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gypsy tail windDas war eine ganze Serie bei Storyville, in den meisten Fällen soweit ich weiss eher nutzlose Compilations, bei denen man manchmal ein paar Raritäten beigemischt hat, damit die Leute das alles doppelt und dreifach kaufen … die Rarität hier scheint die ganze Session mit Webster zu sein, von der zweiten Session mit Nance und Brown sind viel mehr Tracks auf anderen (dubiosen) Relases erschienen. Ich kenne das alles nicht, aber die Session mit Webster klingt toll! Von der Europa-Tour mit Nance und Brown gibt es auf Pablo eine tolle Doppel-CD aus Berlin.
Dieses STORYVILLE-Label sitzt wohl in Kopenhagen (ein Karl Emil Knudsen zeichnet auf dem Cover verantwortlich ) und verwurstete gerne mal alte Aufnahmen. Die ersten 6 Stücke dieser Platte sind für mich aber allererste Güte, klassischer Jazz im besten Sinne mit zwei individualistischen Solisten in Topform, gelassen und souverän, mit einer – äh … – ebenso gelassenen und souveränen rhythm section. Mir scheint es, dass dieses Fundament, diese Sicherheit es den Musikern ermöglicht, sich ganz auf ihr Gefühl einzulassen und dass sich dadurch eine fast intime Atmosphäre ergibt. Magische Momente! Das gehört mit zum Besten, was ich von Hodges kenne.
Es gibt auf der Platte ein eher wenig bekanntes und eigentlich auch unspektakuläres Stück von Hodges, ein Blues namens BRUTE’S ROOTS, auf dem auch der Gitarrist Herb Ellis ein obercooles Solo hat. Wenn ich jemanden erklären sollte, was groove, swing, coolness sind, dann würde ich einfach bloß dieses Stück auflegen.
Die vier Live-Aufnahmen hingegen sind nett aber verzichtbar und wohl tatsächlich eher Füllwerk. Aber was soll’s …
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Highlights von Rolling-Stone.deDie letzten Stunden im Leben von Amy Winehouse
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WerbungJa, das ist in der Tat ein dänisches Label – und die machten phantastische Sachen, solange Knudsen noch da war … auch die Reihen mit Jubilee-Shows, die CDs mit den Aufnahmen der kleinen Label Wax (eine) und Continental (drei) … und massenhaft Radio-Material von Art Tatum, Live-Aufnahmen (und auch Radio-Material) von Ben Webster, dazu umfangreiche eigene Produktionen, etwa von Lee Konitz und Warne Marsh, Johnny Griffin und vielen anderen. Ausrichtung also so in etwa alter Jazz bis Bebop/Cool.
Seit Knudsens Tod beschränken sich die Aktivitäten soweit ich sehe darauf, den Katalog nochmal auszuschlachten, meist indem man günstige Doppel-CDs (Art Pepper, Red Mitchell/Marsh, Stan Getz…) oder kleine Box-Sets zusammenstellt (Griffin, Konitz/Marsh). Es gab dann auch einige grössere Boxen, die meisten mit acht CDs (Teddy Wilson, Louis Armstrong, Tatum, Ben Webster, Duke Ellington, sowie eine Blues Box). Für Leute (wie mich), die kaum was von den ersten CD-Ausgaben (oder Vinyl) haben, ist das höchst willkommen, die gestandeneren Jazzfans beobachten das Treiben eher skeptisch, denn es hat ja leider was von einer Verramschung. Die ersten Boxen übrigens (Duke Box, Dig Ben, Tatum Art) wurden noch in Europa hergestellt, die Wilson und Satchmo-Boxen dann in China …
Und Jazz Unlimited, das Sublabel von Storyville, habe ich wie gesagt in schwerem Boot-Verdacht (z.B. was das Miles-Konzert aus Zürich 1960, da ist die neue TCB-CD hoch überlegen … die beiden JU Miles-CDs sind derzeit auch auf einem 2CD-Set von Storyville wieder greifbar, die andere Hälfte, „Miscellaneous Miles 1955“ enthält ein paar schöne Dinge … und die Aufmachung ist natürlich sehr viel besser, als man sie sonst bei CD-Boots aus den 80er und 90ern kennt … Storyville/JU hat sich halt auch – warum denn nicht! – die nach fünfzig Jahren abgelaufenen Schutzfristen zunutze gemacht).
