Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12450191  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Vic Dickenson Septet, Vol. 1

    Für mich etwas überraschend ist das hier klar der beste Einkauf unter den drei Platten… Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass ich diese hier als erste hatte, und dann nur weitergesucht hab, um die 5 Euro Mindestbetrag für Kartenzahlung zusammenzukriegen… Aber diese erste Hucko/McKinley Platte ist schon ein wenig enttäuschend… Was das hier betrifft: Erstens ist die Musik wirklich erstklassig, und zweitens klingt die Platte trotz vordergründig mieser Kondition wirklich gut – anders als so ungefähr alle meine anderen Vanguard Platten… das hier ist einmal mehr die österreische Pressung, das gleiche Album erschien in Amerika, Japan, Australien und England unter dem Namen „Vol. 2“, die eine Seite ist einfach nur eine lange Ballade, I cover the waterfront, auf der Ruby Braff glänzen kann, auf der B-Seite sind dann zwei etwas schnellere Tracks…

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    #12450403  | PERMALINK

    friedrich

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    atom
    TERJE RYPDAL – Vossabrygg (ECM, 2008)
    Ein ziemlich tolles Album mit sehr gelungener Miles Davis-Hommage in Ghostdancing.

    Terje Rypdal kenne ich bislang nur vom letztjährigen Album mit der Jazz-Prog-Metal-Band Elephant9. Ein ziemlich schwerer Brocken. Den Electric Miles-Einfluss kann man da auch raushören, wenn man will. Ist er sonst auch so heftig?

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12450553  | PERMALINK

    atom
    Moderator

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    Beiträge: 21,878

    friedrich

    atom
    TERJE RYPDAL – Vossabrygg (ECM, 2008)
    Ein ziemlich tolles Album mit sehr gelungener Miles Davis-Hommage in Ghostdancing.

    Terje Rypdal kenne ich bislang nur vom letztjährigen Album mit der Jazz-Prog-Metal-Band Elephant9. Ein ziemlich schwerer Brocken. Den Electric Miles-Einfluss kann man da auch raushören, wenn man will. Ist er sonst auch so heftig?

    Schon Odyssey von 1975 weist deutliche Einflüsse aus Miles Davis‘ elektrischer Phase auf. Die vielschichtigen Kompositionen und improvisatorischen Passagen erinnern stark an Davis‘ Fusion-Stil.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12450555  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    atom

    friedrich

    atom
    TERJE RYPDAL – Vossabrygg (ECM, 2008)
    Ein ziemlich tolles Album mit sehr gelungener Miles Davis-Hommage in Ghostdancing.

    Terje Rypdal kenne ich bislang nur vom letztjährigen Album mit der Jazz-Prog-Metal-Band Elephant9. Ein ziemlich schwerer Brocken. Den Electric Miles-Einfluss kann man da auch raushören, wenn man will. Ist er sonst auch so heftig?

    Schon Odyssey von 1975 weist deutliche Einflüsse aus Miles Davis‘ elektrischer Phase auf. Die vielschichtigen Kompositionen und improvisatorischen Passagen erinnern stark an Davis‘ Fusion-Stil.

    Danke! Das erklärt ein Stück weit, wieso Rypdal und Elephant9 so klingen wie sie klingen. Tony Williams‘ Liftetime mit John McLaughlin wären mir als Referenz zu letzteren auch noch eingefallen.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12450559  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Apropos Marshall Allen, mir ist da noch was eingefallen:

    King Khan (bürgerlich Arish Ahmad Khan) ist ein indisch-stämmiger Kanadier, der seit einiger Zeit in Berlin lebt. Ich kann mich vage erinnern, King Khan vor vielen Jahren im White Trash-Club (eine Art Burger-Restaurant mit Live-Musik) gesehen zu haben. Am Ende spielte er nur mit einem Slip und – ich glaube – einem Turban bekleidet auf dem Tresen tanzend Gitarre. Eine Mischung aus Little Richard und Bollywood.

    Ich habe sein Treiben jedoch nie weiterverfolgt. Irgendwann habe ich aber mal entdeckt, dass er neben vielen anderen musikalischen Projekten ein Album mit Beteiligung von – festhalten! – Marshall Allen und Knoel Scott vom Sun Ra Orchestra aufgenommen hat. Wie es dazu kam, ist mir rätselhaft, aber King Khan tanzt wohl auf vielen Hochzeiten und hat als nicht nur musikalischer Kosmopolit offenbar Freunde in aller Welt.

