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AutorBeiträge
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gypsy tail windchambers aufmerksamer, wie immer merkt man ihm den denkenden Drummer und den Komponisten an
mmh… stimmt natürlich, aber irgendwie ist mir diese schublade bei chambers zu klein. sie würde ja auch auf tony williams passen. chambers ist für mich einer der brillantesten drummer überhaupt, hat (afrikanische) polyrhytmik drauf wie blakey es immer versucht hat, ist druckvoll, aber eben auch sehr frei… und er hat einen sound. auf ETCETERA finde ich ihn wirklich unfassbar. dieses „komponistendrummer“-label scheint mir bei ihm immer wie ein pferdefuß zu funktionieren – als habe er keine kraftvolle, natürliche, elvin-jones-hafte urgewalt… ohne, dass du das gesagt hättest, ist das ein klischee in beide richtungen. auch, wenn elvin jones nie toll komponiert hat, war er sehr sophisticated – wie chambers auf seine art sehr kraftvoll war. (ich weiß – da sind wir uns sicher einig. aber mir ist aber wichtig, das herauszustellen, weil mir chambers im prozess meines jazz-hörens immer wichtiger geworden ist und ich auch nie verstanden habe, warum er kein größerer star geworden ist.)
für mich gehört er eben doch zu den prägenden drummern der 60er – er ist fast auf jedem hutcherson-album dabei, auf vier wichtigen von shorter, auf drei wichtigen von hill. daneben die aufnahmen mit corea und ganz viele impulse-sachen mit shepp (die du wohl besser findest als ich). ich finde auch MIRRORS von 1998 (auch blue note) sehr toll. das problem: die diskografie fängt erst mitte der 60er an.
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Ich hatte das CUQ mal zufällig entdeckt, ohne zu wissen, was mich da erwartet. Vielleicht war das ganz hilfreich, denn so richtig kann man das ja auch nicht definieren. Mich wundert etwas, dass Du die Musik auf der Platte geschlossen findest. Ich finde sie im Gegenteil ziemlich offen und man könnte dem CUQ sogar den Vorwurf machen, dass es etwas unentschieden zwischen Jazz und Elektronik, Wohlklang und free-en Ausbrüchen umherspringt.
Ich persönlich mag das ja. Das klingt alles noch nicht so festgelegt. Am Ende ergibt es für mich dann aber doch ein Bild, wenngleich die einzelnen Mosaiksteinchen schon sehr unterschiedlich sind und die Platte daher voller Kontraste ist.
ich glaube, das sind so kontext-verschiebungen. ich kenne mazurek überhaupt nur durch dich, du kennst das wahrscheinlich eher von postrock-zusammenhängen (tortoise, isotope 217), ich konnte von anfang an eher was mit den freien elementen anfangen. geschlossen finde ich das QUARTET im kontext mit den sachen drum herum, die viel mehr auseinanderfliegen. wenn man den weg dorthin hört, wirkt das QUARTET fast wie eine erste synthese aus den ganzen anschlüssen und kontexten – vielleicht, weil die anderen mazurek überstimmt haben (der hat überhaupt kein problem mit offenen brüchen, wie ich gerade merke).
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Zeitlich gesehen meine letzte Platte von Shorter – die Schizophrenia, die ja seine folgende Platte war, habe ich leider nicht und auch noch nie gehört!
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey@vorgarten: mit allem einverstanden, was Du sagst! Schwer zu sagen, warum er nicht bekannter wurde – vielleicht gehörte er auch einfach zu den Leuten, denen das Mitspielen (und Beisteuern von tollem Material) reichte, die nicht das Rampenlicht suchten? Sein Muse-Album ist jedenfalls Flickwerk und nur halbwegs gelungen, finde ich (habe es aber ewig nicht gehört), kein wirklicher Nachfolger für die Blue Note-Aufnahmen mit Hutcherson, an denen er doch sehr massgeblich beteiligt war. „Mirrors“ mag ich auch ganz gerne – aber auch das ist am Ende eine Spur enttäuschend, wenn man es mit so hohen Erwartungen angeht, wie das bei mir der Fall war, als ich das Album erstmals hörte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windSein Muse-Album ist jedenfalls Flickwerk und nur halbwegs gelungen, finde ich (habe es aber ewig nicht gehört), kein wirklicher Nachfolger für die Blue Note-Aufnahmen mit Hutcherson, an denen er doch sehr massgeblich beteiligt war.
du meinst THE ALMORAVID – das hatte ich schon verdrängt (und sogar verschenkt, glaube ich), weil ich es auch so enttäuschend fand. danach kam ja noch das ambitioniertere duo-album mit larry young, auf dem chambers überraschenderweise hauptsächlich klavier spielt. das finde ich auch nicht so gelungen.
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John The Relevator
Zeitlich gesehen meine letzte Platte von Shorter – die Schizophrenia, die ja seine folgende Platte war, habe ich leider nicht und auch noch nie gehört!
da solltest du aber dran bleiben. SCHIZOPHRENIA, SUPER NOVA und vor allem die durchgeknallte MOTO GROSSO FEIO sind großartig (ODYSSEY OF ISKA finde ich etwas schwächer).
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,943
John The Relevator
Zeitlich gesehen meine letzte Platte von Shorter – die Schizophrenia, die ja seine folgende Platte war, habe ich leider nicht und auch noch nie gehört!
Über die Meriten von Hancock und Chambers wurde hier ja bereits kommuniziert – auch mit den Bassisten hatte Shorter bei den genannten Scheiben ein gutes Händchen und sowohl Workman hier als auch McBee auf Etcetera sind trotz signifikant individueller Spielweise perfekte Versatzstücke des Ganzen…
Ich empfinde dies als signifikante musikalische Aufwertung, dies zB im Vergleich zu „The All Seeing Eye“, welche TROTZ Ron Carter zu einer Klassescheibe gerät….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gestern Abend eine meiner Lieblingsscheiben:
Thomas-Pelzer Ltd. (die letzte Platte von René Thomas, mit Han Bennink u.a.)
