Ich höre gerade … Jazz!

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  • #11964773  | PERMALINK

    lotterlotta
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    vorgarten

    gypsy-tail-wind hier (auch in der „Duke Box 2“) gibt’s die komplette „Togo Brava Suite“: https://storyvillerecords.bandcamp.com/album/togo-brava-suite

    danke! btw. weiß jemand, was das „brava“ im titel zu bedeuten hat? falsch flektiertes „bravo“ oder die kapverdische insel?

    btw. ist diese Ausgabe eine Compilation und keine komplette Suite im eigentlichen Sinne, sie besteht aus nur 7 Teilen! Was mit dem brava gemeint sein könnte ist mir nicht ganz klar. Ist aber lateinisch – tapfer-

    Eigentlich heißt die Suite ja tatsächlich togo brava-brava togo suite, also Togo(sei) tapfer-tapferes Togo suite, wenn man dann part VI(eigentlich V) als Titel anschaut soll Togo auf seinem Weg bleiben, right on Togo.Ist dann wohl politisch gemeint, dass die Togoer auf ihrem Weg zur Freiheit und Demokratie bleiben sollen.

    zuletzt geändert von lotterlotta

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    #11964785  | PERMALINK

    vorgarten

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    ja, aber müsste es denn dann nicht „togo bravo“ heißen? hab kein latein gelernt. die völlig andere idee wäre eben die insel brava, von der der vater von paul gonsalves in die usa auswanderte (und wo ich mal war, deshalb interessiert es mich wahrscheinlich). die hat aber wiederum nichts mit togo zu tun – es könnte nur sein, dass ellington und gonsalves daran gemeinsam gearbeitet haben.

    --

    #11964787  | PERMALINK

    atom
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    @lotterlotta: Ich kannte bisher nur die vierteilige Suite (auf der United Artists Doppel-LP The London Concert aka Togo Brava Suite):

    I Soul Soothing Beach
    II Naturellement
    III Amour, Amour
    IV Right On Togo

    Gibt es noch eine längere Version?

    --

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    #11964789  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die Storyville-CD von 2001 ist eigentlich schon ein Album … einfach eins, das aus damals nicht veröffentlichten Aufnahmen zusammengestellt wurde. Da ist die Suite ja komplett (sieben Teile, oder?) und dazu Material, das in den Monaten davor aufgenommen und ebenfalls davor nicht veröffentlicht wurde. In den späten Jahren hat Ellington ja praktisch alles selbst produziert und laufend aufgenommen – von dem Material erschienen zu Lebzeiten und halt auch danach noch zahlreiche Alben, u.a. auf Fantasy oder später in der „Private Collection“, und eben auch bei Storyville, das da ziemlich viel ausgegraben hat (auch in den letzten Jahren noch, wobei es sich da dann eher um Live-Aufnahmen handelte: München 1958, Berlin 1959, Grona Lund 1963, Coventry 1966, Rotterdam 1969, Upssala 1971, aber es gibt auch eine vollständige Aufnahme von „My People“ (Flying Dutchman), und „An Intimate Piano Session“ mit einer Solo-Aufnahme von 1972 (und einem Solo-Bonus aus Rotterdam 1969). Da kommt sehr viel zusammen, und wie bei Ellington üblich ist auch fast alles davon zumindest in Teilen sehr hörenswert. Bei den Live-Mitschnitten muss man halt entscheiden, wieviel man davon haben will und welche es sein sollen … ich freue mich über jede Veröffentlichung :-)

    @atom – der Link zur kompletten Einspielung ist oben.

    --

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    #11964813  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    atom@lotterlotta: Ich kannte bisher nur die vierteilige Suite (auf der United Artists Doppel-LP The London Concert aka Togo Brava Suite): I Soul Soothing Beach II Naturellement III Amour, Amour IV Right On Togo Gibt es noch eine längere Version?

    dort ist sie zerrissen und die Bezeichnung ist auch falsch auf dem Cover, dort heißt der Teil tatsächlich VI ist aber Teil V, siehe compi Storyville….besteht dort aus 7 Teilen

    --

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    #11964831  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    vorgartenja, aber müsste es denn dann nicht „togo bravo“ heißen? hab kein latein gelernt. die völlig andere idee wäre eben die insel brava, von der der vater von paul gonsalves in die usa auswanderte (und wo ich mal war, deshalb interessiert es mich wahrscheinlich). die hat aber wiederum nichts mit togo zu tun – es könnte nur sein, dass ellington und gonsalves daran gemeinsam gearbeitet haben.

