Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz!
-
AutorBeiträge
-
toll, was hier alles ausgegraben wird…
branford marsalis quartet, requiem (1999)
sehr viel drama im neobop hier, nicht nur produktionsgeschichtlich: das quartett hatte sich wiedergefunden (mit eric revis neu am bass), ging im august 1998 mit neuen kompositionen ins studio, nahm ein paar first takes auf, ging auf tour und wollte im dezember das eigentliche album aufnehmen. im november starb kirkland. die übriggebliebenen versuchten, das album zu vervollständigen, am ende gab es nur einen zusätzlichen trio-track, der rest blieb so. man hört natürlich nicht das unfertige (ein track wird ausgefaded, weil er offenbar nicht zuende gespielt wurde), sondern das frische, spontane der aufnahmen, die lust aufeinander und auf die tollen kompositionen. kirkland ist super, vor allem in den balladen, die ohnehin – tatsächlich – drama haben. interessant die folie des american quartets von jarrett, sie spielen motians „trieste“, außerdem die großartige hommage „lykief“ (like keith), deren poppige akkorde in verschachtelte rhythmuswechsel verpackt wird, dann in energetischen freejazz kulminiert, um zwischendurch immer wieder im piano luft für den neuen anlauf zu nehmen. arbeitsbeschaffungsmaßnahme für den liner-notes-bruder: nimm ein jarrett-zitat und versuch mal, darüber die great black tradition zu erklären, die wir hier fortschreiben.
fantatstisches album, und das letzte, dass ich mir von branford gekauft habe. sein letztes aus den 90ern.
--
Highlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im August
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im August 2025
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im August 2025
Sting im Interview: „Trump spricht kein Englisch. Er redet Nonsens“
Werbungredbeansandrice
Brian Blade Fellowship
sich an den Jazz der 90er erinnern, und dabei dieses Album auslassen, geht eigentlich nicht, das war zu seiner Zeit allgegenwaertig… damals im Radio fand ich es ganz nett, jetzt gerade bei der ersten Begegnung in ueber 20 Jahren begeistert es mich ziemlich…Ja, sehr toll, auch heute noch! Das Album habe ich damals über den Umweg Isotope 217/Jeff Parker kennengelernt.
--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...gerade lief nochmal das neue Joel Ross Album – schon krass, wie dieses eine Solo von Immanuel Wilkins der Weckruf ist, der das ganze Album zusammenhaelt…
Walter Smith III, Matthew Stevens, Joel Ross, Harish Raghavan, Marcus Gilmore – In Commondas bot sich jetzt an… ts/g/vib/b/dr ist so ein line-up, dass der Jazz der Altvorderen quasi vergessen hatte, mir faellt jedenfalls kein Beispiel ein… aber Gitarre und Vibraphon kommen sich tendentiell weniger ins Gehege als jeder von denen mit dem Klavier – und Platz fuer Bass ist auch… (@soulpope: du fehlst hier sehr)(ich weiss, covid ist vorbei, aber vllt kann man sich mit denen, die normalerweise in diesem thread leben, nochmal bei einem guten Getraenk auf Zoom hinsetzen [Bier zB, muss aber nicht] und sich gegenseitig sagen, wie sehr man sich eigentlich schaetzt, ich schick bei interesse gerne einen link, irgendwann morgen zB)
--
.jimmy scott, all the way (1992)
1991 war offenbar das jahr der luxuriösen vocal-jazz-alben. allard legt shirley horn auf das streicherbett von johnny mandel und bringt helen merrill und wayne shorter zusammen, während tommy lipuma versucht, endlich jimmy scott gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, ebenfalls mit streichern (und mandel, u.a.) und einer rhythm section, von der scott bisher nur träumen konnte: kenny barron, ron carter, grady tate und für ein paar tenorsax-soli noch david newman. jetzt gehört ja scotts stimme und gesangsstil zum speziellsten, was sich man in diesem bereich vorstellen kann, damit geht eine ausgesetztheit und fragilität, mit der man irgendwie umgehen muss. lipuma packt das alles in watte. ist mir sympathisch, aber man könnte auch sagen, dass da ein unbehagen abgefedert wird vor einem so radikalen ausdruck. kommerziell gesehen macht das auf jeden fall sinn, wie auch die anspielung auf die twin-peaks-szene im cover. und von scott kann ich mir songs anhören, die ich sonst kaum ertrage, „someone to watch over me“ oder „everytime we say goodbye“ zum beispiel. die tempi variieren von langsam zu sehr langsam, barrons soli sind toll, aber mit sehr viel hall aufgenommen, so richtig in die tiefe geht vor allem „angel eyes“, aber sehr schön ist auch alec wilders „i’ll be around“. ich bin aber trotzdem etwas froh, dass nicht auch noch wurde, scotts signature song („sometimes i feel like a motherless child“) zu veredeln.
--
Huch, ich hab dieses Brian Blade-Album (und auch das andere) noch nie gehört.
Dafür hab ich heute Post von Aaron González gekriegt … neulich die eine LP ( „Cháaltun“ vom Ataraxia Trio) und die zwei noch erhältlichen CDs sowie den ganzen Rest als DL gekauft, was es auf Dennis González‘ Bandcamp-Seite gibt (das Album mit Lasha lief auch schon mal, hatte ich hier gar nicht erwähnt) – jetzt im Player:
Dennis González – A Matter of Blood | Sehr, sehr schön! Das hat Stanko-Vibes, aber natürlich ohne dessen „gepressten“ Ton. Clark hört man eh viel zu selten, Workman ist immer toll, und dann ist da noch Michael T.A. Thompson am Schlagzeug, der zu verschiedenen González-Formationen gehörte.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDas Blade Album willst du hören… Ich hab mich immer Mal wieder gefragt, warum Myron Walden berühmt ist… Offensichtlich von da (das Smith III Interview war allerdings auch erhellend)
--
.vorgarten
jimmy scott, all the way (1992)
1991 war offenbar das jahr der luxuriösen vocal-jazz-alben. allard legt shirley horn auf das streicherbett von johnny mandel und bringt helen merrill und wayne shorter zusammen, während tommy lipuma versucht, endlich jimmy scott gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, ebenfalls mit streichern (und mandel, u.a.) und einer rhythm section, von der scott bisher nur träumen konnte: kenny barron, ron carter, grady tate und für ein paar tenorsax-soli noch david newman. jetzt gehört ja scotts stimme und gesangsstil zum speziellsten, was sich man in diesem bereich vorstellen kann, damit geht eine ausgesetztheit und fragilität, mit der man irgendwie umgehen muss. lipuma packt das alles in watte. ist mir sympathisch, aber man könnte auch sagen, dass da ein unbehagen abgefedert wird vor einem so radikalen ausdruck. kommerziell gesehen macht das auf jeden fall sinn, wie auch die anspielung auf die twin-peaks-szene im cover. und von scott kann ich mir songs anhören, die ich sonst kaum ertrage, „someone to watch over me“ oder „everytime we say goodbye“ zum beispiel. die tempi variieren von langsam zu sehr langsam, barrons soli sind toll, aber mit sehr viel hall aufgenommen, so richtig in die tiefe geht vor allem „angel eyes“, aber sehr schön ist auch alec wilders „i’ll be around“. ich bin aber trotzdem etwas froh, dass nicht auch noch wurde, scotts signature song („sometimes i feel like a motherless child“) zu veredeln.Treffen beschrieben. Ich war nach Badalamentis Sycamore Trees in Fire Walk with Me sofort hin und weg, kannte Scott vorher überhaupt nicht und habe damals lange nach Aufnahmen gesucht. Ich mochte und mag das Album sehr gern.
--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...JOE HENDERSON – So Near, So Far (Musings for Miles) (Verve, 1993)
Das Jahrzehnt hat durchaus einige gute Miles-Tribute-Alben hervor gebracht, dieses gehört ebenfalls dazu und ich höre es immer noch sehr gern. Für Henderson war es das Jahrzehnt der gelungenen Tributes: Nach dem Billy Strayhorn Album aus dem Vorjahr und dem späteren Antonio Carlos Jobim folgen noch ein Big Band Album und Gershwins Porgy & Bess für Verve. Scofield, Holland und Foster sind jedenfalls eine sichere Bank.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...redbeansandrice(ich weiss, covid ist vorbei, aber vllt kann man sich mit denen, die normalerweise in diesem thread leben, nochmal bei einem guten Getraenk auf Zoom hinsetzen [Bier zB, muss aber nicht] und sich gegenseitig sagen, wie sehr man sich eigentlich schaetzt, ich schick bei interesse gerne einen link, irgendwann morgen zB)
wäre dabei.
--
vorgarten
redbeansandrice(ich weiss, covid ist vorbei, aber vllt kann man sich mit denen, die normalerweise in diesem thread leben, nochmal bei einem guten Getraenk auf Zoom hinsetzen [Bier zB, muss aber nicht] und sich gegenseitig sagen, wie sehr man sich eigentlich schaetzt, ich schick bei interesse gerne einen link, irgendwann morgen zB)
wäre dabei.
Fast überlesen, wäre auch dabei.
--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...STAN GETZ & KENNY BARRON – People Time (Verve, 1992)
Tolles Kondensat des Viertägigen Engagements in Kopenhagen, letzte Aufnahmen von Getz. Wollte mich längst mal um die Complete-Box bemühen.
--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Mich überfordert das hier grad alles ein wenig – ich hab fast das Gefühl, ich sei in den 90ern nicht dabei gewesen
– aber das stimmt ja auch, weil ich halt intensiv Jazz der 50er und 60er erkundete und eher zufällig und teils auch nur oberflächlich aktuellere Sachen hörte. Das hat sich erst entscheidend geändert, als ich mir in den Nullern gelegentliche Konzertbesuche leisten konnte – aber da zog es mich dann auch direkt mehr zur Avantgarde als zu den Leuten, die hier grad so revue passieren. Von Brian Blade hab ich immerhin gerade „Perceptual“ hervorgekramt, das ich aber erst vor ein paar Jahren mal noch nachkaufte (hab oben geschrieben „nie gehört“, vermutlich lief es ein-/zweimal).
Zoom-Link für morgen gerne, kann aber noch nichts versprechen – und hasse die Art Zusammenkünfte eigentlich sehr, aber für euch überleg ich’s mir
– kommt aber ein bisschen auf die Zeit an (am sichersten wäre so ab 21:30 oder 22 Uhr)
Flip Phillips – Swing Is the Thing |Höre jetzt was anderes aus den 90ern – ein Revival, Flip Phillips, der ein schönes spätes Album für Verve machen konnte, das 2000 herauskam (Aufnahmejahr fehlt leider, steht nur „October 12 & 13“ und zudem Daten für Abmischen und Mastering im November – nehme an 1999, wie auch bei Discogs als Vermutung steht, dann wäre Phillips 84,5 Jahre gewesen, er starb im August 2001). Don Sickler hat produziert (Executive Producer war Richard Seidel), die Basisband besteht aus Harold Alden (g), Benny Green (p), Christian McBride (b) und Kenny Washington (d), die aber alle auch mal aussetzen: es gibt u.a. ein Duo mit McBride über „In a Mellow Tone“ und eins mit Alden über „This Is All I Ask“ von Gordon Jenkins, ein Trio mit p/g („Music, Maestro, Please“, ganz wunderbar). Und es gibt zwei Gäste aus zwei Generationen, die im Intro und Outro mitspielen und je ein Stück mit Phillips teilen: James Carter („Where or When“) und Joe Lovano („Flip the Whip“, ein Phillips-Original). Ich hab das Jahre nicht angehört, und es ist wirklich wunderbar. Auf dem Programm sehen auch „I Hadn’t Anyone Till You“, „Everything I Have Is Yours“ und „For All We Know“, zudem neben Intro/Outro („The Mark of Zorro“) vier Kollaborationen von Phillips/Alden („Exactly Like Us“, „Grand Rosé“, „Susan’s Dream“ und das Titelstück). Mich berührt das irgendwie sehr, wie Phillips hier spielt – aus dem Haudrauf-Kämpen ist ein wahrer Poet geworden, er spielt mit wunderbarem Ton, luftig, mit viel Gestaltung und Zwischentönen, aber keineswegs tattrig oder unsicher.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaPS: Benny Green kann dieses Spiel – mehr oder minder in der Peterson-Linie (auch wenn Alden moderner klingt als Ellis oder Kessel) – besser als den hippen Blue Note-Hard Bop, wie er ihn fürs wiederbelebte Blue Note in den 90ern aufnahm, finde ich. Hier gefällt er mir sehr gut, und ich hab dabei auch nicht das Gefühl, als würde sich hier irgendjemand verbiegen (und das ist dann auch der Unterschied zwischen McBride und den anderen Bassisten der Generation, vermute ich).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaatom
vorgarten
redbeansandrice(ich weiss, covid ist vorbei, aber vllt kann man sich mit denen, die normalerweise in diesem thread leben, nochmal bei einem guten Getraenk auf Zoom hinsetzen [Bier zB, muss aber nicht] und sich gegenseitig sagen, wie sehr man sich eigentlich schaetzt, ich schick bei interesse gerne einen link, irgendwann morgen zB)
wäre dabei.
Fast überlesen, wäre auch dabei.
ich hab jetzt einfach mal einen Zoom link fuer morgen um 18h rausgeschickt, verabschiede mich fuer heute… bin aber morgen zeitlich flexibel und entschuldige mich schon jetzt bei denen, die ich vergessen hab…
--
.gypsy-tail-windMich überfordert das hier grad alles ein wenig – ich hab fast das Gefühl, ich sei in den 90ern nicht dabei gewesen
geht mir ja auch so, hatte aber auch nichts anderes erwartet & außerdem profitiere ich sehr von den hinweisen. die 90er sind schon so lange her, da kann man ja in einzelfällen schon von klassikern reden
ich fülle gerade lücken und das macht großen spaß.
was den zoom angeht: ich denke ja, dass sich viele missverständnisse aufklären würden, wenn sich nicht nur avatare miteinander unterhalten, aber ich bin vielleicht auch altmodisch. würde mich auf jeden fall freuen, einige dort wiederzusehen bzw. kennenzulernen.
--
-
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.