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clasjazWas macht der Barbiere?
Der gefällt nach einigen Zweifeln unterwegs inzwischen wieder besser … auch dank Callas, die sich ja Zeit lässt. Aber es wird doch etwas viel gesingsangt und gelabert. Interessant ist der Plot hier ja wahrlich nicht, und – im Gegensatz Mozarts unvergleichlichen Fortsetzung – auch nicht sonderlich verwirrend.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.de„The Blair Witch Project“: „Found Footage“-Horror lässt erstmals die Kassen klingeln
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WerbungNach einer kurzen Pause … und der Erkenntnis, dass mir beim „Barbiere“ das Gedächtnis für einmal wohl einen Streich gespielt hat – die Oper mir nicht halb so gut gefällt, als ich mich zu erinnern glaubte – jetzt ein erstes Mal Musik aus der Marilyn Horne Decca Recitals Box. CDs 1 und 2, 1965 mit dem Orchestre de la Suisse Romande aufgenommen (es dirigiert wie fast immer Henry Lewis), „Souvenirs of a Golden Era“, Arien von Rossini (ja, es fängt mit „Una voce poco fa“ aus dem Barbiere an), Bellini, Beethoven, Gluck, Gounod, Meyerbeer und Verdi.
Details und eine kurze Besprechung gibt es hier:
http://www.arkivmusic.com/classical/album.jsp?album_id=186927Und hier eine Rezension der Box:
http://www.classicstoday.com/review/review-14454/--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDies hier ist – für mich – einer der interessantesten und lehrreichsten threads ever in diesem Forum.
Das wollte ich einfach mal loswerden.
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Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.grandandtDies hier ist – für mich – einer der interessantesten und lehrreichsten threads ever in diesem Forum.
Das wollte ich einfach mal loswerden.
Für mich auch
Vor acht Monaten wusste ich ja noch sozusagen nichts – und die Versuchsballone, die ich hier loslassen darf, und die Reaktionen darauf, und natürlich vor allem das Hören der für mich immer noch neuen Musik, ist enorm lehrreich und ja: befriedigend.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaCD 4 aus der Box, 1964 Henry Lewis und dem Orchester des Royal Opera House, Covent Garden aufgenommen. Arien von Rossini, Meyerbeer, Mozart und Donizetti. Ich bin, nach den gelegentlichen Eigenartigkeiten dieser frühen Aufnahmen – die ich eher erahne, höre halt, als dass ich sie benennen könnte – dann sehr gespannt auf die späteren Aufnahmen – Bach/Händel (CD 3) und französischer Opern-Arien (CD 6) von 1967 folgen, dann weitere Aufnahme von 1969, 1972, 1978 und 1985 (wobei letzteres CD 11 ist, mit amerikanischen Songs, die mich nicht so sehr interessieren … wenn ich da den CD-Titel lese, „The Great American Songbook“, und dann Dinge wie „Battle Hymn of the Republic“ und „God Bless America“ sehe … nunja, da unterscheiden sich meine Vorstellungen wohl zwangsläufig etwas von denen, die man (?) in der Klassik-Szene vom „Great American Songbook“ zu pflegen scheint. Aber ich bin jetzt schon ziemlich begeistert von dem, was ich höre … und empfehle allerwärmstens die Händel Arien-CD von apex (Warner, Teldec, Erato, whatever) mit einer grandiosen Einspielung des unfassbaren „Lascia ch’io pianga“ als Höhepunkt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMarilyn Horne mit Henry Lewis und dem Wiener Opernorchester 1967, die sechste CD der Box – Arien aus Massenets „Werther“, Thomas‘ „Mignon“, Bizets „Carmen“ und Saint-Saëns‘ „Samson et Dalila“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNach einer längeren Pause kehre ich wieder zur großen Decca Curzon-Box zurück, diesmal mit Schwerpunkt Mozart.
jetzt Klavierkonzerte 26 und 27, K537/595, aufgenommen 1967.
Bei Brahms bevorzuge ich auf jeden Fall Rubinstein. Bei Mozart fällt die Entscheidung zwischen Curzon und Kempff schwer.
