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friedrich
Meine verknappten Statements sind berüchtigt und bringen mir so manches Mal Ärger ein. Ich spitze sehr gerne extrem zu und setze dabei voraus, dass mein Gegenüber sich dessen bewusst ist, dass ich absichtlich übertreibe. Funktioniert leider nicht immer.Ja, ich habe diesbezüglich ja dazugelernt … daher meinte ich oben auch: kein Grund mehr, darüber zu streiten. Ich werde mich aber gerne auch fürderhin ab und zu über als völlig unangemessen befundene Begriffe aufregen, keine Sorge
gypsy-tail-windDer Gedanke mit dem „zu spät gestorben“ liess mir ja selbst einen Moment den Atem stocken, so zynisch ist er. Aber in der Popkultur spielt das ja leider alles eine Rolle, manchmal eine entscheidende (bei anderen ist es einfach nur bekloppt oder jammerschade, aber auch das ist wiederum vermintes Gebiet).
friedrich
Ach, sind wir doch mal ehrlich: So läuft das Geschäft eben! Was sagte Colonel Parker (Elvis‘ Manager) als er unmittelbar nach Elvis Tod gefragt wurde, was er jetzt tun wolle? „Why, I’ll just go right on managing him!“ Und ich meine das nicht nur geschäftlich: Wer würde sich für einen gealterten und etablierten Jim Morrison interessieren? Eine glücklich alt und schrumpelig gewordene Marilyn Monroe? Oft gehört das Scheitern im Leben einfach zwangsläufig zum Künstlermythos mit dazu. Die tragischen Helden sind doch die Interessantesten.Ja, eben, aber das ist nunmal unendlich zynisch. Wenigstens wenn man dem Leben einen Wert zugesteht, man muss deshalb ja nicht gleich zum birther oder Sektierer werden, es gibt soviele Dinge zu tun, zu sehen, zu lesen, zu hören – viel zu früh abzudanken für ein zweifel- und flatterhaft Ding namens „Nachruhm“ und dies dann noch als Erfolg zu zelebrieren (an der eigenen Kotze erstickt – tolle Leistung! Club of 27!) mag in der Popkultur gang und gäbe sein, mir wird das nie geheuer sein.
Heute morgen:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWerbungGestern Abend:
Dan Cray – Outside In
Dan Cray (piano)
Dayna Stephens (tenor saxophone)
Clark Sommers (bass)
Mark Ferber (drums)--
gypsy-tail-wind
Ja, eben, aber das ist nunmal unendlich zynisch. Wenigstens wenn man dem Leben einen Wert zugesteht, man muss deshalb ja nicht gleich zum birther oder Sektierer werden, es gibt soviele Dinge zu tun, zu sehen, zu lesen, zu hören – viel zu früh abzudanken für ein zweifel- und flatterhaft Ding namens „Nachruhm“ und dies dann noch als Erfolg zu zelebrieren (an der eigenen Kotze erstickt – tolle Leistung! Club of 27!) mag in der Popkultur gang und gäbe sein, mir wird das nie geheuer sein.Ich wachte heute morgen auf und dachte zu mir selbst, „Au weia, was hast du da schon wieder von dir gegeben?“
Ja, es ist zynisch und ich stelle das mit meiner Aussage lediglich fest. Die Figur dass Tragischen Helden ist aber keineswegs nur auf die Popkultur beschränkt – ob der Held nun fiktiv oder real ist. Auch für letzteres ließen sich reichlich Beispiele finden.
Aber jetzt wieder: Musik!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind
gypsy-tail-windDer Gedanke mit dem „zu spät gestorben“ liess mir ja selbst einen Moment den Atem stocken, so zynisch ist er. Aber in der Popkultur spielt das ja leider alles eine Rolle, manchmal eine entscheidende (bei anderen ist es einfach nur bekloppt oder jammerschade, aber auch das ist wiederum vermintes Gebiet).
Ach, sind wir doch mal ehrlich: So läuft das Geschäft eben! Was sagte Colonel Parker (Elvis‘ Manager) als er unmittelbar nach Elvis Tod gefragt wurde, was er jetzt tun wolle? „Why, I’ll just go right on managing him!“ Und ich meine das nicht nur geschäftlich: Wer würde sich für einen gealterten und etablierten Jim Morrison interessieren? Eine glücklich alt und schrumpelig gewordene Marilyn Monroe? Oft gehört das Scheitern im Leben einfach zwangsläufig zum Künstlermythos mit dazu. Die tragischen Helden sind doch die Interessantesten. Ja, eben, aber das ist nunmal unendlich zynisch. Wenigstens wenn man dem Leben einen Wert zugesteht, man muss deshalb ja nicht gleich zum birther oder Sektierer werden, es gibt soviele Dinge zu tun, zu sehen, zu lesen, zu hören – viel zu früh abzudanken für ein zweifel- und flatterhaft Ding namens „Nachruhm“ und dies dann noch als Erfolg zu zelebrieren (an der eigenen Kotze erstickt – tolle Leistung! Club of 27!) mag in der Popkultur gang und gäbe sein, mir wird das nie geheuer sein.
