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An Brackeen war ich ja (90er-Kielwasser oder so?) vor einigen Monaten auch mal etwas dran, aber blieb nicht am Ball, weil mir das auch alles etwas zuviel war. Aber die früheren Alben mit Billy Hart und Cecil McBee bzw. Clint Houston fand ich schon ziemlich gut (inkl. das Duo mit Houston). Irgendwo zwischen „Special Identity“ und „Where Legends Dwell“ (gleiches Trio, rec. 1991) blieb ich dann stecken …
Bei mir lief am Nachmittag das hier in Schleife:
Michel Legrand at Shelly’s Manne-Hole | Ein Luxus-Trio mit Ray Brown und dem Gastgeber und einem sehr schönen Programm („Watch What Happens“, „My Funny Valentine“, „Willow Weep for Me“), das glaub ich inzwischen mein meistgehörtes Legrand-Album sein dürfte, noch vor „Legrand Jazz“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deDie 30 besten EDM-Alben aller Zeiten
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Billy Tailor Trio – Jazz at Storyville Vol 2Wie war das Wort, Hauptlinie? Ein Klaviertrio von 1953 jedenfalls, mit einem ziemlich gefeaturedten Charles Mingus
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
Billy Tailor Trio – Jazz at Storyville Vol 2 Wie war das Wort, Hauptlinie? Ein Klaviertrio von 1953 jedenfalls, mit einem ziemlich gefeaturedten Charles Mingus
Sehr scheen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Covermania revisited 404 …. :
Charles Mingus Trio „Theme From Rhapsody In Blue“ (Debut) 1953 …. Charles Mingus in 1953 auch mit Spaulding Givens und Max Roach aktiv …. konzises George Gershwin Cover ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Stimmt, die Sachen mit Givens gibt es ja auch noch, muss ich auch mal wieder raussuchen
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.Ich mache weiter mit den Esquire-Aufnahmen aus den frühen Fünfzigern … Kenny Graham tauchte gestern schon neben Ronnie Scott auf. Mir war er überhaupt kein Begriff, scheint aber in England ein legendärer Name zu sein. Der Bandname deutet darauf hin, dass er an früh afro-kubanischen Rhythmen Interesse fand, und wie gestern schon erwähnt fast immer mehrere Percussionisten in seiner Band hatte. Dazu kam eine Trompete und oft mehrere tiefe Saxophone (ein oder zwei weitere Tenorsaxophone und ein Barisaxophon).
Es gibt teil-latinisierte Standards und Klassiker („Over the Rainbow“ ist in der Form ungewöhnlich, „I’ll Remember April“ wurde oft mit einem ähnlichen Beat gespielt) oder Originals, die inzwischen auch zu Klassikern wurden Latin-Beats einbeziehen (Kentons „The Peanut Vendor“, Gene Rolands „Jump for Joe“, Charlie Parkers „Barbados“) und durchaus einfallsreiche Originals von Graham („Mango Walk“ oder auch „Kenny’s Jig“, das natürlich mit alten englischen Formen spielt) und auf der zweiten Platte die seitenfüllende „Carribean Suite“ (da ist „Mango Walk“ nochmal drin, neben sieben weiteren Stücken von Graham). In „All the King’s Horses“ (von Noel Gay komponiert) scheint Graham auch schon den „Blues March“ so halb vorwegzunehmen.
Zur Band gehörten fast immer der Trompete Jo Hunter, die halbe Zeit Roy Plummer an der Gitarre, meist Ralph Dollimore am Klavier und wechselnde Bassisten und Drummer (Phil Seamen ist manchmal dabei), zu den anderen Saxophonisten zählen u.a. Joe Temperley, Derek Humble und Pete King (alle ts, as gibt es erst etwas später von Joe Harriott, bari spielen Oscar Birch oder Don Honeywell, die mir gar nichts sagen), unter den Percussionisten ist Ginger Johnson der einzige Name, der mir etwas sagt: 1916 in Nigeria geboren, spielte in den Vierzigern und Fünfzigern auch mit Ronnie Scott (s.o.), später mit Quincy Jones oder den Rolling Stones, starb 1975 in Lagos).
