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Heute im Briefkasten … produziert von Zev Feldman, der für Resonance Records tätig war/ist, zusammen mit dem spanischen Label Elemental Music. Die Aufnahmen machte George Klabin (Inhaber von Resonance) und er stellte sie zur Verfügung, wenn alle Musiker bezahlt würden … ebenfalls involviert war Juanita Giuffre – auch wenn das Label spanisch ist und sein Produzent den Vornamen mit einem wohlbekannten spanischen Engel teilt, scheint die Veröffentlichung also schwerst in Ordnung zu sein!
Jimmy Giuffre ist hier auch wieder am Tenor zu hören (das davor fast verschwunden war), RIchard Davis und Joe Chambers spielen auf der ersten CD, einem leider etwas kurzen Trio-Set vom September 1965 aus der Judson Hall. Don Friedman, Barre Phillips und Chambers sind auf der längeren zweiten CD zu hören, aufgenommen im Mai im Wollman Auditorium der Columbia University.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deAlle 5-Sterne-Alben von Elvis Costello
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WerbungRandy Weston African Rhythms – Saga von 1995
Ein tolles Album, obwohl ich ausser Billy Higgins am Schlagzeug hier Niemanden kenne, diese Musiker spielen super zusammen.
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Es ist schön, dass diese Veröffentlichung mit dem Karma-Stempel der Unbedenklichkeit versehen wurde. Musik kaufen und sich gut dabei fühlen.
Aber genug der Ironie. Wie ist die Musik? Das war ja direkt nach Giuffres Trio mit Bley und Swallow. Aus dieser Zeit kenne ich überhaupt keine Aufnahmen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Benny Powell spielte schon in den 50ern mit der Big Band von Count Basie … Billy Harper stiess 1968 zu Art Blakeys Jazz Messengers, spielte danach mit Max Roach, wirkte auf Lee Morgans letzten Aufnahmen mit … und traf 1974 in Montreux erstmals auf Weston („Carnival“ heisst das Album, Freedom) … er spielt seither immer wieder mal mit Weston, letztes Jahr erschien ein Duo-Album mit der gemeinsamen low end theory, die ich im April auch live hören konnte – wundervolle Sache!
Alex Blake, Neil Clarke (die sind so auch mit Weston als Trio unterwegs, z.B. auf „Zep Tepi“, das Trio hörte ich 2008 oder so ebenfalls, das war noch grossartiger als das Duo) und Talib Kibwe sind langjährige Weston-Sidemen (Powell war das auch, aber er hat halt eine viel längere Geschichte).
„Saga“ ist eins der schönsten der längeren Reihe von Alben, die Weston ab den späten 80ern für Gitanes/PolyGram Frankreich, später Universal Frankreich (Vivendi whatever) aufnehmen konnte, unter der Ägide Jean-Philippe Allards. Der produzierte in der Zeit u.a. auch Alben von Helen Merrill, Charlie Haden oder Teddy Edwards (der auch auf Westons „Volcano Blues“ zu hören ist), hat inzwischen aber wie es scheint fette Karriere gemacht und die Zeit dieser sorgfältigen Jazz-Produktionen ist längst vorbei (das waren die 90er, als auch Blue Note oder Warner Bros. noch aktiv im Geschäft waren und eine ganze Menge guter neuer Jazz-Produktionen herausgaben … wobei Allard sich eben besonders ein paar älteren Leuten widmete und gerade mit Weston wirklich eine Menge toller Alben gemacht hat).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHallo gypsy,
danke für deine informativen Worte zu diesem tollen Album. Kannst du mir in diesem Stil weitere Weston Platten empfehlen?
DankeWolle
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nail75Es ist schön, dass diese Veröffentlichung mit dem Karma-Stempel der Unbedenklichkeit versehen wurde. Musik kaufen und sich gut dabei fühlen.
Aber genug der Ironie. Wie ist die Musik? Das war ja direkt nach Giuffres Trio mit Bley und Swallow. Aus dieser Zeit kenne ich überhaupt keine Aufnahmen.
Na ja, bei Amazon kaufen gleicht das gute Karma ja grad wieder mit schlechtem aus … musikalisch ist das alles ziemlich frei, aber auch zupackender, dichter, weniger abstrakt als „Free Fall“ (das opus magnum, mit dem Giuffre 1962 sich in die Wüste spedierte, erst 1972 gab es wieder Aufnahmen). Es gibt allerdings von 1965 auch eine Trio-Aufnahme (aus Paris) mit Paul Bley und Barre Phillips, die ich schon lange kenne und schätze … die grosse Offenbarung ist das daher nicht, das scheint in eine ähnliche Richtung zu gehen, wobei Richard Davis auf der ersten CD natürlich anders spielt als Phillips (oder Swallow) und ein Trio mit b/d auch was anderes ist … die zweite CD schaffe ich wohl erst morgen, die erste dann auf gleich nochmal, gefällt mir jedenfalls vom allerersten Eindruck her sehr!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch schau mal, ob es das auch bei jpc gibt, obwohl die für manche Plattenhändler auch der Teufel sind.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Wolle62Hallo gypsy,
danke für deine informativen Worte zu diesem tollen Album. Kannst du mir in diesem Stil weitere Weston Platten empfehlen?