    Wie gesagt: keine Ahnung.

    Aber das mit der Flexion ist halt vom Genus abhängig … wenn Togo feminin ist (was ich nicht weiss und grad auch nicht rauskriege), ist „brava“ halt korrekt. „Togo“ ist ja kaum Latein (drum oben das Wiki-Zitat).

    Grad noch in meinem einzigen Ellington-Buch geguckt (Derek Jewell, noch ungelesen):

    This was not the only debt which Duke was repaying around this time [bezieht sich auf die „Goutelas Suite“ im Abschnitt davor]. At the Newport Jazz Festival in July 1971, he presented a new suite, „Togo Brava!“ occasioned by the gesture made to him in 1967 when his head had appeared along with the heads of Bach, Debussy, and Beethoven on a set of four postage stamps issued by Togoland to mark UNESCO’s twentieth anniversary. The honor paid to Ellington by the young African republic had been marked by a ceremony in New York, and Duke, wishing to be well prepared, spent hours on the telephone asking the Diamonds to research into the country for him–everything from its history to its fertility. Finally, a package of not and other material was sent by express freight to America. Duke gave a great deal of himself to people and often expected the same in return.

    Da passt die Geschichte der „Diamonds“ auch ganz gut dazu (auch Jewell):

    Friendships were formed with great artists and VIPs from other worlds, as well as with younger people like Renee Gertler, the niece of the painter, Mark Gertler. Aged thirteen, she telephoned Duke at the Dorchester and, luckily getting through, explained that even her father couldn’t get tickets for his shows [England-Tour 1933]. Could Duke oblige? He did, extracting as the price for his largesse that she should ring him daily at the hotel when she came out of school just after noon to make sure he got up. The friendship blossomed down the years, and after her happy marriage to Leslie Diamond, Renee’s home–especially their apartment off Park Lane–became Duke’s regular London retreat.

    Also eher kein Zusammenhang mit Brava, aber ausschliessen würd ich’s noch nicht, Jewells Buch ist nicht besonders umfassend – aber ich denke, wenn es zu Brava eine Geschichte gäbe, könnte sie durchaus in einem Satz erwähnt worden sein.

    --

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    #11964835  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    lotterlotta

    atom@lotterlotta: Ich kannte bisher nur die vierteilige Suite (auf der United Artists Doppel-LP The London Concert aka Togo Brava Suite): I Soul Soothing Beach II Naturellement III Amour, Amour IV Right On Togo Gibt es noch eine längere Version?

    dort ist sie zerrissen und die Bezeichnung ist auch falsch auf dem Cover, dort heißt der Teil tatsächlich VI ist aber Teil V, siehe compi Storyville….besteht dort aus 7 Teilen

    Jetzt hör mal auf, die mir von der Forumsorthodoxie jahrelang mühsamst eingebläuten Erklärungen für Album und Compilation durcheinander zu bringen! Letzteres ist eine neu zusammengestellte Wiederveröffentlichung von Material. Erstmals veröffentlichte Sessions von Februar bis Juni 1971 auf einer CD machen aus dieser doch ein Album? :scratch: (Was ist das MMT-Pendant aus der Jazzgeschichte? „Birth of the Cool“ jedenfalls nicht, das ist eine Compilation :whistle: )

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    #11964865  | PERMALINK

    atom
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    Danke, gypsy, den Link zur Storyville-CD hatte ich zwar gesehen, konnte die Suite aber auf die Schnelle nicht vom anderen Material abgrenzen, daher war mir die genaue Anzahl der Parts nicht klar. Bei Discogs tauchen dann aber die ursprünglichen Namen der Teile auf, so dass klar ersichtlich wird, wo die Grenze verläuft. Ich würde die Veröffentlichung auch nicht als Compilation betrachten, das ist doch eine klassische Archiv-Veröffentlichung von vorher unveröffentlichtem Studio-Material, hat daher deutlich mehr Album-Charakter.