Genuine Latin-Musik ist das natürlich nicht – aber ich find’s ziemlich super. Graham ist ein kompetenter Solist (wer sich mit Ronnie Scott messen kann, muss das sein!) und gibt den anderen auch immer Raum. Vor allem Jo Hunter glänzt immer wieder mit feinen Soli, aber auch Dollimore und Plummer haben gute Momente, die Drummer kriegen Platz und auch ein Bass-Solo ist hie und da drin. Und es gab dann auch tatsächlich mal eine Single, die es bis nach Jamaica schaffte (oben – einen weiteren Eintrag zu dem Label gibt es bei Discogs nicht).
Die Originalcover sind noch generischer als die 80er-LPs, die für die Japan-CDs als Vorlage dienten (dieses Design mit dem liegenden Dreieck hatten wir gestern auch schon bei Scott). Aber hier gibt’s mal ein etwas schöneres:
Zwischendurch gab’s aber auch mal eine hübsche EP:
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice Stimmt, die Sachen mit Givens gibt es ja auch noch, muss ich auch mal wieder raussuchen
Ich schätze diese Duo/Trio Aufnahmen sehr ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Kleiner Nachtrag:
Billy Olu Sholanke (ganz rechts im Bild) ist einer der anderen Percussionisten in Grahams Band – Tavistock Square, London, England, 2. Juli 1952 (Foto: Reg Burkett)
Das Foto gibt’s (mit Wasserzeichen) bei Getty grösser:
https://www.gettyimages.ch/detail/nachrichtenfoto/nigerian-actor-and-musician-billy-olu-sholanke-with-a-nachrichtenfoto/1289922281?language=it--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbajaimie branch wäre heute 40 geworden – der passende Tag, mal wieder „Fly or Die“ zu hören
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbahorace tapscott, fred hopkins, ben riley, dissent or descent (1984/98)
vom forumsheiligen tapscott habe ich gar nicht viel, aber dieses (unter nicht wenigen) trio-album fand ich durch die besetzung besonders attraktiv. die elastische begleitung tut den eckigen improvisationen vo tapscott ziemlich gut, der virtuose punch von hopkins, der verlässliche swing von riley, insgesamt bekommt die aufnahme dadurch was sehr luftiges und modernes. die kompositionen sind super playing material, in das nicht zuviel reingepackt wurde, erstaunlich finde ich aber die ungehetzte selbstverständlichkeit im spiel, die zurückhaltung, die auf den ersten blick gar nicht zum poitischen dissenz-programm der liner notes passen will.
kam erst ende der 90er heraus, als tapscott etwas populärer wurde (kenne mich damit nicht aus, steht bei wiki). vielleicht hätten sie standards einspielen sollen, wie die kollegen jarrett/peacock/dejohnette, die 1983/84 damit eine renaissance einleiteten (von standards und dem konventionellen klaviertrio-format).
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Ergänzend mal noch bei „Live in Lobero“ reinhören? 1981 mit einem der Hausbassisten, Roberto Miranda, sowie Sonship.
Bei mir jetzt diese frühen Sessions von Joe Harriott:
Das Tony Kinsey Trio besteht neben dem Leader am Schlagzeug aus Sammy Stokes am Bass und Bill Le Sage, der wie das Cover nahelegt nicht nur Klavier sondern auch Vibraphon spielt – die Stücke sind dann natürlich sehr luftig, auch weil sein Comping sehr zurückhaltend ist, er manchmal auch bloss mit Harriott die Melodielinien doppelt – was ebenfalls sehr hübsch ist. Aber „hübsch“ ist vielleicht dann auch das passende Prädikat für die Musik hier.
