japanische vs. chinesische schwertkampffilme

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  • #40215  | PERMALINK

    fargo

    Registriert seit: 04.03.2004

    Beiträge: 2,521

    kenne von beiden Seiten nicht so viele Filme
    welche sind zu empfehlen welche nicht?

    die japanischen sind ja eher realistischer, brutaler und die Kämpfe die gezeigt werden enden sehr schnell meistens nach 1-2 Schwerthieben.
    dagegen sind die chinesischen fantasievoller, die Figuren können fliegen über Wasser gehen oder sonstiges, die Kämpfe dauern länger an und werden des Öfteren in Zeitlupe gezeigt.
    hier wird (meiner Meinung) auch weniger auf die Geschichte wertgelegt als auf die perfekt choreographischen Kampfszenen.-weshalb mir die japanischen
    Filme besser gefallen da hier mehr auf die Story wertgelegt wird.

    empfehlen kann ich die „Lone Wolf and Cub“(regie:Kenji Misumi)- Box (jap.) von Rapid Eye Movies,
    „Zatoichi – der blinde Samurai“ von Takeshi Kitano
    „die sieben Samurai“ von Akira Kurosawa

    von den chinesischen
    „chrouching tiger hidden dragon“von Ang Lee
    und „a chinese ghost story“ von Siu-Tung Ching

    was hält ihr eigentlich von Hero (china),manche sagen ja das der Film „pro Regime“-Gedankengut enthält weshalb die chinesische Regierung erlaubt hat den Film in den Kinos zu zeigen.

    --

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    #5490171  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

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    Beiträge: 17,455

    Hero enthält „pro Regime“-Gedankengut? Ich lach mich tot… Ich bevorzuge die chinesische Variante, weil sie phantasievoller und abgedrehter ist z.B. die Swordsman Trilogie oder die Shaw Bros Filme der 70er.

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    #5490173  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,964

    Fargo, am 29.01. kommt auf VOX „Lady Snowblood“ (Japan).

    http://www.asiancineweb.de/reviews/lady_snowblood.html

    Den find ich recht gelungen.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #5490175  | PERMALINK

    ashitaka

    Registriert seit: 17.01.2006

    Beiträge: 2,422

    @fargo
    Sollen es in erster Linie vorrangig „Schwertkampffilme“ sein? Soll heißen, überwiegend Action, oder geht es primär um die Angesiedlung der Filme in diesen Perioden?

    Der japanische Film dieser Gattung heißt „Jidaigeki“ (時代劇), Historisches Drama, und behandelt zumeist die Edo-Zeit (1600-1868).
    Hier gibt es eine reiche Auswahl an Filmen, wie die Samurai Trilogie [1954-1956, Hiroshi Inagak], die „Zatoichi“-Reihe [1962-1973, Diverse], die „Lone Wolf and Cub“- Reihe [1972-1974, Kenji Misumi/Yoshiyuki Kuroda/Buichi Saito].
    Auch Werke von Akira Kurosawa, Kihachi Okamoto, Kazuo Mori und eingeschränkt Masaki Kobayashi sollte man kennen.

    Der chinesische Film ist in dieser Gattung vor allem bekannt durch die „Shaw Brothers“-Filme (Produzenten). Hier gibt es aber rund 800 Produktionen, die von sehenswert bis äußerst schwach rangieren. Spätere Produktionen außerhalb der Shaw-Reihe sind nicht mehr so liebevoll ausgestattet, doch manchmal auch abwechlungsreicher.

    Wenn Du spezielle Filmtipps haben möchtest, helfe ich gern.

    --

    "And the gun that's hanging on the kitchen wall, dear, is like the road sign pointing straight to satan's cage."
    #5490177  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    die japanischen chambara (oder jidaigeki) filme haben bekanntlich eine sehr lange tradition, die ihre ursprünge mehr oder minder vollständig im nō-theater bzw in den kabuki performances hat. und ob die in den filmen gezeigten kämpfe und artistischen kapriolen nun letztlich tatsächlich realistischer, brutaler oder schlicht „schneller“ dargereicht werden, als in den chinesischen filmen, sei mal dahingestellt. letztlich gehts da auch um spirituelle haltungen, einem entpsrechenden kodex und nicht zuletzt auch um historisch konnotierte verwurzelungen, die dabei tragende rollen spielen. der vergleich japanische vs chinesischen schwertkampffilme erinnert also eher dem alten äpfel vs birnen vergleich. am ende nicht wirklich sinnvoll, da hie wie da jeweils ganz unterschiedliche (synthetische) ursprünge eine rolle spielen. ganz schwer zu sagen also, was besser oder schlechter ist.

