Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#10082131  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 69,529

friedrich
Meine verknappten Statements sind berüchtigt und bringen mir so manches Mal Ärger ein. Ich spitze sehr gerne extrem zu und setze dabei voraus, dass mein Gegenüber sich dessen bewusst ist, dass ich absichtlich übertreibe. Funktioniert leider nicht immer.

Ja, ich habe diesbezüglich ja dazugelernt … daher meinte ich oben auch: kein Grund mehr, darüber zu streiten. Ich werde mich aber gerne auch fürderhin ab und zu über als völlig unangemessen befundene Begriffe aufregen, keine Sorge ;-)

gypsy-tail-windDer Gedanke mit dem „zu spät gestorben“ liess mir ja selbst einen Moment den Atem stocken, so zynisch ist er. Aber in der Popkultur spielt das ja leider alles eine Rolle, manchmal eine entscheidende (bei anderen ist es einfach nur bekloppt oder jammerschade, aber auch das ist wiederum vermintes Gebiet).

friedrich
Ach, sind wir doch mal ehrlich: So läuft das Geschäft eben! Was sagte Colonel Parker (Elvis‘ Manager) als er unmittelbar nach Elvis Tod gefragt wurde, was er jetzt tun wolle? „Why, I’ll just go right on managing him!“ Und ich meine das nicht nur geschäftlich: Wer würde sich für einen gealterten und etablierten Jim Morrison interessieren? Eine glücklich alt und schrumpelig gewordene Marilyn Monroe? Oft gehört das Scheitern im Leben einfach zwangsläufig zum Künstlermythos mit dazu. Die tragischen Helden sind doch die Interessantesten.

Ja, eben, aber das ist nunmal unendlich zynisch. Wenigstens wenn man dem Leben einen Wert zugesteht, man muss deshalb ja nicht gleich zum birther oder Sektierer werden, es gibt soviele Dinge zu tun, zu sehen, zu lesen, zu hören – viel zu früh abzudanken für ein zweifel- und flatterhaft Ding namens „Nachruhm“ und dies dann noch als Erfolg zu zelebrieren (an der eigenen Kotze erstickt – tolle Leistung! Club of 27!) mag in der Popkultur gang und gäbe sein, mir wird das nie geheuer sein.

Heute morgen:

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba