Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12553857  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Roy Brooks – The Free Slave

    vorhin das neue Hochglanzreissue gekauft… Der Verkäufer meinte, das ganze Produkt sei viel zu hübsch aufgemacht und verarbeitet im Vergleich zu einem Original-Musealbum… Und da ist natürlich nicht alles schlecht dran… Ich mag wahnsinnig gerne, wo sich dieses Album zwischen Strata East und Horace Silver positioniert… Und Woody Shaw plus George Coleman ist eine ziemlich traumhafte Frontline…

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    #12553867  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Jacques Coursil – Black Suite | Und jetzt folgen zwei Lieblingsalben, die ich beide nur in nicht so tollen Versionen hatte (das folgende dann immerhin von ezz-thetics … ich weiss gar nicht, ob ich die CD noch irgendwo habe, wer weiss, ob sie am Ende nicht sogar besser klingt?) … BYG hatte auf Vorrat produziert, diese Nr. 49 im Katalog wurde wie so manches andere schon 1969 eingespielt, neben dem in Paris geborenen Trompeter, Linguistiker, Romanistiker, Mathematiker, KI-Pionier, (Sprach-)Philsooph – die Familie stammte aus Martinique, er lebte 1958-61 im Haus von Senghor in Dakar, studierte Literatur in Paris, zog 1965 nach NYC (wohnte bei Manyard Ferguson, studierte bei und spielte mit Bill Dixon), spielte mit Sun Ra, Marion Brown (der wohl verhinderte, dass Coursils ESP-Album erscheinen konnte – Brown wollte bekanntlich immer bezahlt werden) – sind hier Arthur Jones (as), Anthony Braxton (contra-bcl), Burton Greene (p), Beb Guérin (b) und Claude Delcloo (d) zu hören. Das Album ist eine mehrteilige Suite, etwas länger als eine halbe Stunde, sehr anders als das das Album von Murray, das direkt davor im BYG-Katalog steht: voller wechselnder Stimmungen und reich an Klangfarben, nicht weniger ernst im Gestus, sehr dunkel und dank Braxtons Instrument auch noch etwas basslastiger als es durch den tieftönigen Bass, den Guérin hier oft spielt, eh schon ist. Wenn mir „Sunshine“ Respekt abnötigt und auch etwas Furcht einflösst, ist das hier ein Album, das immer wieder begeistert, in seiner ganzen oszillierenden Vielfalt ständig neu entdeckt werden kann. Alle Mitwirkenden kriegen mal einen Spot, Jones an seinem singenden Altsaxophon, Braxton mit der schnarrenden Kontrabassklarinette – doch das ist Gruppenmusik, und grossartige obendrein. Free Jazz zwar, doch unglaublich schön!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #168: Wadada & Friends - Neuheiten 2025 (Teil 2) - 9.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12553871  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Da gibt es ja zahlreiche interessante Alben im BYG-Katalog!

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    #12553885  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    redbeansandrice Roy Brooks – The Free Slave vorhin das neue Hochglanzreissue gekauft… Der Verkäufer meinte, das ganze Produkt sei viel zu hübsch aufgemacht und verarbeitet im Vergleich zu einem Original-Musealbum… Und da ist natürlich nicht alles schlecht dran… Ich mag wahnsinnig gerne, wo sich dieses Album zwischen Strata East und Horace Silver positioniert… Und Woody Shaw plus George Coleman ist eine ziemlich traumhafte Frontline…

    Ja …. und der Leader sichert gemeinsam mit Cecil McBee genial „nach hinten“ ab ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12553887  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    thesidewinder
    Da gibt es ja zahlreiche interessante Alben im BYG-Katalog!

    Ja, gibt es!

    „The Free Slave“ war dank dem (sehr passenden low-fi) Reissue von 32Jazz ein Album, in das ich mich vor ca. 25 Jahren schockverliebt hab. Tolles Album!

