Ich höre gerade … Jazz!

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  • #10081565  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    Die mich die letzten Tage begleitende Rhythmuskapelle schlussendlich mal „stand alone“ ….

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    #10081609  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    napoleon-dynamite.. Micheline Pelzer … Gibt es noch andere Aufnahmen mit ihr?

    Als erstes wohl „Song for Rene“ (Jacques & Micheline Pelzer), das ist schon ziemlich gut, man kriegt wohl sogar das LP-Reissue günstig. Dann gibt es noch zwei Alben mit der Open Sky Unit von Pelzer (von denen ich nur „Never Let Me Go“ kenne – musste wegen der paar Tracks mit Wilen her, muss man wohl eher nicht haben).

    @soulpope: alles klar, dann war es wohl einfach Dein Insistieren zu den Aufnahmen allgemein, keine Empfehlung für spezifische Ausgaben. Ist ja auch schön, die beiden im Regal zu haben, keine Frage!

    @friedrich: hm, schwierige Frage bzw. ich bin mit der Trennlinie schon gar nicht einverstanden, wir sind da wieder bei Kirk (Circus? sicher nicht!) und Sun Ra und Louis Armstrong und Fats Waller. Die Polizei mag eben jene nicht, die Unterhaltung nicht nur im Sinne von gelieferten Inhalten verstehen sondern auch in die Präsentation einbauen. Die alte E- vs. U-Geschichte, die in der Tradition der schwarzen Musik ja eigentlich keine so grosse Rolle spielt, aber gerade mit dem Bebop – den Dizzy ja mitzuentwickeln half – beginnt sich eine solche Trennlinie auch dort einzuschleichen, ohne sich je völlig zu verfestigen. Gillespie ist da irgendwie zwischen Stuhl und Bank, einerseits eben als Revolutionär, andererseits schuf er aber mit seiner Hipster-Persona (Brille, Goatee, Baskenmütze usw.) durchaus eine Bühnenfigur mit Entertainer-Zügen … ich glaube das fiese ist halt quasi, dass er nicht früh genung starb (wie Parker oder Powell) und die Legenbildung nie stattfand, dass er sich zugleich musikalisch nicht mehr gross entwickelt hat sondern einfach ziemlich viele tolle Bands leitete, mit denen er auch ziemlich viel gute Alben aufnahm … aber bei den Fortschrittsmodellen, die in der Jazzkritik so tief verwurzelt waren (teils wohl noch sind), reicht das dann halt nicht.

    Und diese CD hier, in Novara beim Stand neben ein paar anderen gekauft, lief gestern noch zur Nacht:

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10081701  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy-tail-wind

    napoleon-dynamite.. Micheline Pelzer … Gibt es noch andere Aufnahmen mit ihr?

    Als erstes wohl „Song for Rene“ (Jacques & Micheline Pelzer), das ist schon ziemlich gut, man kriegt wohl sogar das LP-Reissue günstig. Dann gibt es noch zwei Alben mit der Open Sky Unit von Pelzer (von denen ich nur „Never Let Me Go“ kenne – musste wegen der paar Tracks mit Wilen her, muss man wohl eher nicht haben).

     

    die beiden Open Sky Unit Alben sind schon ziemlich unterschiedlich, das zweite ist ja mehr so ein gepflegtes Postbop Album von aelteren Herren aus den 90ern (was nicht heisst, dass es nicht ganz nett ist), das erste ist sehr viel spezieller, Fusion mit einem deutlichen Souleinschlag… und auf Moshi ist sie natuerlich auch…

    --

    .
    #10081783  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    D.h. ich sollte mich wohl endlich mal nach dem ersten Open Sky Unit-Album umsehen … „Moshi“ hatte napo oben schon genannt (da gibt es ja demnächst ein Vinyl-Reissue mit Bonus-Film, vgl. Reissues-Thread, falls Du das noch nicht gesehen haben solltest).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10081797  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    gypsy-tail-wind

    napoleon-dynamite.. Micheline Pelzer … Gibt es noch andere Aufnahmen mit ihr?

