Jazz-Glossen

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  • #7661877  | PERMALINK

    tejazz

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    Beiträge: 1,100

    FefDieser Waldheim-Vergleich hat nicht im geringsten diese Dramatik, die ihr ihm bemesst. Aber es hat keinen Sinn, irgendetwas erklären zu wollen, denn ich hab so und so keine Chance, dass irgendetwas, was ich ehrlich darzustellen versuche, auch wenigstens als mögliche Sichtweise angenommen wird. Es geht hier nur um Rechthaben, Ehre und Revier.

    Es geht DIR um DEIN Rechthaben, DEINE Ehre und DEIN Revier.

    DEINE mögliche Sichtweise wird sehr wohl anerkannt, aber es ist eben nur die DEINE.

    Nicht oder kaum die der ANDEREN.

    DEIN Problem ist, daß DU meinst, alle anderen müßten DEINE Sichtweise übernehmen.

    Sei einfach entspannter. Im Notfall sind eben alle blöd und nur Du hast den „Stein der Weisen“ gefunden.
    Na und? Erzähl‘ es bloß keinen.

    --

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    #7661879  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688

    hier findet sich ein anderes Zitat, wo Crouch die Waldheim Karte in einem ganz anderen Zusammenhang spielt… unabhängig davon, ob er hier in der Sache recht hat (es geht um KuKluxKlan Verflechtungen von zwei republikanischen Politikern), ist das einmal mehr vergleichsweise schwer zu ertragen…

    „When Austrian politician Kurt Waldheim was accused of having been a Nazi collaborator, he denied it. When photographs of him in uniform were found, it had no impact on his career at home. The Austrians still loved him. Perhaps what we are learning about many members of the media and of the Republican Party is that they are, finally, Austrians at heart.“


    Crouchs Artikel

    --

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    #7661881  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,426

    pinch“John Peel“ lässt grüßen.

    gypsy tail wind

    Finally got it!

    --

    #7661883  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

    redbeansandrice
    ich vermute mittlerweile, dass das eine persönliche Äusserung von Crouch gegenueber Behrendt war…, dass Crouch so eine Assoziationskette hatte wie „Behrendt ist aus Deutschland, Hitler wäre ein bisschen krass/offensichtlich, wen kenn ich sonst noch, Waldheim“

    überraschende antwort von christian broecking:

    Ich kann zur Klärung beitragen. Das Originalzitat

    „Broecking: Sie meinen, Miles Davis war irgendwann kein Jazzmusiker mehr?

    Crouch: Miles Davis hat sich ausverkauft. Er wurde zum Verräter. Mit und seit „Bitches Brew“ hat er den Jazz an den Popmarkt verraten. Er wurde zum Kollaborateur, zum Waldheim des Jazz – bis zum bitteren Ende.“

    steht auf S.77 in dem Buch – Christian Broecking „Der Marsalis-Faktor.
    Gespräche über afroamerikanische Kultur in den neunziger Jahren“, das 1995 beim Oreos Verlag erschien und in dem Zeit-Artikel von Heidkamp munter zitiert wird (es ist am Ende auch als Hinweis erwähnt, der Artikel war als Buchbesprechung gedacht).
    Das Interview fand im Oktober 1993 statt.

    Beste Grüße, CB

    und auf meine nachfrage, ob der waldheim-vergleich spezifisch an den deutschen journalisten gerichtet war, sagt broecking:

    genau. ich kann mich noch gut daran erinnern, wie er sich selbst über diesen Vergleich freute und darüber aufgeregt lachte.

    --

    #7661885  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688

    krass, was das Gedächtnis manchmal macht… hab mir das Jazzbuch jetzt jedenfalls wieder bestellt… (damit, dass Crouch mit einem Deutschen geredet hat, wie ich oben gemutmasst hatte, hatte es auf jeden Fall auch nichts zu tun, Crouch bemüht Waldheim-Vergleiche ja, s.o., auch um in amerikanischen Tageszeitungen amerikanische Innenpolitik zu kommentieren…)

    in dem anderen Artikel von Crouch kann ich den Vergleich bei allen Kopfschmerzen ja diffus nachvollziehen (Wähler wählen wen trotz rechter Vergangenheit), aber hier…

    Danke!

    --

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    #7661887  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    Danke, vorgarten (und Christian Bröcking)! Sehr interessant.

    Crouch ist echt krass!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7661889  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688

    redbeansandrice:lol:

    das würde mich jetzt doch ein bisschen wundern, hab mir jedenfalls grad Josts „Jazzmusiker. Materialien zur Soziologie der afro-amerikanischen Musik.“ aus dem gleichen Jahr wie die Sozialgeschichte bestellt, offenbar sowas wie der begleitende Interviewband, aus dem Inhalt:

    New York (Crouch, Rivers, Du Boise, Waters, Owens, Adams, McCall, Tyler, Lake, Holland, Rava, Berger, White)/ Chicago (Abrams, Anderson, Freeman, Touff, Green, Reid)/ New Orleans ( Cottrell Jr., McNeil, Riley, Metcalf, Kellin)

    wenn Von Freeman unzufrieden war, dass er keine Hits hatte, dann wird es Jost es ihm sicher aus der Nase gezogen haben… (sind noch ein paar andere interessante Namen dazwischen, Charles Tyler, Fred Anderson – bevor er berühmt wurde, Cy Touff, Stanley Crouch zu einer Zeit als vielleicht noch ein bisschen Hirn übrig war…)

    das Buch ist jetzt da, hab das drittel gelesen, dass mich am meisten interessierte, sind wie gesagt fast „nur“ Interviews, neben den oben genannten bunky green, willie metcalf, chris white… von freeman klingt jedenfalls halbwegs zufrieden, ein bisshen bekannter sein wär gut, sagt er (hat ja dann auch noch geklappt), aber natürlich sei er nicht dabei berühmt zu werden, das ginge nur über new york und da wolle er nicht hin (sehr grob paraphrasiert) – wir können uns sicher sein, das sozialhistoriker jost hier die richtigen fragen gestellt hat – freeman wirkt nicht unzufriedener als du und ich. sehr interessant ist natürlich das fred anderson interview (1976, vor seinem ersten eigenen album, gibt auch ein schönes foto von ihm und dem jungen „hank“ drake), seine kinder seien erwachsen, von seiner frau habe er sich gerade getrennt, vielleicht wolle er jetzt auch mal sowas wie eine europatournee versuchen… crouch ist vergleichsweise unspektakulär, sehr interessant ist das überaschendbissige interview mit wahl-new yorker enrico rava… kann man für den preis, den es momentan kostet uneingeschränkt empfehlen (und, @nail, es belegt, dass jost tatsächlich afroamerikaner kannte)

    --

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    #7661891  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    Gut. Vielleicht wurde das Buch einfach zur falschen Zeit geschrieben und mit einer untauglichen Ideologie angereichert. Ich war aber bei der Lektüre so genervt davon, dass es mich mit zunehmender Dauer immer stärker genervt hat.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7661893  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    Beiträge: 860

    Kuriosum: Im Innencover des Thelonious Monk In Italy Albums (Riverside) finden sich die linernotes zu einem komplett anderen Album, und zwar von Yusef Lateefs Cry! Tender (Prestige).

    Ein Fehldruck? Ein Scherz? Besitze ich gar eine seltene Rarität?

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    Bald in diesem Theater: - BtBs Top 100 Filme - Top 100 des Barock
    #7661895  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Blues to BechetKuriosum: Im Innencover des Thelonious Monk In Italy Albums (Riverside) finden sich die linernotes zu einem komplett anderen Album, und zwar von Yusef Lateefs Cry! Tender (Prestige).

    Ein Fehldruck? Ein Scherz? Besitze ich gar eine seltene Rarität?

    Innencover … meinst Du das „sleeve“, in dem die LP steckt? Oder die Rückseite der Hülle? Deine Frage beantworten, ob es sich um eine Rarität handelt, kann ich natürlich nicht, aber dass es ein Scherz ist, würde ich mal eher ausschliessen ;-)

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    #7661897  | PERMALINK

    blues-to-bechet

    Registriert seit: 09.09.2012

    Beiträge: 860

    gypsy tail windInnencover … meinst Du das „sleeve“, in dem die LP steckt? Oder die Rückseite der Hülle?

    nein, ist eine CD, und ich meine natürlich das booklet, oder besser gesagt Faltblatt.

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    Bald in diesem Theater: - BtBs Top 100 Filme - Top 100 des Barock
    #7661899  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 69,529

    Blues to Bechetnein, ist eine CD, und ich meine natürlich das booklet, oder besser gesagt Faltblatt.

    Ach so … müsste meine mal hervorkramen, aber ich glaub nicht, dass ich den Fehler nicht bemerkt hätte. Deutsche ZYX-Ausgabe (oder gar Mikulski?) oder US-Fantasy?

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    #7661901  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    Weil wir’s gestern von Lester Young hatten und ich heute zufällig darauf aufmerksam gemacht wurde … Ethan Iverson hat zum Centennial 2009 einen phantastischen Anlauf genommen, über Young und seine Musik zu schreiben, hat Lee Konitz interviewt, mit Tootie Heath, Benny Golson und Jimmy Heath gesprochen, „Lady Be Good“ analysiert, den Zusammenhang von Pres und Miles erörtert, eine Fussnote zum Bebop-Bass eingeschleust, die mir aus dem Herzen spricht, einen Überblick über die wichtigsten (offiziellen) Aufnahmen zusammengstellt und viel, viel mehr:
    http://dothemath.typepad.com/dtm/1-18-with-lee-k.html

    Eine enorm lohnenswerte Lektüre!

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    #7661903  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    Der erogante Cecil McBee … aus den Untiefen des Organissimo-Forums:
    http://www.organissimo.org/forum/index.php?/topic/13723-cecil-mcbee/

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    #7661905  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688

    nicht ganz sicher, ob ich ihn schonmal verlinkt hatte, aber das gypsy ihn noch nicht kannte, sehr guter Smooth Jazz Artikel aus der Jazztimes; im Vergleich zu normalen Künstlern sind sie so wunderbar abgeklärt, Lieblingsstelle:

    Record label dominance is over, digital music and media are ascendant, the business is being entirely remade, and opinion on the brave new online world is sharply divided.

    “On my desk right here I’ve got a check for zero dollars and 78 cents from YouTube licensing offers,” Saisse deadpans. “I’ve got some Spotify checks here for zero dollars nine cents. So it’s not quite making up for the royalties that we used to get from radio [laughs]. But I’m working on it. I’m collecting my zero-point-78-cent checks and we’ll see what happens.”

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