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    #12553933  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Arthur Jones – Scorpio | A propos schockverliebt … das Album entdeckte ich auch vor längerer Zeit schon, auf einem der vielen Musikblogs der frühen Nullerjahre. Trios mit b/d von Altsaxophonisten sind viel seltener als von Tenorsaxophonisten, aber das scheint Arthur Jones keine Sekunde zu stören, der macht das einfach – und da ist dann auch mal ein Lob für die Hausrhythmusgruppe von BYG angebracht, Beb Guérin und Claude Delcloo. Die kommen mit all den Spielsituationen, in denen sie hier landen, super klar, sind vielleicht nicht immer so inspiriert wie hier, wo sie naturgemäss mehr Raum kriegen als in grösseren Formationen, aber sie liefern immer. Jones hatte auch mehr zu sagen, statt eine halbe Stunde dauert dieses Album wieder knapp 40 Minuten, es gibt vier längere Stücke (zwischen 7 und 13 Minuten). Jones hatte mit Frank Wright, Sunny Murray und Don Ayler gespielt, bevor er im Juni 1968 mit Jacques Coursil nach Europa kam. Als Leader bzw. Co-Leader gibt es ausser „Scorpio“ und seinem ersten BYG-Album „Africanasia“ mit Co-Leader Delcloo nichts weiteres von ihm. Auch seine Sideman-Einträge stammen hauptsächlich aus dem BYG-Katalog, davor gibt es eine Aufnahme mit Frank Wright (und Coursil), danach noch eine LP mit Archie Shepp von 1975 – obwohl Jones noch bis 1998 lebte. Angesichts der Güte der Aufnahmen und ganz besonders dieses Trio-Albums ist das echt bedauerlich. Die Stücke sind catchy, es gibt Grooves, es gibt vor allem einen unglaublich tollen Sound am Altsax, klar und singend, nicht besonders schwer aber niemals fiepsig, auch nicht, wenn er in die Höhe geht und insistierend Motive wiederholt. „Sad Eyes“, das längste Stück, ist eine freie (aber keine Rubato-) Ballade, die mich jedes Mal wieder sehr beeindruckt. Das Stück könnte ein Standard sein und Jones zeigt in seinem glänzenden Solo, dass er auch Altsaxer vor Charlie Parker (und diesen) ausgiebig gehört hat. Guérin wird hier zum Dialogpartner, während Delcloo über weite Strecken ohne Becken auskommt, nur trommelt. Und ausgerechnet hier, in der Ballade, kriegen die beiden ihre grossen Solo-Spots und reüssieren! Ein Lieblingsalbum aus der zweiten oder dritten Reihe.

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    #12553937  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    ich hatte von Brooks bislang nur eine CD-R von dir, insofern bin ich sehr froh, das jetzt so zu haben… die Coursil Alben auf BYG sind für mich mit das beste, was ich aus dem Katalog kenne – aber Scorpio fehlt mir auch zB noch…

    Masabumi Kikuchi – Hanamichi Vol II

    und jetzt der zweite Durchgang durch die wichtigste Neuerscheinung des Tages…

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    #12553945  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Steve Lacy – Moon | Letzte Runde mit BYG für eine Weile, und ein für mich neues Album. Eine halbe Stunde Musik von Steve Lacy (ss) mit Irène Aebi (vc und manchmal voc) und Jacques Thollot (d) aus Rom mit Claudio Volonté (cl), Italo Toni (tb) und Marcello Melis (b), aufgenommen im September 1969. Melis ist natürlich einigermassen bekannt (ich kenne seine drei Black Saint-Alben), aber die beiden anderen Bläser tauchen bei Discogs ausser auf einem weiteren Lacy-Album („Roba“, Saravah) nirgendwo auf. Sie machen ihre Sache allerdings ziemlich gut, verweben ihre Stimmen immer wieder mit dem Saxophon des Leaders, während Melis/Thollot eher Puls als Metrum drunterlegen. Das gefällt mir vom ersten Eindruck her ganz gut – allerdings hab ich Lacys Aufnahmen der Sechziger und Siebziger zum grossen Teil schon länger nicht mehr gehört und kann dieses Album darin nicht direkt verorten – finde es eher zugänglicher als ich die Alben für das Konkurrenz-Label America erinnere, aber da mag mich mein Gedächtnis täuschen bzw. meine Wahrnehmung sich geändert haben.

