Re: japanische vs. chinesische schwertkampffilme

Startseite Foren Fave Raves: Die definitiven Listen Die besten Filme japanische vs. chinesische schwertkampffilme Re: japanische vs. chinesische schwertkampffilme

#5490177  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

die japanischen chambara (oder jidaigeki) filme haben bekanntlich eine sehr lange tradition, die ihre ursprünge mehr oder minder vollständig im nō-theater bzw in den kabuki performances hat. und ob die in den filmen gezeigten kämpfe und artistischen kapriolen nun letztlich tatsächlich realistischer, brutaler oder schlicht „schneller“ dargereicht werden, als in den chinesischen filmen, sei mal dahingestellt. letztlich gehts da auch um spirituelle haltungen, einem entpsrechenden kodex und nicht zuletzt auch um historisch konnotierte verwurzelungen, die dabei tragende rollen spielen. der vergleich japanische vs chinesischen schwertkampffilme erinnert also eher dem alten äpfel vs birnen vergleich. am ende nicht wirklich sinnvoll, da hie wie da jeweils ganz unterschiedliche (synthetische) ursprünge eine rolle spielen. ganz schwer zu sagen also, was besser oder schlechter ist.

die shaw brothers filme jedenfalls fand und find ich fast durch die bank ziemlich geil. nicht nur wegen den aktionsreichen schauwerten, ich mag auch diese künstlichen bauten und diese ganze studioatmosphäre sehr gerne. das hat mir immer gefallen. und meist gibts ja auch noch einen tollen score von einem der haus- und hofkomponisten dort, der mich ebenfalls so gut wie immer fasziniert hat.

bei den japanern gibts im gegensatz dazu sehr viel mehr naturalismus zu bestaunen. man denke da bspw nur an die klassischen akira kurosawa epen wie „sieben samurai“, „yojimbo“ etc, oder die samuraifilme von hideo gosha. die sind ja allein schon vom setting her etwas ganz anderes und somit, wie oben schon bekrittelt, nicht unbedingt gut mit den kantonesischen nachbarn zu vergleichen.

aber egal. für die akten: „crouching tiger, hiden dragon“ fand ich eher so lala. meines erachtens war da zuviel krampf und angestrengtes blabla dabei um wirklich effektiv und packend rüberzukommen. kitano hat mit seinem „zatoichi“ film ein schönes update der alten serie vorgelegt und yoji yamada ziegte mit „twilight samurai“ erst kürzlich, was dem genre noch alles an formidabler eleganz inne wohnt.
„hero“ transportiert tatsächlich ein gehörig maß an faschistoidem gedankengut, was sich nicht nur in den teilweise sehr totalitären massenszenen auftat, da hat fargo schon recht, wenn er auf entsprechende bemerkungen verweist. trotzdem ist das ein toller film, ein regelrechter augenschmauß, den man gut und gerne als essenz des kino genießen kann (als form der reinen bewegung und als spiel der farben). der kampf zw. jet li und donnie yuen zb ist mit das atemberaubendste, was das kino in den letzten 20 jahren in dieser richtung hervorgebracht hat. soweit….

--