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Bald in diesem Theater: - BtBs Top 100 Filme - Top 100 des BarockNun die Konzerte 23, K488, und wiederum 27, diesmal in der Interpretation von 1964.
Überhaupt gibt es sehr viele „Wiederholungen“ in der Decca-Box. Es lohnt sich, die verschiedenen Interpretationen miteinander zu vergleichen.
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Bald in diesem Theater: - BtBs Top 100 Filme - Top 100 des Barock…und jetzt das Konzert no.23, von 1945, sowie das erste Klavierkonzert von Brahms (ist auch mit mehreren Interpretationen vertreten), eines meiner absoluten Favoriten in Sachen Klavierkonzert, von 1946.
Wie gesagt, bei Brahms schwöre ich auf Rubinstein, aber Curzon, mit seiner einfühlsamen, weicheren Interpretation, gibt noch einmal ganz andere Facetten dieser genialen Musik wieder.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
pinch@clasjaz: Die 36er Aufnahme kenne ich, finde die oben genannte 68er aber sehr viel besser. Wenn ich das von der Dynamik, von den Tempi und der direkten „Bearbeitung“ vergleichbar machen müsste, würde ich eventuell die beiden Einspielungen der „Goldberg Variationen“ von Glenn Gould als Muster anbringen. Die sind ja auch grundverschieden in ihrem jeweiligen Gestus. So in etwa musst du dir das vorstellen.
Danke Dir, Ney 36 habe ich jetzt gehört, dazu auch mal die Noten hervorgekramt – eine sehr weiche Interpretation mit viel Zeit, sehr schön das Schweben zu Beginn des „Maestoso“, die Arietta nimmt sie tatsächlich „molto semplice“ (Beethovens Anweisung, dass diese Arietta ein Adagio sein soll, bleibt trotzdem ein Stachel); aus diesem Semplice dann an entscheidender Stelle, die Basslinie heraufspielen zu lassen, hat mich beeindruckt, etwas, was es in dieser Form ja überhaupt in den drei späten Sonaten gibt. Zum Schluss die großen Triller – die gar keine mehr sind, nicht im alten Schnörkeleisinn – in Ruhe zu spielen, ja. Sodass sie die Arietta so langsam wie kaum jemand nimmt, der frühe Pogorelich kommt auf ihre Zeit, etliche liegen weit darunter. Nicht, dass die Echtzeit irgendetwas zu sagen hätte, die Tempi erschließen sich ja stets nur in ihrer rhythmisch-dynamischen Umwelt, da können 15 Minuten viel länger dauern als 19 und umgekehrt diese kürzer als die 15, scheint mir. Ich komme darauf, weil Du Gould erwähnst, die beiden Goldbergs. Wenn diese beiden dem Verhältnis zwischen Ney 36 und 68 entsprechen, muss die späte Aufnahme wohl zu den größten gehören. Es ist schwer vorstellbar, ich kenne keine einzige Wiedereinspielung eines Werks, die sich in einer Weise von einer früheren unterscheidet, obwohl sie auf ihr basiert, wie Goulds Goldbergs 81 von 55. Drum, sollte ich dann die späte Ney-Einspielung finden, stecke ich sie ins Täschchen.
Ja, und Hassid, ich kenne diese 9 Stücke von der CD-Kopplung mit Neveu, die mir auch ganz richtig erscheint. Ricci, den habe ich bisher ebenso wie Salvatore Accardo vernachlässigt.