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    #12553955  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandrice
    Masabumi Kikuchi – Hanamichi Vol II
    und jetzt der zweite Durchgang durch die wichtigste Neuerscheinung des Tages…

    Muss ich wohl mobil hören die Tage … die CD kommt erst nach meinen Ferien (noch nicht mal versendet, da wird bei Bandcamp erst der 31.10. angegeben). Wie ist denn der ersten Eindruck?

    redbeansandrice
    ich hatte von Brooks bislang nur eine CD-R von dir, insofern bin ich sehr froh, das jetzt so zu haben… die Coursil Alben auf BYG sind für mich mit das beste, was ich aus dem Katalog kenne – aber Scorpio fehlt mir auch zB noch…

    Das sind auch für mich Highlights – und „Scorpio“ gehört da fast mit dazu. Und „Africanasia“ wäre die nächste logische Station. Ich hänge das hier an:

    The Frank Wright Quintet – Your Prayer | Jacques Coursil und Arthur Jones, bevor sie nach Paris zogen, dazu Steve Tintweiss und Muhammad Ali, März 1967 für ESP, später ausgerechnet beim Schmuse-Label Venus wieder aufgelegt (ich weiss schon, dass die auch mal Shepp und Sanders hatten – aber ja schon v.a. mit Balladen/Standards). Coursil ist schon eine äusserst eigenwillige Stimme … ich höre ihn in der Hinsicht ähnlich wie Bill Dixon, irgendwie als Solitär, als einen Musiker, bei dem die Oberfläche immer nur erste Hinweise geben kann über das, was auch noch da ist, und das geht in Tiefen wie bei kaum wem anderem … musikalische Savants, irgendwie.

    Es läuft in Form von CD 2 von hier (Doppel-CD mit dem Trio-Album plus Interview auf CD 1):

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #168: Wadada & Friends - Neuheiten 2025 (Teil 2) - 9.12., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12554005  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Das neue Hanamichi ist genau wie das alte, würd ich vom ersten Eindruck her sagen… Also, es ist vielleicht echt genauso gut, aber auch recht ähnlich…

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    #12554037  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandriceDas neue Hanamichi ist genau wie das alte, würd ich vom ersten Eindruck her sagen… Also, es ist vielleicht echt genauso gut, aber auch recht ähnlich…

    Danke, das entspricht meiner Erwartung :-)

    Morgenmusik:

    John Mayer’s Indo-Jazz Fusions – Shiva Nataraj King of Dance | Das ist viel flüssiger und integrierter als die ersten Gehversuche, auch wenn eine Stimme wie die von Joe Harriott natürlich nicht replizierbar ist … klassischer Discogs-Beifang von neulich, als ich eine Yamashita-Lücke schloss. Aus der Band ist mir bis auf den Leader glaub ich wirklich noch niemand begegnet: John Mayer (v, tamb), Jonathan Mayer (sitar, tamb), Harjinda Matharu (tabla, tabla bols), David Smith (t, flh), James McDowall (fl), Carlos Lopez-Real (as, ss, tamb), Simon Colam (p), David Foster (b, elb), Andrew Bratt (d, ghatam). Der Sohn (Jonathan) und Lopez-Real haben auch Material beigesteuert, ein weiteres stammt von David Murphy, der mit Jonathan Mayer später ein Label gründete und schon für ein frühere Album von John Mayer ein Stück beigesteuert hatte, und dann ist da noch ein Stück von Stan Sulzmann, das auf einem Raga beruht. Es gibt natürlich asymmetrische Rhythmen und Grooves, egal ob das im 11er oder in einem unregelmässig aufgeteilten 12er passiert, Orgelpunkte. Und bevor wer falsche Schlüsse zieht: dieser Hans Meier wurde 1930 in Kalkutta geboren (anglo-indischer Vater, tamilische Mutter) – und spielte in der Zeit der frühen Aufnahmen mit Joe Harriott auch mit dem London Philharmonic und danach dem Royal Philharmonic Orchestra. Schon 1955 hat zudem Yehudi Menuhin seine Violinsonate aufgeführt, ein Stück für Sitar und Streichquartett erschien 1967 auf einer Lansdowne-Platte, von der es wohl nie ein Reissue gab (die Sitar spielt Diwan Mothihar, den unsereins vom MPS-Album „Jazz Meets India“ kennt). Kammermusikalische Töne gibt es hier durchaus auch, z.B. in „Anton B in Poonamallee“, benannt nach dem Vorort von Chennai, aus dem Mayers Mutter stammte. Anton B. ist Bruckner und Mayer stellt sich hier vor, was für ein Stück der geschrieben hätte, wenn er von dort gestammt hätte.