Leider kenne ich die Sessions von Harriott mit Kenny Graham bisher nicht, aber die wären wahrscheinlich ebenfalls nicht sehr anders als jene, die gerade liefen, und statt der Tenorsoli von Graham et al. gäb’s dann halt auch mal ein relativ bissiges Altsax-Solo dazwischen. Den reifen Harriott kann man hier vielleicht im einen oder anderen schnellen Stück erahnen:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windErgänzend mal noch bei „Live in Lobero“ reinhören?
irgendwann mal bestimmt
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@ vorgarten
Jetzt verwendest Du schon selber den Begriff Renaissance. Nur begann das nicht schon viel früher? Auch bei Tommy Flanagan (1974), Hank Jones, Roland Hanna, Barry Harris (1975), Piano Jazz auf NPR ging 1978 auf Sendung und was wäre mit unbekannteren Sendern/Stations (da kenne ich mich nicht gut aus)?
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thelonica
Jetzt verwendest Du schon selber den Begriff Renaissance. Nur begann das nicht schon viel früher? Auch bei Tommy Flanagan (1974), Hank Jones, Roland Hanna, Barry Harris (1975), Piano Jazz auf NPR ging 1978 auf Sendung und was wäre mit unbekannteren Sendern/Stations (da kenne ich mich nicht gut aus)?ich wollte eigentlich auch ein fragezeichen setzen. aber der begriff blieb schon hängen. jones, hanna, harris, mcpartland wirkten anfang der 80er wahrscheinlich wie leute, die damit niemals aufgehört hatten und nun im kontexte des neuen traditionalismus mehr wertgeschätzt wurden (?). und bei jarrett/peacock/dejohnette war doch das entscheidende, dass die aus freieren zusammenhängen kamen, genie-kultur, eigenes material, und plötzlich lassen die sich kollektiv auf das alte zeug ein (?). auf einem der beiden bonustracks der tapscott-cd spielt er monk. mir fehlt ein bisschen das gefühl für diese zeit, standards waren ja nie weg, aber hat man sie plötzlich neu gehört? alec wilders buch kam 1972 heraus, das war garantiert gegen den zeitgeist – und das material, dass er da untersucht, ging auch nur bis 1950.
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Ich tu mich da etwas schwer … Harris hat ja z.B. erst 1969 sein letztes Prestige-Album gemacht – im Trio-Format – und 1973 eins bei MPS vorgelegt („Vicissitudes“). Red Garlands MPS-Trio-Album („Auf Wiedersehen“) ist sogar von 1971. Wenn man sucht, findet man sicher aus jedem Jahr ein, zwei Alben. Die „Renaissance“ ist doch eher, dass es auch kommerziell wieder etwas besser lief, mehr Interesse an solcher Musik bestand?
Flanagan hatte keine Durststrecke sondern zog halt mit Ella um die Welt … aber als Leader konnte er wie auch Hank Jones in der Zeit wirklich nichts aufnehmen.
Von Roland Hanna gibt es auch schon ein Trio-Album bei MPS von 1971, das ich aber nicht kenne („Child of Gemini“).
Die Label, die die 70er hindurch weiter aktiv waren oder neu entstanden (Cobblestone, Muse, Bee Hive …) hatten halt keinen Klavier-Fokus, aber Harris hat ja z.B. mit Stitt für Muse ein paar klasse Alben aufgenommen – und dort taucht auch Duke Jordan mal auf, der dann halt seine Sachen in Europa gemacht hat (diverse Alben für Steeplechase, von denen ich nur ganz wenige kenne).
Ein anderer Fall wäre Paul Bley, der wirklich ziemlich weg war in der Zeit (nach der Synthesizer-Band nur noch verstreutes bis es in den 80ern bei Soul Note/Black Saint weiterging – Klaviertrio-Aufnahmen gab’s nur selten (die „Japan Suite“ von 1976 – fehlt mir leider, kam 1977 heraus; danach ab 1985 auf Steeplechase wieder regelmässig). Wenn ich’s mir so überlege, finde ich Bley da besonders interessant, weil er glaub ich nie ganz weg war, aber doch sein Hauptformat (das Trio) lange pausierte. „Scorpio“ von 1972 mit Holland/Altschul und inkl. Synthesizer, dann eben 1976 und 1985 wieder – und ab da dann wieder gefühlt alle zwei Wochen ein neues Trio-Album.
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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