Nun muss ja das Ableben (wobei mir der Zynismus in dieser Form der Nachbetrachtung als ablehnenswert dünkt ….) ja nicht unbedingt die einzige Form einer definitiven Zäsur in einem künstlerischen Schaffen zu sein – es ist die potentialbedingte Einschränkung auf eine andere Kunstgattung denkbar (zb Opernsängerinnen aufgrund von Stimmumfangsreduktion auf den Liedgesang), die Transition in die Nachwuchsausbildung, der komplette Rückzug aus dem Genre – oder Mischformen …. es wäre sicher interessant zu Überlegen welche Künstler tatsächlich auf der Höre ihres Schaffens von sich aus- also nicht aus ökonomischen Gründen oder weil deren ausgeübte Kunstform eine kurzfristige Zeiterscheinung war – aufgehört haben ….
zuletzt geändert von soulpope--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)--
Heute als Japan Pressung eingetroffen und sie ist sowas von wunderschön – höre sie zum ersten mal in dieser Intensität – großartige Aufnahme!
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Wohl eine der scheensten Einspielungen des modalen Jazz in den 70ern …. eine der Pflichtscheiben des tontechnisch überragend gestalteten Reissueprogramms von Elemental Music ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Es war mir nach Karin Krog …. :
Und es wurden diese 1970er Aufnahmen (auf der im Eigenvertrieb veröffentlichten CD kam da noch schönes Bonusmaterial dazu) …. Karin Krog singt wispernd, beschwörend, jubilierend und das oft übergangslos …. Dexter Gordon mit weite lyrischen Bögen …. und was war doch N.-H. Orsted Pedersen für ein Weltklassebassist (für Zweifler empfehle ich das Intro von „Shiny Stockings“ oder „Ode To Billy Joe“ oder ….) in diesen jungen Jahren ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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„Raindrops, Raindrops“ …. „We Could Be Flying“ …. „Sing Me Softly Of The Blues“ ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Wo ist der REST …. ?? Um sachdienliche Hinweise wird gebeten 8-) ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Keine Ahnung, aber bei all diesen NRK-Videos, die in den letzten Monaten auftauchten, war einiges von Krog dabei (aber bei den Dingen, die ich mir bisher geholt habe – ist Monate her, dass ich guckte, was auf Dime so an Neuem steht – war Obiges nicht).
Hier:
Im Gedenken an den heute – 21 Tage vor seinem 101. Geburtstag – verstorbenen Svend Asmussen. Viel habe ich nicht von/mit ihm nicht: er spielt auf Sathima Bea Benjamins „A Morning in Paris“, wirkt bei der „Jazz Violin“-Session von Duke Ellington mit, taucht auf einer Session mit Stuff Smith auf – die beiden sind Antipoden, Asmussen ist eher der gepflegt-elegante Grappelli-Typ … und dann ist da eben dieses Album, als damals die zehn ersten und leider auch letzten Sonet-Reissues bei Universal erschienen, ohne Erwartungen gekauft, damit die Reihe komplett da steht – und enorm überrascht. Ein Album, das mir seit dem ersten Hören unglaublich gut gefällt. Hamptons hemdsärmelige Spielweise fängt die Eleganz und Zurückhaltung von Asmussen bestens auf, lässt sein Spiel bisweilen fast fragil wirken (das Thema von „Midnight Sun“!), während NHOP und Ed Thigpen für passende Begleitung sorgen – das ganze ergibt ein sehr transparentes Klangbild, das den beiden Leadern sehr gut tut: Hampton ist gefordert und Asmussen kommt quasi in der Essenz daher, ohne Gloss und Kitsch. Los geht es mit „Flying Home“. Zum Auftakt animiert Hampton erstmals die Band, dann legt er solo los, summt und brummt, bevor Thigpen und NHOP zu stapfen beginnen und Asmussen unisono mit Hampton – yeah! … yeah! – das Thema präsentiert. Es folgen vier weitere Standards und Jazz-Originals, die vornehmlich in der Swing-Ära verbreitet waren: „Rose Room“, „Air Mail Special“, der depperte Titeltrack (bei dem Rune Öfwerman am Klavier dazustösst) und zum Ausklang „Avalon“. Entstanden ist das Album am 10. Mai 1978 in den Rosenberg Studios in Kopenhagen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
Gestern Abend:
Jacob Young: Forever Young
Jacob Young, guitars
Trygve Seim, tenor and soprano saxophones
Marcin Wasilewski, piano
Slawomir Kurkiewicz, double bass
Michal Miskiewicz, drums--
Heute morgen gab es bei mir das hier:
Die letzten paar Tracks werden dann am Abend nachgeholt … gefällt mir weiterhin ein gutes Stück besser als die RCA-Sessions. Art Taylor haben die Anzüge bei RCA ja ein Sedativum ins den Schnaps gemischt, hier ist das ganz anders, die Duvivier/Taylor-Achse ist hier viel lebendiger, klingt flexibler, hat mehr Pep … und Powell selbst hat eigentlich keine der völlig entgleisenden chaotischen Momente, und mit dem Material hat er offensichtlich viel Spass.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaführt das alles zu einer bud-powell-sendung? (würde mich freuen.)
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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