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    #12554049  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Yosuke Yamashita Meets Brazilian Friends – Stone Flowe: Homage to A.C. Jobim | Die Yamashita-Lücke ist diese hier: ein Album mit Auszügen aus Konzerten, die Yamashita 1995 in São Paulo und Rio de Janeiro mit brasilianischen Musikern gab: Mauricio Carrilho (g), Pedro Amorim (bandolin), Paulo Sergio Santos (cl, ss), Marcos Suzano (perc). Ich finde das ziemlich toll – mehr Samba als Bossa, was dem Virtuosen am Klavier wohl entgegenkommt … doch der weiss sich zurückzuhalten und spielt sehr sachdienlich, finde ich. Selbst in den Soli verbindet er seinen Personalstil geschickt mit den Rhythmen, die den Stücken von Jobim zugrunde liegen. Es gibt sieben Jobim-Klassiker – „So danço samba“, „Felicidade“, „Stone Flower“ aber auch weniger Bekanntes – und als Closer Yamashitas unbegleitete „Homage to Jobim“.

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    #12554071  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Dennis González Dallas-London Sextet – Catechism | Digital hatte ich das schon, nach González‘ Tod via Bandcamp gekauft, kürzlich fand ich bei Discogs auch noch die CD – das Reissue auf Music & Arts (zuerst 1988 auf dem eigenen Label Daagnim, interessanterweise kommt der DL von González‘ Bandcamp-Seite mit dem M&A-Cover). Los geht es mit einem Kwela, „Surely Goodness and Mercy“ von González. Moholo trommelt, wie man das eher von Gilbert Matthews erwarten würde, leicht, mit diesem typisch tanzenden Cape-Groove. Elton Dean am Saxello und der Leader an der Trompete sind die Solisten. Auch aus London sind Keith Tippett (p) und Marcio Mattos (b – ursprünglich aus Rio de Janeiro) dabei, aus Dallas neben dem Leader Rob Blakeslee (t/flh) und Kim Corbet (tb) – wobei der am Ende des Line-Ups steht, mit keinem Solo aufgeführt ist und nur mal kurz irgendwo mitwirkt (sonst wär’s ja ein Septett und wir sind hier schliesslich nicht bei Threadgill). Nach dem Opener (einer Carol gewidmet), von dem es als zweitletztes Stück eine Reprise gibt, gibt es Hommagen an Vorbilder: die „The Sunny Murray-Cecil Taylor Dancing Lessons“ von Gerard Bendiks (der eine Daagnim-Big Band leitete) und „Hymn for John Carter“ (von González), danach „Catechism“ in zwei Tracks, der erste in vier Teilen und der zweite in zweien (da kriegt dann auch Blakeslee zwei Solo-Spots – und im zweiten Teil gibt’s Posaune im Ensemble). Als Closer, nach dem zweiten Take des Kwela, gibt es eine weitere Reprise, vom ersten Satz von „Catechism“. Das ist alles ziemlich toll und ich bin echt froh, das Album auch noch in ordentlicher Form zu haben!

    Auch in Sachen Elton Dean in kleiner Tipp @thesidewinder

    Digital (auch komplett als Low-Fi-Stream) hier:
    https://dennisgonzalez.bandcamp.com/album/catechism

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    #12554073  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Von diesem „Indo Jazz Fusions“ Projekt habe ich die hier von BPJ, habe ich mir vor allem wegen Jeff Clyne am Bass geholt. Nicht schlecht, aber kein Dauerbrenner in meiner Playlist.

    Edit: Danke für den Dean-Tipp! Ist auf der Wunschliste.

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    #12554075  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Die hab ich natürlich auch – das ist ja der Moment, in dem Sulzmann zur Band gehörte. Die Klassiker sind die drei Alben mit Joe Harriott … aber dieses späte Album ist wirklich viel organischer, da passen die unterschiedlichen Komponenten für mein Empfinden deutlich besser zusammen, die Mitwirkenden haben die Rhythmen und den Flow, der früher oft etwas fehlt oder eher holprig ist, total im Griff. Mal schauen, ob ich da mal etwa mehr suche … oder mal wieder „Bangalore“ von Charlie Mariano hervorkrame, das ich mir erst im Rahmen unserer Enja-Strecke hier endlich mal gegönnt hatte.

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