    die shaw brothers filme jedenfalls fand und find ich fast durch die bank ziemlich geil. nicht nur wegen den aktionsreichen schauwerten, ich mag auch diese künstlichen bauten und diese ganze studioatmosphäre sehr gerne. das hat mir immer gefallen. und meist gibts ja auch noch einen tollen score von einem der haus- und hofkomponisten dort, der mich ebenfalls so gut wie immer fasziniert hat.

    bei den japanern gibts im gegensatz dazu sehr viel mehr naturalismus zu bestaunen. man denke da bspw nur an die klassischen akira kurosawa epen wie „sieben samurai“, „yojimbo“ etc, oder die samuraifilme von hideo gosha. die sind ja allein schon vom setting her etwas ganz anderes und somit, wie oben schon bekrittelt, nicht unbedingt gut mit den kantonesischen nachbarn zu vergleichen.

    aber egal. für die akten: „crouching tiger, hiden dragon“ fand ich eher so lala. meines erachtens war da zuviel krampf und angestrengtes blabla dabei um wirklich effektiv und packend rüberzukommen. kitano hat mit seinem „zatoichi“ film ein schönes update der alten serie vorgelegt und yoji yamada ziegte mit „twilight samurai“ erst kürzlich, was dem genre noch alles an formidabler eleganz inne wohnt.
    „hero“ transportiert tatsächlich ein gehörig maß an faschistoidem gedankengut, was sich nicht nur in den teilweise sehr totalitären massenszenen auftat, da hat fargo schon recht, wenn er auf entsprechende bemerkungen verweist. trotzdem ist das ein toller film, ein regelrechter augenschmauß, den man gut und gerne als essenz des kino genießen kann (als form der reinen bewegung und als spiel der farben). der kampf zw. jet li und donnie yuen zb ist mit das atemberaubendste, was das kino in den letzten 20 jahren in dieser richtung hervorgebracht hat. soweit….

    --

    #5490179  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    pinchals form der reinen bewegung und als spiel der farben

    Dies fand ich dermassen kalt, motorisch und aufgebauscht, daß der Film mit seiner gesamten leeren Rückblenden-Struktur bei mir mit einer lässigen Ein-Stern-Bewertung pendelt. Gerade im Hinblick auf die Schönheit, Wärme, Innerlichkeit und pure filmische Transzendenz, die zB. King Hu aus Martial Arts-Stoffen ziehen konnte ist „Hero“ das schlimmstmöglich Vorstellbare. Wobei: Der letztjährige „The Promise“ von Chen Kaige (der wie Yimou mit einigen sehr guten Filmen begann) ist ein noch größerer, spektakulärer Hohlraum. Was aber an der Wertung auch nichts ändert.

    --

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    #5490181  | PERMALINK

    jules

    Registriert seit: 18.12.2004

    Beiträge: 7,606

    KrautathausFargo, am 29.01. kommt auf VOX „Lady Snowblood“ (Japan).

    http://www.asiancineweb.de/reviews/lady_snowblood.html

    Den find ich recht gelungen.

    Ja, ich auch. Das war doch der Film von dem sich Tarantino für Kill Bill hat inspirieren lassen, oder?

    --

    #5490183  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    Ich fand „Lady Snowblood“ zu blutig und bemüht kunstvoll. Na ja.

    --

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    #5490185  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Napoleon DynamiteDies fand ich dermassen kalt, motorisch und aufgebauscht, daß der Film mit seiner gesamten leeren Rückblenden-Struktur bei mir mit einer lässigen Ein-Stern-Bewertung pendelt.

    Auch wenn diese Bewertung ein wenig zu hart wäre, deine sonstigen Worte könnte ich unterschreiben.

    --

    #5490187  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    Nihil, kennst du Kar Wais wunderschönen „Ashes Of Time“? Der hat alles, was man sich von „Hero“ gewünscht hat.

