… auf Twenties spielt sie gemeinsam mit den Moutin Brüdern (b/dr) und dem jüngeren Pianisten Noé Huchard Kompositionen, die alle etwa 100 Jahre alt sind, weil sie aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen… grosse Überraschungen sind im Repertoire eher nicht anzutreffen, After You’ve Gone, Tea for Two, Mack the Knife, Honeysuckle Rose… aber es hat mir in den beiden Hördurchgängen ziemlich Spass gemacht, die Band spielt ziemlich reduziert, es alles fantastisch aufgenommen… wenn ich das blind hören würde, würd ich wahrscheinlich Joe Lovano oder so jemanden raten, und überrascht sein, wie gut mir das doch gefällt.. dabei weiss ich gar nicht so genau warum…

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    #12458585  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Das hätte auch gut hier rein gepasst:

    @asdfjkloe
    Jakob Bänsch – All The Others
    der deutsche Trompeter mit einem sehr guten neuen Album!

    Habe das mal gestreamt. Jakob Bänsch ist gerade mal Anfang 20, klingt aber schon sehr souverän und orginell. Weicher und voller Ton auf der Trompete und soweit ich es erkenne ausschließlich Eigenkompostionen. Nicht übel!

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12458587  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Ich tu das mal hierhin. Woanders passt es noch weniger. ;-)

    Kelela – In The Blue Light (2025)

    Kelela ist Amerikanerin äthiopischer Herkunft, eigentlich eine Musikerin, die man im Bereich Alternative R&B im Grenzgebiet zu Electronica verorten könnte. Ihre beiden guten bis sehr guten Studioalben sind beim britischen Warp-Label (Aphex Twin, Autechre …) erschienen. Dies hier ist aber was anderes: Kelela trat im Mai 2024 an zwei aufeinander folgenden Abenden im ehrwürdigen New Yorker Blue Note Jazz Club auf, begleitet von einer (fast) unplugged Band, keyboards, Bass, drums, dazu 2 Background-Sängerinnen und eine Harfenistin. Im Programm völlig umarrangierte Songs von ihren eigenen Alben, ein Cover von Joni Mitchells Furry Sings The Blues und zwei Lieder von Betty Carter – letztere eins ihrer erklärten Vorbilder. Das kommt völlig anders daher als ihre ansonsten sehr beat-dominierten Aufnahmen, viel entspannter und organischer, manchmal zart und zerbrechlich, Liederabend und kein dance floor.

    Ist Kelela eine Jazzsängerin? Sicher bewegt sie sich eher im Dreiländereck von Jazz, R&B und Pop. Aber das macht gar nichts, ist sogar gut so, denn diese jazz-ifizierten Popsongs plus 3 Covers wirken in diesem Setting absolut überzeugend, Kelela erfindet sich hier neu und wirkt als Sängerin in dieser intimen Athmosphäre absolut souverän, oft wirklich berührend. Und auch wenn die Band hier „nur“ begleitet, hat sie starke Präsenz und einen charakteristischen Sound. Außerdem ist das Album perfekt aufgenommen, fängt den Klangreichtum dieser Musik sehr schön ein, klingt wie eine Studioaufnahme. Tolles Album!

    Gibt es nur digital oder als völlig überteuerte (und wohl ausverkaufte) Musikkassette. Dabei war die Musikkassette früher mal das Schmuddelkind unter den Tonträgern. In The Blue Light hätte was besseres verdient.