    Und diese CD hier, in Novara beim Stand neben ein paar anderen gekauft, lief gestern noch zur Nacht:

    Deine Eindrücke …. ?

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    #10081821  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    gypsy-tail-windD.h. ich sollte mich wohl endlich mal nach dem ersten Open Sky Unit-Album umsehen … „Moshi“ hatte napo oben schon genannt (da gibt es ja demnächst ein Vinyl-Reissue mit Bonus-Film, vgl. Reissues-Thread, falls Du das noch nicht gesehen haben solltest).

    ah, das hatt ich uebersehen … was mich ja wundert, ist, dass es scheinbar keine offiziellen Aufnahmen mit Chet Baker gibt, auf Fotos sieht man sie dort gelegentlich, und ein paar tapes gibt es scheinbar auch

    http://www.maisondujazz.be/collections.php?type=1&collections=1583
    http://www.maisondujazz.be/collections.php?type=1&collections=1319
    http://www.maisondujazz.be/collections.php?type=1&collections=2592

    das zweite tape ist interessant, das ist Chet Baker mehr oder weniger mit der gleichen Besetzung wie auf dem ersten Open Sky Unit Album… (aber hoechstwahrscheinlich stilistisch ganz anders). Das dritte tape ist mit Lou Bennett und Rene Thomas und damit ziemlich idiotensicher.

    --

    .
    #10081849  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Ich schliesse den tagübergreifenden Reigen der Cedar Walton Aufnahmen mit einem der wohl besten modalen Alben der 70er …. :

    --

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    #10081881  | PERMALINK

    soulpope
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    Und jetzt ganz was anderes …. einem Forummitglied geschuldet  8-) …. :

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    #10081967  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    soulpopeUnd jetzt ganz was anderes …. einem Forummitglied geschuldet …. :

    wie schön;)
    hat sich bei mir in kurzer zeit schon fast zu einem klassiker entwickelt.

    --

    #10081969  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    vorgarten

    soulpopeUnd jetzt ganz was anderes …. einem Forummitglied geschuldet …. :

    wie schön;) hat sich bei mir in kurzer zeit schon fast zu einem klassiker entwickelt.

    Hab das ewig nicht mehr gehört …. hat echt gut getan ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10082013  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bin selber gerade völlig geflasht von Sandrine Piau und Il Giardino Armonico … erste Reihe direkt vor Piau – Wahnsinn.

    Aber wollte neulich schon fragen: habt ihr das Abdullah-Album als LP? Der einstige Plan von About Time, alles auf CD zu bringen hat sich ja leider nicht materialisiert, das eine Threadgill-Album fehlt mir auch noch …

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10082045  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,509

    gypsy-tail-windBin selber gerade völlig geflasht von Sandrine Piau und Il Giardino Armonico … erste Reihe direkt vor Piau – Wahnsinn. Aber wollte neulich schon fragen: habt ihr das Abdullah-Album als LP? Der einstige Plan von About Time, alles auf CD zu bringen hat sich ja leider nicht materialisiert, das eine Threadgill-Album fehlt mir auch noch …

    Ja LP

    aus 1979 ….

