Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #11977251  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-wind Guten Morgen! Kaffee und Mozart: Gestern gab’s eine frühe Symphonie im Konzert mit dem Zürcher Kammerorchester (das wieder einmal überzeugte!) mit Lucienne Renaudin Vary, der jungen frz. Trompeterin. KV 84 von 1770 stand auf dem Programm, dem Jahr der ersten Italienreise – und dazu im Programmheft die folgende Notiz, die Mozart aus Bologna für Nannerl an den Rand einer Notiz am Rand eines Briefes, den sein Vater nach Hause sandte: „addio, lebe wohl: meine einzige lustbarkeit besteht dermallen in englischen schritten und Caprioll und spaccad machen. Italien ist ein schlafland, es schläffert einen imer. addio, lebe wohl.“

    Good morning …. ich las „Italien ist ein Schafland“  ;-) ….

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    #11977263  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beim ZKO sass gestern nicht der übliche Mann, Naoki Kitaya, am Cembalo, sondern ein junger Franzose (nehme ich an) namens Jermaine Albert Sprosse. Das regt mich jedenfalls gerade an, eine relativ neue Cembalo-CD einzulegen.

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    #11977293  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Und es wird weiter Haydn gespielt …. :

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    #11977563  | PERMALINK

    Anonym
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    @gypsy-tail-wind Zum „Paulus“ – ja, die Einspielung von Rafael Frühbeck de Burgos ist wohl meine liebste (ebenso hörenswert auch sein „Elias“), das hat aber wohl persönliche Gründe. Sonst kenne ich – von Dir – noch Herreweghe und Bernius, wahrlich keine schlechten Adressen. Aber Frühbeck de Burgos bringt mir im expressiven Paulus, nun ja, genau das Feuer, das diese „Geschichte“ für Mendelssohn zu haben schien.

    Keine Ahnung, warum mir heute beim Morgenspaziergang Manuel Hidalgo einfiel. Ein spanischer Komponist, geb. 1954, den ich einmal Mitte der 90er wohl im Autoradio gehört habe. Und zwar den „Heiligen Dankgesang“, eine Bearbeitung des gleichnamigen Satzes von Beethovens a-moll-Quartett op. 132 für gemischten Chor. Das war derart einnehmend, dass man leicht von der Fahrbahn abkommen konnte und die Kiste vor eine Säule oder dergleichen hätte setzen können. Damals hatte ich schon nach einer Einspielung gesucht – und es scheint bis heute keine zu geben. Aber dies:

    Nur als mp3-Album, das schien mir als Wagnis vertretbar. Und nach dem ersten Hören wieder gefesselt, vor allem bei der Bearbeitung der „Großen Fuge“ für Orchester. Beim „Ciclus von Kleinigkeiten“ für Streichorchester, eine Bearbeitung der späten Klavierbagatellen von Beethoven stellte ich mir dann besonders die Frage: Wie soll man das eigentlich hören? Immer mit dem Original im Hinterkopf, also vergleichend? Oder mal so tun, als seien das selbst wirklich originale Kompositionen, was sie einerseits natürlich sind, andererseits eben haben sie nun einmal diesen ständigen „Bezug“. Soll man sich mit Zenders Wort von der „komponierten Interpretation“ zerebral behelfen? – Die anderen Werke stammen von Hidalgo selbst, also ohne weiteren Bearbeitungsbezug, und zogen mich beim ersten Hören auch auf ihre Seite.

    Ansonsten hat in den letzten Tagen die nächste Mahler-Phase eingesetzt. Nach lange zurückliegender Absprache mit @soulpope habe ich endlich bestellt und ist eingetroffen:

    Zu einem obszön niedrigem Preis. Bei dem Wert … Daraus bisher die gefühlt sehr langsam genommene 1. Symphonie, von beeindruckendem Zusammenhalten aller Stimmen. Da steht mir also noch einiges bevor, das wird dauern. Ohnehin habe ich das Gefühl, dass ich alle paar Jahre mit Mahler von vorne beginnen muss. Genau genommen kann einem das mit jedem Werk so gehen, persönliche Entwicklung, Ausbau und Auffächerung der eigenen Hörmöglichkeiten und so etwas. Aber ich meine gar nicht so sehr dieses Subjektive – bei Mahler scheint mir das – also für mich – objektiv im Werk angelegt zu sein.

    Noch zur 1. Symphonie, weil ich nämlich bei der Tennstedt-Gelegenheit mir endlich Barbirollis 9. besorgt habe:

    5, 6 und die Lieder habe ich zwar schon, aber da ich nach einer Mahler-Sendung mit Michael Stegemann, die ich hier irgendwann mal erwähnt habe, genauso überzeugt war von Barbirollis 9., wie Stegemann das nahegelegt hatte … Und jetzt wage ich mich kaum an dieses schöne Monstrum. Aber die 1. habe ich zum Vergleich mit Tennstedt gehört. Barbirolli viel zügiger, punktueller in der Hervorhebung der Instrumente(ngruppen) und vor allem aber dies: Im „Frère Jacques“-Teil leiert das Orchester wirklich und so muss man sich das wohl auch vorstellen: Eine böhmische Dorfkapelle, die hinter einem Sarg herwackelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass so deutlich in einer anderen Einspielung gehört zu haben. Gielen hat einmal die Vermutung geäußert, dass die heutigen, hochgradig fein ausgebildeten Musiker das gar nicht könnten, eben weil sie so auf Sauberkeit ausgerichtet sind.

    Wie auch immer, heute Abend gibt es noch die 4. Symphonie mit Tennstedt.

    --

    #11977573  | PERMALINK

    soulpope
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    @ „clasjaz“ : schön dass Du jetzt Tennstedt/Mahler hörst …. lass mich/uns weitere Eindrücke davon lesen ….

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    #11977815  | PERMALINK

    soulpope
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    Großstädtische Nebelsuppe und Gegenmaßnahmen …. :

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    #11977819  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Guten Morgen allerseits – bei mir gab’s ja am Sonntag das Adagio aus der 10. im Konzert – klasse. Geleitet übrigens von Markus Stenz, der damals „Fin de partie“ leitete in Mailand @clasjaz. Dort kriegten wir von ihm ja nicht viel zu sehen, aber am Sonntag (grosser Bahnhof, Graben hochgefahren, Graben und Bühnenraum bis weit nach hinten mit um die 100 Musiker*innen besetzt) dann schon – und ich muss sagen, ich war ein wenig irritiert: vom Stil her ist das der klassische Pinguin aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, langer Stab, riesige Gesten – wirkte auf mich theatralisch und zwischenzeitlich fast schon etwas komisch (was beim Programm eher deplacirt gewesen wäre, aber das war ja eh nicht seine Intention ;-) ).

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    #11978149  | PERMALINK

    Anonym
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    Mahler IV gestern Abend mit Tennstedt beeindruckend; was den instrumentalen Zusammenhalt betrifft, der gleiche Eindruck wie bei der 1. Symphonie. Im dritten Satz, wenn laut Partitur der Himmel sich öffnet, der späte Einsatz der Pauke, ich dachte, jetzt geht das in den Boden. Und das liegt nicht an meiner Anlage, die ist eher einfach.

    @gypsy-tail-wind Der erste Satz der 10.? Gewaltig, oder? Was die Pinguine betrifft, kennst Du die zeitgenössischen Mahler-Karikaturen?

    Weiter mit Mahler, auf einem Nebenweg:

    Clytus Gottwald ist am 18. Januar gestorben, es gab eine kleine Notiz dazu im Radio. Begleitet von der Transkription des großen Rückert-Lieds „Ich bin der Welt der abhanden gekommen“ (für sechzehnstimmigen Chor) – sofort die CD dazu bestellt und heute ist sie eingetroffen.

    Frappierend, wie – möglich wohl durch die Vielstimmigkeit – auch die Streicher nachgebildet werden, als ob es wirklich Streicher wären, die da singen. Die Liedauswahl kommt mir völlig entgegen, das „Urlicht“ ist dabei, „Um Mitternacht“, und dann, ich wunderte mich, das Adagietto aus der 5. Symphonie. Gesungen wird dennoch Text, und zwar „Im Abendrot“ von Eichendorff (das ja auch bei Straussens „Vier letzten Liedern“ zu finden ist). Das Booklet, ein Gespräch mit Gottwald, gibt Antwort: Gottwald greift Dieter Schnebels Vermutung auf, dass es sich bei dem Adagietto um ein Liebeslied für Alma Mahler handele. Und er suchte nach einem Gedicht, das „alles“ bereits enthalte: den „Moment der Krise, des Abschieds, der Trennung“.  Ob das alles bei einem Liebeslied ist? Hier macht es Sinn, funktioniert.

    Und schließlich, noch einmal zum Abhandengekommen-Lied: Es gibt, jedenfalls nicht, dass ich das hörte, keine wirklichen sakralen Momente, auch nicht im Hymnus der 8., auch nicht in der 2. Symphonie, wenigstens nicht im liturgischen Sinn. Hier schleicht er sich fast ein, auch eine Erfahrung.