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soulpope
Ich empfinde dies als signifikante musikalische Aufwertung, dies zB im Vergleich zu „The All Seeing Eye“, welche TROTZ Ron Carter zu einer Klassescheibe gerät….???
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vorgartendu meinst THE ALMORAVID – das hatte ich schon verdrängt (und sogar verschenkt, glaube ich), weil ich es auch so enttäuschend fand. danach kam ja noch das ambitioniertere duo-album mit larry young, auf dem chambers überraschenderweise hauptsächlich klavier spielt. das finde ich auch nicht so gelungen.
Genau, „The Almoravid“. Das andere kenne ich noch gar nicht, aber Du machst mich auchnicht grad heiss drauf … wirklich seltsam, da sorgt Chambers dafür, dass Hutcherson einige verdammt gute, komplexe und vielschichtige Alben machen kann – und selber kriegt er das meiste nicht so richtig gebacken. So gesehen ist dann „Mirrors“ ja wirklich gut – definitiv ein solides Album, aber dem Vergleich mit, sagen wir, „Components“, ist es eben doch wieder enttäuschend, weil ich einfach den Eindruck nicht loswerde, dass es den Möglichkeiten von Chambers nicht gerecht wird. Allerdings ist das wiederum eine problematische Aussage, das ich zuwenig genau weiss, wohin es ihn nach all den tollen Aufnahmen der Sechziger verschlug und wie er sich entwickelte.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten???
Guten Morgen Vorgarten,
wie du mglw aus einigen meiner Postings bemerkt hast, bin ich ja bekennender Bassliebhaber bzw Bassfetischist. Ich habe „in mir“ eine breite Palette an (hoch)geschätzen Musikern dieses Instrumentes, Ron Carter jedoch gehört nicht zu dieser Gruppe. Ich eigne eine Anzahl an Platten mit ihm, habe ihn über die Jahre (eher Jahrzehnte) auch oft live gesehen/gehört (es konnte also auch nicht an meiner oder seiner „Tagesform“ liegen) – aber mit uns wird es einfach Nichts…
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy tail windwirklich seltsam, da sorgt Chambers dafür, dass Hutcherson einige verdammt gute, komplexe und vielschichtige Alben machen kann – und selber kriegt er das meiste nicht so richtig gebacken.
das könnte aber eher an muse liegen und daran, dass in den 70ern die zeit für gute, komplexe und vielschichtige alben kommerziell gesehen vorbei war. auf MIRRORS gibt es tolle komositionen (z.b. die von janet jackson!) und eddie henderson an der trompete, das reicht mir schon.
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soulpopeGuten Morgen Vorgarten,
wie du mglw aus einigen meiner Postings bemerkt hast, bin ich ja bekennender Bassliebhaber bzw Bassfetischist. Ich habe „in mir“ eine breite Palette an (hoch)geschätzen Musikern dieses Instrumentes, Ron Carter jedoch gehört nicht zu dieser Gruppe. Ich eigne eine Anzahl an Platten mit ihm, habe ihn über die Jahre (eher Jahrzehnte) auch oft live gesehen/gehört (es konnte also auch nicht an meiner oder seiner „Tagesform“ liegen) – aber mit uns wird es einfach Nichts…
ah, das hatte ich so tatsächlich noch gar nicht aus deinen posts herausgelesen. sehr eigenartig bzw. interessant. für mich ist die bass- und jazzgeschichte ohne carter gar nicht denkbar, aber so ist das eben manchmal. was wären denn so die 5 bassisten, die du am meisten schätzt?
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,943
vorgartenah, das hatte ich so tatsächlich noch gar nicht aus deinen posts herausgelesen. sehr eigenartig bzw. interessant. für mich ist die bass- und jazzgeschichte ohne carter gar nicht denkbar, aber so ist das eben manchmal. was wären denn so die 5 bassisten, die du am meisten schätzt?
Es ist für mich tatsächlich schwer (=unmöglich), dies auf 5 Musiker einzugrenzen denn meine Zuneigung ergibt sich sowohl durch den Musiker selbst als auch mglw durch einzelne Aufnahmen, auf welchen mich ein Musiker besonders berührt…
Aber zu den Ersteren fallen mir Name wie Wilbur Ware, Doug Watkins, Israel Crosby, George Duvivier, Richard Davis, Reggie Workman, Jimmy Woode, Jimmy Garrison, Albert Stinson, Cecil McBee, Buster Williams, Francois Jenny-Clarke, Jean-Jacques Avenel, Fred Hopkins ein….wie gesagt kein Ranking möglich…
zu den Musikern welche mich durch eine Performance besonders gefangen nehmen, habe ich unlängst auf Organissimo Folgendes gepostet (ohne jedweden Anspruch auf Vollständigkeit) :
http://www.organissimo.org/forum/index.php?/topic/76325-the-bass-players/?p=1387717
Mich wiederum würde interessieren, worin Du die Gründe der Importanz von Ron Carter siehst/empfindest ?
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeMich wiederum würde interessieren, worin Du die Gründe der Importanz von Ron Carter siehst/empfindest ?
Na na, mein Lieber, gemach! Bin ja auch nicht der grosse Carter-Fan, doch nach seiner Bedeutung zu fragen ist doch wirklich nicht nötig! Die Zeit in Miles‘ Quintett allein würde schon ausreichen, dazu kommen zahlreiche weitere Aufnahmen, darunter einige Blue Note-Klassiker!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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