    Hier eine kleine Promo-Doku. Ab ca. 5:45 Ausschnitte aus dem Live-Set:

    Zwischen zwei Liedern verkündet Kelela nach einer etwas scherzhaft wirkenden Einleitung „Free Palestine!“, worauf das Publikum lebhaft applaudiert. Ich muss sagen, dass es mich irritiert, mit welcher Lässigkeit hier ein Thema adressiert wird, bei dem es um nicht weniger geht als um Sein oder Nichtsein.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12459773  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    Das Kelela-Album war bei mir in den letzten Wochen Autobahnmusik. Ich habe mich nicht gefragt, wo ich das einordne, für mich hat der Gesang eine sehr besondere Qualität, und hier ist es toll zu hören, wie das mit den dem der Backgroundsängerinnen verschmilzt. Ich mag die Aufnahme auch sonst sehr, auch wenn ich die Angst der Produzent*innen glaube herauszuhören, wie man so komplexe Beatmusik denn live für einen kleinen Club umsetzt, das wollten sie besonders gut machen, und so wirkt es oft ziemlich gedrechselt und ausarrangiert, wo sie es einfach hätten laufen lassen können… Also eher MTV Unplugged oder Tiny Desk Concert, keine Jazzclubroutine.

    Ansonsten war mir zuletzt eher nach komplizierter Musik – Ambrose Akinmusire, Steve Lehman, Marshall Allen, Sullivan Fortner, alles fand ich gut, nichts haute mich vom Hocker. Bei Akinmusire waren es bei aller Dringlichkeit die Streicher-Arrangements, die ich nicht flüssig und viel zu verdreht fand – bei Marshall Allen funktionierten sie dagegen ganz einfach und funktional. Ich mochte da auch die kleine emanzipatorische Herausdrehung aus dem ewigen Sun-Ra-Gedenkgottesdienst, es gibt kein Klavier zu hören, aber leider ein bisschen mittelmäßiges playing, was aber nicht so viel ausmacht… Krasser Gegensatz dazu Steve Lehmans Hommage an Anthony Braxton, was ausschließlich einen virtuos-heißen Zugang zu Braxton ins Spiel bringt, was ich dann doch ziemlich überfordernd fand. Und als Co-Saxofonisten hätte ich mir jemand anderen gewünscht, aber gut, die Grundidee war ja, dass speziel Lehman und Turner was miteinander aufnehmen wollten. Und ich mochte eine Passage aus Lehmans Interview über Braxton sehr: „He has really done every single thing he could possibly do to support me and my development as musician: everything from putting me into his band, to helping me [with a] recording contract, to writing letters of recommendation, to giving me feedback on compositions. And it’s been decades now of him doing that [for me]. I think that’s who he is.“

    Großartig fand ich hier vor allem das Bass/Schlagzeug-Gespann und ihre Flexibilität und kreative Arbeit – anders als bei Fortner, wo irgendwas zwischen ihm und Marcus Gilmore enfach nicht aufgeht – wie ich aber ohnehin das Gefühl habe, dass er bei lauter freidrehender Virtuosität verhältnismäßig wenig interplay wagt.

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    #12459783  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    Danke für die Eindrücke – ich kenne erst die ersten zwei der vier Alben – und hole mal meine Eindrücke aus dem Hörfaden hier rüber:

    Marshall Allen – New Dawn | Das als Leader-Debut zu verkaufen ist auch mehr Marketing als sonstwas … aber das ist super mellow, die Band groovt super (in „Are You Ready“ groovt selbst das siebenköpfige Streichensemble), die Sidemen liefern Soli, die zugleich auf den Punkt sind, aber den Leader, der jetzt nicht mehr in der Form seines Lebens ist, auch nicht schlecht dastehen lassen. Allens Beiträge sind eher erratisch, der Ton brüchig, im Intro spielt er etwas Kora, dann seinen EWI-Synthesizer und danach für den Rest das Albums Altsax (im Closer kommt noch der EWI zum Sax), ein wenig muss ich an Lee Konitz denken beim letzten Auftritt, den ich von ihm sah: auch da eine immense Persönlichkeit, die jeden Ton imprägnierte, aber mit den grossen Bögen klappte es halt nicht mehr wirklich (oder ähnlich Yusef Lateef damals mit Archie Shepp im Feierabendhaus beim Enjoy Jazz) … da hat was von einer hervorragenden Jam-Session, für die jemand ein paar ausgeklügelte Arrangements (und Streicher, die schon eine Probe hatten) mitbrachte. Cecil Brooks und Michael Ray wechseln sich an der Trompete ab, Knoel Scott spielt Alt- und Barisax, im Titelstück mit Neneh Cherry auch Klarinette auch mal Congas, Bruce Edwards wechselt gleitend zwischen Rhythmusgitarre und ziemlich tollen understated Soli, George Gray sorgt für den passenden Beat (auch ziemlich laid back), während am Bas neben Jamaaladeen Tacuma auch Richard Hill und je einmal Joseph Richard Carvell bzw. Timothy Ragsdale zu hören sind. Irgendwo taucht dann auch noch die Flöte von Jorik Bergman auf, aber nach den Streichern gelistet. Die Credits – und manchmal auch die gespitzten Ohren – legen nahe, dass das keine Jam-Session war sondern ein Stückwerk, das in zwei Locations ins Philadelphia (ein Studio und das Sun Ra Haus), in Köln (Dumbo Studios und Loft) und in in Casablanca aufgenommen und erst im Nachhinein zusammengesetzt wurde. In „Sonny’s Dance“ bilde ich mir ein, das zu hören: da psst nicht alles zusammen, die Tempi fliegen stellenweise fast auseinander, die Bläser schleppen, Tacuma versucht zu ziehen, aber die können halt nicht drauf eingehen, weil sie ihre Parts vermutlich schon vorher eingespielt hatten … aber die meiste Zeit funktioniert das wirklich prächtig und ist eine echt schöne Überraschung.

    Ambrose Akinmusire – Honey from a Winter Stone | Das neue von Ambrose Akinmusire ist auch wieder toll – schön! Das Solo-Album kenne ich leider noch immer nicht, mit „Owl Song“ wurde ich nicht wirklich warm. Hier denke ich manchmal an sowas wie „Saturnz Return“ (und von da ist es nicht weit zu Sun Ra) oder „Panthalassa“ … aber auch an „Origami Harvest“ (das Streichquartett ist hier wieder dabei, und Kokayi, der schon 2019 bei der Live-Version beim Middelheim Jazzfestival dabei war – bis auf den anderen Drummer, Justin Brown, ist das überhaupt exakt die Band, die in Antwerpen spielte … und dass ich grad mein Pyramids T-Shirt trage, während ich das hier tippe, passt noch besser) – und natürlich hat das ganz viel Hip Hop absorbiert, den es in den Neunzigern noch nicht gab (Hip Hop schon, klar, aber nicht den, um den es hier geht). Eigentlich ist „Honey from a Winter Stone“ ein Doppelalbum, nach vier Stücken, die gut auf zwei LP-Seiten passen würden, ist der letzte Track fast eine halbe Stunde lang und baut alles nochmal neu auf: die Soundscapes mit ätherischen Trompetenlinien (mit Hall, manchmal auch mehrstimmig mit Overdubs), Streicher- und Synthesizer-Teppichen, Synth-Bässen, trockenen Hip-Hop-Drums, dann taucht Kokayi auf … das ist keine westliche Höhepunkt-Musik sondern findet seinen eigenen Flow, in dem irgendwie die Zeit aussetzt, auch wenn sie zugleich sehr deutlich markiert wird. Und das alles ist viel zu kurz: es gibt auch sowas wie Trompetenimprovisationen, Riffs von den Streichern (da setzten dann auch mal alle anderen aus), die durchaus eigenes Material zu spielen haben, Cellist Tyler Borden kriegt auch mal ein Solo … aber die Summe ist hier sehr viel mehr als die Addition der einzelnen Teile.