DankeWolle
„Volcano Blues“! (Zwei Jahre zuvor, eben mit Edwards statt Harper, Powell und Kibwe sind auch dabei, aber auch Wallace Rooney, Hamiet Bluiett, Ted Dunbar und ein paar andere)
Dann wohl „Spirits of Our Ancestors“ (1991), auch mit Kibwe, Harper, Powell, Blake, zudem Idris Sulieman (den ich sehr schätze und für sträflichst unterschätzt halte, ein Übergangener der Jazzgeschichte, von dem es gar nicht so wenige Aufnahmen gibt), Idris Muhammad und Big Black (der schon in den 60en dabei war bei Weston), den Gästen Dizzy Gillespie, Pharoah Sanders und Dewey Redman etc. Das Ding hätte wohl (auf zwei vollen CDs) eine Art „Summe“ sein sollen, dafür ist es am Ende zuwenig geschlossen und auch zu lang, aber es lohnt.
Ab 1998 gab es dann noch ein paar weitere ähnlich geartete Alben: „Kephera“ (da taucht Sanders auch nochmal auf) und „Spirit! The Power of Music“, von der Kern-Band gibt es dann noch „Live in St. Lucia“ (DVD oder CD mit Powell, Kibwe, Blake, Clarke – bei Image Entertainment erschienen) und „The Storyteller – Live at Dizzy’s Club Coca-Cola“ (Kibwe, Powell, Blake, Clarke und Drummer Lewis Nash – nicht bei Universal sondern bei Motema erschienen), im Trio „Zep Tepi“ (bei Random Chance erschienen), von 1995 mit Trio (Christian McBride, Billy Higgins – mit den beiden machte Allard auch ein Trio-Album mit Teddy Edwards) und Streichern gibt es noch „Earth Birth“ (arr. Melba Liston, eine langjährige Mitarbeiterin Westons) … und nicht zu vergessen das grandiose Solo-Album „Marrakech in the Cool of the Evening“.
Und dann eben das feine Duo mit Harper von 2013, „The Roots of the Blues“.
Den Auftakt zu den ganzen Polygram/Gitanes/Verve-Alben machten drei „Portraits“ (Monk, Ellington, Self), 1989 mit Jamil Nasser, Idris Muhammad und Eric Asante eingespielt (und vor ein paar Jahran mal als Dreierpack neu aufgelegt).
Eigentlich kann man da einfach kaufen, was man kriegen kann … das Streicher-Album und die beiden Live-Alben der Kern-Band sind nicht zentral, aber alles andere kann man bedenkenlos kaufen, so man die Gelegenheit dazu hat.
Es gibt auch noch ein Album, „The Splendid Master Gnawa Musicians feat. Randy Weston“ von 1992. Weston lebte längere Zeit in Afrika bzw. im Magreb. Gnawa-Musiker tauchen als Gäste auch auf „Spirit! The Power of Music“ auf und das dürfte auch reichen, die andere CD habe ich wohl zweimal gehört in den letzten fünfzehn Jahren (Westons Beteiligung ist ziemlich minimal).
Aber das ist nur der späte Weston, es gibt aus den Jahrzehnten davor ebenfalls einiges zu entdecken – z.B. „Carnival“ mit Harper, die Solo-Alben „African Nite“ oder „Blues to Africa“, „Monterey ’66“ und „African Cookbook“ mit der feinen Band der 60er, in der Ray Copeland, Booker Ervin, Cecil Payne, Bill/Vishnu Wood, Lenny McBrowne und Big Black spielten … oder noch früher „Little Niles“ (mit Sulieman, Copeland, Johnny Griffin), „Live at the Five Spot“ (mit Kenny Dorham, Coleman Hawkins), und ganz besonders „Uhuru Afrika“ mit einer phantastischen grossen Band und auch ein schönes Highlife-Album von 1963, ebenfalls mit grösserer Bnad.
Einiges dürfte aber recht schwer zu finden sein … und wie Du merkst, ich mag Weston wirklich sehr gerne, richtig gut ist nicht jedes Album, aber er hat ein grosses Werk eingespielt und sehr vieles davon ist gut oder sehr gut oder besser!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbanail75Ich schau mal, ob es das auch bei jpc gibt, obwohl die für manche Plattenhändler auch der Teufel sind.
Kann vielleicht noch dauern, ich hatte auch bei Amazon Glück, derzeit ist die CD nicht auf Lager (ich orderte vor zwei Wochen via amazon.fr zu einem etwas günstigeren Preis als dem aktuellen)
Das Booklet ist übrigens auch hübsch, diverse Texte (vom Produzenten, Philipe Carles, Bob Blumenthal, Jim Hall, Steve Swallow, Juanita Giuffre, ein Ausug aus Paul Bleys Buch, ein Interview mit dem Ton-Ingenieur), ein paar Photos, 28 Seiten. Wirklich eine hübsche Sache!
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besten Dank für die ausführlichen Tips. Ich habe mir für den Anfang mal die „Volcano Blues“ und die „Spirits of Our Ancestors“ bestellt. Von den älteren Einspielungen kenne ich schon ein paar Platten, wie die „African Cookbook“ oder die „Little Niles“.
Besonders gerne höre ich das Album „Blue Moses“, welches er für das CTI Label eingespielt hat.--
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Mal Waldron „Breaking New Ground“ (Baybridge) 1983
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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Mal Waldron Trio „Spring in Prague“ (Alpha Jazz Japan) 1990
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Pete La Roca – Basra
Sehr schöne Entdeckung für mich dank gypsys erster Stone FM Sendung. Pete La Roca kannte ich zwar bereits als Schlagzeuger, jedoch noch nicht als Leader. „Basra“ ist ziemlich umwerfend, vor allem Henderson gefällt mir unglaublich gut. Aber eigentlich ist die ganze Band wahnsinnig inspiriert und spielfreudig, die Scheibe läuft hier im Moment rauf und runter.
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so little is fun:sonne:
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