    --

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    #11964867  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    gypsy-tail-wind

    vorgartenja, aber müsste es denn dann nicht „togo bravo“ heißen? hab kein latein gelernt. die völlig andere idee wäre eben die insel brava, von der der vater von paul gonsalves in die usa auswanderte (und wo ich mal war, deshalb interessiert es mich wahrscheinlich). die hat aber wiederum nichts mit togo zu tun – es könnte nur sein, dass ellington und gonsalves daran gemeinsam gearbeitet haben.

    Wie gesagt: keine Ahnung.
    Aber das mit der Flexion ist halt vom Genus abhängig … wenn Togo feminin ist (was ich nicht weiss und grad auch nicht rauskriege), ist „brava“ halt korrekt. „Togo“ ist ja kaum Latein (drum oben das Wiki-Zitat).

    hatte ich alles schon verstanden, aber ich dachte halt, eine endung auf -o würde eher das männliche genus nahelegen. aber es gibt von ellington auch „conga brava“ und „congo brava“, das gleiche stück, aber scheinbar ist das eine ins andere mutiert. liegt jedenfalls alles näher als die referenz auf eine kapverdische insel, es sei denn, sie haben ellingtons conterfei auch auf ihre briefmarken gedruckt.

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    #11964871  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    ich find die Referenz auf die kapverdische Insel eigentlich ganz ueberzeugend… obwohl es vllt ein bisschen zu um die Ecke gedacht ist, um wahr zu sein…

    --

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    #11964875  | PERMALINK

    lotterlotta
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    @gypsy-tail-wind

    …will nichts durcheinanderbringen, wird bei discogs ja auch als compilation geführt. Hat sicher einen sehr starken Albumcharakter, da will ich nicht wiedersprechen.

    Nach zwei Runden hintereinander weil es so klasse und imo das beste Abbey Lincoln Album ist

    mache ich jetzt mal hier bewusster weiter, hatte es letzte Nacht nur fragmentarisch auf dem Ohr, sozusagen als kleine Einschlafmusik…

    nur als Notbehelf dank freundlicher Unterstützung, hoffe aber auf eine doch erschwingliche Vinylausgabe…..hatte neulich eine in der Hand, die war aber leider zu zerkratzt und immer noch zu teuer…

    --

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    #11964887  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandriceich find die Referenz auf die kapverdische Insel eigentlich ganz ueberzeugend… obwohl es vllt ein bisschen zu um die Ecke gedacht ist, um wahr zu sein…

    zumal sich die kapverden 1971 noch mitten im unabhängigkeitskampf befanden, gonsalves war darüber wahrscheinlich gut informiert. wahrscheinlich ein interner witz oder alles zusammen, togo, brava, congo brava, schreibfehler, lautmalerei…

    --

    #11964933  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ernestine Anderson – My Kinda Swing | Meine letzte Runde mit Ernestine Anderson, und zugleich das Album, mit dem ich sie dank des LPR-Reissues von 2002 überhaupt kennenlernte. Glaub ich auch immer noch mein liebstes, was auch mit der exzellenten Band zu tun hat, in der neben Clark Terry, Ernie Royal, Frank Rehak, Yusef Lateef, Hank Jones, Kenny Burrell, Art Davis oder Charli Persip auch Tate Houston am Barisax glänzen kann. Zudem wirken Mac Ceppos (v) und Willie Rodriguez (perc) mit. Arrangiert hat Ernie Wilkins. Leider ein seltsamer Stereo-Split: wie bei „Moon Faced and Starry Eyed“ ist die Stimme ganz im einen Kanal platziert.

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    #11964937  | PERMALINK

    lotterlotta
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    …genau das richtige für mich an einem trüben Tag im öden Wald….

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    #11964943  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bei mir ein Abstecher in den Pop … „Mack the Knife“ als Mambo zum Einstieg. In den Bands, die Perez Prado leitet, sind u.a. Al Viola, Alvino Rey, Donald Bagley, Don Fagerquist oder Shorty Sherock dabei. Es gibt Gershwin und „In a Little Spanish Town“ neben „Bali Ha’i“ oder „Corazón de Melón“, zu dem ich leider grad nicht rauskriege, ob Patricia Valando (ev. mit Mittelinitial F.) einen Eintrag im Komponistinnen-Faden zustehen würde? Clooney gibt sich richtig Mühe, einen anständigen Spanisch-Akzent hinzukriegen, und das hat haufenweise Charme und ordentlich … ja: Flamboyanz – vorgarten hat ja kein Monopol auf das Wörtchen, oder ;-)

    --

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