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Für Guralnicks Buch Sweet Soul Music war Solomon Burke einer der wichtigsten, weil bestvernetzten, großzuegigsten, witzigsten, erzählfreudigsten und kompetentesten Türoeffner und Gesprächspartner.
Guralnick schreibt: Brown sei der einzige der alten Soul Kollegen, über den Burke „nicht ganz so freundliche Worte verliert“. Brown, habe Burke betont, sei „eher bemitleidenswert als verachtenswert“.
Burke erzählt folgende Geschichte:
Brown engagiert Burke, der für gewöhnlich als „King of Rock and Soul“ mit Krone auf dem Kopf auftritt, fuer eine Gastperformance in Browns Programm. Burke brauche gar nicht seine Band mitbringen, sondern werde von Browns Combo begleitet und erhalte dennoch phänomenale 10 000 Dollar im voraus.
Dann geht Brown als Erster auf die Bühne – und laesst sich, während backstage Burke zuschaut, da draußen zum „New King of Soul“ ausrufen.
Und hinter den Kulissen redet Browns Entourage heftig auf Burke ein, er müsse jetzt sofort rausgehen, seine Krone abnehmen und sie James Brown aufsetzen. So wolle das der Chef…
Burke weigert sich („Jungs, ihr spinnt doch, ihr seid alle verrückt!“), worauf er gar nicht auftreten darf. Seine 10 000 Euro hat er letztlich nur erhalten, um Brown dabei zuzusehen, wie der auf der Bühne verkündet: Burke werde nicht singen, weil er hiermit „entkront“ sei.
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Werbung@friedrich
gipetto, wie fandest Du denn die beiden JB-Compilations?Ehrlich gesagt habe ich beide jeweils nur einmal während einer Autofahrt durchgehört. Aber: Beide waren top und haben mir sehr gefallen. Einiges war mir bereits durch die Star Time-Box bekannt, wenn teilweise auch in anderen Versionen. JB ist einfach großes Kino.
Manchmal habe ich das Gefühl, hier Selbstgespräche zu führen oder Tagebucheinträge zu posten. Wenn keine Reaktion kommt, weiß man ja nicht, ob das überhaupt jemand liest und ob und was er/sie damit anfangen kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass lange Beiträge anderer User mich selbst auch manchmal überfordern.
Immer weiter machen, bitte! Deine ausführlichen Zeilen zu den Black Keys, die ja bereits einige Jahre auf dem Buckel haben, waren für mich erst vor wenigen Wochen extrem hilfreich beim Filtern der für mich interessanten Alben der Band, die mir derzeit viel Freude bereiten.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)@bullschuetzFür Guralnicks Buch Sweet Soul Music war Solomon Burke einer der wichtigsten, weil bestvernetzten, großzuegigsten, witzigsten, erzählfreudigsten und kompetentesten Türoeffner und Gesprächspartner.
Guralnick schreibt: Brown sei der einzige der alten Soul Kollegen, über den Burke „nicht ganz so freundliche Worte verliert“. Brown, habe Burke betont, sei „eher bemitleidenswert als verachtenswert“.
Burke erzählt folgende Geschichte:
Brown engagiert Burke, der für gewöhnlich als „King of Rock and Soul“ mit Krone auf dem Kopf auftritt, fuer eine Gastperformance in Browns Programm. Burke brauche gar nicht seine Band mitbringen, sondern werde von Browns Combo begleitet und erhalte dennoch phänomenale 10 000 Dollar im voraus.
Dann geht Brown als Erster auf die Bühne – und laesst sich, während backstage Burke zuschaut, da draußen zum „New King of Soul“ ausrufen.