    Das SWR Vokalensemble Stuttgart unter Creed wieder einmal umwerfend klar. (Es hat damals auch den „Heiligen Dankgesang“ von Hidalgo, siehe oben, gesungen, wenn ich das richtig erinnere.)

    --

    #11978163  | PERMALINK

    soulpope
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    @ „clasjaz“ : Dank für den verbindlichen Hinweis, die Carus CD ist bestellt ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11978219  | PERMALINK

    yaiza

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    clasjaz  … und dann, ich wunderte mich, das Adagietto aus der 5. Symphonie. Gesungen wird dennoch Text, und zwar „Im Abendrot“ von Eichendorff (das ja auch bei Straussens „Vier letzten Liedern“ zu finden ist). Das Booklet, ein Gespräch mit Gottwald, gibt Antwort: Gottwald greift Dieter Schnebels Vermutung auf, dass es sich bei dem Adagietto um ein Liebeslied für Alma Mahler handele. Und er suchte nach einem Gedicht, das „alles“ bereits enthalte: den „Moment der Krise, des Abschieds, der Trennung“. Ob das alles bei einem Liebeslied ist? Hier macht es Sinn, funktioniert.

    von dieser CD hörte ich letzten Sommer „Im Abendrot“ im Radio… ich fand auch, dass es gut passte…

    --

    #11978253  | PERMALINK

    yaiza

    Registriert seit: 01.01.2019

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    clasjaz  … Aber die 1. habe ich zum Vergleich mit Tennstedt gehört. Barbirolli viel zügiger, punktueller in der Hervorhebung der Instrumente(ngruppen) und vor allem aber dies: Im „Frère Jacques“-Teil leiert das Orchester wirklich und so muss man sich das wohl auch vorstellen: Eine böhmische Dorfkapelle, die hinter einem Sarg herwackelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass so deutlich in einer anderen Einspielung gehört zu haben. Gielen hat einmal die Vermutung geäußert, dass die heutigen, hochgradig fein ausgebildeten Musiker das gar nicht könnten, eben weil sie so auf Sauberkeit ausgerichtet sind…

    :bye: @clasjaz. Ich war im letzten Jahr auch einigen Details aus dem 3. Satz der #1 auf der Spur. Ich las etwas zur Groteske… bei Philh.Dresden/Kegel, 1980 kommt das gar nicht so rüber – da empfand ich den Satz als richtig düster… die Aufnahme der StaKa Dresden/Suitner, 1964 fand ich aber richtig interessant… da wird zum Einstieg das Kontrabass-Solo auch so gespielt (höher), dass es leicht „schräg“ klingt — so hörte ich es bis dahin noch nicht.

     

    --

    #11978259  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    „Gewaltig“ ist eine Untertreibung @clasjaz! Und das Resultat gab Stenz natürlich recht – das war hervorragend. Ich will die Tage drüben ein paar Zeilen zu den drei letzten Konzerten schreiben, von denen zwei ausserordentlich gut waren (und das dritte auch sehr gut). Die Mahler-Karikaturen habe ich nur oberflächlich zur Kenntnis genommen bisher – aber ja, in dem Kontext passen sie wohl.

    Diese Gottwald-CD klingt sehr spannend (und Hidalgo auch – ein mir völlig unbekannter Name).

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    #11978265  | PERMALINK

    yaiza

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    DLF-Sendung vom 16.01.2023 zu den Aufnahmen von Schubert Ouvt.+Sinfonien mit KOB/Holliger… mit Interesse meinerseits am Sinfonie-Fragment D-Dur, D 936a, hier: bearbeitet von Roland Moser —> bei mir bisher auf einer Berlin Classics-CD (nach den Klavierskizzen von Peter Gülke für Orchester eingerichtet)
    https://www.deutschlandfunk.de/heinz-holliger-dirigiert-schubert-100.html

    --

    #11978497  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Guten Morgen @yaiza – schön! Da erinnere ich mich gerne nochmal an das Konzert mit dem Schubert-Moser! Ich hab damals dann ausführlich nachgelesen über andere Bearbeitungen und versucht, das alles etwas zusammenzutragen:
    http://forum.rollingstone.de/foren/topic/konzertimpressionen-und-rezensionen/page/23/#post-11555675
    Die Moser-Bearbeitung des Andante aus D 936a hatte das KOB schon auf der letzten regulären CD (mit der Unvollendeten und mehr) eingespielt – und dann aber dankenswerterweise noch eine CD nachgelegt, auf der (glaub ich, finde diese CD gerade nicht) dieselbe Einspielung des Andante durch die restlichen Sätze der gesamten Moser-Bearbeitung ergänzt wurden.

    --

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    #11978499  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Dazu passend grad erstmals im Player (Ende Jahr endlich mal noch gekauft):

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