Jedenfalls ein sehr feines Label, das vermutlich momentan dran ist, ganz langsam vor die Hunde zu gehen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windFür Leute (wie mich), die kaum was von den ersten CD-Ausgaben (oder Vinyl) haben, ist das höchst willkommen, die gestandeneren Jazzfans beobachten das Treiben eher skeptisch, denn es hat ja leider was von einer Verramschung.
Das ist natürlich typischer pseudo-elitärer Org-Quatsch. Das sind Leute, die sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Eingefahren, abgehoben, gestrig.
Natürlich sind solche Ausgaben willkommen, ich suche doch nicht nach irgendwelchen CD-Ausgaben aus den 1980ern.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Aus lauter Langeweile – weil krank geschrieben bei Sch**ßwetter zuhause rumhängend – im Plattenregal gestöbert und auf FLORATONE gestoßen. Das ist nur im weitesten Sinne Jazz, aber wunderbare Musik.
Ich stelle mir vor, Floratone hätten die Musik zum Film BEASTS OF THE SOUTHERN WILD gemacht. Auch dort gibt es so eine Beschwörung des schönen, wilden aber auch grausamen Amerikas, durchaus sentimental und mythisch verklärt aber vielleicht gerade deswegen faszinierend und berührend.
http://www.beastsofthesouthernwild.com
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)nail75Das ist natürlich typischer pseudo-elitärer Org-Quatsch. Das sind Leute, die sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Eingefahren, abgehoben, gestrig.
Natürlich sind solche Ausgaben willkommen, ich suche doch nicht nach irgendwelchen CD-Ausgaben aus den 1980ern.
Elitär (pseudo oder nicht) finde ich das eigentlich nicht, es ist eher eine Altersfrage, denke ich. Leute, die 15-30 Jahre älter sind als wir (und so schätze ich den Schnitt auf Org etwa ein), hatten halt alle lange Zeit die Gelegenheit, diese Aufnahmen zu kaufen – meist für viel mehr Geld. Dass die sich mehr freuen würden – und das ist der zweite Punkt, dem wir uns wohl anschliessen können -, wenn (nicht nur, aber auch) Neues erschienen würde, finde ich nicht elitär sondern einfach nur selbstverständlich und normal.
Aber klar, ich beklage mich nicht über solche Reissues, auch die Black Saint/Soul Note Boxen von CAM Jazz sind höchst willkommen, selbst wenn ich dort von gewissen Boxen schon die Hälfte hatte oder (von hoffenltich noch kommenden) habe. Der Ärger darüber hält sich bei mir Angesichts der neu zu kaufenden Dinge meist sehr in Grenzen.
@friedrich: Gute Besserung! Klingt nach einer längeren Sache, oder arbeitest Du sonst auch an Wochenenden?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaBei Krogs Einsatz in „Sing Me Softly of the Blues“ (was für ein wundervolles Stück, anyway!) habe ich gerade den ersten Wow-Moment … phantastisch, trotz Skandinavier-Akzent … und das Trio um Klaus Koenig (p), Peter Frei (b) und Peter Schmidlin (d) ist schon sehr, sehr gut. Klar, sie sind nur die Backing Band, aber sie lassen sich doch auf ihre Gäste ein und sind bestens in der Lage, mal mit Guy Lafitte abzurocken, dann mit Mangelsdorff in freie Gefilde abzuheben, oder eben mit Krog einen Bley/Kuhn-Blues abzuziehen … wunderbar! Mal schauen, ob der Charme von Miriam Klein die letzte Session vor dem Absturz bewahren mag
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNicht unbedingt ganz gesunder Ehrgeiz, aber eben Tatsache: Ich meinte, die Barney Wilen-Aufnahmen, die (u.a.) auf dem VENUS-Label erschienen sind, unbedingt auf LP haben zu müssen. Das bedeutete aber letztlich, daß nicht alle CD-Stücke auch auf die jeweilige LP paßten.
Freundlicherweise ließ sich das Label aber herab, abschließend noch eine „Reste“-LP herauszubringen.
Die traf nun ein und wird gerade gehört:--
Nicht unbedingt gesund für den Kontostand, nehme ich an … aber das Problem hat bei Venus ja auch der CD-Käufer … die „Nitty Gritty“ habe ich bis heute nur als Kopie von einem Freund. Und von der „New York Romance“ eine US-Ausgabe …
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windElitär (pseudo oder nicht) finde ich das eigentlich nicht, es ist eher eine Altersfrage, denke ich. Leute, die 15-30 Jahre älter sind als wir (und so schätze ich den Schnitt auf Org etwa ein), hatten halt alle lange Zeit die Gelegenheit, diese Aufnahmen zu kaufen – meist für viel mehr Geld. Dass die sich mehr freuen würden – und das ist der zweite Punkt, dem wir uns wohl anschliessen können -, wenn (nicht nur, aber auch) Neues erschienen würde, finde ich nicht elitär sondern einfach nur selbstverständlich und normal.