    Sehr gut – wirklich überraschend gut! – fand ich auch das neue ECM-Album vom Billy Hart Quartet, auf dem natürlich Mark Turner auch dabei ist … drei ECM-Alben, „Samares“ von Colin Vallon (noch von 2024), „Renaissance“ von Nicolas Masson, und eben „Just“ von Hart liefen die letzten Wochen öfter. Und ich glaub das Hart-Album finde ich davon das stärkste. Vallons Trio war live wieder auf einem völlig anderen Level als auf CD – da wollte ich auch noch was schreiben, ebenso zum Konzert des Masson-Quartetts, bei dem zwei Drittel des Vallon Trios ja auch dabei sind (nur der Drummer ist ein anderer, bei Masson gibt’s Lionel Friedli). Vallon gehe ich am Freitag deshalb auch gleich nochmal hören, auch wenn ich nicht zu hoffen wage, dass das Trio in zwei Sets so weite Bögen spannen kann wie neulich, als es gleich vier Sets an einem Nachmittag/Abend spielte und eine Art grosse Entwicklung von Set zu Set durchzumachen schien. Aber gut, die sind ja gerade auf Tour, daher tut sich vielleicht in zwei Wochen auch sonst noch was.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12459801  | PERMALINK

    atom
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    New Dawn gefällt mir auch ziemlich gut. Auf Eremite ist im Februar ein sehr interessantes Trio-Album erschienen, das vielleicht von Interesse sein könnte. Ich konnte das Album schon vorab hören und war ziemlich angetan.

    Onilu ist ein Trio, das ausschließlich mit Schlag- und Percussion-Instrumenten arbeitet, um kraftvolle und detailreiche Ensemble-Musik zu erschaffen. Das Trio wird von Kevin Diehl geleitet, begleitet wird er von Chad Taylor und Joe Chambers, um eine mitreißende Klangwelt zu gestalten. Ihr Debütalbum verbindet dabei traditionelle afrikanische Rhythmen mit Jazz-Elementen und moderner Improvisation. Die Musik ist sowohl archaisch als auch innovativ.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12459813  | PERMALINK

    lotterlotta
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    atom Am 21. März erscheint mit Defiant Life die zweite Duo-Aufnahme von Vijay Iyer und Wadada Leo Smith auf ECM.

    Anchored in the idea that, despite all obstacles, the human experience casts a net of possibilities, Defiant Life – Vijay Iyer and Wadada Leo Smith second duo recording for ECM – proves a profound meditation on the human condition and both the suffering and resilience it entails. An ethereal iridescence glistens between Leo Smith’s unmistakable trumpet wail and Vijay’s textural key strokes on piano and Fender Rhodes, conjuring multi-dimensional spaces of thoughtful musical conversation. “We work from our individual languages and materials,” notes Vijay in his extensive liner note, as well as “our methods of aural attunement, and what I would call a shared aesthetic of necessity”. A necessity both urgent and peaceful, ominously stated in the first long-track “Sumud”, then dressed in bluesy undertones throughout the “Floating River Requiem”, still doubtful but with silver linings on “Elegy: The Pilgrimage” and devastatingly beautiful in the concluding “Procession: Defiant Life”. If the album is a contemplation on life as such, then it is its sense of wonder that comes to full expression here. Recorded within two days at Lugano’s Auditorio Stelio Molo, Defiant Life was produced by Manfred Eicher. This recording session was conditioned by our ongoing sorrow and outrage over the past year’s cruelties, but also by our faith in human possibility. – Vijay Iyer

    ….da bin ich gespannt wann die vinyl-ausgabe wirklich kommt, momentan sind einige angekündigten vinylneuheiten verschoben, brahem kommt als vinyl auch nicht am 28.03. heraus…..

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12459873  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenDas Kelela-Album war bei mir in den letzten Wochen Autobahnmusik. Ich habe mich nicht gefragt, wo ich das einordne, für mich hat der Gesang eine sehr besondere Qualität, und hier ist es toll zu hören, wie das mit den dem der Backgroundsängerinnen verschmilzt. Ich mag die Aufnahme auch sonst sehr, auch wenn ich die Angst der Produzent*innen glaube herauszuhören, wie man so komplexe Beatmusik denn live für einen kleinen Club umsetzt, das wollten sie besonders gut machen, und so wirkt es oft ziemlich gedrechselt und ausarrangiert, wo sie es einfach hätten laufen lassen können… Also eher MTV Unplugged oder Tiny Desk Concert, keine Jazzclubroutine.(…)

    Freut mich, dass Dir das auch gefällt!