    --

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    #10082047  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    gypsy-tail-wind@friedrich: hm, schwierige Frage bzw. ich bin mit der Trennlinie schon gar nicht einverstanden, wir sind da wieder bei Kirk (Circus? sicher nicht!) und Sun Ra und Louis Armstrong und Fats Waller. Die Polizei mag eben jene nicht, die Unterhaltung nicht nur im Sinne von gelieferten Inhalten verstehen sondern auch in die Präsentation einbauen. Die alte E- vs. U-Geschichte, die in der Tradition der schwarzen Musik ja eigentlich keine so grosse Rolle spielt, aber gerade mit dem Bebop – den Dizzy ja mitzuentwickeln half – beginnt sich eine solche Trennlinie auch dort einzuschleichen, ohne sich je völlig zu verfestigen. Gillespie ist da irgendwie zwischen Stuhl und Bank, einerseits eben als Revolutionär, andererseits schuf er aber mit seiner Hipster-Persona (Brille, Goatee, Baskenmütze usw.) durchaus eine Bühnenfigur mit Entertainer-Zügen … ich glaube das fiese ist halt quasi, dass er nicht früh genung starb (wie Parker oder Powell) und die Legenbildung nie stattfand, dass er sich zugleich musikalisch nicht mehr gross entwickelt hat sondern einfach ziemlich viele tolle Bands leitete, mit denen er auch ziemlich viel gute Alben aufnahm … aber bei den Fortschrittsmodellen, die in der Jazzkritik so tief verwurzelt waren (teils wohl noch sind), reicht das dann halt nicht.

    @gypsy-tail-wind

    Ich hatte schon befürchtet, dass ich mit meinem schnippischen Kommentar ins Fettnäpfchen getreten habe.

    Ja, die alte E- vs. U-Geschichte, die ich schon lange nicht mehr hören kann und deren Keil gelegentlich sogar mitten durch die Populärkultur getrieben wird. Ich neige ja dazu, gerade die Heiligsprechung des Profanen im Pop (im weitesten Sinne) ernst zu nehmen und in diesem Sinne könnte man Satchmo, Dizzy und Roland Rahsaan Kirk als heilige Narren sehen. Nur so ein Gedanke, sicher etwas unscharf und vielleicht etwas pathetisch.

    Dass die alle auch mal ins Alberne umkippen konnten ist nicht zu bestreiten. Oder zu Klischees ihrer selbst verkamen. Umgekehrt stürzten sie sich aber auch mal in die tiefsten menschlichen Abgründe. Gehört alles mit dazu. Sun Ra ist da sicher noch mal ein Sonderfall, aber gerade der hat ja eine Show abgezogen!

    Hatten wir schon öfter drüber geredet, oder?

    Vielleicht ist Dizzy wirklich zu spät gestorben. Hätte er wie Bird vorzeitig das Zeitliche gesegnet, wäre er heute eine Kultfigur. Dizzy’s Aufnahmen der 50er und 60er Jahre sind aber in jedem Fall sehr gut. Sicher nicht mehr so innovativ, aber immerhin hat er das Niveau konstanter gehalten als so manche alternde Rockband. Der hat seinen eigenen Klassizismus geschaffen.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10082051  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    friedrich
    Ich hatte schon befürchtet, dass ich mit meinem schnippischen Kommentar ins Fettnäpfchen getreten habe.
    Ja, die alte E- vs. U-Geschichte, die ich schon lange nicht mehr hören kann und deren Keil gelegentlich sogar mitten durch die Populärkultur getrieben wird. Ich neige ja dazu, gerade die Heiligsprechung des Profanen im Pop (im weitesten Sinne) ernst zu nehmen und in diesem Sinne könnte man Satchmo, Dizzy und Roland Rahsaan Kirk als heilige Narren sehen. Nur so ein Gedanke und sicher auch etwas unscharf. Dass die alle auch mal ins Alberne umkippen konnten ist nicht zu bestreiten. Oder zu Klischees ihrer selbst verkamen. Umgekehrt stürzten sie sich aber auch mal in die tiefsten menschlichen Abgründe. Gehört alles mit dazu. Sun Ra ist da sicher noch mal ein Sonderfall, aber eine Show hat auch der abgezogen. Und wie!
    Hatten wir schon öfter drüber geredet, oder?
    Vielleicht ist Dizzy wirklich zu spät gestorben. Hätte er wie Bird vorzeitig das Zeitliche gesegnet, wäre er heute eine Kultfigur. Dizzy’s Aufnahmen der 50er und 60er Jahre sind aber in jedem Fall sehr gut. Sicher nicht mehr so innovativ, aber immerhin hat er das Niveau konstanter gehalten als so manche alternde Rockband. Der hat seinen eigenen Klassizismus geschaffen.