Aber klar, ich beklage mich nicht über solche Reissues, auch die Black Saint/Soul Note Boxen von CAM Jazz sind höchst willkommen, selbst wenn ich dort von gewissen Boxen schon die Hälfte hatte oder (von hoffenltich noch kommenden) habe. Der Ärger darüber hält sich bei mir Angesichts der neu zu kaufenden Dinge meist sehr in Grenzen.
Ich finde eben, man sollte eben auch an die jüngeren Hörer denken. Nicht alle haben noch mit Bix Beiderbecke ein Bier getrunken. Manchmal zähle ich dazu, manchmal nicht. Aber ich würde doch nie schreiben: „Ich habe xxx schon 1867 gekauft, ich brauche kein Reissue“.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ging noch ganz gut.
Der Verkäufer, bei dem ich sowas kaufe, läßt im Preis ab und an was nach. Ich kaufe mit einem Feund zusammen bei ihm, dadurch ist der Umsatz relativ hoch und sein Interesse, mich/uns zu halten ebenfalls.
Trotzdem wäre die CD-Sache natürlich deutlich billiger gewesen. Zumal ich die CDs zum Abgabepreis hätte haben können, wenn ich geduldig gewesen wäre.
Hätte, wäre, wenn – egal.
Die Platte läuft, die Musik ist einfach schön. CRY ME A RIVER ist zu hören, berührt mich und das Geld ist schon fast vergessen.:sonne:
Blöderweise muß ich gleich die Steuererklärung machen. Hat dann doch wieder was mit dem schnöden Mammon zu tun. :roll:
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nail75Ich finde eben, man sollte eben auch an die jüngeren Hörer denken. Nicht alle haben noch mit Bix Beiderbecke ein Bier getrunken. Manchmal zähle ich dazu, manchmal nicht. Aber ich würde doch nie schreiben: „Ich habe xxx schon 1867 gekauft, ich brauche kein Reissue“.
Habe ich aber auch schon gedacht und (hier) gesagt.
Irgendwann habe ich darüber mich geärgert, tue das nun wohl auch nicht mehr, aber bei der Universal-Übernahme von Fantasy war ich „schwer auf Zinne“, weil wieder der übliche Kram als erstes von Concord aufgelegt wurde.Heute ist mir das egal.
Wenn sich das rechnet, sollen sie das alle machen.
Und, wie Du bemerkst, kommen auch die jüngeren Hörer in den Genuß, ohne sich anstrengen zu müssen.Ach ja, die zweite EGO-(CD-)Box soll wohl erschienen sein. Falls das jemanden interessiert.
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tejazzHabe ich aber auch schon gedacht und (hier) gesagt.
Irgendwann habe ich darüber mich geärgert, tue das nun wohl auch nicht mehr, aber bei der Universal-Übernahme von Fantasy war ich „schwer auf Zinne“, weil wieder der übliche Kram als erstes von Concord aufgelegt wurde.Meinst Du wirklich Fantasy, oder meinst Du die CDs, die Universal hier auf den Markt brachte?
Aber ihr habt natürlich recht. Bloss scheint ja der junge Hörer eine specie rara zu sein.
In Sachen EGO: ich hab noch nicht mal die erste Box, aber danke für die Mitteilung!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind@Friedrich: Gute Besserung! Klingt nach einer längeren Sache, oder arbeitest Du sonst auch an Wochenenden?
Nein, ich arbeite zum Glück nicht an Wochenenden, aber es ist trotzdem zermürbend, angeschlagen zuhause rumzuhängen, wenn man sich doch viel lieber auf dem Berliner Pflaster amüsieren würde. Vielen Dank für die Genesungswünsche!
Apropos schönes, wildes, mythenverklärtes Amerika:
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Mit Bob Brookmeyer, Bill Crow und Gus Johnson – die letzte Lücke, die ich bei den frühen CDs dieser Serie noch zu stopfen hatte (damals waren auch die Cover noch ganz okay).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaElmo Hope Trio Meditations
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out of the blue -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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