    Eigentlich ist es mir egal, wo man das einsortiert. Hatte mich bloß gefragt, ob ich es im Jazz-Thread, im R&B-Thread (wo es aber vllt. kaum jemand liest oder darauf reagiert) oder überhaupt erwähnen soll. Ich glaube der Blue Note Club, Betty Carter und Kelelas Traum von sich als Jazzsängerin gaben dann aber den Ausschlag. Und irgendwie musste ich das ja hier beschreiben.

    Ja, das klingt alles sehr perfekt. Wenn man den Applaus rausgefiltert hätte, würde das als Studioalbum durchgehen. Ich glaube den Anstoß für diese beiden Gigs gab wohl dieses NPR Tiny Desk Concert vom Februar 2024. Das klingt sogar etwas mehr nach live:

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12459895  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

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    In The Blue Light ist für mich ein tolles musikalisches Dokument – mit wundervollem Flow, stimmungsvoller Atmosphäre und fein ausgearbeiteten Arrangements. Auch die Monologe zwischen den Stücken gefallen mir außerordentlich gut; selbst nach mehrfachem Hören empfinde ich sie nicht als störend, sondern als bereichernd. Schön auch die gelungene Version von Furry Sings the Blues. Doppel-LP soll zum RSD kommen.

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    #12459953  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    atomIn The Blue Light ist für mich ein tolles musikalisches Dokument – mit wundervollem Flow, stimmungsvoller Atmosphäre und fein ausgearbeiteten Arrangements. Auch die Monologe zwischen den Stücken gefallen mir außerordentlich gut; selbst nach mehrfachem Hören empfinde ich sie nicht als störend, sondern als bereichernd. Schön auch die gelungene Version von Furry Sings the Blues. Doppel-LP soll zum RSD kommen.

    Auch das freut mich!

    Mich hat diese Musik sofort berührt und ich wollte sie wieder hören. Darum habe ich In The Blue Light käuflich (digital) erworben. Furry Sings The Blues finde ich auch klasse! Ich kenne das Original, aber bei Kelelas Interpretation habe ich noch mal etwas aufmerksamer auf den Text gehört. „Old Beale Street is coming down …“ Der Verfall der Beale Street parallel zum Verfall von Old Furry („Propped up in his bed / With his dentures and his leg removed“), der das wohl gar nicht lustig fand. Kelela betont auch wiederholt, wie wichtig ihr die afro-amerikanische Musiktradition ist. Kelelas Ansagen zwischen den Liedern stören mich auch nicht, nur die eine fand ich in dieser Art irritierend und habe es deswegen erwähnt.

    Eine Doppel-LP ist sicher schön, ich bin mit der (gebrannten) CD im Moment aber sehr zufrieden. Interessanter wären für mich komplette Aufnahmen von beiden Abenden, die möglicherweise eine teils unterschiedliche Setlist hatten. Einmal sagt Kelela „Yesterday was Joni-Day“. Aber das ist Klagen auf hohem Niveau.

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    #12459981  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

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    Ja, eine Veröffentlichung aller vier Sets wäre sicherlich interessant, allerdings gab es auch Dopplungen innerhalb der Sets, so dass dieser Mix eigentlich sehr gelungen ist.

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    #12460265  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

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    atomIn The Blue Light ist für mich ein tolles musikalisches Dokument – mit wundervollem Flow, stimmungsvoller Atmosphäre und fein ausgearbeiteten Arrangements. Auch die Monologe zwischen den Stücken gefallen mir außerordentlich gut; selbst nach mehrfachem Hören empfinde ich sie nicht als störend, sondern als bereichernd. Schön auch die gelungene Version von Furry Sings the Blues. Doppel-LP soll zum RSD kommen.

    1750 stück, kann man leider nirgends vorbestellen….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12460277  | PERMALINK

    atom
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    Registriert seit: 10.09.2003

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    Bei retrotain kannst du sie vorbestellen

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