    Ja, schon öfter drüber geredet und auch wenn ich mich schon ein paar Male über verknappte Statements von Dir geärgert habe, deren Richtung mir falsch schien: Alles gut, ich glaube wir müssen darüber wirklich nicht mehr streiten!

    Der Gedanke mit dem „zu spät gestorben“ liess mir ja selbst einen Moment den Atem stocken, so zynisch ist er. Aber in der Popkultur spielt das ja leider alles eine Rolle, manchmal eine entscheidende (bei anderen ist es einfach nur bekloppt oder jammerschade, aber auch das ist wiederum vermintes Gebiet).

    Gillespie hat tatsächlich eine Art eigenen Klassizismus geschaffen, die Begrifflichkeit gefällt mir. Denn Hard Bop ist seine Musik auch der späten Fünfziger und der Sechziger nie geworden, mit dem eher vom Swing geprägten Mainstream hat sie eher die Eleganz gemein als stilistische Elemente (wenigstens damals noch, das verschmolz in den Siebzigern dann in den Achtzigern mit dem Möchtegern-Entertainer-aber-Antithese-des-heiligen-Clowns Wynetone M. und spätestens in den Neunzigern mit der Eleganz der zweiten Welle der jungen Löwen – Mehldau, Redman usw. – war der Bebop endgültig domestiziert und in den Mainstream eingestampft, vorgarten und ich hörten das ja jüngst am Jazzfest im Duo der gerade genannten). Und ja, das Niveau der vielen Verve-, Limelight- und Philips-Alben Gillespies in den Dutzend Jahren oder so ab 1954 ist wirklich verblüffend. Und man vergisst zu gerne, was für ein genialer Trompeter und Solist er auch in der Zeit (und später ebenfalls) weiterhin war.

    @soulpope: danke, ich suche dann wohl gelegentlich danach … und zu Blake melde ich mich zu gegebener Zeit dann auch, ich schlief gestern nach zwei Dritteln oder so ein, aber was ich hörte, gefiel. Blake’sche Noir-Musik halt, mag ich ja bekanntlich unglaublich gerne.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10082061  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    gypsy-tail-wind

    Ja, schon öfter drüber geredet und auch wenn ich mich schon ein paar Male über verknappte Statements von Dir geärgert habe, deren Richtung mir falsch schien: Alles gut, ich glaube wir müssen darüber wirklich nicht mehr streiten!

    Meine verknappten Statements sind berüchtigt und bringen mir so manches Mal Ärger ein. Ich spitze sehr gerne extrem zu und setze dabei voraus, dass mein Gegenüber sich dessen bewusst ist, dass ich absichtlich übertreibe. Funktioniert leider nicht immer. ;-)

    Der Gedanke mit dem „zu spät gestorben“ liess mir ja selbst einen Moment den Atem stocken, so zynisch ist er. Aber in der Popkultur spielt das ja leider alles eine Rolle, manchmal eine entscheidende (bei anderen ist es einfach nur bekloppt oder jammerschade, aber auch das ist wiederum vermintes Gebiet).

    Ach, sind wir doch mal ehrlich: So läuft das Geschäft eben! Was sagte Colonel Parker (Elvis‘ Manager) als er unmittelbar nach Elvis Tod gefragt wurde, was er jetzt tun wolle? „Why, I’ll just go right on managing him!“ Und ich meine das nicht nur geschäftlich: Wer würde sich für einen gealterten und etablierten Jim Morrison interessieren? Eine glücklich alt und schrumpelig gewordene Marilyn Monroe? Oft gehört das Scheitern im Leben einfach zwangsläufig zum Künstlermythos mit dazu. Die tragischen Helden sind doch die Interessantesten.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
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