    King Khan – The Infinite Ones (2020)

    Die zwei Stücke mit Marshall Allen und Knoel Scott sind offensichtliche Sun Ra-Hommagen, mit den anderen 9 Stücken erweist King Khan anderen Idolen die Ehre:

    „These compositions have all come from this place inside my bipolar, seroquil ridden mind. It is as much a tribute to the great composers who have inspired me; Alice Coltrane, Rahsaan Roland Kirk, Philip Kelan Cohran, Bernard Herrmann, Ennio Morricone, Miles Davis, Sun Ra, John Carpenter, Quincy Jones, Old Bollywood, Film Noir, to name just a few.“

    Ein bunter Reigen also. Mal sind die Bezüge klar erkennbar, mal weniger, mal mischt sich das auch. Alles in allem klingt das weniger wirr, als es sich hier lesen mag und ergibt deutlich mehr als die Summe seiner Teile. In meinen Ohren sehr gelungen, spannend und unterhaltsam – dazu muss ich selbst nicht auch eine bipolare Störung haben, aber mein multipel gespaltener Musikgeschmack ist da durchaus hilfreich. ;-) Jazz, Exotica, Filmmusik, alles drin. Erinnert mich an John Zorns Herangehensweise, der ja auch oft Musik aus völlig unterschiedlichen Kontexten verwurstet.

    Ein bisschen Humor sollte man hier als Hörer mitbringen. Den hatten die song and dance men Sun Ra und Rahsaan Roland Kirk sowieso. Da ist King Khan in guter Gesellschaft.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12450717  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12450731  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Bin auch noch da … nicht alles mitgekriegt die letzten Tage, aber der Post zur Vanguard-Platte von Dickenson freut mich natürlich! Und den Track von King Khan mochte ich auch ganz gerne, versüsste eine kurze Pause im Heimbüro heute.

    Jetzt die am Samstag beim Konzert schon zu kriegende neue ECM-Scheibe vom Quartett von Nicolas Masson:

    Nicolas Masson Quartet – Renaissance | Die Gruppe war ziemlich toll … und das Live-Erlebnis führt definitiv zu einer anderen Wahrnehmung, denn so zart das alles wirkt, das ist LAUTE Musik! Masson spielte zwar immer halb am Mikrophon vorbei, aber hatte keine Probleme, sich auch dann hörbar zu machen, wenn Friedli mal richtig dicht und laut wurde. Ich glaub, ich muss danach auch Oded Tzur mal wieder anhören, der fährt zwar mehr auf der Spiritual-Schiene, aber in der Verwobenheit der Gruppe, der Kompaktheit und der Grösse, die sie in Miniaturen erreichen, finde ich die beiden Quartette irgendwie doch ähnlich. Das Album erscheint offiziell am 14. März.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12450825  | PERMALINK

    atom
    Moderator

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    Auf Renaissance freue ich mich schon

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12451079  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12451115  | PERMALINK

    lotterlotta
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    brûlez les meubles – folio#5

    marianne trudel- grand piano
    eric normand e-bass,
    ingrid laubrock- tenor saxophone
    jonathan huard – vibraphone
    louis beaudoin-de la sablonnière – e-gitarre

    heute endlich auch physisch auf dem dreher, hier hätte ich gerne der aufführung am conservatorium beigewohnt und ihnen auf die finger geschaut….musik zum wohlfühlen und runterfahren…

    zuletzt geändert von lotterlotta

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12451131  | PERMALINK

    atom
    Moderator

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    DAVID MURRAY BIG BAND – South of the Border (DIW, 1995)

    Tolles Album, macht enorm viel Spaß!

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12451133  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Joe Sullivan and the All-Stars

    Live-Aufnahmen von ca 1950, leider in nicht soo tollem Sound, aber dafür mit Spitzenpersonal wie Sullivan, George Wettling, Vic Dickenson, Bobby Hackett und Wild Bill Davison

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    #12451155  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    George Wettling’s Jazz Band

    ähnliche Zeit, ähnliches Personal, darunter Davison, Sullivan auf einem Teil der Tracks, Hall und Eddie Condon… aber dadurch, dass es eine Studioaufnahme ist, ist die Konzentration scheinbar eine Spur höher…

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    #12451193  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

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    DUKE JORDAN- Flight to Denmark

    --

    All I Can Do Is Be Me, Whoever That Is.
    #12451263  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    gypsy-tail-windBin auch noch da … nicht alles mitgekriegt die letzten Tage, (…) Und den Track von King Khan mochte ich auch ganz gerne, versüsste eine kurze Pause im Heimbüro heute.
    (…)

    Puh, ich hatte schon befürchtet, dass King Khan vor den Ohren der hier versammelten Jazz-Liebhaber keine Gnade findet! ;-) Ich selbst habe das Album jetzt mehrfach gestreamt, finde es durchgehend gut und ziehe eine Anschaffung in Betracht. Und wenn man noch mehr davon will, kann hier weiterhören:

    King Khan – The Nature Of Things (2023)

    Das hat keine so offfensichtlichen Vorbilder, klingt mal nach Spiritual Jazz, mal nach Surf Rock, mal nach Film-Soundtrack, mal nach allem zu gleich, aber immer exotisch. Erstaunlicherweise geht das alles sehr gut zusammen. Ich frage mich, wie diese Gestalt aus den Tiefen des Undergrounds es schafft, so etwas auf die Beine zu stellen? Und dann veröffentlicht er das auch noch auf einem obskuren Indie-Label bzw. seinem eigenem Khannibalism-Label, so dass das weitgehend unter dem Radar bleibt?

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
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