Und hinter den Kulissen redet Browns Entourage heftig auf Burke ein, er müsse jetzt sofort rausgehen, seine Krone abnehmen und sie James Brown aufsetzen. So wolle das der Chef…
Burke weigert sich („Jungs, ihr spinnt doch, ihr seid alle verrückt!“), worauf er gar nicht auftreten darf. Seine 10 000 Euro hat er letztlich nur erhalten, um Brown dabei zuzusehen, wie der auf der Bühne verkündet: Burke werde nicht singen, weil er hiermit „entkront“ sei.Ob diese Anekdote Wort für Wort wahr ist, oder ob es sich um eine Zuspitzung handelt, ist ja eigentlich egal. Sie passt in jedem Fall ins Bild. Es gab damals Abende, an denen verschiedene Künstler auftraten und an deren Ende das Publikum per Akklamation den „King“ ausrief oder so ähnlich. Da musste JB sich wohl auch mal gegenüber Solomon Burke geschlagen geben. Aber das geht natürlich gar nicht, denn eins ist klar: Für JB war es ein Naturgesetz, dass nur einem einzigen die Krone gebührt – James Brown!
Ach, man kann die Anekdote auch hier nachlesen. Und man kann da auch nachlesen, dass Solomon Burke die Rolle des Herrschers mit den entsprechenden Insignien sehr behagte und sie demonstrativ in der Öffentlichkeit auslebte. Natürlich provoziert das auch entsprechende Gegenreaktionen. Solomon Burke betätigte sich ebenso wie JB als Unternehmer (und zwar im Gegensatz zu JB erfolgreich), war mehrmals verheiratet und setzte unzählige inner- und außereheliche Kinder in die Welt. Ein ganzer Kerl!
Mir fiel in einem anderen Zusammenhang ein gutes altes deutsches Wort ein, dass diese Burschen vielleicht auch ganz gut beschreibt: „Macker“. Und natürlich kann es nur einen „Obermacker“ geben.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)@friedrich
gipetto, wie fandest Du denn die beiden JB-Compilations?Ehrlich gesagt habe ich beide jeweils nur einmal während einer Autofahrt durchgehört. Aber: Beide waren top und haben mir sehr gefallen. Einiges war mir bereits durch die Star Time-Box bekannt, wenn teilweise auch in anderen Versionen. JB ist einfach großes Kino.
Manchmal habe ich das Gefühl, hier Selbstgespräche zu führen oder Tagebucheinträge zu posten. Wenn keine Reaktion kommt, weiß man ja nicht, ob das überhaupt jemand liest und ob und was er/sie damit anfangen kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass lange Beiträge anderer User mich selbst auch manchmal überfordern.
Immer weiter machen, bitte! Deine ausführlichen Zeilen zu den Black Keys, die ja bereits einige Jahre auf dem Buckel haben, waren für mich erst vor wenigen Wochen extrem hilfreich beim Filtern der für mich interessanten Alben der Band, die mir derzeit viel Freude bereiten.
Thx! Wie ich feststellte, haben ja auch Tagebucheinträge ihren Sinn.
Freut mich, dass Dir die Compis gefallen haben. Wiederholtes Hören lohnt sich, dann frisst sich die Musik erst richtig in die Gehörgänge und die Hin- und Herzwindungen ein.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Good God!
James Brown ‘Live At Home with His Bad Self’ For 50th Anniversary Release
zuletzt geändert von friedrich--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Muss her, danke @friedrich
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@gypsy-tail-windMuss her, danke @friedrich
Irgendwie ja: Muss her! So etwas wie ein JB’scher kategorischer Imperativ, oder? Falls es das als philosophische Kategorie gibt. Sollte es jedenfalls geben …
Die ursprüngliche Info habe ich übrigens von hier.
Und sehr gern geschehen!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Fast vergessen:
Happy Birthday JAMES BROWN (* 3. Mai 1933 in der Nähe von Barnwell, South Carolina; † 25. Dezember 2006 in Atlanta, Georgia)!
Super bad!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Danny Ray, der langjährige M.C. und „cape man“ James Brown ist mit 85 Jahren gestorben.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDanny Ray, der langjährige M.C. und „cape man“ James Brown ist mit 85 Jahren gestorben. https://www.youtube.com/watch?v=vruy2GRUsV8&feature=emb_logo
Er ruhe in Frieden! Sein ehemaliger Arbeitgeber hat es ihm sicher nicht immer leicht gemacht.
