Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Re: Ich höre gerade … Jazz!
Wolle62Hallo gypsy,
danke für deine informativen Worte zu diesem tollen Album. Kannst du mir in diesem Stil weitere Weston Platten empfehlen?
DankeWolle
„Volcano Blues“! (Zwei Jahre zuvor, eben mit Edwards statt Harper, Powell und Kibwe sind auch dabei, aber auch Wallace Rooney, Hamiet Bluiett, Ted Dunbar und ein paar andere)
Dann wohl „Spirits of Our Ancestors“ (1991), auch mit Kibwe, Harper, Powell, Blake, zudem Idris Sulieman (den ich sehr schätze und für sträflichst unterschätzt halte, ein Übergangener der Jazzgeschichte, von dem es gar nicht so wenige Aufnahmen gibt), Idris Muhammad und Big Black (der schon in den 60en dabei war bei Weston), den Gästen Dizzy Gillespie, Pharoah Sanders und Dewey Redman etc. Das Ding hätte wohl (auf zwei vollen CDs) eine Art „Summe“ sein sollen, dafür ist es am Ende zuwenig geschlossen und auch zu lang, aber es lohnt.
Ab 1998 gab es dann noch ein paar weitere ähnlich geartete Alben: „Kephera“ (da taucht Sanders auch nochmal auf) und „Spirit! The Power of Music“, von der Kern-Band gibt es dann noch „Live in St. Lucia“ (DVD oder CD mit Powell, Kibwe, Blake, Clarke – bei Image Entertainment erschienen) und „The Storyteller – Live at Dizzy’s Club Coca-Cola“ (Kibwe, Powell, Blake, Clarke und Drummer Lewis Nash – nicht bei Universal sondern bei Motema erschienen), im Trio „Zep Tepi“ (bei Random Chance erschienen), von 1995 mit Trio (Christian McBride, Billy Higgins – mit den beiden machte Allard auch ein Trio-Album mit Teddy Edwards) und Streichern gibt es noch „Earth Birth“ (arr. Melba Liston, eine langjährige Mitarbeiterin Westons) … und nicht zu vergessen das grandiose Solo-Album „Marrakech in the Cool of the Evening“.
Und dann eben das feine Duo mit Harper von 2013, „The Roots of the Blues“.
Den Auftakt zu den ganzen Polygram/Gitanes/Verve-Alben machten drei „Portraits“ (Monk, Ellington, Self), 1989 mit Jamil Nasser, Idris Muhammad und Eric Asante eingespielt (und vor ein paar Jahran mal als Dreierpack neu aufgelegt).
Eigentlich kann man da einfach kaufen, was man kriegen kann … das Streicher-Album und die beiden Live-Alben der Kern-Band sind nicht zentral, aber alles andere kann man bedenkenlos kaufen, so man die Gelegenheit dazu hat.
Es gibt auch noch ein Album, „The Splendid Master Gnawa Musicians feat. Randy Weston“ von 1992. Weston lebte längere Zeit in Afrika bzw. im Magreb. Gnawa-Musiker tauchen als Gäste auch auf „Spirit! The Power of Music“ auf und das dürfte auch reichen, die andere CD habe ich wohl zweimal gehört in den letzten fünfzehn Jahren (Westons Beteiligung ist ziemlich minimal).
Aber das ist nur der späte Weston, es gibt aus den Jahrzehnten davor ebenfalls einiges zu entdecken – z.B. „Carnival“ mit Harper, die Solo-Alben „African Nite“ oder „Blues to Africa“, „Monterey ’66“ und „African Cookbook“ mit der feinen Band der 60er, in der Ray Copeland, Booker Ervin, Cecil Payne, Bill/Vishnu Wood, Lenny McBrowne und Big Black spielten … oder noch früher „Little Niles“ (mit Sulieman, Copeland, Johnny Griffin), „Live at the Five Spot“ (mit Kenny Dorham, Coleman Hawkins), und ganz besonders „Uhuru Afrika“ mit einer phantastischen grossen Band und auch ein schönes Highlife-Album von 1963, ebenfalls mit grösserer Bnad.
Einiges dürfte aber recht schwer zu finden sein … und wie Du merkst, ich mag Weston wirklich sehr gerne, richtig gut ist nicht jedes Album, aber er hat ein grosses Werk eingespielt und sehr vieles davon ist gut oder sehr gut oder besser!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba