Ich höre gerade … Jazz!

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  • #8469925  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Unheimlich gute Musik!

    „Ramblin'“ und „Paul Bley in Haarlem – Blood“ – von da stammt der lange letzte Track der Black Lion-Ausgabe von „Touching“ – sind unterwegs … und über das kommende Soul Note Box-Set freue ich mich gerade riesig!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #8469927  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich bekomme allein schon durch die cover lust, dir nachzueifern. vielleicht nicht in diesem ausmaß, aber in stichproben. hast du die hier eigentlich auch auf deiner liste (die begleiter hatte ich mal in einem bft zusammen mit arthur blythe vorgestellt)?:

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    #8469929  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Nein, die kenne ich nicht. Bis ca. 1972 habe ich in der einen oder anderen Form nahezu alles (neben den gerade erwähnten ist noch „Solemn Meditation“ unterwegs, die fand ich beim letzen Hören allerdings eine Spur enttäuschend), danach wird’s sehr lückenhaft, es gibt ja so verdammt viel und fast alles scheint wenigstens gut zu sein.

    Jetzt gerade, gegen Ende von „Blood“, dünkt mich, dass Mark Levinson nicht ganz so toll ist … er ist gut, klar, aber mich dünkt er lehnt sich schwerst an Charlie Haden an und ich wünschte mir dann eben Haden selbst dabeizuhaben. Peacock ist gewiss der flexiblere und für Bley perfekte Bassist. Haden wäre eine reizvolle Alternative, da und dort, aber Peaocck war gewiss die richtige Wahl. Kent Carter beeindruckte mich aber gerade wirklich sehr, der ist verdammt gut! Warum bloss fiel er mir bisher nie so richtig auf?

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8469931  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ein toller Review von Eugene Chadbourne hier:
    http://www.allmusic.com/album/release/ballads-mr0003555904

    Bley’s requirements for a sideman to tour Europe during this period were that the individual within 24 hours in a new town be able to locate a car, a place to stay, a girlfriend, and a source of drugs, so it is obvious these were people that had fun, too.

    Mir gefällt es wohl besser als Chadbourne, die Offenheit fasziniert mich und es stört mich auch nicht, dass Bley sich hier etwas mehr zurücknimmt. Das kurze zweite Stück erinnert übrigens in der Tat ein wenig an Satie.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8469933  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail wind

    tolles cover. ist das von barbara wojirsch?

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    #8469935  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Zwischen den beiden Sessions für „Ballads“ nahm Bley mit Peacock und Motian das Album „Virtuosi“ (Improvising Artists) auf – ich habe mir gerade ein recht teures Exemplar geordert … das nächste nach „Ballads“ war die erste 1968er Session, die teils auf „Paul Bley with Gary Peacock“ (ECM), teils auf „Turning Point“ (Improvising Artists) erschien, dann folgte „Mr. Joy“, Bleys einziges Limelight-Album (und das zweite für Mercury nach dem EmArcy-Album von 1954). Das Trio besteht aus Gary Peacock und Billy Elgart, es gibt die wide open spaces aber auch wilde Momente, etwa das Stück „Blood“.

    vorgartentolles cover. ist das von barbara wojirsch?

    B & B Wojirsch – wer immer der/die zweite B. ist. Chadbourne nennt das Album (ECM 1010) ja als massgeblich für den „ECM-Sound“, aber aufgenommen wurde in New York, ein Produzent ist nicht angegeben, aber wie so oft war das wohl Bley selbst (so schreibt auch Chadbourne), der die Aufnahmen dann irgendwo plazierte.

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    #8469937  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail wind[B & B Wojirsch – wer immer der/die zweite B. ist.

    burkhart, der schon anfang der 70er verstorbene ehemann. (und der dann durch dieter rehm „ersetzt“ wurde).

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    #8469939  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Der letzte Atemzug, bevor es auf in die Synthesizer Show geht … ein Album vom Dezember 1968 mit Mario Pavone und Barry Altschul, aufgenommen für Radio Canada in Montréal.

    Was Ehemänner und -frauen, ersetzte und gebliebene betrifft, wie lief das mit den Bleys, Peacocks und Mantlers eigentlich genau?

    Paul & Carla, Gary & Annette
    Paul & Annette, Carla & Mike (> Karen)
    Carla & Steve

    was ist mit Carla & Charlie, waren die auch mal romantically involved?

    Charlie & ? (> Haden Triplets [Our grandparents on our mother’s side used to sing us to sleep with old Yiddish songs], Josh Haden)
    Charlie & Ruth

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    #8469941  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das klingt nun gar nicht mehr nach Jazz und auch nicht nach den mir bisher bekannten Synthesizer Show-Alben … wenigstens die erste Seite ist klar Annette Peacocks Ding, mal sehen, wie es wird, wenn Bley für die zweite Seite hinzustösst.

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    #8469943  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die CD enthält bis auf „Mr. Joy“ das ganze Album „The Paul Bley Synthesizer Show“ sowie das komplette „Paul Bley & Scorpio“. Aus Michael Cuscunas Linernotes zu ersterem:

    Strictly speaking, all that has happened is that a formidable pianist has expanded his keyboard technique to absorb both the electric piano and the synthesizer. Bley finds this a most natural evolution, in the tradition of the recent electrifying of so many instruments. To Paul, the synthesizer is „quite legitimate and capable of great nuance; it has so many possibilities and cries for release and freedom. Above all, like any musical instrument, its power is primarily in the hands of the player.“ With this in mind, he emphasizes the basic naturalness of this recording: the entire album was done in three three-hour sessions, and is heard as played, with no overdubbing.

    Annette Peacock ist als Musikerin zwar nicht mehr dabei, aber sie hat alle Stücke des Albums komponiert. Bley wird von drei verschiedenen Rhythmusgruppen begleitet: Dick Younstein (b)/Steve Haas (d), Glenn Moore (b)/Haas (d) und Frank Tusa (b)/Bobby Moses (d), die Sessions fanden im Dezember 1970 sowie im Januar und März 1971 statt. Bley ist in den Stücken „Gary“ und „Circles“ am akustischen Piano zu hören, meditative Trio-Nummer, in denen Haas fast nur Gong-Effekte auf den Cymbals spielt und Moore bzw. Youngstein einen beweglichen, tiefen Bass unter Bleys sparsame Linien legen.

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    #8469945  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Im März 1971 spielten Paul (elp, synth) und Annette (p, elp, synth, elb, voc) im Trio mit Han Bennink ein Konzert im Club B14 in Rotterdam. Zwei seitenlange Stücke erschienen auf der America LP „Improvisie“ (oben das Originalcover, 2004 erschienen als CD in der tollen aber leider äusserst kurzlebigen, gewissermassen totgeborenen Free America Series von Universal Frankreich mit neuem Cover – hier). Lustigerweise erschien auch die oben abgebildete Fantasy-CD „Circles“ in dem Jahr. Das war in etwa das letzte Aufbäumen, was Jazz-Reissues betraf, die nicht aus PD-Billighäusern in Südeuropa ihren Urpsrung nehmen … irgendwie werde ich gerade etwas wehmütig, auch wenn die Musik das eigentlich nicht zulässt ;-)

    Eine weitere LP wurde mit Musik aus Rotterdam erstellt und von Freedom herausgegeben – ich kenne sie nicht, aber das dritte seitenlange Stück findet sich auf Youtube:

    Die zweite Seite enthielt ein kürzeres Stück vom selben Konzert und zwei wetiere vom November 1971 aus Paris mit der späteren Rhythmusgruppe von Bill Dixon (Mario Pavone, Lawrence Cook).

    In diesem Rahmen mit Peacock selbst an Bord wird die Musik wilder, entwickelt sich von den lyrischen Notaten zu längeren Bewusstseinsströmen, in denen Raum für ruhige Momente ist, aber auch für wilde Klangkaskaden, in denen Schönheit und Hässlichkeit, geordnete und unerforschte Klänge aufeinandertreffen. Ein höchst spannendes Unterfangen, das für meine Ohren ziemlich einzigartig ist!