    --

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    #5490189  | PERMALINK

    Anonym
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    Napoleon DynamiteDies fand ich dermassen kalt, motorisch und aufgebauscht, daß der Film mit seiner gesamten leeren Rückblenden-Struktur bei mir mit einer lässigen Ein-Stern-Bewertung pendelt. Gerade im Hinblick auf die Schönheit, Wärme, Innerlichkeit und pure filmische Transzendenz, die zB. King Hu aus Martial Arts-Stoffen ziehen konnte ist „Hero“ das schlimmstmöglich Vorstellbare.

    wobei es zhang (zusammen mit seinem DP christopher doyle) da vermutlich weniger um ein stilisieren im king hu’schen sinne, sprich: um das ästhetisierte und filmhistorisch zitierende geschichtenerzählen ging (sowas fand dann eher im nachfolger „house of flying daggers“ statt), als vielmehr um das optische markieren und festmachen diverser zeitebenen, erzählstränge und den daraus jeweils resultierenden bewusstseinströmungen etc. das fand ich schon sehr sorgfältig gestaltet und überaus prächtig gelungen, da war nach meiner auffassung auch nix selbstzweckhaftes oder bewusst künstlich aufgesetztes oder gar dumpf steriles mit dabei. der film besteht letztlich halt aus codes und optischen pastiches, funktioniert wie eine einzige verkettung von zufällen, realem und fiktiven und transportiert dies eben sehr eindrucksvoll auf visuellem weg. ob das jetzt leere hülsen sind, die da optisch aufgebauscht wurden oder nicht, nun ja. von mir bekommt „hero“ komplett für sich betrachtet jedenfalls satte und glatte **** sternchen. über die verschiedenen inhaltlichen schnitzer lässt es sich wohl gut und gerne separat streiten, vor allem wenn man bedenkt, dass zhang yimou vor diesem film ganz andere sachen gedreht hat, die „hero“ inhaltlich in vielem fast schon vollkommen konträr gegenüber wirken. aber das steht halt echt auf einem anderen blatt.

    --

    #5490191  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Napoleon DynamiteNihil, kennst du Kar Wais wunderschönen „Ashes Of Time“? Der hat alles, was man sich von „Hero“ gewünscht hat.

    Nein, kenne ich nicht sowie ich insgesamt nur sehr wenig von Kar Wai kenne (davon aber „Fallen Angels“ liebe).

    --

    #5490193  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Napoleon DynamiteNihil, kennst du Kar Wais wunderschönen „Ashes Of Time“? Der hat alles, was man sich von „Hero“ gewünscht hat.

    der erzählt aber auch einige ganz andere geschichten und transportiert, im gegensatz zu zhang yimous film, auch kein klassisch heldenhaftes tableaux aus dem antiken kaiserreich.

    --

    #5490195  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    pinchder (…) transportiert, im gegensatz zu zhang yimous film, auch kein klassisch heldenhaftes tableaux aus dem antiken kaiserreich.

    „Hero“ doch auch nicht. Die Rahmenhandlung will das in die Richtung straffen, erfüllt aber eigentlich nur so einigermassen die typische Decamerone, Märchen aus 1001 Nacht etc.-Climax. Irgendwie ganz schön dürftig. Ist „House Of Flying Daggers“ eigentlich besser? Scheint ja wohl kräftig die Kampfsequenzen aus „Ein Hauch von Zen“ zu übernehmen.

    --

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    #5490197  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Napoleon Dynamite“Hero“ doch auch nicht. Die Rahmenhandlung will das in die Richtung straffen, erfüllt aber eigentlich nur so einigermassen die typische Decamerone, Märchen aus 1001 Nacht etc.-Climax. Irgendwie ganz schön dürftig. Ist „House Of Flying Daggers“ eigentlich besser? Scheint ja wohl kräftig die Kampfsequenzen aus „Ein Hauch von Zen“ zu übernehmen.

    ähem, doch. und zwar einzig und ausschließlich. und auf so einer ebene ist das ganz dann auch zu verstehen, mit all den faschistoiden tendenzen und der teilweise auch vorherrschenden riefenstahl optik in den massenszenen. als programm aus der traditionellen feudalzeit.
    „house of flying daggers“ geht da in eine ganz andere richtung. da steht klassisches, lineares erzählen im vordergrund. optisch ist das teilweise opulent bis zum prallen abwinken, an manchen stellen wird sogar explizit king hu zitiert. diese szene im bambuswäldchen beispielsweise, das ist eine bewusste verbeugung vor „a touch of zen“.
    die schönste sequenz ist aber freilich diese hier.

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