Das Video ist ein Ausschnitt aus der Show, in der nach James Brown die Rolling Stones auftraten – eine sehr undankbare Aufgabe. James Brown wirkt hier so, als ginge es für ihn um Leben und Tod. Mindestens!
Die Transkription von JBs Gesang liest sich übrigens so :
„Honey, please don’t (Go). Well, oh yeah, love, I love you so. (Please, please don’t go). Please don’t go. (Please, please don’t go).Please. Please. Please. Please. Please. Please don’t go. (Please, please don’t go). Honey you don’t know what you do to me. Don’t go. Don’t go. Honey, please don’t go. Ha, I love you so, please, please. (Please, please don’t go).“
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Hier ein etwas ausführlicherer Nachruf auf Danny Ray im Rolling Stone. Er war wohl viel mehr als nur der „cape man“.
Seine legendäre Ansage lautete:
“Right about now, it’s star time. Are you ready for star time? Yes! Introducing, ladies and gentlemen, the man who has given the world over 44 golden soul classics, tunes that will never die. Tunes like’ Try Me,’ ‘Please, Please, Please,’ ‘I Feel Good,’ ‘Papa’s Got a Brand New Bag,’ ‘Sex Machine,’ ‘Big Payback,’ ‘Get Up Offa That Thang,’ ‘Don’t Be a Dropout’ and ‘Say It Loud, I’m Black and I’m Proud.’ I introduce you to the hardest-working man in show biz, ladies and gentlemen, the Godfather of Soul, Mr. James Brown.”
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Ach ja, pardon, ich wollte natürlich den Nachruf verlinken, über den ich gestolpert bin:
https://www.latimes.com/entertainment-arts/music/story/2021-02-03/danny-ray-james-brown-cape-dies--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba1972 trat James Brown in Riker’s Island auf – gerade darüber gestolpert (Artikel ist vom 50-Jahr-Jubiläum März 2022):
Leider nur ein kurzes Videoschnipsel in schlechter Qualität:
Earlier in 1972, Rikers Island had seen major unrest. Inhumane conditions and overcrowding had led to a riot that injured 75 inmates and 20 guards. The post-riot atmosphere was a “pressure cooker”. The Board had previously brought in Coretta Scott King to speak to prisoners, and Harry Belafonte to perform. But James Brown was somebody different, with music that was revolutionary, and lyrics that were influenced by, and an influence on, the Black Power movement.
Brown’s manager Charles Bobbit told Gloria Bond that the Godfather of Soul was a hard man to get a hold of and rarely came to the office. According to Bond’s daughter Anna, Gloria replied:
“She says to him: ‘Well, Mr. Bobbit, I’ll tell you what I’ll do. I’ll bring my knitting and I’ll sit in that corner over there,’” Anna Bond said. “‘I won’t bother anybody. I’ll just wait till he comes.’”
Gloria Bond did just that. “Everybody in the office got to know her, and they’d bring her coffee,” Anna Bond said. “She became part of the entourage by sitting in her little corner, knitting.” Eventually, Brown arrived at the office and came face to face with Gloria Bond. “And the rest is history,” Anna Bond said.It helped that Brown was on a musical crusade to save kids from drugs and a fast track to prison. Having once served time in his younger days, Brown saw too many Black youth going to jail for drug-related crimes. He had recorded a song, a spoken poem in the style of “It’s a Man’s, Man’s, Man’s World” called “King Heroin.” The drug was decimating communities by the turn of the decade.
Ein paar Absätze mehr hier:
https://www.openculture.com/2022/03/when-james-brown-played-rikers-island-50-years-ago-1972.htmlUnd hier das im Link auch verknüpfte Foto Diana Mara Henry:
Von hier: https://credo.library.umass.edu/view/full/muph051-s01b-i00121
Kontext hier aus dem Faden:
http://forum.rollingstone.de/foren/topic/james-brown-3/page/11/#post-7193839--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,506
Sehr interessant, thnx ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
Schlagwörter: funk, James Brown, Minister of The New New Super Heavy Funk, Mr. Dynamite, Soul Brother #1, The Godfather of Soul, The Hardyest Working Man in Show Business
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