Hier, nach den großartigen Chopin-Préludes von Samson Francois, die alle paar Wochen in die Ohren müssen, jetzt ein Abend mit Maria Grinberg, verschiedene Sachen, zuerst das fünfte Klavierkonzert mit Sanderling, dann die h-moll-Sonate von Liszt: eine stürmische Dame, irre Aggressionen zumal im Liszt, als ob sie zweimal so große Hände wie Richter hätte, dann perlt sie wieder wie zum Spott. Eindrücklich und vielleicht eine Pianistin, bei der man hört, welches Leben sie auch gelebt hat. Gleich noch zu Beethovens „Appassionata“ mit ihr.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
clasjazWenn diese beiden dem Verhältnis zwischen Ney 36 und 68 entsprechen, muss die späte Aufnahme wohl zu den größten gehören. Es ist schwer vorstellbar(…)
Okay, möglicherweise muss ich mit dem Gould-Vergleich ein wenig zurückrudern. Ganz so revolutionär und grundverschieden wie die beiden „Goldberg Variationen“ sind die zwei unterschiedlichen Ney-Einspielung des op.111 vielleicht nicht. Dennoch sind das zwei Seiten ein und derselben Sonate und für Puristen mag die späte Aufnahme eventuell eine Zumutung darstellen. Die Ruhe und Introvertiertheit ist in beiden Fassungen zwar da, die 68er bringt im Vergleich zur frühen Aufnahme allerdings eine (sicher unfreiwillige) Zerbrechlichkeit mit. Ney haut des öfteren neben die Tasten, akzentuiert hie und da etwas anders, verweilt länger in der Stille, was den Pausen eine recht gespenstische Aura verleiht. Theatralisch ausgedrückt könnte man sagen: da spielt der Tod Klavier (was vermutlich auch gar nicht so abwegig war).
Neben dem 5. Klavierkonzert Beethovens unter Artur Rother und mit Gieseking am Flügel, sowie der Raucheisen/Anders „Winterreise“, ist dies eine der drei unheimlichsten Klavieraufnahmen des 20. Jahrhunderts, die ich kenne.--
Keine Ahnung, wie weit ich noch komme, erst grad angefangen, aber Gigli hat mich sofort – war ja nicht anders zu erwarten!
Die Stimmen klingen recht präsent, das Orchester im Vergleich leise und weniger differenziert – aber sehr hörbar in dieser Naxos-Ausgabe (Ward Marston zeichnete verantwortlich).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pinchDennoch sind das zwei Seiten ein und derselben Sonate und für Puristen mag die späte Aufnahme eventuell eine Zumutung darstellen. (…) Ney haut des öfteren neben die Tasten, akzentuiert hie und da etwas anders, verweilt länger in der Stille, was den Pausen eine recht gespenstische Aura verleiht. Theatralisch ausgedrückt könnte man sagen: da spielt der Tod Klavier (was vermutlich auch gar nicht so abwegig war).
Neben dem 5. Klavierkonzert Beethovens unter Artur Rother und mit Gieseking am Flügel, sowie der Raucheisen/Anders „Winterreise“, ist dies eine der drei unheimlichsten Klavieraufnahmen des 20. Jahrhunderts, die ich kenne.Interpretatorische Zumutungen finde ich meist interessant, lockender als Purismus – aber so recht weiß ich gar nicht, was das sein soll … gut, so etwas wie ein Philologenstift. Aber den muss man dann ja mal aus der Hand legen, wenn es an die Aufführung geht. Sonst wird es rasch langweilig, anders: Ich schätze Interpreten sehr, die der geneigten Gemeinde Zumutungen auch zutrauen. Wobei Provokationen wieder etwas ganz anderes sind, meist auch langweilig. – Ich will die späte Einspielung von Ney also im Gedächtnis behalten bzw. einmal nach ihr suchen.
Die „Winterreise“ mit Anders und Raucheisen kenne ich inzwischen ja auch und kann nur zustimmen. Meinem Verständnis nach ist auch das eine Zumutung, und was für eine. So soll es sein. Das Beethovenkonzert mit Rother und Gieseking ist mir leider unbekannt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
clasjazDas Beethovenkonzert mit Rother und Gieseking ist mir leider unbekannt.
Solltest du dir gönnen! Das damalige „Große Rundfunkorchester“ der RRG spielte es gen Ende 1944 im teilweise zerstörten „Haus des Rundfunks“ in der Berliner Masurenalle ein. Während der Kadenzen im ersten Satz hört man im Hintergrund die Flakeinschläge der Royal Air Force. Was für eine unbeschreibliche Dramatik und Dynamik sich daraus entwickelt! Allerdings spielen die Herrschaften nicht, wie oft zu lesen, hierbei „hastig um ihr Leben“, sondern machten ruhig und konzentriert ihre Kunst. Eine Insel inmitten der Apokalypse. Und in Stereo!
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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