    Ich bin auf das Wiederhören von „Paul Bley & Scorpio“ gespannt, da ist mit Dave Holland/Barry Altschul wieder eine erstklassige Rhythmusgruppe dabei und Carla Bley als Komponistin wie Annette Peacock mit drei Stücken vertreten – das ist gewiss wieder eine andere Sache und momentan dünkt mich, „Improvisie“ sei die beste Materialisierung dieser Musik, die wir hören können.

    Ich griff allerdings auch gerade noch in die ROIO-Kiste und fand unerwartet schnell die Doppel-CD mit PB Synthesizer Show Mitschnitten (Berlin 1970-11-08, 81 min; Wien 1970, 28 min und 1971, 6 min). Der Klang dieser Aufnahmen ist aber soweit ich mich erinnere äusserst bescheiden. Das längere Segment aus Wien findet man ebenfalls auf Youtube:

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    #8469947  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Jetzt also das zweite „elektrische“ Milestone-Album mit Dave Holland und Barry Altschul von 1972 … schon im ersten Stück wird klar, dass das eine andere Musik ist – eine gute Jazzrhythmusgruppe, die Bley begleitet, der zwischen dem Klavier, einem ARP Synthesizer und einem Fender Rhodes E-Piano hin und herwechselt. Das mag sich insgesamt wieder schön ins Bley-Kontinuum einfügen, aber irgendwie sind mir wohl die langen Impros mit Annette Peacock und Han Bennink aus dieser Phase doch am liebsten.

    Orrin Keepnews schreibt in seinen Liner Notes:

    … in a club or on a concert stage or in the recording studio you’ll find Paul seated at an acoustic piano upon which are carefully mounted – one atop the other – two electric pianos and a synthesizer. Thus he is always able (sometimes with a little stretching) to utilize any one or more of four separate instruments.

    Genau das scheint Bley auch hier zu machen, oft kommen auch zwei Instrumente zugleich zum Zug. Die Aufnahmen fanden diesmal übrigens an einem einzigen Tag statt – was wohl auch den anderen Fokus reflektiert: den auf Bley und seine Klaviermusik, zu der er schon ein paar Monate früher mit dem grossartigen Solo-Album „Open, to Love“ (Inselplatte!) zurückgekehrt war. Das Album mit Scorpio – der Bandname soll gemäss Keepnews signalisieren, dass Bley sich als „fully a part of a trio“ betrachte, „that hopes for continuing existence as a musical entity“ – dazu sollte es leider nicht kommen, Holland/Altschul waren bald mit Sam Rivers unterwegs, Bley als Solist, später im Trio, und immer wieder auch mit anderen Leuten wie Jimmy Giuffre (in dessen Trio er Anfang der Sechziger grossartige Aufnahmen machte, in den Achtzigern gab’s eine Reunion), Lee Konitz, John Surman, Evan Parker/Barre Phillips etc.

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    #8469949  | PERMALINK

    Anonym
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    So viel tolle Musik, so wenig Zeit. Ich krieg die Krise!!!

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    #8469951  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Tja, dafür bleibt bei mir Beethoven wieder liegen (obwohl heute die Doppel-CD von Scherchen mit den ersten vier Symphonien noch bestellt wurde, #5-9 sind schon da – ungehört noch) und bei Mahler drüben kann ich überhaupt noch nicht mitreden, nicht mal ansatzweise …

    „Scorpio“ enthält übrigens ein paar wilde Dinge, besonders die Version von Carla Bleys „Ictus“ zum Ende – aber ich glaube mir ist der spielerische Zugang des Trios mit A. Peacock/Bennink doch am liebsten, was die elektrischen Experimente der Jahre 1970-72 betrifft.

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    #8469953  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Nach all dem Paul zwischendurch mal ein paar Minuten Carla … Gary Valente als Solist in einer wundervollen Nummer, vermutlich frühe Achtziger – also gegen Ende der besten Jahre der Carla Bley Big Band.

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